Suchen Menü

So habe ich mich entschieden...

Hallo,
erstmal vielen, vielen Dank für Eure antworten.
Die Woche war nicht schön für mich. Wir haben lange hin und her überlegt, wie ich alles unter einen Hut bekommen könnte. Ich machs kurz. Ich habe mich gegen den Job entschieden. Grade eben habe ich dort angerufen und leider abgelehnt. Es ist wirklich schade. Mir hätte der Job wirklich spaß gemacht und es wäre eine neue Aufgabe gewesen.
Mir ist diese Woche aber noch extremer bewußt geworden, dass meine Kids mit JETZT brauchen. Sie brauchen jetzt und heute ihre Therapien (Alina Logo, Svenja Logo u.Ergo und ab Sommer 2x die Woche Autismustherapie).
Ich gehe 3x die Woche vormittags auf 400 Euro Basis arbeiten (bekomme 200 Euro), aufstocken geht nicht, da dort nicht mehr Arbeit vorhanden ist. Diesen Job werde ich weiterhin machen, ab Sommer kommen dann noch 2 Tage Therapie dazu. Da die Therapie 20km entfernt ist, keine Parkplätze vorhanden.. das heißt morgens los, dort ins Parkhaus 8.-10. Stock parken, durchs ganze Unigelände laufen, 45 Min. Therapie und wieder zurück. Das ganze mit einem tobenden Kind an der Seite. Ich bin den ganzen Vormittag unterwegs.
Ich lass alles auf mich zukommen. Vielleicht "fliegt mir mal ein Job zu", der genau auf mich und meine freien Stunden paßt, dann nehme ich ihn, wenn nicht, warte ich bis meine Kinder größer sind. Ich würde mir mein Leben lang vorwürfe machen, wenn Svenja sich nicht so richtig entwickelt und kein selbstständiges Leben führen kann. Dann sage ich "hätte ich damals nur". Jetzt kann ich sagen "ich habe alles dafür getan (auch wenn es nicht so werden sollte wie man sich wünscht. Aber ich habe alles getan, was in mir steckt).
Egal, hört sich jetzt an, als wollte ich mich rechtfertigen. So ist es nicht. Mir ist nur wirklich diese Woche soooviel bewußt geworden. Ich werde ab sofort versuchen nicht mehr DEM makellosen Kind hinterherzutrauern, das ich eben nicht habe. Ich werde versuchen nicht mehr traurig zu sein, wenn ich sehe wie 2,5-3 jährige mein Kind "überholen". Nein ich möchte sie so sehen wie sie ist und bestmöglichst fördern.
So nun laufen mir also doch die tränen weil alles soviel anders läuft, wie man es sich mal ausgemalt hat...Die letzten Jahre ist einfach soviel passiert. Grade seit dem letzten Jahr. Diagnose usw. Dazu kommen noch Alinas Sprachprobleme, die wir nicht richtig in Griff bekommen.
Zu Nickis Antwort möchte ich noch gern die Fragen beantworten:
Nein ich bin nicht arbeitsuchend gemeldet. Ich bin bis Juli diesen Jahres in Elternzeit (hab für jedes Kind 3 Jahre bekommen, da kurze Geburtenfolge). Deswegen nagt es im Moment so sehr an mir "job ja oder nein". Meine Firma ist grade mitten in der Insolvenz, keine weiß ob sie mich nehmen oder nicht. Bisher wurden sehr viele entlassen. Die Pers.Abt. schrieb mir schon per eMail, dass ich lieber ohne die Firma weiterplanen sollte, alles weitere aber zu gegebener Zeit....
Ich denke schon, dass ich ein Vorbild für meine Kinder bin. Ich versuche alles zu geben, was sie glücklich und zufrieden macht. Ich gehe nicht teilzeit/vollzeit arbeiten, denke aber, dass sie eines Tages sehen werden, dass das damals einfach nicht ging.
Therapeutenwechsel geht nicht. Es gibt zwei Anlaufstellen die Autismustherapien anbieten. Beide 20km entfernt - einmal in diese u. einmal in diese Richtung. Wir haben uns für die aufwendigere Lösung entschieden (Parkhaus, weit laufen...), wissen aber, dass sie dort gute Therapieansätze anbieten. Bei der anderen Anlaufstelle nicht. Ich habe gestern die gesamte Uniklink auf den Kopf gestellt. Sie bleiben dabei. Kindergartenkinder 2x vormittags ohne wenn und aber, Schulkinder 1x nachmittags. Entweder Du nimmst die Therapie (Wartezeit 1 Jahr) oder läßt es. Da wir seit Juni letztens Jahres auf der Warteliste stehen, sind wir froh, dass wir einen Platz bekommen werden.
Ups, jetzt ist es sehr lange geworden. Danke fürs lesen. Schön das ihr an mich gedacht habt.
Liebe Grüße
Andrea
Ich höre jetzt einfach mal auf zu schreiben.
Bisherige Antworten

