Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
mich würde mal interessieren wie das Thema "Verlieren" in Bezug auf Gesellschaftsspiele bei Euch aussieht. Sind Eure Kinder schon "gute" Verlierer? Oder wann sollten sie es wirklich sein (Richtung Schulreife gedacht...die Frage tauchte auch bei unserer U-Untersuchung auf)?
Justus ist ein sehr schlechter Verlierer. Er spielt eh sehr wenig und ungern und ich glaube das hängt auch mit der Angst vor dem Verlieren zusammen. Er möchte (na klar) halt immer gerne gewinnen. Ich versuche derzeit recht oft mit ihm zu spielen. Gerade gestern war es Monte Rolla. Ich packe immer gleich die Gelegenheit beim Schopf wenn Justus mal Lust auf ein Spiel hat. Vorher heißt es dann noch ganz klug: Mama, ist nicht schlimm zu verlieren, ehrlich!" Und wenn´s dann doch nicht die Mama sonder ihn trifft bricht er gleich in Tränen aus und wird zornig, mag nicht noch mal spielen und dampft ab.
Ist das bei Euren Kindern auch noch so oder wie verhalten sie sich wenn sie mal verlieren? Kann man das irgendwie "lernen, zu verlieren"? Hört sich komisch an aber ich frage mich das wirklich. Sollte man auf was bestimmtes achten oder gibt sich das von alleine mit der Zeit und dem Alter?
Bin gespannt, wie Eure Kids in dieser Beziehung so drauf sind!
Liebe Grüße,
Anna
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
wenn Bettina verliert, oder das Verlieren droht, fliegen auch schon mal die Spielsteine vom Tisch. Ich beende dann sofort das Spiel, und sage, dass es mir so keinen Spaß macht. Ebenso, wenn sie anfängt, zu mogeln, weil sie sonst verlieren könnte. Außerdem versuche ich, ein Vorbild zu sein. (Will heißen, ich wälze mich nicht auf dem Boden, schmeiße nichts durch die Gegend... :-/ ) ich sage halt, dass ich auch gerne gewinnen möchte, aber es sei ja nur ein Spiel... Interessanterweise fällt sie nicht so aus der Rolle, wenn andere Kinder mitspielen. Da hat sie wohl schon gelernt, dass das nicht so gut ankommt.
LG Holly
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
es tut schon gut zu lesen, daß es bei anderen Kinder ähnlich ist!
Das Spiel dann gleich zu beenden ist sicher gut - obwohl, bei Justus kommen die Aubrüche ja erst wenn das Spiel beendet ist und er verloren hat und dann mag er eh nicht mehr weiterspielen.
Hoffen wir, daß er irgendwann etwas ruhiger damit umgeht.
Liebe Grüße,
Anna
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
bei uns hält es sich in Waage. Mal weint Amelie bitterlich und ist mit sich selbst enttäuscht. Andere Male macht es ihr gar nichts, wenn sie verliert. Wenn sie selbst im Rollenspiel spielt (also sie spielt dann zwei Figuren), läßt sie meist die andere Figur (also nicht ihre) gewinnen.
Von daher. Ich denke, ganz normal. Talissa wird in 3 Monaten 8 Jahre alt und ist bis heute keine gute Verliererin.
Liebe Grüße
Nicki
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
daß mit dem Rollenspiel ist ja interessant! Ist Justus noch gar nicht drauf gekommen und er liebt doch so das Puppen- und Rollenspiel. Muß ich ihn mal drauf stoßen.
Daß das enttäuschte Verhalten beim Verlieren auch "normal" ist finde ich auch o.k. - mich nervt nur dieses "Ausrasten" und ich hoffe, die Zeit bringt ein wenig mehr Vernunft hinein. Enttäuscht zu sein ist völlig o.k. aber dann muß es auch mal gut sein finde ich. Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt.
Liebe Grüße,
Anna
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
also dass kinder nicht gerne verlieren - wer von den erwachsenen tut das schon gern - ist völlig normal und auch ok. das ist ein lernprozess. loris war da ein ganz schlechter verlierer mit tränen und agressionen. wir haben dann ein paar spiele gespielt die keinen verlierer haben und es nur ein gemeinsames ziel zu erreichen gibt. dann hat er memory für sich entdeckt und da ist er einfach unschlagbar gut, daher gewinnt er auch echt oft - und wir lassen ihn nie gewinnen - mittlerweile hält er auch fast die komplette spielzeit mit mensch ärger dich nicht durch und jammert auch bei uno immer mal wieder dass er nicht immer gewinnt, aber es hält sich die waage und wir machen wenn wir verlieren auch immer quatsch und spielen so als wären wir sauer weil wir nicht gewonnen haben und so ... das hilft ihm zu sehen, dass auch verlieren spass machen kann und immer 1. sein ist auf dauer langweilig.
vielleicht sucht ihr ein spiel was er gut kann und die gefahr dass er verliert recht gering ist oder ihr lasst ihn ab und zu - ohne dass ers merkt - mal gewinnen damit er wieder spass am spiel bekommt. denn auch hier macht übung den meister!
glg steffi
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
danke mit dem Tip mit den Spielen ohne Verlierer. Muß gleich mal überlegen, welche da in Frage kommen.
