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Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Habt Ihr auch den Entwicklungsbrief bekommen (fragt mich nicht, warum ich den nicht schon längst abbestellt hab *grmpf*).

"Je weiter sich Ihr Kind entwickelt, desto häufiger kommt es jetzt wahrscheinlich schon zu Unstimmigkeiten zwischen Ihnen. Langsam können Sie durchaus schon damit beginnen, Ihrem Baby Grenzen aufzuzeigen und ein wenig Disziplin einzuführen. Wenn es feste Regeln aufgestellt bekommt, an die es sich halten soll, kann Ihr Kind sich in seiner Umwelt viel besser zurechtfinden."

Sorry, bei aller Liebe, aber das empfinde ich als unnötiges Provozieren von Stress. Ich WILL keine Disziplin einführen, ich will, dass mein Kind sich so frei, wie es eben geht, entwickeln kann. Dass es dabei an Grenzen stößt, ist unabwendbar, daher brauche ich daher nicht künstliche Grenzen setzen, damit endlich mal Disziplin einkehrt *kicher*.

Damit macht man wieder allen Eltern ein schlechtes Gewissen, die nach ihrem Gefühl handeln.

Mein Kind findet sich in seiner Umwelt übrigens prima zurecht, auch ohne Disziplin ;o).

Das soll nicht heißen, dass es bei uns keine No Gos gibt, z.B.:

1. Clara muss im Auto angeschnallt sein, auch wenn sie es momentan hasst. Da gibt es kein Nachgeben, ist ja klar.

2. Essen gibt es idR ausschließlich am Tisch oder zumindest im Sitzen. Das ist eine heftige Baustelle bei uns, da sie so gern mit essen rumläuft (was ich in diesem Alter für völlig normal halte), ich aber keine Nerven habe, sie und die Umgebung ständig abzuwischen ;o).

Wobei ich bei Nr.2 z.B. gegebenenfalls nachgebe, wenn Clara schlecht drauf ist, traurig, müde, schubend oder ähnliches. Ich hasse Konsequenz um des Hart-Bleibens-Willen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Was ich eigentlich sagen will, ist, dass ich diese Ausdrucksweise (im Elternbrief) und Sicht der Dinge doch etwas veraltet und hart finde.

LG,

Susanne

Bisherige Antworten

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Hallo Susanne, ich hab den Wortlaut ähnlich empfunden, aber dann einfach überlesen und mir nichts weiter dabei gedacht.....aber jetzt, wo du es nochmals so ausführst, ärgern mich die Zeilen doch wieder. :-)))))
Schließe mich deiner Meinung komplett an! Grüßle und einen schönen Abend von Tina, die außerdem noch bei Sonnencreme keine Ausnahme macht (ist bei uns zur Zeit neben dem Wickeln die heftigste Baustelle)

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Ach je, wickeln - da sagst Du was *wein*. Das ist teilweise das schlimmste Drama hier im Moment. Da sie aber gerne windellos käckert und pieselt, ist mir mit Zuwarten auch nicht sehr geholfen *tieeefseufz*...

LG,

Susanne

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Genau diese Passage aus dem Entwicklungsbrief, die du hier zitierst, fand ich auch etwas befremdlich und veraltet. Bei einem eineinhalb Jahre alten Kind davon zu sprechen, Disziplin einzuführen, klingt für mich schon sehr nach Methoden der 50-er oder bestenfalls 60-er Jahre.
Klar gibt es bei uns auch Grenzen für Vanessa, aber eigentlich nur dort, wo ich es unbedingt notwendig finde, also natürlich das Anschnallen im Auto, an der Hand über die Straße gehen (Vanessa hasst das total, aber tragen lässt sie sich noch weniger gern *g*) oder ähnliche Dinge. Essen funktioniert bei uns eigentlich problemlos ohne viel Einschreiten und ansonsten versuche ich potenzielle Konfliktquellen, soweit wie möglich, von vornherein zu entschärfen (z.B. Bücher wenn möglich, aus ihrer Reichweite entfernen, weil sie sie so gerne zerreißt). In diesem Alter funktioniert das meiner Erfahrung nach noch relativ gut.
LG
Sabine

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Ja, so sehe ich das auch. Ich finde es übertrieben, den Eltern hier irgendwie zu suggerieren, man müsse hier und da schon "durchgreifen". Denn idR greift man ja durch, wenn es wirklich nötig ist. Das braucht man bei den Kleinen doch noch nicht so zu betonen...

