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Trauen wir unseren Kindern tatsächlich zu wenig zu ?

Hi :-)

In Anlehnung an Gertruds Vorschlag, mal ne kleine Umfrage :-)

Wie ich schon geschrieben hab, bin ich eine bekennende Glucke :-) Da ich das aber weiß, schau ich gerne, wie die anderen Eltern manche Dinge handhaben und zieh dann meist so ein Mitteldring draus. Ich finde es bei mir auch zusätzlich schwierig, dass ich die Entscheidung "was darf mein Kind" alleine treffen muss. Normalerweise entscheiden das ja die Eltern gemeinsam.

Was war ich stolz, als ich Yannik letztes Jahr - damals 8 - alleine zum Brötchen holen geschickt habe....und er erst :-) Das hat er seitdem auch regelmäßig gemacht. Vor kurzem, als die Sache mit Mirco in den Medien aktuell war, meinte er eines Sonntags, nö heute möchte er keine Brötchen holen gehen... Die Sache mit Mirco würde ihm doch irgendwie Angst machen... Da hab ich erstmal ganz schön geschluckt, aber seine Entscheidung natürlich akzeptiert. Aber schon irgendwie paradox. Da war ICH bereit, ihn losuzulassen, da macht er nen Rückzieher...

Ich denke schon, dass wir unseren Kindern oftmals zuwenig zutrauen... und es ist auch jedes mal für mich ein neuer Lernprozess, ein Stückweit loszulassen. Aber sie brauchen es ! Sie wachsen daran und sind so stolz, weil sie dann "groß" sind. Klar kann man die Kindheit unserer Kinder nicht mit unserer vergleichen, aber ich denke trotzdem, dass wir unseren Kindern oftmals zu wenig zutrauen... und da bin ich keine Ausnahme :-)

LG

Claudia

Bisherige Antworten

Trauen wir unseren Kindern tatsächlich zu wenig zu ?

hallo claudia,

mein gehirn ist im moment nicht textfähig ;)..

ich hatte nur den gedanken.. trauen wir unseren kindern wirklich zu wenig zu.. oder trauen wir unserer umwelt einfach ALLES zu???

glg

nicole

Trauen wir unseren Kindern tatsächlich zu wenig zu ?

Hi Claudia,
mutig, mutig ;-)
Nee, im Ernst, den Gedanken an so eine Umfrage hatte ich nach Gertruds Posting auch.
Und ich finde das, was mukkl geschrieben hat, total gut. Welche Rolle spielt die Umwelt dabei und wie realistisch sind unsere Ängste als Eltern?
Deinen letzten Absatz unterschreibe ich völlig. So sehe ich das auch. Viele Gefahren sind de facto im Vergleich zu unserer eigenen Kindheit sehr geschrumpft: Autos sind sicherer geworden, kleine Kinder tragen mehr Signalfarben und Fahrradhelme, Kinderräder haben oft diese Fähnchen dran, etc.
Allerdings bin ich nicht frei von persönlichen Macken: Aus Angst vor Gewalt oder sexuellem Missbrauch habe ich viele, viele Jahre keinen Babysitter angeheuert. Seit ein paar Monaten haben wir eine 15-jährige Schülerin, die beim Kinderschutzbund eine Babysitterausbildung gemacht hat. Der vertrauen wir unsere Kinder guten Gewissens an. Aber wir wissen eben auch, dass unsere Kinder sich mittlerweile gut mitteilen können, sodass sie uns sagen würden, wenn ein Babysitter irgendwas Blödes gemacht hätte.
Generell lautet sonst meine Devise: Wenn DIE KINDER sich das zutrauen, traue ich es ihnen auch zu. Damit fahre ich grundsätzlich sehr gut und wir besprechen danach, wie die Premiere von irgendwas gelaufen ist. Meistens kommt dabei raus, dass alles OK war.
LG,
Anne

viel zu wenig!