Mir geht es auch nicht darum, daß ein Kind das Verlieren mega tapfer "ertragen" soll sondern auch wie bei Dir um eine gewisse Aggression. Das kann ich echt nicht haben und Justus neigt da als Verlierer ganz klar zu.
Ich lasse ihn auch schon hin und wieder gewinnen und zeige ihm ein paar Tricks und Kniffe. Aber Verlieren gehört halt auch zum Spiel und da will ich auch nicht zu viel Rücksicht nehmen - er soll´s ja auch ein bissl lernen.
Danke für Deinen Tip!
Anna
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
Hallo Anna,
ich persönlich halte es für völlig unnatürlich, wenn Menschen "gute Verlierer" sind - was soll das sein?!?! Deswegen werde ich auch mein Kind nicht zu einem "guten Verlierer" erziehen. Für mich wäre es der totale Graus, wenn in einer Konkurrenz-Situation (das ist eben auch ein Gesellschaftsspiel) meinem Kind das Verlieren gar nichts ausmachen würde. Dann kann ihm die Sache wohl gar nicht am Herzen liegen .... Was ich aber haben will und das auch einfordere, ist ein Kind das in Massen zurückstecken kann und einem anderen den Erfolg gönnen kann.
Klar darf ein Kind traurig sein, sich ärgern auch heulen und schimpfen, aber eben nicht verletzend gegenüber dem Gewinner werden oder randalieren und die ganze Welt an seinem Unmut beteiligen. Eben eine gewisse Frustrationstoleranz an den Tag legen. Das zeigt sich aber nicht nur beim Gesellschaftsspiel sondern auch im Umgang mit anderen. Einfach ertragen können, einer von vielen zu sein und eben nicht der einzige! In der 3. Klasse meines Sohnes sehe ich haufenweise Mimöschen (männlich und weiblich), die zwar wunderbar Gesellschaftsspiele spielen können, aber im realen Leben bei der kleinsten Wirdrigkeit untröstlich in Tränen ausbrechen. (ist bei uns mittlweiele ein großes Thema geworden, weil einige Klassenarbeiten deswegen abgebrochen werden mussten ....)
Paul hat und hatte im Umgang mit anderen schon immer von allen attestiert eine hohe Frustrationstoleranz. Er kann "Nein"s akzeptieren, die von anderen KINDERN (bei Autoritäten sieht es manchmal anders aus!) ausgesprochen werden, kann sich aber auch sozial verträglich durchsetzen. Er kann temporäre Ausgrenzung akzepieren, kann sich aber auch wieder ins Spiel bringen. Keiner meiner beiden petzt oder heult wegen "Ungerechtigkeiten" die ihnen widerfahren, die regeln es überwiegend alleine oder schlucken es runter.
Bei Gesellschaftsspielen ist es so, dass Paul die Regeln schnell kapiert, aber währenddessen öfters zu seinen Gunsten umdefiniert, insbesondere, wenn er sich auf dem absteigenden Ast sieht. Er definiert auch Regeln um, um das Spiel zu beschleunigen, also nicht nur zu seinem Vorteil. Wenn es in Massen ist, nun gut, habe ich ein Nachsehen. Wenn es zu bunt wird, dann breche ich das Spiel ab mit der klaren Ansage, dass ich nur nach den Regeln für alle spiele. Klar hat der Spielabbruch öfters in Beileidgtsein geendet, das ist zunehmend besser geworden und jetzt nur noch selten so.
Ich habe früher, zu KiGa-Zeiten meines Großen das Gesellschaftspielen völlig überbewertet und war froh um jedes halbe Spiel wo mein Großer mitgemacht hat. - Völliger Blödsinn den ich mir vom KiGa habe einreden lassen so im Hinblick auf Schulreife! Setz' Dein Kind mit Gesellschaftsspielen nicht unter Druck, wenn er es generell nicht mag. Beim Großen habe ich dann eben auf die Erziehung durch Sport im Verein gesetzt, wo man auch mal verlieren können muss, einen Tadel vom Trainer oder der Mannschaft wegstecken muss, usw.
Paul spielt recht gerne, sofern das Spiel nicht zu langweilig ist, Arthur spielt nach wie vor nicht soooo gerne nur ein paar Spiele, die ihm anregend genug sind. Der ist auch nicht zu kurz in der Entwicklung geblieben deswegen.
Mal ganz ehrlich: was erwartest Du von einem Kind, dass mit Herz und Ehrgeiz beim Spiel ist und verliert?
Ich denke, dass unmittelbar weiter spielen wollen nach einer Niederlage ist noch nicht zu erwarten. In Tränen ausbrechen sehe ich auch nicht so tragisch, wenn er dadurch seine Spannung abbaut. Zornig werden auf sich selber ist auch OK, zornig werden auf Mama oder Rumschmeissen des Spiels - da würde ich dran arbeiten.
Ich lasse Paul auch nicht aus der Situation raus, wenn ein Spiel abgebrochen wird - das wird ZUSAMMEN weggeräumt. Da kann man dann immer noch miteinander reden.