LG,

Susanne

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Hallo Susanne,

wir hinken ja altersmäßig ein wenig hinterher, deshalb habe ich den Brief noch nicht bekommen.

Das Wort "Disziplin" klingt schon etwas antiquarisch im negativen Sinne, ich gestehe aber, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich nicht einfach "drüberweggelesen" hätte, wenn ich den Brief einfach so bekommen hätte.

Was mir wichtig ist, sind die festen Regeln. Die gibt es bei uns, allerdings gibt es bei uns selbstverständlich auch die Ausnahmen, die die Regeln bestätigen.

Wir üben momentan eher daran, dass man nie nie nie einfach so auf die Straße laufen darf, das will meinem kleinen Dickköpfchen einfach nicht einleuchten - da muß ich dann öfters ein zorniges Kind zwingen, auf dem Gehweg zu bleib

LG Katrin

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Oh ja, das mit der Straße kenne ich. Und wir wohnen an der Hauptstraße. Aber das sind halt die "Grenzen", die sich doch von alleine ergeben.

Aber z.B. beim Essen gibt es doch genügend Möglichkeiten fürs Ab und Zugeben. Es soll ja schließlich eine schöne Sache sein und bleiben und nicht ein Dauerstressthema werden. Das fände ich nun kontraproduktiv.

Ich muss aber sagen, dass sich sowas übers I-Net schwer diskutieren lässt...

LG,

Susanne

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Hallo Susanne,
ich glaub ich hätte das gar nicht so gemerkt beim lesen, weil eigentlich steht ja da drin, daß das Kind Grenzen braucht um sich zu orientieren - das finde ich i.O.
Es gibt Dinge die Jolina darf und Dinge, die eben verboten sind. Mal von den wichtigen Dingen wie Anschnallen, am Tisch sitzen u.a. abgesehen gehört bei mir sowas wie Seramis bleibt in den Blumentöpfen und sowas dazu.
Ich denke gemeint ist bestimmt, daß Kinder gewisse Regeln brauchen und die dann "immer" gelten, denn wenn Kinder das einmal dürfen und dann ist es wieder verboten, können sie sich nicht daran orientieren.
So hätte ich es jetzt gelesen und finde es ganz logisch.
LG Andrea

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Hm, ich habe da eine andere Auffassung. Es ist schwer, das jetzt alles in ein kurzes Posting zu stecken, aber ein paar Aspekte führe ich einfach mal an:

1. Ich möchte mein Kind nicht zu Disziplin sondern zur Einsicht bringen.

2. Ein Kind von 17/18 Monaten braucht zur Orientierung keine Grenzen. Es braucht Liebe, Fürsorge, Nähe und Freiraum für Exploration.

3. Selbstverständlich ergeben sich tagtäglich Grenzen z.B. aus Gefahrengründen (Straßenverkehr, aber auch Dinge im Haushalt) oder eben weil persönliche Grenzen anderer Menschen verletzt werden. Letztere sind individuell und im seltensten Fall durchgehend konsequent gleich.

4. Kinder lernen hauptsächlich durch Vorbilder.

5. Zu viele Verbote überfordern auch größere Kinder. Ich sehe das sehr deutlich an meinem Großen.

6. Dass Grenzen nie absolut sind, sehen Kinder auch an uns Erwachsenen. Wir trinken Alkohol, rauchen, fahren mal ein bisschen zu schnell, vergessen, das Licht auszumachen, vergessen Versprechen, schreien, obwohl wir es nicht sollen etc.