hallo claudia,
unsere kinder werden ja oft als "curling kids" bezeichnet (deren eltern ihnen wie bei diesem kuriosen sport JEDE unebenheit aus dem weg räumen). und das überbehüten ist ein teil davon.
ich sehe im moment an meinem sechsjährigen sohn, wie er nach selbständigkeit und freiraum strebt und versuche, ihm auch ein paar freiheiten zu lassen. so durfte er im sommerurlaub morgens alleine brötchen holen gehen (da war er knapp 6) und war SOO stolz! und ich war jedes mal total unruhig, bis er wieder da war (der bäcker war vielleicht 400 m von unserem haus weg und es war ein reiner fußweg dorthin).
zum glück sind diese "mirco - fälle" eine absolute ausnahme, denn die täter stammen in weit über 90% aus dem engen umkreis der kinder (also sollte man lieber angst vor dem netten nachbarn, schwager, onkel......) haben. der böse unbekannte ist uns nur allgegenwärtig, weil diese einzelfälle dann von der presse gnadenlos ausgeschlachtet werden und wir dann einer dauerberichtserstattung ausgesetzt sind. meine schwester hat mal eine seminararbeit über die statistische entwicklung dieser fälle geschrieben: die zahlen sind seit den siebziger jahren stark rückläufig. aber da eben dann soviel berichtet wird, haben wir das gefühl, dass ständig etwas passiert.
ich habe frederik auch nicht generell verboten, mit jemandem mitzugehen, sondern ihm eingeschäft, dass er IMMER zuerst zu mir fragen kommt, ob es OK ist. außerdem will ich ihm auf gar keinen fall angst einjagen und ihn in dem glauben aufziehen, dass "da draußen soooo viele böse menschen" sind.
naja, ich neige auch dazu, den radius meiner kinder sehr einzuschränken und vor allem frederik (6) fordert immer mehr seine freiheit. und irgendwie gehört es ja auch zur kindheit, dass man mal unbeaufsichtigt in der gegend herumstromert und auch mal in nachbars garten sein unwesen treibt :-)
LG von henrieke, die wild entschlossen ist, ihren jungs möglichst mehr freiheit zu lassen (auch wenn es sehr, sehr schwer fällt....)

Trauen wir unseren Kindern tatsächlich zu wenig zu ?

Hallo,

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ich bin Jg 66, damals war das wirklich ganz anders. Wir hatten viel mehr Freiheiten. Andererseits bin ich als Kind ganz klar überfordert worden! Musste immer alleine in den Kindergarten laufen, bin zum Einkaufen geschickt worden (mit Zettel zum Abgeben). Musste dazu noch den kleinen Bruder mitschleppen und auf ihn acht geben etc....Durfte oder musste alleine ins Freibad (das im Wald gelegen war, mind. 2 km Weg durch Felder und Wald).

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Ich bin für ein gesundes Mittelmaß. Ich habe mich z.B. als Kind gerne bei Nachbarn rumgetrieben und war sehr interessiert dran, was andere so machen :-D . Dabei lernt man ja eine Menge!

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Wir wohnen ja so, dass Ben auch alleine rumstromern kann. Leider sieht man wenige Kinder durch die Gegend ziehen. Müssen die alle so viel für die Schule lernen?

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Bei uns früher durfte man gar nicht großartig mit Freunden drin spielen, man wurde immer auf die "Gasse" geschickt. Man brauchte sich auch nicht großartig verabreden, ging einfach los und fertig.

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lg Kerstin

Trauen wir unseren Kindern tatsächlich zu wenig zu ?

