Hallo Anita, eine Bekannte von mir hat vor Jahren das gleiche Schicksal gehabt und in Deutschland ist es wohl normal, das Kind zu gebären, ein Kaiserschnitt wird nur in absoluten Ausnahmefällen gemacht- Sie fand das damals zunächst auch sehr schlimm, aber im Nachhinein war es wohl für sie sehr wichtig, das Kind geboren zu haben, danach im Arm zu haben und es zu verabschieden. In der 40. Woche sah es ja auch völlig "normal" aus und das Foto des Kindes steht auch heute noch im Zimmer. Psychologen habe ihr dies wohl dringend geraten(Foto, verabschieden.....) und sie ist nun sehr dankbar darüber.
Schmerzen bei der Geburt hatte sie keine, denn da das Kind schon tot war, kann man ja bedenkenlos Schmerzmittel spritzen.
Mich hat das bei meinen beiden Schwangerschaften auch sehr beschäftigt. da ich das so unvorstellbar schlimm finde. ich wünsche deiner Kusine viel Kraft, LG Karina

wenigstens nicht die üblichen Geburtsschmerzen haben.
Danke für Deinen Trost.
LG, Anita

Hallo Anita!
Ich hatte ja gestern schon von meiner Bekannten berichtet, die diesen Alptraum leider durchleben musste. Sie hätte ihr totes Kind damals gern per KS entbunden. Doch da es nur in absoluten Ausnahmefällen gemacht wird, musste sie es spontan zur Welt bringen. Allerdings bekam sie die volle Dröhnung Schmerzmittel. Wenn doch der seelische Schmerz auch so einfach auszuschalten wäre!
LG Daniela

Hi Daniela,
die Cousine bekam auch die PDA und die wurde dann beim Pressen abgesetzt, ich hab mich gerade mit ihrer Schwägerin unterhalten, wie die Geburt war, sie war die ganze Zeit dabei, bei der 12-Stunden-Geburt.
Sie meinte, sie wären in keinem normalen Kreissaal gewesen, man spürte die Kälte, den Tod, keine Gespräche, keine Geräusche.
Es war eine kalte, lange Geburt eines wunderschönen 3-Kilo-Kindes, welches perfekt war und optisch waren keine Defekte erkennbar, jetzt wird eine Autopsie gemacht und das Ergebnis dauert bis zu 3 Wochen.
Es kam sogar raus, dass ihre Schwägerin auch eine Todgeburt in der 20. SSW hatte und das war ein Mädchen, danach hat sie drei gesunde Jungs bekommen.
Das wusste ich gar nicht, denn ich kenne drüben alle gut, doch sowas holt man ja nicht jeden Tag aus der Schublade.
Also war sie die perfekte Begleiterin, denn sie selbst hat das alles schon mal durchgemacht und konnte stark sein, denn der Vater des Kindes war selbst am Boden zerstört und war keine grosse Hilfe.
LG, Deine Anita

Hallo Anita,
ich bin zwar eigentlich eher stille Mitleserin, aber hierzu kann ich aus eigener Erfahrung folgendes berichten:
Vor knapp 2 Jahren mußte ich unser 1.Kind in der 24.SSW aufgrund eines schweren Herzfehlers tot entbinden.
Die Ärzte meinten, eine normale Entbindung wäre in jeder Hinsicht (physisch und psychisch) die bessere Entscheidung.
Ich selbst wollte natürlich sofort einen Kaiserschnitt, einfach nicht mehr schwanger sein, und das so schnell wie möglich...Ich konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, dieses Kind noch in meinem Bauch zu haben...
Ich liebte es, war es doch unser Wunschkind und andererseits war unendliche Wut auf alles und jeden in mir, konnte ich doch nie in seine Augen schauen..
Da man in so einer Situation natürlich total überfordert ist, glaubte ich den Ärzten und die Geburt wurde eingeleitet. Nach 20 unendlich langen Stunden kam unser Sohn dann zur Welt. Natürlich war er nicht so groß und schwer wie ein 9-Monats-Kind, aber der Wehenschmerz ist nach 24 Wochen in etwa der gleiche als nach 40 Wochen.
Ich hätte auch von mir nie gedacht, daß ich sowas mal durchmachen muß bzw. daß ich so stark sein kann.
Aber JEDE Frau kann das schaffen, wenn sie muß. Es entwickeln sich dann wirklich ungeahnte Kräfte.
Natürlich ist es ein Erlebnis, das mich mein Leben lang begleiten wird. Und ich wünsche keiner Frau der Welt, sowas durchmachen zu müssen.
Für mich war die normale Entbindung die richtige Entscheidung. Somit habe ich wenigstens keine äußere Narbe, die mich an diesen Tag erinnert.
Die innere verheilt sowieso nie ganz....
Liebe Grüße
Sandra mit Andreas *20.07.06

Hallo Sandra,
Gratulation zu Deinem Andreas und vielen Dank für das Schildern Deiner Geschichte.
Das tut mir so leid, für jede Frau, die das überleben muss.
Ich kanns mir immer noch nicht vorstellen, dass das wirklich passiert ist, in meiner Familie, denn man muss ja auch seelisch mit durch und wenn ich daran denke, wie der kleine Sohn gebadet, gewickelt und angezogen wurde um der Familie gezeigt zu werden, dann könnte ich wie ein Kleinkind losweinen, so weh tut es.
Du weisst wie es ist, Du hast es miterleben müssen, ich ziehe meinen Hut vor Dir, dass Du "überlebt" hast und einen tollen Sohn bekommen hast.
Ich glaube, ich könnte nie wieder ss werden, aus Angst nochmal ein Kind zu verlieren.
Du hast Recht, es wird wohl meistens eine normale Geburt gemacht, auch wenn die seelische Narbe nie verblassen wird.
Ach, es tut so weh
Danke,
ich wünsche Euch alles Gute für die Zukunft