Viel Text ...
LG, I.
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
"Gute Verlierer" solle nicht aggressiv werden nur weil sie verlieren. So einfach ist das.
Gegen Traurigkeit und ein paar Tränchen habe ich nichts - es soll ja nicht spurlos an den Kinder vorbei gehen und sie können ihre Gefühle ja auch ausdrücken aber bitte nicht so aggressiv. Das dient keinem und und hat auch nichts mit "Konkurrenz-Situation-Nicht-Aushalten" zu tun.
LG,
A.
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
Huhu Anna,
meiner Meinung nach ist das beste Spiel, um Verlieren zu "lernen" Schwarzer Peter. Bei uns bekommt der Verlierer immer einen Cremetupfer ins Gesicht, und das macht sooo viel Spaß, dass das Verlieren plötzlich gar nicht mehr so schlimm ist.
Anfangs hab ich das bei allen anderen Spielen auch gemacht. Der Verlierer musste irgendwas Lustiges machen, aber ganz bald haben meine Mäuse es akzeptiert, dass es wirklich nicht schlimm ist, mal zu verlieren.
Liebe Grüße
Conny
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
das ist wirklich gut mit dem Anmalen! Sollten wir mal ausprobieren!
Liebe Grüße,
Anna, sich schon auf den Cappu freut....
;o)))))
Cappu gibt`s leider erst später, liebe Anna, muss dann erstmal los und mich ins Einkaufsgetümmel stürzen....;o)
Liebe Grüße und Vorfreude auf unsere Cappupause....;o)
Conny
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
Hallo,Anna...Geduld haben und es einfach zulassen....so ist es halt...
Mein Ältester war ein ganz schlechter Verlierer und heut mit 13 spielt er trotzdem supergern mit uns(und kann verlieren)...
Mein 7-jähriger mag nicht verlieren,spielt aber trotzdem gern,heult dann auch schonmal,aber es wird weniger...das hat doch mit Schulreife nix zu tun...wer verliert schon gern und ich als Erwachsener ärgere mich ja auch(z.B.beim Rommeespiel*g*),aber natürlich ohne Wutausbrüche...
Es gibt Kinder,die spielen gern und welche,die nicht so gern spielen(Gesellschaftsspiele)...man muss doch nicht alles mögen und machen müssen....so wie nicht alle Jungs gern Fussballspielen,gibt es solche,die halt auch nicht gern Brettspiele spielen...Nicky und Mika spielen nur Memory und Tempo,kleine Schnecke...die andern beiden spielen alles gern...
Jedes Kind hat seine Vorlieben,alles muss man wirklich nicht mögen und ich würde da lieber Justus Stärken bekräftigen und nicht drauf gucken,was er halt nicht so mag...
Und oft kommt es dann von selber...egal,ob mit 5 oder erst mit 11...ich würd mir da gar keine Sorgen machen...
LG Tina
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
hast sicher Recht wenn Du schreibst, daß Kinder nicht alles mögen müssen. Da ist was dran.
Mich stört auch nur das aggressive Potenzial nach dem Verlieren. Traurig sein oder ein paar Sekunden wütend ist ja völlig o.k. .
Bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt und vertraut mal auf Deine Erfahrung als Mehrfach-Mama und Erzieherin! Danke!
Liebe Grüße,
Anna
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
also unser großer im März wird er 8 hat auch manchmal richtige Aussetzer - dann kann schon passieren, das er das ganze Schachbrett abräumt...
klar muss er lernen zu verlieren und das kann man auch etwas lernen...
lg annette
das wird sich geben....
beim kleinen hält es sich n och in Grenzen....
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
da bin ich beruhigt wenn ich das von Mehrfachmamis lese! Dann scheint ja alles im "Grünen Bereich" zu sein und ich hoffe, die Zeit bringt dann schon ein wenig "Ruhe" ins Verlieren.
Liebe Grüße,
Anna
Wie lernt ein Kind zu akzeptieren, daß man auch mal verlieren kann?
schwer. Ich spiele leidenschaftlich gerne und mir ist es eigentlich fast immer egal ob ich dabei gewinne oder verliere. Meistens ;-). War auch immer so - im Gegensatz zu meiner Schwester, die schon immer nach einem verlorenen Spiel das ganze Brett samt Männchen in der Gegend rumwarf. Ja, so isse!
Wir spielen mal den enttäuschten Spieler, mal den coolen, wie es gerade kommt. Aber eigentlich mehr aus der Lust am Spiel raus. Ich denke es ist wichtig nach dem verlorenen Spiel zu signalisieren "jetzt will ich erst recht nochmal spielen". Jetzt erst recht ist ja bei bedeutenderen Niederlagen auch nicht unwichtig. Ich lass mal gewinnen (ich stell mich manchmal beim Spielen aber auch doof an!) und manchmal lass ich eben nicht die anderen gewinnen :DEVIL:
Aber ich denke lernen kann er es nur selber, durchs immer wieder erleben, dass es nicht schlimm ist zu verlieren, dass es einfach wie das Gewinnen dazu gehört.
Und da ist doch die Übung, die z.B. ihr macht ganz gut.
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