SIDS - Stellungnahme der...
"Stellungnahme der GEPS zu Babyüberwachungsmatten
(Diese Stellungnahme wurde in der Präsidiumssitzung der GEPS-Deutschland e.V. am 23.7.05 einstimmig abgesegnet)
Babyüberwachungsmatte - sinnvoll für ein Nichtrisikokind ?
Der Angel-Care wie auch der Baby-Life-Guard sind Überwachungssysteme, die letztlich Bewegung, genauer Druckunterschiede, registrieren: Bewegungen, die vom Kind ausgehen wie z.B. Atembewegungen, aber auch u.U. Bewegungen, die sich im Raum durch andere Quellen ergeben, z. B. Bewegung durch einen Ventilator, Schwingungsbewegungen, die durch eine schleudernde Waschmaschine oder eine Stereoanlage aus dem Nachbarraum sich ergeben.
Der Nachteil dieser Mattenüberwachungssysteme ist, dass u. U. das System eine Bewegung aus dem externen Bereich registriert, für das System daher kein Anlass für das Auslösen eines Alarms gegeben scheint, das Kind aber dennoch nicht atmet. Die extern registrierte Bewegung überlagert die nicht vorhandene Bewegung des Kindes. Erst wenn das System überhaupt keine Bewegung mehr registriert, wird ein Alarm ausgelöst. Das kann bedeuten, dass dieses Überwachungssystem u.U. zu spät die Nicht-Atembewegung meldet. Da die Atembewegungen des Kindes nicht direkt am Körper des Kindes abgegriffen werden, und daher eben auch die externen Bewegungen registriert werden, sind derartige Überwachungssysteme (Überwachungsmatten) für Risikokinder nicht geeignet.
Geräte wie der Angel Care oder der Baby Life Guard dürfen nicht mit medizinischen Monitoren zur Überwachung von Risikobabys verwechselt werden. Nur die medizinischen Geräte überwachen (direkt oder indirekt) Vitalfunktionen (z.B. Atembewegung am Körper, EKG, Sauerstoffsättigung des Blutes etc.).
Eine sichere Überwachung der lebensnotwendigen Funktionen (=Vitalfunktionen) ist also mit diesen Überwachungssystemen (Überwachungsmatten) nicht möglich.
Setzten Sie niemals einem Baby einen SID-Risikofaktor (wie z.B. der Bauchlage) aus, weil sie sich darauf verlassen, dass das Gerät im Ernstfall rechtzeitig genug Alarm schlägt!!
Man mag den Nutzen der Bewegungsmelder sicher diskutieren können, auch ob es nicht doch u. U. für Nichtrisikokinder und ihre Eltern den Alltag und den Umgang mit ihrer Sorge um ihr Kind erleichtert, aber es besteht sicher ein Risiko, wenn Eltern dem Gerät so vertrauen, dass Sie bewußt SID-Risikofaktoren in Kauf nehmen.
Angenommen: Ihr Kind ist kein Risikokind, Sie beachten alle Risikofaktoren, die derzeit aus der Forschung bekannt sind (s. Schlafumgebungsbroschüre), sie verlassen sich nicht nur auf diese Technik, und tolerieren nicht bewußt einen bekannten Risikofaktor in der Meinung, dass diese Geräte schon rechtzeitig alarmieren, sondern schaffen im Vorfeld eine risikoarme Schlafumgebung und möchten eine Überwachungsmatte als zusätzliche Überwachungsmaßnahme einsetzen, dann spricht nichts gegen eine solche Anwendung.
Zusätzlich sinnvoll ist dann aber auch sicherlich, ein Training zur Wiederbelebung von Säuglingen und Kleinkindern mitzumachen, um für den Ernstfall optimal gerüstet zu sein.
Manchmal wird noch die Frage des Elektrosmogs diskutiert. Elektrosmog ergibt sich über alle elekrtisch funktionierenden Geräte wie z.B. Radiowecker, Fernsehen oder Stereoanlage im Stand-By -Betrieb, mobile Telefone, Handys, Babyphone usw. Wichtig ist, darauf zu achten, diese Geräte möglichst 1m vom schlafenden Menschen entfernt zu halten, um mögliche, bislang noch nicht genau bekannte gesundheitliche Schäden möglichst gering zu halten.
