Update Keiîs Kindergartenförderung
Wir hatten jetzt zum Kindergartestart eine Gesprächsrunde mit mir, der einen Leiterin der Gruppe, der Heilpädagogin, die ihn betreuen soll und der Dame vom Amt, die das ganze bewilligt hat.
Losgehen soll es ab November (endlich), weil die Pädagogin erst da wieder Zeit hat. Offenbar sind alle anderen ausgebucht und diese haben wir auch nur gekriegt, weil sie eh öfter in unserem Kindergarten arbeitet. Nunja, besser spät als nie. Jedenfalls ist sie sehr nett und interessiert.
Die Frau vom Amt war arg, hat mich ertsmal gefaltet, warum wir keine Diagnostik haben machen lassen in der Zwischenzeit und keine Logopädie. Logopädie hab ich nicht machen lassen weil 1. die Amtsärztin, die das reingeschrieben hat meinte, das kann sich in einem Jahr auch von selber auswachsen, 2. spricht er gar nicht so schlecht (das erklärte auch die Kindergärtnerin) und 3. will ich ihn nicht von einer Thearpie in die nächste jagen. Die Heilpädagogin versprach dann, mal zu gucken und mir dann ggf zu empfehlen, ob wirs machen sollen oder nicht.
Zum Thema Diagnostik hat mir praktisch jeder abgeraten, von der Kinderärztin (die mir trotzdem im Bedarfsfall ne Überweisung gegeben hat, allerdings zu einer Kinder- und Jugendpsychologin und nicht zum allgemeinen Diagnosezentrum, weil sie meint, da seien Kinder besser aufgehoben), bis zu meiner Stiefmutter (die war Sonderschullehrerin und hat viel mit Diagnostik zu tun, kennt auch das Zentrum wo ich da hinsollte und meint, die stempeln schnell ab, verschreiben Medikamente für jeden Furz und generell bekommt man den Stempel nimmer weg, dass das Kind "anders" ist, was es ungemein schwieriger macht es einfach auf eine Regelschule zu schicken, ohne dass da Hinz und Kunz was mitreden will). Das konnte ich der Frau natürlich nicht ins Gesicht sagen, also hab ich ein bisschen rumgedruckst von wegen Terminschwierigkeiten. Die werd ich wohl auch weiterhin haben ;-)
Dann haben wir (die KiGä und ich) den beiden ein bisschen erzählt wie er so drauf ist, wo halt seine Schwächen sind aber auch seine Stärken, die Frau vom Amt kriegte immer größere Augen als es drum ging dass er mathematisch und technisch so fit ist, wurde dann doch noch ganz nett ;-)
Jedenfalls glaub ich, dass er bei der Heilpädagogin gut aufgehoben ist, die kommt dann einmal die Woche zu ihm in den Kindergarten, spielt mit ihm und versucht ihm beim Kontakteschließen zu helfen. Ich hoffe mal, dass ihm das gefällt und was bringt, aber ich denke, es wird ihm auf jeden Fall helfen. Mit Erwachsenen kann er eh gut, und sie ist wirklich sympathisch, ich glaube, ihm fehlt da bisher einfach jemand der ihn mehr bei der Hand nimmt, das können 2 Kindergärtnerinnen auf 20 Kinder auch nicht so leisten. Die Leisen gehen halt schnell unter.
Das ist erstmal der Zwischenstand, wenn ihr wollt, berichte ich weiter.
lg,
eva
Update Keiîs Kindergartenförderung
also einerseits wird dir das IMMER bei jeden Problem vorgehalten, WARUM man noch nicht in einem SPZ war und keine Diagnose hat.
Gerade von den Kindergärten und vor allem, wenn die Kinder dann schon etwas älter sind.
Das geht auch ganz schnell in Richtung: Jugendamt einschalten (das dürfen die automatisch ohne dein Wissen), Kindesvernachlässigung und dann stehst Du echt dumm da, wenn du beim JA nicht nachweisen kannst, dass du schon hier warst und was du alles abchecken hast lassen.
bei den Kinderärzten heisst es dagegen sofort: warum einen Stempel aufdrücken durch eine diagnose?
das problem: man ist dazwischen gefangen.