Das heißt nicht, dass man grenzenlos erziehen soll. Man sollte sich nur sehr gut überlegen, welche Grenzen wirklich wichtig sind und um welchen Preis man sie durchsetzt. Und ich finde die Angst vor Inkonsequenz übertrieben. Mal nicht konsequent zu sein ist kein Problem, wenn es nicht in ein Hü-Hott-Spielchen (und damit Orientierungsschwierigkeiten für die Kinder) ausartet. Schließlich sind wir auch keine Maschinen!

LG,

Susanne

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

huhu susanne,
ich habe den brief auch schon bekommen und gelesen, habe es aber bei weitem nicht so verstanden wie du ;) ich finde es schon richtig, dass das kind gewisse grenzen aufgezeigt bekommt (und dazu gehören für mich nicht so selbstverständliche dinge wie "anschnallen im auto", sondern z.B. "sitzenbleiben am tisch, wenn noch nicht alle fertig sind") und ich finde, dass man durchaus jetzt schon anfangen kann, gewisse dinge verlangen zu können. was natürlich nicht heißt, dass sich das kind nicht frei entwickeln können soll ;)
und ich gebe zu, dass ich in manchen situationen aus dem grunde konsequent bin, damit sie merkt, dass nicht immer alles nach ihrem kopf geht. ich bin der meinung, dass die kinder soooooooooooo klein nicht mehr sind, dass sie kleine dinge nicht schon verstehen können. grad jetzt wo es mit dem grenzen austesten losgeht...
aber so sieht's und macht's jeder anders und das ist auch gut so. ich verurteile niemanden, der so erzieht und niemanden, der es anders macht ;) da muss jeder den für sich und sein kind richtigen weg finden ;)
GGLG von bibs mit clara *11.01.06

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Sitzenbleiben am Tisch bis alle fertig sind. Das fand ich auch immer ein super tolles Erziehungsziel, was schon von klein auf gelernt werden soll, ehrlich. Bis ich gemerkt habe, dass es für Kinder (z.B. für meinen Großen, der 3,5 ist) eine absolute Qual sein kann, weil es töööööödlich langweilig ist. Darunter habe ich dann zu leiden, weil er anfängt Unsinn zu machen und ich nicht mehr in Ruhe essen kann.

Dann fange ich an zu ermahnen, zu schimpfen, Konsequenzen anzudrohen (welche logischen, sinnvollen Konsequenzen soll es denn hier geben?) und die Stimmung wird schlimmer und schlimmer, sein Verhalten dementsprechend auch.

Mein Sohn ist ein Kind, mit Bewegungs- und Entdeckerdrang. Für ihn ist langes Stillsitzen ohne Sinn (für ihn hat das dann keinen Sinn) etwas, was rundweg gegen seine (berechtigten und normalen) kindlichen Bedürfnisse geht. Wie soll ich ihm erklären, dass wir Erwachsenen (vielleicht auch ältere Kinder) gerne gemütlich und gemeinsam essen, dass es dabei um Geselligkeit geht und nicht um das Stillsitzen? Er ist für diese Einsicht noch zu jung. Das ist wenigstens meine Meinung, die ich mir gebildet habe, weil es mit meinem Jungen eben schwierig ist.

Ich habe aber auch einen Großen, der sehr "grenzgängig" ist, und mich dazu gebracht hat, mich sehr intensiv mit Erziehung zu beschäftigen. Ich glaube, das hat schon viel ausgemacht in meinem Sinneswandel.

Naja, und hauptsächlich frage ich mich, wo denn die Beweise dafür sind, dass Kinder unbedingt Grenzen um der Grenzen willen brauchen? Gerade Kinder im Alter von unseren kleinen? Ich meine wirklich, es gibt genügend Grenzen im täglichen Leben, die einschränkend sind für die Kinder. Da braucht man doch nicht noch zusätzlich Machtkämpfe auszufechten.

