Hallo ihr Lieben,
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Ben hatte das erste Mal einen Freund vom Kindergarten zu Besuch. Ich habe solche Besuche bisher nicht initiiert, weil ich der Meinung bin, das muss vom Kind selber kommen. Jetzt war es soweit, dass ein anderes Kind kommen wollte. Vorbereitet war ich nicht, die Mama hat kurz vorher angerufen und gefragt und ich habe zugesagt bzw. erst Ben gefragt, ob er das möchte.
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Soweit so gut! Es hat auch alles gut geklappt, den anderen Jungen "kenne" ich ja vom Kindergarten. Die Mama eher weniger, sie arbeitet und normalerweise sehe ich die div. Aupairs der Familie.
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Bei uns ist es so, dass Ben von Anfang an nur von wirklich gefährlichen Dingen (Medikamente, giftige Sachen, scharfe Messer, ungesicherte Steckdosen) fern gehalten wurde. Messer darf er natürlich inzwischen unter Aufsicht benutzen. Er hat schon als Krabbelkind mit zerbrechlichen Dingen wie z.B. alten Blumentöpfen spielen dürfen. Ich habe nie großartig was wegräumen müssen. Er hat schon immer freien Zugang zu allem. Ich musste auch nie den Fernseher oder die Stereoanlage schützen. Ich habe ihn machen lassen, es ist nie was kaputt gegangen und der Umgang ist selbstverständlich geworden. Inzwischen spielt Ben gerne im Garten mit langen Stöcken, die er zusammen mit Papa vom Haselnuss abgeschnitten und geschält und geschnitzt hat. Er hat viel Holz zum Spielen (auch lange Bretter und Latten), Schrauben und Werkzeug (teilweise echtes). Bei uns steht auch Wasser im Garten rum etc. Er darf die kleine Trittleiter benutzen usw.
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Jetzt kam also die Mama mit ihrem Kind und hat gleich "bemängelt", dass der Fernseher nicht geschützt steht. Neben dem Fernseher steht Bens Küchenmaschine und drunter das Porzellan-Spielservice. Sie hat dann gleich die Maschine woanders hingestellt.:DEVIL:
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Später haben die Kinder draußen gespielt (es war alles naß, aber Ben spielt halt lieber draußen) und natürlich Stöcke, Holz, Wasserrohre, Schrauben usw. benutzt. Das ist nunmal Bens Spielzeug. Die Mama kam dann wieder vorbei und ist vor Angst fast umgekommen, hatte immer Angst, dass sich einer ein Auge aussticht oder so =-O . Gut sie ist Ärztin und hat sicher schon viel gesehen. Ich bin aber der Meinung, dass Vertrauen ungemein hilft und dass weniger passiert, wie wenn man dauernd alles verbietet und sich einmischt usw.
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Tja und nun? Würdet ihr das auch so machen, dass es eben bei uns so ist und Punkt. Oder würdet ihr Kompromisse eingehen und das nächste Mal spitze Stöcke und so wegräumen (das kann ich aber nur machen, wenn der Besuch nicht so spontan zustande kommt). Der Junge will natürlich wieder bei uns spielen ;-) .
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lg von Kerstin