Schwierigkeiten die immer wieder auftreten wachsen sich normalerweise auch nicht aus. das heisst aber genauso wenig, dass man die wegtherapieren kann oder durch die therapien dann alles besser würde, dadurch kann es erst recht auch schlimmer werden (da eine konzentration auf die fehler eintritt und das kind dann nur noch aus fehlern besteht - die große gefahr bei therapieren).
naja. wie auch immer.
der praktischste weg ist ev. wirklich der, dass man alles organische tatsächlich abchecken lässt (z.b. audiologie, sehen usw.).
das ist objektiv.
ansonsten dann alles in eine hand bei einem guten kinderpsychologen.
wenn der von einem spezialzentrum abrät: dann kein problem. JA macht auch nichts, wenn es da kurz anruft und sieht, das kind ist in guten händen (die kinderpsychologen sind bessere hände als die spz's und frühförderstellen, die wie pilze aus dem boden wachsen und oft nur abkassieren).
therapien: am besten selbst raussuchen.
bei uns hatte heilpädagogisches reiten einen so großen erfolg wie sonst alles andere nicht.
aber mit diesen problemen darf man sich warscheinlich immer rumschlagen auch in der schule. eine diagnose kann dann auch ganz praktisch sein.
allerdings kann man eh erst im schulalter irgendwas sicher diagnostizieren. alles davor ist kaum möglich und kann sich auch ändern, das macht eh kein vernünfiger (ausser halt: z.b. schwerhörigkeit oder ähnliches).
Update Keiîs Kindergartenförderung
ganz schlimme erfahrungen haben wir mit heilpädagogischen tagesstätten. (die sollen nach der un behindertenrechtskonvention auch eh abgeschafft werden), genauso mit einigen heilpädagogen. (die leben ja davon, dass die kinder "krank" sind).
sehr tolerant sind die montessori einrichtungen.
damit fahren wir jetzt sehr gut. da gibts keinen Diagnostik oder Förderzwang, die lassen die Kinder eher so wie sie sind, auch wenn sie etwas aus der reihe fallen und achten vor allem trotzdem die persönlichkeit der kinder, was den kindern sehr angenehm ist.
kinderpsychologe + organische abchecken und dann montessori weg hat sich bei uns als für unseren sohn der beste weg erwiesen.
und der kinderpsychologe kann ja immer bei bedarf eine diagnose rausschreiben.
Update Keiîs Kindergartenförderung
entweder würde ich sagen: die diganostik liegt komplett in der hand vom psychologen xyz, der koordiniert das und mehr köche verderben den brei.
oder ich würde hingehen.
ansonsten hast du wirklich ev. auch noch das JA am hals. (die sind da ganz schnell, habe hier im kiGA einige fälle miterlebt. daher bin ich auch gleich zum psychologen und hab das so geregelt).
suche aber lange nach einem guten. die gibts auch selten und die wartelisten sind lange.
Update Keiîs Kindergartenförderung
Lieb, dass du uns so auf dem Laufendem hälst. Es hört sich ja an, als ob ihr mit Keîi eine gute Lösung gefunden habt, das Problem anzugehen und ihr auf dem richtigen Weg seid.
Ich kann dich gut verstehen, dass du nicht ständig von einer Stelle zur nächsten tingeln willst und hoffe, ihr habt jetzt mit der Heilpädagogin einen Weg gefunden, dass Keîi ein bisschen aus sich raus kommt.
Sag mal, sind die Jugendämter bei Euch echt so drauf? Ich persönlich hatte zum Glück noch nie damit zu tun, aber unsere Tagesmutter hat auch Pflegekinder und laut ihrer Aussage es ist sehr schwierig, das Jugendamt dazu zu bringen, irgendwas zu unternehmen: kostet zu viel und ist zu viel Arbeit. Das ist hier wohl ein richtiger Saftladen, denn das Wohl des Kindes scheint wohl nebensächlich zu sein.
Das wäre ja dann bei Euch das Gegenteil.
Also halte uns auf dem Laufenden über Keîis Fortschritte.
Liebe Grüße,
Elisabeth
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