Hallo Claudia,
ich glaube schon, dass generell den Kindern oft zu wenig zugetraut wird.
Wir halten es wie Anne, wenn die Kinder es sich zutrauen, dann versuchen wir es.
So kam es dass der große ein paar Monate allein in den Kiga ging mit 5. Wir wohnen nicht weit weg, vielleicht 5 min. zu Fuße, für ihn vielleicht damals max. 10 min.
Die Zeit hat ihm unheimlich gut getan, und irgendwann wollte er lieber wieder gebracht werden und das war auch ok.
Seit er in der Schule ist darf er auch mittags allein auf den Schulhof, wir haben hier keinen Spielplatz in der Nähe, wo sich alle treffen das passiert eher dann auf dem Schulhof, zugegeben jetzt im Winter ist es arg leer dort.
Seit einger Zeit stehen am WE Freunde von ihm vor der Tür, ob er mit skaten o.ä. kommt. So was kommt eigentlich viel zu selten vor, meist muss man sich taglang vorher verabreden bis der Terminplaner es hergibt. Deshalb unterbinde ich das auch nicht und hab ihm beim letzten mal auch ein handy mitgegeben, dass man sich erreichen kann wenn was ist, oder sie den Ort wechseln.
Die kleine ist jetzt 4,5 Jahre. Vor zwei Wochen wollte sie vom Kiga allein heim laufen, ich war mit dem Auto da zum Abholen und da haben wir es einfach versucht ich bin mit Auto vor sie zu Fuß nach.
Hat gut geklappt, aber sie braucht es jetzt nicht täglich.
Beim Bäcker war sie auch schon allein drin und ich ahb draußen gewartet.
Und 10 min. hatte ich auch mal beide allein zu Hause, als ich morgens zum Bäcker bin. Wobei ich bei letzterem echt noch Probleme hab, dafür sind sie mir dann doch noch zu klein, dass sie mal für länger allein bleiben könnten. Der große schon eher mal für bis zu 2 Std. aber mit der kleinen zusammen eher nein.
LG nique

Trauen wir unseren Kindern tatsächlich zu wenig zu ?

So, endlich hab ich Zeit.
Also ich glaube, dass ich zu denjenigen gehöre, die den Kindern viel zutrauen.
Das wir sie schon länger Abends allein lassen, hatte ich ja bereits geschrieben. Tagsüber, wenn ich mal zum einkaufen muss, bleiben sie auch schon recht lange allein.
Zum Einkaufen gehen die beiden Großen auch schon lange.
Auch zum Metzger oder Bäcker. Da der Bäcker ein Kumpel von uns ist, und Vincent ein Frühaufsteher, fährt er am Samstag oft schon um 5.30 alleine in die Bäckerei, hilft da ein bischen und bringt dann frische Brötchen und Semmeln mit. Zur Post kann ich die beiden Großen auch schicken.
Den Schulweg bewältigen beide selbständig, seit ca. dem 2.Tag Erste Klasse. (es gibt genügend Muttis, die die Kinder trotz kurzem Fußweg jeden Tag fahren, oder zu Fuß begleiten (3.Klasse)
Hab da in der ersten Klasse mal was am Elternabend gesagt, (dass es den Kindern nicht schadet, wenn sie sich vor und nach dem Unterricht bewegen), fragt nicht, welche Reaktionen da kamen.
Zum Sport gehen beide auch, bzw fahren mit dem Fahrrad. Nur im Winter fahre ich sie, wenn es schon arg dunkel wird.
Hier ist es überwiegend noch so, dass die Kinder sich gegenseitig abklappern und dann um die Häuser ziehen, aber bei uns dürfen sowieso immer alle Kinder im Garten spielen, bzw im Winter auch drinnen, wenn es nicht zuviele werden. Also open House sozusagen.
Ich erwarte auch, dass die Kinder selber wo anrufen, wenn sie etwas möchten. (Emma macht das noch nicht). Im Kiga fällt mir auf, dass viele Mütter über alles diskutieren, also z.B wenn die Kinder im Schnee naß werden, oder im Dreck spielen, oder diese und jenes ihrer Meinung nach von den Kindergärtnerinnen nicht richtig gehandhabt wird. Sowas gehört für mich auch in die Kategorie "nicht loslassen" können. Muß aber sagen, daß ich von unserem Kiga 100% überzeugt bin.
Victoria ist ja nun in der 5.Klasse Gymnasium, da gibt es Kinder, die schon in der 3. Nachhilfe bekamen, damit sie den Sprung schaffen.
Und das ist dieser Wiederspruch, einerseits den Kindern soviel abzuverlangen - und auf der anderen Seite nicht loslassen zu können.
Sie fährt nun seit dem 2. Tag mit dem Bus in die Stadt und sie besucht eins der größten Gymnasien Bayerns (ca 1800 Schüler)
Sie hatte noch nie ein Problem, sich zurecht zufinden, erst diese Woche ist sie das erste Mal in die Mensa gegangen und das ganz allein. Ich glaube schon, dass es ihr hilft, dass ich/wir ihr schon immer viel zugetraut haben.
Also, ich glaube, ich bin überhaupt keine Glucke und ich bin auch ganz stolz, wenn ich von Leuten höre, die sagen, dass die beiden Großen so zuverlässig und selbständig sind.
lg
Gertrud