So habe ich mich entschieden...

Liebe Andrea,

ich glaube es kostet wirklich viel Kraft sich seine Position so zu erarbeiten, insbesondere wenn es ans "Eingemachte" geht.

Aus Deiner Beschreibung heraus ist aber deutlich zu lesen, dass Du (Ihr) sehr viel daran gearbeitet habt und wirklich fest entschlossen und selbstbewußt diesen Weg geht. - Dafür Respekt und Anerkenung!

Es ist und bleibt wie immer, manche Dinge sind einfach (Mama)-Chefsache und lassen sich nicht wegmanagen!

LG, I.

So habe ich mich entschieden...

Liebe Andrea,

lass dich mal knuddeln!!! Ich verstehe dich vollkommen und hätte mich bestimmt auch so entschieden.

Ich habe nicht ansatzweise so viele terminliche Verpflichtungen wie ihr und mag auch am Liebsten mit und für sie hier zu Hause sein.

Ich dachte ja mal daran mich für dieses Semester für ein studium einzuschreiben - bisher schiebe ich die Entscheidung immer noch vor mir her und ich weiß auch warum - weil ich im grunde meines Herzens weiß, dass es mir noch zu früh ist für meine Mäuse.

Ich kann mir vorstellen, welch Kopfzerbrechen dir das ganze gemacht hat - daher sehr schön, dass Du so mit gutem gewissen eine entscheidung treffen konntest!

Ich drück dich und wünsche euch alles Liebe weiterhin,

Nina

So habe ich mich entschieden...

Liebe Andrea,
ich finde, das klingt nach einer richtig guten Entscheidung und damit bist du das bestmögliche Vorbild für deine Kinder. Das wird ein langer langer Weg sein, bis ihr wirklich verdaut habt, dass sie Autistin ist. Und ich weiß ganz sicher, dass ein Alltag mit einem autistischen Kind wesentlich stressiger, anspruchtsvoller und fordernder ist als die meisten Berufe, die mir einfallen. Und ich finde schon, dass du da noch trauern darfst, d.h. ja nicht, dass du sie weniger lieb hättest. das ist ja quatsch, das weißt du ja. ist vermutlich kein doller Trost, aber ich musste auch gerade eine Stelle absagen, die ich soooo gerne gemacht hätte - weil Annalee so ist wie sie ist. *seufz* - weißt du was, Andrea? Ich glaub, wir sind die "wahren Heldinnen der Arbeit" :-) Aber man kommt ja nicht drumrum... es gibt einfach Dinge im Leben, die sind WIRKLICH wichtig und wenn wir später mal drauf zurückgucken, dann sind wir stolz drauf!
eine Umarmung, lg, stefanie

So habe ich mich entschieden...

Stefanie,

das hast Du sooo schön geschrieben, vielen Dank dafür! dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen!

GlG,

Nina

So habe ich mich entschieden...

