Hallo
erst mal mein Beileid.
Also als Emilie 4 war starb ihre Oma (meine Mutter). Wir haben ihr schon gesagt, dass die Oma gestorben ist, dass sie jetzt nicht mehr vorbei kommen kann. Dass der liebe Gott (so man denn daran glaubt) sie mitgenommen hat. Sie aber jederzeit auf uns herabblicken kann und sie mit ihr sprechen kann, wenn sie mag. Nur leider wird sie keine Antwort erhalten, denn das ginge nicht mehr. Oma sei jetzt ein Engel beim lieben Gott.
Das hat meiner Ansicht nach etwas tröstliches für Kinder.
Und wenn ich Dir noch einen Tip geben darf. Nehmt sie mit zur Beerdigung. Ich habe sehr bald bereut, dass ich Emilie nicht mit zur Beerdigung genommen habe. Denn dadurch verschwand Oma einfach ins nirgendwo.
Wir haben das Thema dann über 1 Jahr lang in einem Spielkreis für trauernde Kinder aufgearbeitet.
Was ich nicht wusste, Kinder schaffen eine Beerdigung. Natürlich sind sie traurig und es ist nicht schön zu sehen, wenn sie weinen, aber sie schaffen das.
Wir haben vor 3 Wochen unseren Hund verloren (ist natürlich kein Vergleich zur Oma, aber doch jemand geliebtes). Dieses Mal haben wir Emilie vor die Wahl gestellt, ob sie den toten Hund noch einmal sehen möchte, evtl. anfassen und zu Grabe tragen.
All diese Angebote hat sie (ok sie ist jetzt 7) angenommen, war sogar mehrfach bei dem toten Hund und hat ihn gestreichelt und Abschied genommen. Auch bei der Beerdigung war sie, nur als der Kopf mit Erde bedeckt werden "musste" sagte sie: Das möchte ich nicht sehen.
Dann sind wir rein gegangen.
Auch Kinder müssen/sollten/dürfen Abschied nehmen. Denn sonst verschwindet derjenige ins Nirgendwo.
Das sind meine Erfahrungen mit dem Tod, dem Abschied und der Beerdigung.
Ivonne mit Emilie und Laura, die an der Beerdigung der Oma teilnehmen konnte, denn sie war noch in meinem Bauch

Liebe Nicole,
Mein aufrichtiges Beileid! Zum Glück können Kinder mit dem Thema Tod viel natürlicher umgehen als wir Erwachsene. Leider habe ich mittleriweile einige Male in der Familie und im Freundeskreis miterleben müssen, dass ein naher Verwandter stirbt- die einzigen, die damit kein Problem hatten waren immer die (kleinen) Kinder. Meine Tochter war erst 1,5 als mein Schwiegervater bei einem Autounfall starb und war damals unser Lichtblick in einer schwierigen Zeit. Als der Vater meiner besten Freundin ganz plötzlich und unerwartet im gemeinsamen Urlaub verstarb meinte die damals 4jährige Tochter ganz lapidar beim Abendessen: "Den Sessel vom Opa können wir ja jetzt wegstellen, den braucht er ja nicht mehr". Ein Stich ins eigene Herz aber irgendwie beruhigend, dass man sich um das Seelenheil der Kleinen weniger Gedanken machen muss und Zeit hat seine eigene Trauerarbeit zu leisten.
Ich wünsche Euch alles Liebe
Pepina

Hallo Nicole,

tut mir sehr Leid zu lesen.

Luisa war damals gerade 3 Jahre alt geworden als ihr Opa starb. Ich habe ihr es eigentlich ziemlich ohne umschweife erklärt - dass der Opa sehr krank war und dass man manchmal so krank oder auch alt ist, dass man sterben muss. Da unsere Kinder eigentlich nicht mit "Gott" aufwachsen habe ich auch nicht gesagt, dass Gott ihr zu sich geholt hat und auch nicht, dass er im Himmel ist. Sie war damals auch mit auf der Trauerfeier und ich bin mit ihr zum Sarg gegangen als die anderen Trauergäste noch draußen waren, so dass ich ihr nochmals ganz in Ruhe und alleine erklären konnte, was sie da sah. Auch bei der Urnenbeisetzung war sie mit dabei. Ich glaube, das hat ihr geholfen beim Abschied nehmen.

Alles Gute und LG, Claudia

Liebe Nicole,
mein Beileid.
Wir waren zum Glück noch nicht in dieser Situation - aber ich hab da auch schon viel drüber nachgedacht (mein Papa hatte inzwischen schon zum wiederholten Mal Leukämie, ist im Moment aber gesund).
Auf alle Fälle würd ich die Kinder zur Beerdigung mitnehmen. Selbst wenn sie im unpassendsten Moment was tun "was man nicht tut" - egal!
Und ansonsten - wie auch die anderen schrieben - sagen, daß derjenige jetzt im Himmel ist, man immer mit demjenigen reden kann, daß derjenige sie beschützt, auf sie runterschaut.
Ein sehr süßes Buch ist "Die besten Beerdigungen der Welt" - wir hatten es mal aus der Bibliothek.
Ich hab mir vor einiger Zeit mal noch ein paar Büchertitel aufgeschrieben, vielleicht ist da ja was für Euch dabei: Ein Himmel für Oma, Leb wohl lieber Dachs, Abschied von Opa Elefant.
Alles Liebe für Euch, herzliche Grüße
Anke