Hi Eva!

So ausgeprägt war' s zwar bei uns noch nie, aber in abgemilderter Form kenne ich das durchaus. Ich denke, es hängt mit dem Baby zusammen.

Wenn Elia das Bedürfnis nach viel Fürsorge hat, versuche ich dem nachzukommen, wird es mir zu viel, mach ich es manchmal erst recht ausgiebig. So satt und übersättigt von Zuwendung will er dann recht bald wieder der Große sein, der es doch alleine kann und ich hab wieder mehr Ruhe.

Hatten meine Schüler eine kleine Versetzung, hat es echt Wunder gewirkt, wenn ich darauf sehr eingegangen bin, "Oh je, du Arme, das ist bestimmt sehr schmerzhaft!", o.Ä. gesagt und ein Pflaster angeboten habe - in Windeseile war der Schmerz vergessen, natürlich muss man es glaubhaft versichern.

Aber ohne Ende eingespannt fühle ich mich trotzdem, weil Elia voller Ideen steckt, die er in die Tat umsetzen möchte und enorm experimentierfreudig ist, so dass ich ständig was zum Aufwischen oder Herrichten habe.

Tja Eva, wir beide stecken wohl gerade in der heftigen Anfangszeit mit 2 Kleinkindern - da bleibt kaum mal eine Verschnaufpause ...

Viel Kraft wünsche ich dir dabei! Und wenn Keiî im Kindergarten Löcher in die Luft starrt, dann ist das für eine gewisse Zeit auch mal in Ordnung - irgendwann verliert er schon die Lust daran, sich nur mit seinen Gedanken zu beschäftigen. Es ist bestimmt nur eine Phase!

Lieben Gruß, Julia

Liebe Eva,

hier gibts auch kein Baby mehr, dafür gab es aber genau so eine Phase. Und zwar im Dezember - seit Jahren immer der Monat, in dem ich quasi alleinerziehend bin, da mein Mann bei seinen Eltern im Weihnachtsbaumgeschäft aushilft.

Rafi wollte/konnte nichts mehr allein, hing an meinem Rockzipfel, heulte, jammerte ganz viel und wollte NIE in den Kindergarten gehen.

Ich vergesse es nie - ich selbst mit den Nerven am Ende, wollte Rafi am 20. Dezember 2010 auf gar keinen Fall im Kindergarten bleiben. Er hat ein solches Heultheater gemacht, dass ich ihn wirklich wieder mit nach Hause nehmen musste. Und so saß ich da im Auto vorm Kindergarten und heulte Rotz & Wasser....passiert mir sonst nie.

Das war der krönende Abschluß dieser gruseligen Phase. Seitdem (und vor allem auch nach den Weihnachtsferien) ist er ein großer Junge. Jammert kaum noch, macht alles und mehr selbstständig, malt plötzlich die tollsten Dinge, geht saugerne in den Kindergarten, spielt alleine etc. etc.

Ziemlich hormongesteuert erschien mir das Ganze. Ab und zu muss ich ihn noch ermahnen...mein Standardsatz: Schalt bitte Dein Hirn ein!! ....aber dann weiß er auch genau, was ich meine ;-)

Ich kann Dich nur trösten - es geht vorbei, irgendwann. Aber ich kann mich sehr gut an die Anfangsphase mit zwei Kleinkindern erinnern - das ist sooooooo anstrengend!!!! Ich hab auch monatelang kein Land mehr gesehen.

Jetzt sind meine Beiden zwei und bald vier - jetzt wirds langsam richtig toll!!! Das geht bei Euch bestimmt viel schneller, weil der Altersabstand größer ist.

Halte durch...

LG Julia mit Rafael (bald 4) und Tobias (2 Jahre, 2 Monate)