Huhu Andrea,
ich denke, du hast die richtige Entscheidung getroffen. Die Kinder sind das wichtigste, da hast du vollkommen recht. Deswegen habe ich ja auch von meinem alten Job Abstand genommen und bin in den neuen mit den für uns alle idealen Zeiten.
Du brauchst dir absolut keine Vorwürfe machen! Ich habe das ein wenig aus meiner Sicht damals betrachtet. Ich war durch die Kinder 4 Jahre daheim und mir ist arg die Decke auf dem Kopf gefallen. Vor allem, weil ich 4 Jahre lang in Dauertherapie war mit den Kindern. Talissa hatte zwitweilig 3mal Physiotherapie, Ergotherapie, Hausfrühförderung, Arztbesuche 3mal/Woche. An vielen Tagen hatte ich mindestens 2 Termine mit ihr. Und ja, das war eine sehr anstrengende Zeit, aber auch sehr hilfreich. Dank der vielen Unterstützung hat sie sich so gut entwickelt. Und das wird sich bei euch auch auszahlen. Man muss einfach gute Nerven und Geduld haben. Letzteres war nie meine Stärke, deswegen bin ich dann auch arbeiten gegangen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich nach der Schule studiert und direkt nach dem Studium Talissa bekommen habe. Mich hat es also von jeher in den Fingern gejuckt.
Deine Zeit wird kommen! Irgendwann sind die Mäuse so groß, dass auch wieder mehr Zeit für dich, deine Wünsche und Träume bleiben.
Ich wollte nicht, dass es falsch ankommt, mit der Vorbildfunktion. Das war langfristig gemeint und ist eine ganz persönliche Meinung. Ich für mich finde es wichtig, dass Talissa und Amelie wissen, das man arbeiten muss, um so ein Leben haben zu können, wie sie haben. Aber ich respektiere genaus Frauen, die zu Hause sind und sich um Familie und Haushalt kümmern. Für mich persönlich wäre es keine Erfüllung, aber das ist ja für jeden anders.
Bezüglich der Terminvergaben kenne ich das so, wie du beschrieben hast nur vom Augenarzt. Alle anderen Ärzte haben bei uns bisher nie auf eine bestimmte Tageszeit bestanden. Da haben wir wahrscheinlich den Vorteil, dass wir hier Nahe einer Großstadt wohnen und uns den Arzt aussuchen können und/oder die Therapiestelle.
Du hast nach dem Herzen entschieden und hey, welche Entscheidung könnte besser sein als diese.
Liebe Grüße, Nicki

So habe ich mich entschieden...

Liebe Andrea,

da ich weiß, wie schwer dir diese Entscheidung gefallen ist, drücke ich dich einfach nur mal ganz fest.....

Sei ganz liebe gegrüßt!

Conny

So habe ich mich entschieden...

Hallo, liebe Andrea,

ich drück dich erstmal ganz fest, denn ich kann mir denken, dass dir diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist.

Aber bei den vielen Dingen, die da noch im Weg standen, hast du ganz sicher richtig entschieden!

Wie du schon sagst, deine Mädels brauchen dich jetzt. Und durch die Therapien und deine Anwesenheit bekommt ihr ganz bestimmt auch noch viele der Dinge, die jetzt noch große Probleme sind, super in den Griff.

Svenja hat doch schon prima Fortschritte gemacht, das geht ganz bestimmt auch weiter so, sie hat halt ihre eigene "Kurve"!

Sei nicht traurig, irgendwann kommt bestimmt auch DEIN Job, wo es dann nicht so viele "Aber" bei gibt!!!

GLG

Anja

So habe ich mich entschieden...

hallo andrea,
ich hab das gar nicht mitbekommen, was wäre das für ein job gewesen?
trotzdem glaub ich hast du die richtige entscheidung getroffen. wir haben hier bei weitem nicht diesen terminstress und doch merke ich, wie wichtig mami gerade für die kleine hier einfach ist.
mir wird auch schon ganz bang, wenn ich an nächstes jahr denke, da endet meine elternzeit. auf der einen seite freu ich mich, wieder arbeiten zu dürfen nach so langer zeit aber andererseits weiß ich echt nicht wie ich die betreuung außerhalb der kindergartenzeiten regeln sollte.
mal sehn - kopf hoch , das war vollkommen ok wie du entschieden hast, finde ich jedenfalls.
lg edi

So habe ich mich entschieden...