Trauen wir unseren Kindern tatsächlich zu wenig zu ?

Hej Claudia,

also ich glaube, ich traue Anna-Lena viel zu - und manchmal auch zu viel bzw. zu schnell. Gerade was das "um die Häuser ziehen" angeht, ist es so, dass es Tage und Stimmungen bei Anna-Lena gibt, wo sie nicht alleine raus will und nichts alleine machen will. Da muss ich immer in Sichtweite sein. Und dann gibt es Tage, da geht sie selber zu den Kindern in der Straße und spielt mit ihnen. Das ist bei ihr total Stimmungsabhängig.

Gerade in neuen Situationen braucht Anna-Lena ziemlich lange, bis sie richtig drin ist, und auch wenn ich denke, dass sie jetzt lange genug probiert oder zugesehen hat - wenn sie nicht will, geht es nicht. Das ist aber auch wieder ganz gut, dass sie relativ deutlich äußert, wenn sie was nicht will oder zutraut. Und inzwischen weiß ich, dass sie manchmal einfach länger braucht und ich ihr nichts aufzwingen kann.

Brötchen holen oder in den Kiga geht hier nicht, da wir das immer schon vorher holen bzw. ich Anna-Lena nicht alleine mit dem Bus fahren lasse. Ich weiß, dass ich selber früher, als ich noch in den Kiga gegangen bin, den Weg alleine gegangen bin, aber immer mit Freunden (der Kiga lag außerhalb des Ortes). Aber das war, glaub ich, auch erst in dem letzten Jahr. Und zur Schule musste ich dann auch alleine mit dem Bus hinfahren - aber da waren ja immer die Schulkameraden mit dabei.

LG und ein schönes WE

Kathrin

Trauen wir unseren Kindern tatsächlich zu wenig zu ?

Es ist gar nicht so, das ich meinen Kinder nichts zutraue - ich weiß, das sie sicher eine ganze Menge mehr könnten, als sie oftmals dürfen. Das liegt aber eben an Fällen wie "Mirco" und "Felix" etc.
Mein Mann arbeitet im Justizvollzug...
Eigentlich beschäftigen wir uns sehr mit solchen Themen - sind da möglicherweise zu sehr belastet...
Ich würde meine Kinder z.Zt. noch nicht abends alleine lassen (d.h. nach 20.00 Uhr) weil ich vor "doofen Dingen" Angst habe - so unwahrscheinliche Dinge wie
- das Haus fängt an zu brennen
- ausgerechnet dann bricht jemand ein...
Außerdem hätten meine Kinder Angst alleine zu sein (das hatte ich als Kind auch sehr lange) - und das ist mein triftigster Grund, sie nicht alleine zu lassen.
Da wir auf dem Dorf wohnen, hätten wir eh kaum Gelegenheit, in der Nähe (so, das man schnell wieder zu Hause ist), wegzugehen.
Tagsüber geht Jamie (9) schon gerne mal "rumbutschern", Eisdiele, Kaufhaus (unser Mini-Kaufhaus im Ort) etc.
Zu Hause bleibt er auch gerne, wenn ich mal schnell zum Einkaufen muss - ist dann aber auch innerorts - und tagsüber ;-)
LG Anja
*die eher wenig Vertrauen zu vielen "anderen" hat*
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