LG,

Susanne

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

huhu susanne,
sicher kommt es auf den einzelfall und somit auf's kind an! aber ich bin schon der meinung, dass man das dem kind schon beibringen kann. clara ist auch sehr lebendig und wibbelig, aber am tisch bleibt sie sitzen. und wenn sie schon fertig ist und dann eben ein buch bekommt, in dem sie "liest".
mir sind grad diese gemeinsamen essen halt sehr wichtig, weil mein mann während der woche relativ spät heimkommt und von clara wenig bis gar nix hat. daher möchte ich wenigstens die abendmahlzeit gemeinsam einnehmen und zum "gemeinsam" gehört halt auch, dass alle gleichzeitig am tisch sitzen (bleiben).
machtkämpfe fechten wir (zum glück noch) nicht aus - kann aber ja alles noch kommen ;) und dann erinnere ich mich sicher an deine worte und wünsche mir vielleicht, dass ich es doch besser anders gemacht hätte. aber wer weiß das schon?!
naja, als erstmami hat man sicherlich noch einige "bunte" vorstellungen, die man verwirklichen möchte ;) und mehrfachmamis können da sicher den ein oder anderen wertvollen tipp noch geben, aber im endeffekt muss man es für sich selbst herausfinden, wie es am besten passt...
tja, das thema "erziehung" ist halt auch so ein spezielles... *seufz*
GGLG von bibs

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Nee, so belehrend sollte das nicht rüberkommen. Ich finde gemeinsames Essen auch wichtig. Und mit unserer Clara ist das idR auch kein Problem, die genießt das eher (was sie nicht daran hindert, ein Eis zwischendurch lieber im Gehen zu "essen" *Augenverdreh*).

Ich wollte nur sagen, dass sich manches einfach dann ergibt - und oft eben auch anders, als vorher gedacht. Ich war komplett anders drauf vor Antons Geburt. Manchmal denke ich, er hat uns erzogen ;o). Wir haben halt auf Antons Verhalten so reagiert, weil für uns das dann logisch und gut war.

Letzten Endes kann man sagen, dass richtig ist, was funktioniert, solange man sensibel für seine Kinder ist. Klar kann Erziehung durch Angst sehr gut wirken, aber das ist ja wohl etwas, was keiner von uns will.

LG,

Susanne

Mit dem letzten Satz beziehe ich mich...

auf niemanden hier im Forum, das meine ich nur allgemein!

LG,

Susanne

das gebe ich dir vollkommen recht - erst recht beim letzten satz! GGLG von

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Hallo Susanne,
ich finde die Sätze gar nicht so schlimm. Und wenn ich lese, was bei dir "No Gos" sind, ist es für mich genau das, was der Entwicklungsbrief mit Grenzen (Anschnallen, auch wenn Clara es hasst) und Disziplin (am Tisch essen) meint.
LG Marion

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Ich setze diese Grenzen aber nicht, um Disziplin zu erreichen, sondern weil es im ersten Falle lebensgefährlich und im zweiten Falle eben eine Sauerei ist. Und da es im zweiten Fall nicht lebensgefährlich ist, bin ich da auch nicht 100% konsequent.

Einsicht und Vorbild sind Erziehungsmittel, auf die ich setzen möchte.

