Hallo meine lieben Mädels,
so, nach drei Wochen Inselabstinenz sind wir wohlbehalten wieder daheim angekommen.
Ich versuche mal, mich halbwegs kurz zu fassen;-)
ANREISE:
Am 22.10. hat mein Mann uns nach Dagebüll zur Fähre gefahren. Die zweistündige Überfahrt empfand ich als sehr stressig, da ich allein mit den Jungs keine ruhige Minute hatte(Henry rannte immer weg und ich fahre eh nicht gern auf dem Wasser). Wenigstens war die Nordsee ruhig, ich hatte extra vorher noch Globuli gegen Übelkeit für uns besorgt.Wenigstens gab es auf dem Schiff ein Bällebad, sehr zur Freude meines Großen:
Bei unserer Ankunft wurde unser Gepäck verladen und wir zum ca. 200 m entfernten DRK-Haus geführt. Es liegt direkt an der offenen Nordsee, ich hatte einen traumhaften Blick aufs Meer, konnte sogar die Nachbarinsel Föhr von dort sehen.Hier mal die Bilder direkt aus dem Fenster:
Bei Flut mit wunderschönem Regenbogen
Bei Ebbe ebenfalls mit Regenbogen
Unser Zimmer lag im zweiten Stock(die vielen Treppen mit zwei kleinen Kids waren doch ganz schön anstrengend)und wir waren grad oben angekommen, ich brachte die Koffer rein und inspizierte neugierig das Zimmer, da rannte Henry raus in den Flur und UNGEBREMST direkt gegen den Rahmen des Aussichtsfensters!!!!Platzwunde, es blutete wie verrückt, ich ein Handtuch geschnappt und da ich mich noch gar nicht im Haus orientiert hatte, wusste ich gar nicht, wohin mit meinem blutenden Kind =-O
Felix lief vor und rief:"Leute, wo seid ihr, mein Bruder blutet!!!!" Das hörte eine Mitarbeiterin auf der Treppe und brachte uns runter zum Arztzimmer. Ich sah mich schon im Krankenhaus zum Nähen, aber Gott sei Dank hat die Ärztin die Wunde geklammert, wir sind nochmal so davon gekommen...
Seinen Namen hatte er dann auch weg-Ach, da kommt ja der kleine Bruchpilot....
Naja, dafür lief die erste Nacht ganz ruhig, wir waren auch total erschöpft.Von weiteren Unfällen blieben wir dann aber GsD verschont!
Ab Montag ging es dann schon los mit der Kinderbetreuung im gegenüberliegenden Haus. Mir fiel es ziemlich schwer, meine Kinder dort abzugeben, vor allem Henry. Alles fremd und ungewohnt, um so überraschter war ich, dass Felix dort so selbstverständlich hinging als würd er nie was anderes getan haben.Henry weinte natürlich ordentlich und ich fühlte mich wie die letzte Rabenmutter(wie die andren Mamis grad von den Lütten auch).Henry heftete sich die erste Woche total an Felix Fersen, Felix hat ihn permanent getröstet und beschützt und sich so rührend um ihn gekümmert, unglaublich....die Erzieher waren auch total beeindruckt!Andererseits war das für Felix Stress pur , er kam gar nicht zum Spielen und somit ging es ihm auch von Tag zu Tag schlechter. Ende der Woche dachte ich schon daran, Henry bei mir zu lassen, aber ich wusste, ich brauche unbedingt die Anwendungen, die Gespräche!Ich wusste, wir mussten jetzt da durch...
Ich hatte übrigens Einzelgespräche bei einer Psycholgin und einer Pädagogin, die leider nur die letzte Woche da war, eine Art Gruppentherapie mit Inselwanderungen, osteopatische Behandlungen, die meine größte Herausforderung waren)das einzige Mal, dass ich geheult habe)da ich große Probleme damit habe, fremde Menschen an meinen Körper zu lassen(lange Geschichte..)
Sowie einige Vorträge zum Thema Brüllfalle (warum man als Eltern brüllt und Taktiken wie man da raus kommt) und Stressbewältigung.
Ich war auch einmal Nordic Walken un hab mit Felix ein Aquarium gebastelt. Ich war etwas enttäuscht, dass fast alle Mutter-Kind-Angebote erst ab fünf Jahre aufwärts waren.
Am Wochenende nach der ersten, für mich noch sehr mühsamen Woche habe ich einen tollen Ausflug mit Fahrrad und Anhänger mit einer anderer ebenfalls zweifach Jungs Mami gemacht!Wir waren in Norddorf (ca. 9 km) am riesigen, von Dünen umsäumten Strand und der Radwanderweg selbst bestand aus eindrucksvollen Waldwegen und Heidelandschaften*träum*
Seht selbst:
Wir kamen auch am Leuchtturm vorbei...
Ansonstne waren wir oft am Pirantenschiff am großen sog. Kniepstrand, nur fünf Minuten zu Fuss vom DRK-Haus:
Die Insel ist beeindruckend, das kann man nicht anders sagen!
Ab der zweiten Woche ging es mir deutlich besser( ich muss dazu sagen, mein Zustand war mehr als kritisch, als ich dort ankam...),ich merkte, wie mein Kampfgeist erwachte und ich offen für die Hilfe dort wurde!Ausserdem weinte Henry nicht mehr so viel, gewöhnte sich an die Betreuung(ich hab sie nie länger als 12 drüben gelassen, angeboten wurde bis 16 Uhr).
Mit der Gruppe waren wir an einem sehr stürmischen Tag auf einer beiindruckenden Dünenwanderung. Der Sand fegte über den Strand, das sah so toll aus!
Am Sonntag vor Abreise kam uns spontan mein MANN besuchen, nahm acht Stunden Fahrt für 5 Stunden bei uns sein in Kauf und wir waren uns an diesem warmen Sonnentag so nahe wie schon seit Jahren nicht mehr!Ein wichtiger und intensiver Moment...
Danach wollte ich gern wieder hei, fühlte mich gewachsen und stark genug für die Herausforderungen des Alltags. Felix bekam so drei Tage vorher einen "Inselkoller" und heftig Heimweh.
ABREISE:Das war ein sehr stürmischer Tag und wir waren gar nicht sicher, ob die Fähren überhaupt fahren würden. Sie kam aber(ab nachmittags fuhren sie nicht mehr) und natürlich gings tubulent zu da fast alle Mütter diese Fähre nahmen.Wir wurde bei dem Seegang auch übel und ich war heilfroh, als wir endlich im Auto sassen!
Zuhaus hatte mein Mann uns einen liebevollen Empfang bereitet(So mit Herzchen und Blumen völlig untypisch für ihn), so dass mein Eindruck, dass die Kur auch bei ihm etwas bewegt hat, bestätigt wurde.
Alles im Allen kam die Kur genau zum richtigen Zeitpunkt, ich stand kurz vor einem Nervenzusammebruch und einer Depression. Nun muss ich weiter daran arbeiten, dass ich nicht wieder an diesen Punkt komme.
Ich bin sehr beeindruckt von meinen Jungs, wie toll sie alles gemeistert haben, unendlich stolz und glücklich!Ausserdem habe ich entgültig entschieden, kein weiteres Kind mehr zu bekommen. Ich werde jetzt ALLES dafür tun, dass diese beiden eine schöne Kindheit erleben dürfen-das ist mein sehnlichster Wunsch...
WER BIS HIERHER GEKOMMEN IST:
RESPEKT UND VIELEN DANK!!!!!
Eure Ines:ROSE: