Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
heute ist meine Stiefoma (doofes Wort) gestorben :-( Es kam sehr überraschend. Gestern ging es ihr noch gut und heut sowas. Sie war 85 Jahre...
Jedenfalls waren wir heute alle geschockt. Ich habe es dann Alina u. Svenja erzählt, dass Ticktack Oma heute Morgen gestorben ist und jetzt im Himmel ist bei Ticktack Opa (ticktack = Uroma/opa). Alina sagt "gestorben???" ich sagte "ja, die Oma war schon so alt. Jetzt ist sie im Himmel". Dann sagte Alina "wo ist eigentlich mein Luftballon?, sprang durch den Raum als wäre nichts... Ich hab sie gefragt, ob sie verstanden hat, was ich grade gesagt habe. Sie sagte "ja Ticktack Oma ist jetzt im Himmel" und spielte weiter. Ich war doch ein wenig geschockt.... Sie hat null Anteilnahme gezeigt, den ganzen Tag auch nicht mehr gefragt. Grade letzte Woche waren wir dort und sie haben lange gespielt.
Alina ist ein Kind, was viel mit sich selbst ausmacht. Ich habe Angst, dass sie alles in sich reinfrisst und irgendwann "überläuft". Sie steckt schon soviel zurück wg. der Situation mit Svenja. Andere Kinder wären sicher schon ab u. an "ausgerastet". Alina läßt alles mit sich machen, schimpft mal und gut ist.
Was meint ihr dazu? Zeigt eine 5,5 jährige bei Tod etc. schon richtige Anteilnahme? Versteht sie, dass der Mensch nie mehr kommt? Sie hat es letztes Jahr bei meinem Opa mitbekommen. Wir besuchen ihn jede Woche auf dem Friedhof, waren vorher oft bei ihm. Das weiß sie auch alles. Aber auch da war es so, dass er tot war u. das wars. Seitdem besuchen wir ihn eben auf dem Friedhof. Sehen Kinder das alles anders wie wir?
Liebe Grüße
Andrea
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
Liebe Andrea,
erstmal mein herzliches Beileid. Das ist ja wirklich traurig und tut mir leid.
Zu deiner Frage: ja ich glaube für Kinder in diesem Alter ist das Thema Tod noch ein ganz anderes und sie nehmen das Ganze ganz anders wahr und auf als wir Erwachsenen.
Bei uns ist es ähnlich.....Miras eine Uroma (Einfußoma - sie hatte nur noch ein Bein) ist letztes Jahr gestorben. Das weiß Mira auch noch, sie kann sich gut an sie erinnern, aber sie spricht auch so ganz "locker" davon, dass Einfußoma jetzt eben im Himmel ist.
Und auch bei ihrer anderen Uromi, die gerade Anfang diesen Jahres gestorben ist, war es so, dass ich ihr erzählte, dass Omi gestorben sei und wir demnächst zur Beerdigung gehen würden und sie sagte "ohh, dann male ich ihr noch schnell ein Bild, das wir ihr dann mit in den Himmel geben." Das hat sie auch getan und es wurde an den Sarg gelegt, das wollte Mira gern und davon erzählt sie auch noch ab und an. Aber es ist o.k. für sie, dass Omi jetzt eben im Himmel ist.
Das Einzige wo sie wirklich die Stimmung stark verändert, ist wenn sie fragt, ob wir, also der Papa und ich, bald sterben müssen? Das ist dann schon mit einem sehr weinerlichen Unterton verbunden und dann beruhigen wir sie immer schnell, dass wir (hoffentlich!) noch sehr viel Zeit haben :-) .
Liebe mitfühlende Grüße,
Nina
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
ich bin aus dem August 2005 Forum aber ich hab gerade deinen Beitrag gelesen und möchte Dir auch gerne was dazu sagen.
Wir hatten dieses Jahr eine schlimme Situation von meinem Sohn ist sehr, sehr überraschend ein Kindergartenfreund gestorben. Für uns alle war das eine sehr schimme und emotionale Sache, wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie er das verkraftet. Aber die Erzieherinnen haben ganz tolle arbeit geleistet und die Kinder haben das viel besser verarbeitet wie wir gedacht haben.
Heute ein viertel Jahr später gehen wir oft ans Grab und mein Sohn spricht mit seinem Freund und sagt auch tschüss wenn wir gehen.
Ich habe auch ein Buch gekauft "Leb wohl lieber Dachs" das wir auch viel gelesen haben, kurze Zeit später ist nämlich leider auch noch Urioma gestorben.
