Liebe Claudia,

den Sekt hast du dir verdient!

Mein Lieblingsspruch diese Woche: hast du Muttis um dich herum brauchst du keine Feinde!

Selten wird so viel ge- und beurteilt wie unter Müttern. Schlimm ist das!
Ich kann mich aber nicht so ganz freisprechen davon :-[ :-[ :-[ .

Ansonsten komm gerne mal zu unseren Treffen/Geburtstagen, da benehmen sich die meisten Kinder "daneben".

LG,

Elena

Hallo Elena,
danke für deine Antwort.
Weißt du, grundsätzlich weiß ich ja dass niemand so ganz frei davon ist, andere zu bewerten oder beurteilen aber wenn sich bei mir ein Kind "daneben" benimmt, dann mache ich daran nicht seinen kompletten Charakter oder seine Familiensituation fest.
In diesem Fall war es aber so, dass die Mutter mir irgendwie verständlich machen wollte, dass Basti sich ja anders als die anderen benommen hatte (als einziger) und sie somit nicht sicher war, ob es ihm auf dem Geb. gefallen hat und was der tiefergehende Sinn seines Verhaltens war. Hierzu Einzelheiten zu schreiben erspare ich uns allen mal. Mein Mund stand ziemlich weit offen ob dieser Gedankengänge im Zusammenhang mit dem Verhalten eines 4jährigen. Unsere Kinder sind so durchgecoacht heutzutage, dass sie sich in meinen Augen ab und zu durchaus mal Ausraster leisten dürfen (oder gerade deshalb). Zu meiner Kinderzeit hätte niemand ein Wort darüber verloren, man hätte höchstens einen Rüffel für das Schubsen bekommen, und das ist ja okay.
LG Claudia

...ich kann mir die rollenden Augen der Mütter lebhaft vorstellen....und ich beneide dich nicht!
Aber wenigstens weißt Du, daß dein Kind völlig normal ist!!! Und die anderen Kinder benehmen sich woanders genauso wie Bastian (und das ist jetzt nicht negativ, denn kein Kind paßt in diesem Alter in diese von manchen Müttern gebastelte Schablone) und sind froh, den gängelnden Müttern zu entfliehen...:-)
Also Prost, knutsch Dein Kind und genieß den Abend!!!
LG Bea

Hi Bea,
danke für deine Antwort - das unterschreib ich mal so!
Heute kam noch der Anruf, ob es Basti denn überhaupt auf dem Geb. gefallen habe :HELP: :BLABLA: %) :DEVIL:
Was hat denn das überhaupt damit zu tun? Ich trug ein überfordertes schreiendes Kind am ausgestreckten Arm zum Auto, das mir 1 Minute später erzählte, wie toll die Schatzsuche gewesen sei :-P
LG Claudia

Da hast Du wohl einige schwerwiegende Erziehungsfehler gemacht;-) nicht mitmachen wollen geht gar nicht, und gegessen wird, was auf den Tisch kommt!

Spaß beiseite, hast halt ein ganz normales Kind;-)

lg Zahra, ebenfalls sehr normale Kinder hier (die von noch normaleren auch schon mal geschubst wurden :-| )

Mensch Anita,
schön, dass du dich meldest, alles gut bei euch?
Ja, ich bin ne Erziehungsniete ! Zum Glück ! Schön, deine Rückmeldung, danke und LG
Claudia
die derzeit seeeeeehr mit dem heutigen Kindsein hadert

Hallo Claudia,

ist halt alles sehr stressig z.Zt. (s. mein Posting bei Elena oben). Meine Jungs sind derzeit auch recht anstrengend: der eine schlampt sehr in der Schule (dafür kann man echt toll mit ihm reden mittlerweile), hatte grade Konfirmation und ist definitiv in der Pubertät angekommen; der nächste ist in der Schule ganz gut, stresst aber zuhause mit seinen Wutanfällen und seinem Chaos, ist dafür aber ein toller Partner bei aller Art von Gesellschaftsspielen (die hier ja hoch im Kurs stehen:-)); und Janek guckt sich leider zunehmend die Schreierei von eben diesem Bruder ab, ist ansonsten aber gut drauf und geht mittlerweile sehr gerne in den Kiga (leider muß er nach dem umzug ja wechseln, aber ich glaube, das wird er ganz gut hinkriegen).