Die Unterschiede in den beiden Überwachungssystemen Angel-Care und Baby-Life-Guard liegen nicht im Aufnahmemechanismus der Bewegungsregistrierung (Druck auf Piezo-Kristalle wird registriert), sondern in weiteren anderen Details. Der Angel-Care hat die Möglichkeit, die Sensibilität des Gerätes für die Bewegungsregistrierung zu verändern. Je nachdem, welches Angel-Care-Gerät Sie sich anschaffen, hat dieses Gerät auch ein integriertes Baby-Phone, der Baby-Life-Guard hat im Lieferumfang 2 Matten; wenn das Kind größer und mobiler wird, soll nach Anweisung des Vertreibers die zweite Matte mit angeschlossen werden, um so zu gewährleisten, dass das Kind sich nicht außerhalb der Reichweite der Bewegungsregistrierung des Systems befindet und nicht unnötig Alarme ausgelöst werden. Neuerdings soll auch ein AngelCare-Gerät mit 2 Matten auf den Markt kommen.
Fazit:
Angenommen: Ihr Kind ist kein Risikokind, Sie beachten alle Risikofaktoren, schaffen im Vorfeld eine risikoarme Schlafumgebung (s. www.schlafumgebung.de) und möchten eine Überwachungsmatte als zusätzliche Überwachungsmaßnahme einsetzen, dann spricht nach derzeitigen Erkenntnissen nichts gegen eine solche Anwendung.
Verfasser: Hildegard Jorch
Vizepräsidentin der GEPS-Deutschland e.V.
Landesvorsitzende der GEPS-NRW e.V.
E-Mail: [email protected]
"
Re: SIDS - Stellungnahme der...
Genau, Armanda, es ist nämlich KEINE Frage...
In der Schwangerschaft wurde von VU zur VU gebibbert, dass ja alles OK ist mit den Kleinen. Jetzt geht es um SIDS und später um Kinderkrankheiten, Impfen, KiGa, Schule, Pubertät, falsche Freunde, u.ä.
Was sich für mich ganz persönlich daraus ergibt ist, dass leider viele Schwangere und spätere Mütter KEIN oder viel zu WENIG Vertrauen in das Leben selbst haben.
An kaum einem Punkt lässt sich das so gut darstellen, wie beim SIDS. Denn da steht meiner Meinung nach die Angst in keinerlei Relation zum tatsächlichen Risiko. Nur wird das gerne vedrängt.
Deine Einstellung finde bewundernswert. Und das obwohl Du ein Baby hast, das viel eher zur SIDS-Risikogruppe gehören würde, als fast alle anderen hier. Hut ab - Du traust Dich mit einem Risiko-Baby etwas, was andere sich noch nicht mal mit einem Nicht-Risiko-Kind trauen würden. Finde ich toll!
LG,
Anne
treffend ausgedrückt!
Unterschreibe ich zu 100% :-) LG
Re: SIDS - Stellungnahme der...
deine Meinung und deinen Einsatz hier für korrekte Informationen zu sorgen
echt toll.
Als ich mit dem Zwillis schwanger war, habe ich auch mal im ET Forum
gefragt, ob den die Sorgen nun nie wieder aufhören. Tja so ist das als Mutter.
Aber es ist auch schön. Es ist das LEBEN und mit Kindern lebt man es.
Alles Liebe, Cornelia
Ich sehe das anders...
also ich finde nicht, dass das nur mit der Risikobereitschaft im Leben zusammenhängt!!! Ganz im Gegenteil - wenn mein Kind am plötzlichen Kindstod sterben würde und ich hätte nicht alle Möglichkeiten ergriffen würde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen!
Ist es nicht sinnvoller im Falle des Falles helfen zu können!?!? Lieber einfach sterben lassen, weil das Risiko so gering ist???
Ich habe ja auch immer einen Verbandskasten im Auto, auch wenn die Gefahr eines Unfalles sehr gering ist!!!
Ich habe zwar ein Risiko-Kind hätte mich aber ansonsten auch für einen AC entschieden - es schadet doch nicht.
Aber es ist einfach so, man kann diskutieren, bis man umfällt - über Abtreibung, Stillen, Impfen usw...
Gruss
Silke
Klar, das wundert mich gar nicht ;-)
wenn Du nicht verstehst, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Verkehrsunfall zig mal höher ist, als der für SIDS, dann kann ich Dir auch nicht helfen.
Aber egal, lassen wir's gut sein. Bringt ja eh nichts. Wir beide kommen ja nie auf einen grünen Zweig ;-)
LG,
Anne
und ich hatte versucht nett zu sein ;o)))
wenn Du nicht verstehst, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Verkehrsunfall zig mal höher ist, als der für SIDS, dann kann ich Dir auch nicht helfen.
Aber egal, lassen wir's gut sein. Bringt ja eh nichts. Wir beide kommen ja nie auf einen grünen Zweig ;-)
LG,
Anne
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