LG,

Susanne

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Hallo Susanne!
Ich glaube ihr meint beide dasselbe, Du siehst zur Zeit einfach nur "rot" bei bestimmten Formulierungen. "Disziplin" und "Autorität" sind bei Dir einfach die absoluten Nicht-Wörter, während andere sie verwenden wie bspw. Du das Wort NoGos verwendest (schönes neues Denglish - da sehen die "Deutsche-Sprache-Bewahrer" wiederum "rot" *g*).
Natürlich sollte man sich vorher sehr genau überlegen, was man bereit ist konsequent durchzufechten, damit man nicht unnötige Kämpfe ausfechten muß. Das eine schließt ja aber das andere nicht aus.
Wenn mein Kind es bspw. lustig findet, bei rot auf die Straße zu rennen, da gibt es bei mir ein entschiedenes NEIN, ohne langatmige Erklärungen, denn die Empathie für andere Verkehrsteilnehmer, also das Sich-Hineinversetzen in andere Verkehrsteilnehmer, entwickeln Kinder erst so ca. mit 9 Jahren, weswegen sie auch erst dann die Fahrradprüfung im Straßenverkehr ablegen dürfen.
Ich denke der Entwicklungsrundbrief meint auch fast nur die konsequenten Grenzen, die ein Kind gefährden können. Alles andere muß jeder schauen, wie er es in der eigenen Familie umsetzen kann und will. Meine Kinder dürfen auch vor Mahlzeitende der Erwachsenen aufstehen, sie müssen allerdings vorher fragen (wissen aber, daß sie ein JA bekommen). Meine dürfen abends auch Nutella auf's Brot essen - das ist bei den meisten hier sicherlich ein ganz großes NEIN - aber ich sehe keinen Sinn darin abends zwanghaft Wurst + Käse zu essen, wenn einem nicht danach ist. Mein 4-jähriger wird auch noch mit meiner Hilfe an- und ausgezogen, weil mir das Rumgenöle zu blöd ist und der Machtkampf dazu auch - bei anderen läuft das sicherlich anders. Trotzdem denke ich, daß es bei uns recht gesittet zugeht und ein gewisses Maß an Disziplin herrscht. Aber ich habe sowieso weniger Probleme mit diesen beiden Begriffen, da sie im Spanischen (wo ich einen Großteil meiner Jugend verbracht habe) nicht ansatzweise so negativ besetzt sind, wie im Deutschen. Und wie immer ist bei mir das Glas grundsätzlich halbvoll, ich versuche immer die positive Intention des Textes herauszulesen. LG Johanna

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Sicher, es gibt ja "noch was zwischen Schwarz und Weiß" *Dich mal frech zitiere* ;o). Ich denke nur, dass man das nicht so betonen sollte, dass man jetzt Grenzen setzen MUSS, damit das Kind sich orientieren kann. Ich finde, das setzt einen falschen Akzent.

Man könnte das viel sinnvoller und konstruktiver anders erklären.

Z.B.: Setzen Sie die Grenzen deutlich, überfordern Sie Ihr Kind jedoch nicht mit zu vielen Grenzen. Die Kunst ist, konsequent im Sinne ihres Kindes zu sein. Weder grenzenlos noch einengend.

Das wäre für mich jetzt z.B. akzeptabel. ;o) Vielleicht sollte ich mich als Formulierungshelfer bei Quali bewerben *pruuuuust*.

LG,

Susanne

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Hallo Susanne,
ehrlich gesagt, finde ich diese Zeilen jetzt nicht schlimm. Das Wort Disziplin bedeutet für mich nichts Negatives, das Kinder Grenzen kennen lernen, ergibt sich ja, wie Du schon sagst, aus vielen Alltagssituationen und der "Tipp" von Quali soll ja nicht heißen, zeigen Sie Ihrem Kind, dass sie der Stärkere sind, dass Sie das Sagen haben.....
Ich glaube so hast Du es verstanden, oder???
Bei allem was man liest, kann man etwas Positives oder Negatives hinein interpretieren, gerade deswegen gibt es in den Foren auch immer viele Diskussionen.
Ich persönlich versuche meinen Kindern soviel Liebe und Aufmerksamkeit zu geben, die sie brauchen, bin aber auch der Meinung, dass Konsequenz auch sehr wichtig ist.
Wenn Mario z.B. bei der Oma an die Glasvitrine schlägt, dann darf er das nicht, auch wenn die Oma sagt, "ach, lass ihn doch machen, die Scheibe kann man ja wieder sauber machen", wenn ich ihn aber lasse, weil es der Oma nichts aus macht und verbiete ihm es dann aber wo anders (bei Fremden), dann versteht er doch gar nicht, warum er es da darf und da nicht. Mir ist gerade kein besseres Beispiel eingefallen. Aber das ist halt positive Konsequenz, die Kinder vor Verunsicherungen schützt und bei mir und meiner Schwiemu immer wieder für Zündstoff sorgt ;-)))
GLG
Moni