Schlimme war für mich die Fragen, wie: Warum hat der lieben Gott ... nicht wieder gesund gemacht. usw. Da hab ich auch mal geweint, weil man das bei einem Kind einfach nicht erklären kann, weil man es selber nicht versteht...!
lg tigerchen
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
Meine Mutti ist letzten Monat nach langem KH-aufenthalt verstorben. Ich hatte die Kinder nochmal mitgenommen. Alle haben gesagt, ich solle das nicht tun. Meine Mutti sah ganz schlimm aus. Aber letztlich habe ich es ihr zuliebe getan, daß sie sie noch einmal sehen konnte. Sie hat sich soooo gefreut und Max über den Kopf gestreichelt beim letzten Besuch. Ich hatte die Kinder gut vorbereitet und ja, der erste Anblick war schon erschreckend. Aber danach waren sie 2x täglich kurz im Zimmer zum 'hallo' sagen und alles war ganz normal. Frieda (2.5 Jahre) meinte 'Oma ist vom Motorrad gefallen'. So hat sie das für sich interpretiert. Sie hat so ein kleines rosa Plastikmotorad, wo sie auch ab und an mal mit umfällt. Die Kinder haben beide gesehen, daß ich sehr traurig war, wußten wo ich war wenn ich nicht zu Hause bei ihnen war. Sie fragen auch jetzt noch ob Oma noch im KH ist, ob sie noch ein Auaweh hat. Ich verneine das - Oma tut nichts mehr weh. Ich habe ihnen, ehrlich gesagt, nicht gesagt, daß sie verstorben ist. So oft haben die Kinder sie nicht gesehen - vielleicht 2-3 x im Jahr? Sie bringen ständig die Bilder von den Großeltern durcheinander, meine Eltern/die meines Mannes.
Ich habe auch Angst davor, wie Max reagiert und weiß nicht wie ich ihm das 'danach' beibringen soll. Religiös sind wir nicht und ich kann mir gut vorstellen, daß bei ihm Fragen aufkommen wo Oma denn nun ist. Wie Krematorium, Urne, Friedhof? Meine Oma's Grab besuchen wir jedes mal wenn wir zu Hause sind. Für ihn sind es schöne Blumen, die wir dahinlegen. Mehr nicht. Er kam da mal mit einem doofen Spruch raus nachdem wir vor unserem Gartentor ein totes Tier auf der Straße liegen hatten - sah aus wie ein Marder. Mein Mann hatte sich den Handschuh angezogen und ihn in die Mülltonnen getan. Wo Max mal wütend auf mich war, knallte er mir doch glatt an den Kopf 'Mami totmachen und in die Mülltonne tun'. Ich glaube wirklich nicht, daß die Kinder in dem Alter schon einen Bezug zum Tod und dem danach haben. Anteilnahme kann man noch nicht erwarten. Wenn Deine Kinder sehen, daß Du traurig bist, macht sie das vielleicht auch für einen Moment traurig und sie sprechen Dich darauf an. Aber dann sind sie traurig wegen Dir, nicht wegen der Oma. Das wird noch eine Weile dauern mit dem Verständis. Und so lange werde ich noch warten, meinen beiden das zu erklären. Vielleicht werden Alina und Svenja noch nicht mal mehr nach ihrer Stiefoma fragen. Das ist für uns Erwachsene hart, aber für Kleinkinder bestimmt normal. Sei lieb gedrückt, Simone
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
mein herzlichstes Beileid! Auch ich habem ich gefragt, wie ich den Tod meinen kIndern beibringen soll, denn auch wir sind nicht religiös. Ich weiß es noch nicht, aber mein Opa ist bereits 90 Jahre alt...
GLG KOro
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
mein herzlichstes Beileid!
Ich glaube auch ,das Kinder es einfach noch ncht verstehen. Leider weiß ich auch nicht, wie man es ihnen richtig erklären kann. Ich hoffe, bei uns dauert es noch lange bis wir direkt damit betroffen sind.
LG Koro
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
Liebe Andrea,
Die meisten Kinder in dem Alter (bis etwa 5) begreifen die Endgültigkeit des Todes noch nicht. Für sie ist es so, als macht jemand eine Reise oder ähnliches. Es werden keine negativen Emotionen mit dem Tod verbunden. Darüber hinaus ist ja auch die Vorstellung vom Himmel da, da geht eben dann das Leben der Oma weiter.
Erst im Schulalter kommt ein Begreifen der Endgültigkeit und entsprechende Gefühle wie Trauer hinzu.
Da ist Alina nicht komisch oder gefühllos sonder einfach ein ganz normales Kind.
Lieben Gruß,
Ulrike
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
Sorry,
vor lauter Theorie hab ich ganz vergessen, euch herzliches Beileid zu wünschen....
lg,
Ulrike
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
mein sohn hatte ungefähr die gleiche reaktion als mein bruder gestorben ist. der unterschied war er hat ihn selten gesehen mehr mit ihm telefoniert. arthur war 3 als mein bruder starb.
er besucht ihn jetzt regelmäßig mit meiner mutti auf dem friedhof. er spricht dort mit ihm. er weiß, das er im himmel ist.
jetzt kommt aber seine angst. er sagt, er will nie in den himmel und er will auch nicht das wir in den himmel kommen.
er weiß also, das die menschen die dort sind, nicht wieder kommen.
aber ansonsten geht er auch relativ gelassen damit um.
sei froh, dass sie in gewisser weise nicht so leiden wie wir erwachsenen.
LG Christin
Tod - wie gehen 5jährige mit dem Thema um??
Alinas Reaktion ist eine gesunde und normale Reaktion einer Fünfjährigen. Keine Sorge. Ja, die sehen das noch anders wir, und das ist ja auch gar nicht so schlecht.
lg, stefanie
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