Da Max ja eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hat, interessiert mich dieses Thema ganz besonders.
Max hat noch ganz "klassisch" (weiß nicht, ob es dafür einen speziellen Begriff gibt) lesen und schreiben gelernt, also jeden Buchstaben einzeln und diese dann zusammen zu ziehen. O m a = Oma usw. Da ihm das ziemlich schwer fiel, hat er es einfach sein gelassen und sich die Wörter als Bilder eingeprägt hat. Was am Anfang ja noch recht gut klappte, aber später mit zunehmendem Umfang der Buchstaben immer schwerer wurde und irgendwann die Grenzen erreicht waren. Als uns (Eltern und Schule) das auffiel, bekam er Förderunterricht. Die Sonderpädagogin arbeitet dort seit Jahren recht erfolgreich mit der Silbenmethode. Auf diese Weise hat er sich dann doch noch mehr oder weniger mit den Buchtsaben angefreundet.
Seit diesem Schuljahr lernen in unserer Grundschule nun alle Schulkinder mit der Silbenmethode lesen und schreiben. Anfangs fand ich es noch etwas komisch als wir nur Silben lesen geübt haben. Die 1.Woche nur mu , dann mi und Mimi usw. Inzwischen kann Anna alle M-Silben (ma, me, mi, mo, mu), L-Silben (la, le, li, lo, lu) und T-Silben (ta, te, ti, to, tu) sowie die sich daraus ergebenden Wörter wie Memo, Limo, Tilo usw. Sie hat die Silbenmethode mittlerweile so verinnerlicht, dass sie sie problemlos auf andere Buchstaben übertragen kann und zu Hause in der Fibel auch schon mal Seiten liest, die sie in der Schule noch nicht hatte. Zur Abwechslung lesen wir auch immer wieder mal in Max´alter Fibel, wobei mir der Unterschied noch mal deutlich wird. Anna scheint keine Leseschwierigkeiten zu haben, obwohl man eine LRS zum jetzigen Zeitpunkt weder eindeutig ausschließen noch feststellen kann. Ihr glaubt garnicht was für eine Freude es für mich ist zu sehen, mit welchem Eifer sie beim Lesen und Schreiben bei der Sache ist. [:-} Nun aber genug der Sentimentalität und zurück zum Kern der Sache. Anna kann in beiden Fibeln lesen, muss sich aber in der alten Fibel mehr auf den Text konzentrieren, welcher durchgehend schwarz geschrieben ist. Das Lesen in der neuen Fibel, in der die Silben abwechselnd blau und rot geschrieben sind, geht viel flüssiger. :OK:
Es gibt übrigens auch eine ganze Menge Bücher für Erstleser, die in zweifarbigen Silben geschrieben sind. Falls jemand Interesse hat, einfach mal nach Bücher + Silbenmethode googlen.
Ich finde es ein bißchen schade, daß es bei Max damals noch nicht üblich war. Vielleicht hätte er es dann ein wenig einfacher gehabt. Aber ich will nicht jammern. Dank Förderunterricht (in Gruppenform) in der Schule von der 1. bis zur 4. Klasse und anschließendem intensiven Einzelunterricht beim Legasthenietrainer (für den wir lange kämpfen mussten) hat er gute Fortschritte gemacht. Auch die Schule hat uns glücklicherweise immer gut unterstützt. Nicht zuletzt unser abendliches Lesetraining. :THUMBS UP:
LG Daniela, die jetzt 1 Woche Urlaub hat :-)