Soweit die Kurzfassung:-) Ich hoffe sehr, ab Ende September wieder regelmäßiger reingucken zu können. Im Übrigen kann ich Deinen letzten Satz gut nachvollziehen, ich habe darüber in letzter Zeit sogar schon öfter mit meinen Großen gesprochen. Was genau sind denn Deine Hauptschwierigkeiten bzgl. heutiger Kindheit ?

lg Zahra

Hi Zahra
und danke noch einmal für deine Antwort. Ich kann mir gut vorstellen, wie anstrengend so ein Hausbau und Umzug und dazu noch die 3 Jungs sind.
Tja, bzgl. der heutigen Kindheit oder vielmehr Kindseins (meine Aufzählung bezieht sich jetzt mal auf mein Umfeld, dass wir alle unterschiedlich sind und denken, liegt ja auf der Hand): Ich finde einfach die Masse an Informationen, die Vielseitigkeit der Medien, das Auf- bzw. Abgeklärtsein der Kinder schon in ganz jungen Jahren und nicht zuletzt das ausgedehnte Konsumverhalten was ihnen (zum großen Teil durch uns Eltern, Lehrer, Freunde) vorgelebt wird führen - anstrengend! Ich finde diesen Punkt sehr schwierig zu beschreiben, denn er geht in meinen Augen auch mit einer Wertung umher, die einem automatisch angediehen wird, je nachdem wo in der Skala zwischen 1 und 100 man sich befindet (Frage ist wer hat die von mir so genannte Skala erfunden?).
Dann dieser Perfektionismus in Sachen Kinderbespaßung: ganz aktuell natürlich das Thema Geburtstag (höher, schneller, weiter, jedes Jahr ne Steigerung), aber auch das sog. Nachmittagsprogramm, die sog. Förderung (Musikschule, Sport und sonstige Kurse und Angebote). Too much, in meinen Augen und nicht selten artet es im gegenseitigen Übertrumpfen aus.
Dann komme ich nicht umhin, öfter meine Kindheit auszugraben und festzustellen, dass Stöckchen schnitzen, durch langrasige Wiesen ziehen, erst bei Sonnenuntergang nach Hause kommen, Wasser aus dem Bach trinken, Räuber und Gendarm spielen bis der Arzt kommt sehr stark reduziert ist, zumindest in meiner Umgebung.
Das sind eigentlich so die drei Punkte, an denen ich mich immer mal wieder stoße. Nicht falsch verstehen, auch wir konsumieren, kaufen und tun und machen in ausreichender Art, und ich will hier auch niemanden besonders hervorheben oder vernachlässigen, es ist die Tendenz an sich in diesen Punkte, die mir auffällt und mir manchmal missfällt.
So, jetzt hab ich echt frei Schnauze geschrieben und bevor ich wieder blöd finde was ich schreibe, schick ich's einfach ab.
LG Claudia

... Du schreibst mir aus der Seele! Das sind genau die Dinge, die ich selber auch sehr schwierig finde heute, allerdings weiß ich nicht, ob ich es so treffend auf den Punkt hätte bringen können:-)

V.a. ist es so mühsam, dem etwas entgegenzusetzen, weil man sich Vielem ja selbst kaum entziehen kann oder es tatsächlich mitunter zu schwierigen Situationen kommt, wenn man es wagt "auszuscheren". beispielsweise fand ich schon immer die unglaubliche Spielzeugflut in heutigen Kinderzimmern erschreckend und hatte mir seinerzeit vorgenommen, da zurückhaltender zu sein. Es war problematisch genug, das Verwandten und Freunden klarzumachen (obwohl "eigentlich" fast jeder unsere Meinung teilte...) und Schenkanlässe "übersichtlich" zu halten. Unsere Kinder hatten immer noch recht viel (fanden wir), aber deutlich weniger als die meisten ihrer Freunde. Sie spielten allerdings sehr zufrieden damit und vermißten nichts... bis sie zunehmend die Kinderzimmer dieser Freunde kennenlernten und auch mal der ein oder andere von ihnen fragte, wie? hast du bloß so wenige Autos/keine Playmobil-Ritterburg/keinen Gameboy etc.pp.??

Und solche Situationen gibt es halt öfter in den verschiedensten Bereichen. Ich finde es einfach schade, daß viele Kinder (in der Tat fällt das grade bei Geburtstagsfeiern schnell auf) so eine "hohe Begeisterungsschwelle" ;-) (will heißen, nix reißt sie mehr vom Hocker, alles kennen/haben sie schon) haben und schon so jung so "gesättigt" sind.

Ich bin oft ratlos, wie ich am besten damit umgehen soll und finde halt auch, daß den Kindern damit sehr viel entgeht - siehe Deine eigenen Beschreibungen, die so nach meiner eigenen Kindheit klingen...

lg zahra