Hallo Andrea,
ich bin am Überlegen, ob ich meinen Job sausen lassen soll, weil der Preis, den wir alle dafür bezahlen, einfach zu hoch ist.
Kümmere Dich um Deine Kinder. Deren Zukunft ist wichtiger als der Job.
Viele Grüße
Claudia

So habe ich mich entschieden...

Liebe Andrea,

musste mir jetzt erstmal Dein Arbeitsposting durchlesen, hatte die letzten Tage wenig Zeit fürs Forum.

Ich glaub und lese auch aus deinem jetzigen Posting, dass Du die richtige Entscheidung getroffen hast. Für Deine Kinder, Deine Familie und auch für Dich. Deine Kinder brauchen Dich jetzt! Einen tollen Job kannst Du auch noch in 2, 3 oder 5 Jahren finden. Solange ihr finanziell auskommt, ist es doch auch kein Problem. Und wer könnte ein besseres Vorbild für seine Kinder sein als eine Mama, die erkennt, dass ihre Kinder sie brauchen und dafür den Job sausen lässt? Du bist ein grosses Vorbild für Alina und Svenja, und ich bin mir sicher, dass Du in ein paar Jahren hören wirst: Danke Mama dass Du immer für uns da warst!

Natürlich sind auch berufstätige Mütter für ihre Kinder da. Aber jede Familie, jede Entscheidungsfindung ist anders...jeder hat andere Umstände, eine andere Erziehung genossen etcpp.. Und jeder hat andere Sichtweisen und Prioritäten. Deine Priorität sind deine beiden bezaubernden Mädels, die dir trotz grosser Sorgen sicherlich jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Du gibst ihnen soviel - und sie können dir soviel zurückgeben.

Deine kleine Maus ist doch auf ihre Weise auch makellos. Sie ist Dein Kind und sie ist wie sie ist! Du liebst sie doch nicht mehr oder weniger wegen einer Diagnose. Und trotzdem darfst Du auch traurig oder wütend sein. Du bist eine Mutter!

Ich hätte mich an Deiner Stelle wohl genauso entschieden!

Liebe Grüsse an Dich und Deine Prinzessinnen,

Petra

So habe ich mich entschieden...

ach mensch andrea - das it ja nicht so schön. habe es leider nicht mitverfolgt - wenn ich nachtdienst habe ist es immer anders hier
aber ehrlich du hast das richtige getan - wie solltest du es sonst schaffen.
ich habe nicht soviele Therapien hier - aber an Arztbesuchen mangelt es auch nicht...und ich wüßte auch nicht wie ich das machen sollte, wenn ich normal arbieten gehen würde.
drücke dich
glg annette
was genau ist das für den Therapie....

So habe ich mich entschieden...

Hallo ANdrea,
ich war mal wieder länger nicht hier, habe somit dein osting wegen eines Jobs gar nicht gelesen. Ich selber finde es schon mit 2 sich "normal" entwickelnden Kinder schwer zu arbeiten, aber mit den vielen Therapien bei euch, kann ich es mir garnicht vorstellen. Von daher kann ich dich total verstehen! Ich kündige zu Ende April meinen Job und bleibe erst einmal wieder zu Hause.
LG Koro

So habe ich mich entschieden...

Liebe Andrea,
sorry, habe ich gar nicht mitbekommen, daß Du ein Jobangebot hattest - Umzug und immer noch kein Internet daheim, da bin ich leider derzeit selten hier :-(
Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Und Du BIST ein gutes Vorbild für Deine Kinder, keine Frage!
Schon mit einem Kind merke ich, wie viele Termine zusammen kommen - und das wo Justus "nur" Ergo bekommt. Aber die vielen Arzttermine, Schwimmkurs, Musikkurs das ist schon so einiges - vor allem die Arzttermine finde ich immer sehr zeitraubend. Wir sind ja des öfteren derzeit beim KISS-Doc und beim Augenarzt; Ende es Monats in einer Augenklinik zur Sehschule.
Das ist schon so einiges bei nur einem Kind und Du hast wirklich viele im Kopf mit dann 2 Kindern.
Ich finde Deine Entscheidung echt gut und konsequent!
Liebe Grüße,
Anna
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen