Ich bin ja schon überrascht, wie einfach alles geht, obwohl wir seid über 3 Wochen ohne Papa sind. Hab euch ja berichtet, dass er bis Weihnachten in Brasilien weilt (beruflich) und Ende Januar bis März dann nochmal hinfliegt. Schäm - ich wollte ja eigentlich mehr hier schreiben, schaffs nicht, da ich die ganze Zeit am Werkeln bin und ein Wochenende mit Magen-Darm (wir drei (Jonna, Jannick und ich alle gleichzeitig) beschäftigt waren.
Ich wurde schon von vielen gefragt, ob es sehr schwer ist, so allein und ich erschrecke fast ein wenig, dass vieles sogar einfacher ist. Sogar Wintergarten-Reparatur und Abwasserrohrverstopfung (gestern - Alptraum, aber doch harmlos) mit Überschwemmung von Abwasser in der Waschküche (natürlich passiert das, wenn ich ohne Mann bin) haben wir problemlos gemeistert. Zwar bin ich schon abends etwas einsam und quassel meine Freundinnen wohl total zu (aus Gesprächspartnermangel - obwohl mein Mann auch eher schweigsam ist), aber durch Aufräum- und Entmüllmarathons verbringe ich die Abends eh hautpsächlich im Keller und hab noch keinen Abende der letzten 3 Woche vor der Glotze verbracht (hab dazu eh keine Geduld).
Ich muss zugeben, wenn niemand abends heimkommt, wenn noch das Spielzeug rumliegt und der Tisch mit Joghurt verschmiert ist, kann ich es mir viel besser erlauben, alles so zu lassen, mich mit den Kindern noch in Ruhe beschäftigen, da ja keiner kommt und stöhnt. Das gibt mir Ruhe und Gelassenheit, statt noch schnell aufzuräumen, den Kindern einen schönen Abschluss des Tages geben und dann einfach alles sauber zu machen, wenn sie schlafen. Wenn Toms abends heimkommt, will ich es aber nicht so unordentlich lassen.
Sonst war auch immer Theater mit ins Bett gehen, wenn Papa genau zur Schlafenszeit oder kurz vorher heimkommt. Er will eigentlich in Ruhe essen und die Kids wollen mit ihm noch was machen, aber eigentlich sind sie schon total k.o. und bettreif, kommen dann am nächsten Tag schlecht rauss und wenn Papa dann im Bett liegen bleibt, wenn sie um 7h raus müssen, ist das Gemotze auch groß. Das klappt super. sie gehen mit Erleichterung ins Bett, und stehen gern auf, da niemand mehr rumliegt im Bett.
Ich erschrecke mich manchmal, wenn ich so denke. Ist das schlimm, dass es so gut klappt ohne Mann? Ich meine, ich hab ja auch viel gezweifelt im letzten Jahr an der Beziehung. Oder zeugt es nur davon, dass ich sowieso immer für alles da bin und es deshalb nicht schwieriger ist. Leider hält er sich halt nicht an Rollenteilung, sondern ist einfach furchtbar konservativ. jetzt halt von Vorteil.
Jetzt hab ich gar nichts von den Kids erzählt. Beide sind meine wahre Freude, Jannick hat zur Zeit heftige Wutanfälle, weil er mit seinen übermorgen 20 Monaten noch nicht Laufrad fahren kann, noch nicht übr große Netze am Spielplatz klettern kann, noch nicht allein auf die SChaukel hochkommt, nicht in der großen Kindergartengruppe bleiben darf, sondern ich ihn immer wieder mitnehme usw. .... Der kann sich aufregen!
Aber er ist so süß, wenn er rumtobt, mit mir und Jonna kuschelt und Pferdchen spielt, uns "zählt" und sich mit Kopfstreicheln entschuldigt. Die Weihnachtsbeleuchtung begeistert ihn besonders, wenn wir draußen sind. Nur sprachlch ist er sehr weit hintendran.
Und Jonna will mir alles richtig erklären (heut ist der 2. Advent, wir haben auch das 2. Türchen aufgemacht, jetzt dürfen wir auch die 2. Kerze anzünden) und erklärt mir, das ich doch keine Ahnung hätte.... grins.
Kennt das jemand? Zur Zeit muss ich immer ihre Kindergartenbetreuerin spielen: "Mama, kannst du Birgit sein?" Und dann erzählt sie mir alles, zeigt mir alles im Haus, tut alles was Birgit sagt (das ist toll!!!!) und versucht Jannick zu verklickern, dass er nicht "Mama" zu mir sagen darf. Witzig, aber manchmal wirds schon ein bisserl nervig.
SO, jetzt hab ich aber viel geschrieben. Ich danke euch fürs Durchhalten. Lasst es euch gut gehen und ganz dicke Grüße von
Annika mit Jonna (21.2.06) und Jannick (4.4.08)