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Hm, ich glaube schon, dass eine gute "Absicht" hinter dem Zitat steht, aber es hat schon für mich (und scheinbar einige andere) einen üblen Nachgeschmack von wegen "zeigen, wo der Hammer hängt".

Zu dem Beispiel: Ich glaube, dass Kinder sehr schnell wissen, wo sie was dürfen. Das können sie schon unterscheiden, zumindest klappt das bei uns mit zuhause, Oma und Tagesmutter immer prima.

Und ehrlich gesagt, finde ich es bei Clara sehr schwer, andere logische Konsequenzen zu finden als ihr eben die Sachen wegnehmen oder den Ort der "Versuchung" zu verlassen. Ich erkläre zwar auch, aber ich habe scheinbar sehr hartnäckige Kinder ;o). Und schreien will ich ja nicht (ich bemühe mich zumindest sehr darum).

Bei Anton klappt das "wenn, dann" schon besser, aber ehrlich gesagt merke ich schon, dass er genauso gewieft "handelt", wenn er etwas will.

LG,

Susanne

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Also auch bei uns gibt es Dinge an die sie sich halten soll, bzw. die ich wichtig finde.Nicht rumsauen am tisch, nicht schlagen oder rumbrüllen, Guten Tag und Tschüß Bitte und Danke etc.Auch das sie mal warten muss etc. Regeln sind wichtig und sollten spielerisch früh nachgelegt werden.LG

Was soll das denn? Entwicklungsbrief

Ich hab ja nicht gesagt, dass es keine Regeln gibt. Habs jetzt schon ein paar mal geschrieben, weil ich scheinbar bei einigen missverstanden werde.

Ich mag nur z.B. keine "Disziplin" einführen. Mein Kind MUSS nicht Guten Tag oder Tschüs sagen, wenn es zu schüchtern ist. Wenn ich das ständig einfordere, verliert er erst recht die Lust daran, es wird zum Zwang. Und so soll es nicht sein. Ich mache es ihm vor, mein Mann, die Oma und die Erzieherinnen im KiGa auch (bzw. die TaMu bei Clara). Wenn Anton nicht danke sagen möchte (ich frage ihn meist nur, ob er sich bedanken will), dann sage ich für ihn danke. Wenn er im KiGa nicht Hallo sagt, dann ist das kein Beinbruch (sehen die Erzieherinnen auch so, bis auf eine, die meint, sie müsse da ihre erzieherischen Ambitionen ausleben. Was sie erreicht hat, ist, dass Anton gerade ihr nicht gerne hallo sagt).

Was ich damit sagen will: Ich finde es unnötig, in einem Elternbrief an die Eltern von knapp 1,5jährigen Kindern von der Notwendigkeit von Disziplin und Regeln zu sprechen. Es gibt doch sowieso Regeln bei jedem, warum sollte sich Kind 1 besser entwickeln bzw. zurechtfinden, weil es am Tisch nicht rumsauen darf? Ein anderes Kind darf es, weil die Eltern es z.B. wichtig finden für die haptische Entwicklung, deshalb ist es aber doch nicht orientierungslos?

Manchmal glaube ich, man unterschätzt gemeinhin die Fähigkeiten der Kleinen, sich an verschiedene Gegebenheiten anzupassen!

Aber wie gesagt, ich glaube, dass ich da wohl missverstanden werde bzw. auch die Textpassage in Quali-Brief scheinbar sehr verschieden aufgenommen wird *Schulterzuck*...

LG,

Susanne

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