Liebe Bianca,
am Ende muss jeder seinen eigenen Weg finden. Ich kann Dir aber sagen, wie ich das versuche zu machen (was auch nicht immer konsequent durchführbar ist, aber es zählt der Versuch)...
Alle Dinge, die man tut, haben irgendwelche Konsequenzen. Wenn also das Abendessen vom Tisch gefegt wird, wird einmal laut und deutlich NEIN gesagt. Wenn der Teller im unmittelbaren Anschluss wieder fliegt, dann gibt es eben kein Essen mehr. Das bedeutet nicht, dass Clara dann aufstehen darf oder ins Bett gebracht wird. (Das Bett ist bei uns nie ein Ort der Bestrafung. Da sollen sie sich wohlfühlen, damit sie nicht ungern ins Bett gehen.). Nein! Dann muss Clara trotzdem sitzen bleiben, bis alle fertig sind. Und je mehr Theater sie macht, desto länger dauert das eben. Nur so als Beispiel.
Wer seine Schwester schubst, geht in seinem Zimmer spielen, denn mit jemandem, der schubst, will sonst keiner spielen.
Ich erkläre den Kindern ruhig und bestimmt, aber in maximal zwei Sätzen, was sie falsch gemacht haben und warum jetzt genau diese Strafe folgt. Da komme ich dann auch nicht in Versuchung, Strafen auszusprechen, die nichts mit dem angestellten Unsinn zu tun haben. Mag sein, dass unsere Kinder dafür noch zu klein sind. Mag sein, dass sie trotzdem nicht verstehen, was man von ihnen will. Aber wenn man damit frühzeitig anfängt, dann werden sie über kurz oder lang Schlüsse ziehen. Sie werden feststellen: "Aha! Wenn ich das Essen wegwerfe, kriege ich keins mehr!" "Wenn ich meine Schwester schubse, dann spielt die danach fünf Minuten nicht mit mir!" Und irgendwann werden sie verstehen, wie die Dinge zusammenhängen.
Manchmal nervt das. Ein brüllendes, nörgelndes Kind, das sekündlich versucht, aus seinem Hochstuhl zu klettern, ist allemal anstrengender als eines, das seinen Teller wieder und wieder runterwerfen darf. Aber es lernt was. Wenn auch nicht von einem auf den anderen Tag. Das braucht eine Menge Nerven und Geduld, und ich denke, Max hat einfach einen guten Sensor dafür, dass bei Euch weder Nerven noch Geduld im Überfluss vorhanden sind. Und deswegen verhält er sich auch so. Verwarne ihn einfach nie mehr als zweimal, lasse Konsequenzen folgen und vor allem: Rege Dich niemals vor dem Kinde auf. Das finden die nämlich ganz toll, und Dich selbst bringt das noch mehr auf die Palme. Du wirst sehen: Wenn Du nach außen die Ruhe bewahrst, bleibst Du auch für Dich ruhiger.
Ganz liebe Grüße und eine große Portion Geduld, denn die braucht man beim Bau udn bei der Kindererziehung gleichermaßen
Lena

Danke Euch zwein... Heute war es schon wieder weng besser, aber gestern wars echt hart.....
Was ich mir auf alle Fälle auf die Fahne schreib, ist ruhig zu bleiben... das fällt mir im Moment echt schwer, vorallem wenn er mich so frech angrinst...
Es ist halt ein echter Lausbub... Laut meiner Schwiegermutter war mein Mann GENAUSO... Da sag ich nur: Danke Bernd für Deine Lausbubgene!
LG Bianca, die jetzt auf dem Balkon ein Entspannungsradler gönnt

Hallo Bianca,
Lena/Muenstermonster hat ja eigentlich schon fast alles gesagt...
Sicher merken die Mäuse a) dass du im Moment durch den Bau alles andere als belastbar ist und b) dass sie vielleicht weniger Aufmerksamkeit bekommen als sonst.
Ich denke auch , es ist ein schwierges Alter, das manches - Verbote- etc. der klaren und kontinuierlichen Wiederholung bedürfen, ohne dass man jetzt schon eine "Erfolg" merkt. Aber "Erziehung" muss natürlich jetzt schon anfangen.
Was so aufmüpfiges Verhalten betrifft haben wir bei Lilo schon eine Besserung gemerkt, zum großen Teil. Ich versuche nicht zu schreien, aber wenn ich mich echt ärgere, dann rede ich auch nicht um den heißen Brei, sondern artikuliere klar und max. 2 mal, dass und - wenn es geht- warum ich mich jetzt ärgere-, dann merken die beiden das schon und sie "lassen" es dann meistens ehrlich gesagt auch!
Marla hat nun aber den Bogen raus(oder versucht es) , wie sie mit Rumbrüllen ihr kleines, großes Dickköpfchen durchsetzen will. Da bin ich auch noch nicht ganz klar, wie wir damit weiterhin umgehen, denn immer nur ablenken finde ich auch nicht richtig.
Hatte ja vor längerer Zeit mal von den Streitereien gepostet- die gibt es natürlich immer noch. Und ich kann nicht immer daneben stehen und will auch nicht immer eingreifen, aber wenn zb. gebissen wird, geht es so nicht weiter und ich nehme die betreffende Maus hoch, sehe ihr in die Augen, sage meinen Satz und stelle sie ein paar Meter weiter ins nächste Zimmer- die Türen natürlich auf. Ganz kurze Zeit danach wird schon wieder auf beiden Seiten beruhigt..
Mein Mann hat Lilo, zwecks Bestrafens auch schon mal in ihr Bett gestellt. Das find ich absolut unanbegracht und verbitte es mir- möchte in den kleinen Seelen nicht irgendwelche Verlustängste anlegen, die nun wirklich nicht sein müssen. Irgendwann will sie dann nicht mehr in ihrem Bett schlafen, weil sie anderes damit verbindet.
Ich find auch das Wort "Strafe" in diesem Alter unangemessen. Eher Reaktion.... naja.
War dir wohl auch keine große Hilfe, aber sicher weißt du, dass wir alle immer wieder am Kämpfen sind. Und so ein Bau.... macht die Dinge wahrscheinlich nicht einfacher,,,, und dann noch diese Temperaturen.
GLG Eva