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OT: Kind und Trauerfeier

Ihr Lieben! Erst einmal vielen Dank für Eure lieben Worte hier im Forum und per PN, es ist schön, soviel Mitgefühl zu erfahren.
Uns geht es soweit gut mit der Situation, wir sprechen darüber und lassen der Trauer ihren Raum ohne das Leben auszusperren.
Am Freitag ist die Trauerfeier, die Urnenbeisetzung findet später in einem Friedwald statt. Die Trauerfeier an sich wird eine "weltliche" sein mit Trauerrednerin und Live-Saxophon-Jazz-Musik (die hat mein Schwiegervater so geliebt und auch selbst gespielt). Für mich war eigentlich die ganze Zeit klar, dass Marie und auch Anni dabei sein werden. Marie, weil sie es total versteht und ganz viel fragt, ich merke, wie es sie beschäftigt und ich finde, dass sie auch diesen endgültigen Abschied miterleben kann / muss. Meine Schwägerin,deren Sohn sechs Monate älter ist, wollte ihn nur zur Urnenbeisetzung mitbringen und findet es nun doof, dass Marie bei der Trauerfeier dabei ist, weil ihr Sohn sich dann zurück gesetzt fühlen könnte, mitnehmen möchte sie aber auch nicht, weil es zu viel werden könnte. Wir haben es mit meinen Eltern, die auch bei der Trauerfeier sein werden, so abgesprochen, dass einer von beiden mit Marie und / oder Anni raus geht, wenn es zuviel werden wird.
Wie seht ihr das?
Liebe Grüße,
Tanja, die jetzt ins Bett muss, weil sie in den letzten Nächten viel zu wenig geschlafen hat.
Bisherige Antworten

OT: Kind und Trauerfeier

Hallo Tanja,
das ist schwer zu sagen. Ich kann Dir nur sagen, wie es Thomas Cousin und seine Frau mit ihren Kindern gemacht haben, als im Februar der Vater von Thomas Cousin (also Thomas Onkel) gestorben ist. Die beiden Söhne sind 5 und knapp 2 Jahre alt. Es war in diesem Fall eine Sargbeerdigung und der kleinere der beiden Söhne ist bei mir geblieben (Von uns ist nur Thomas hingegangen, weil wir für Nico auch keinen Babysitter gehabt hätten) und der größere Sohnemann, der mit 5 Jahren die ganze Situation ganz anders versteht, wurde mitgenommen. Die beiden hatten vorher auch noch mit der Kindergärtnerin ua. sich unterhalten, ob es richtig ist, ihn mitzunehmen oder nicht und sie meinte ja, weil der Abschied für ihn wichtig wäre und das Gleiche hat auch der KIA gesagt. Im Nachhinein sind die beiden froh, dass der Große mitkam. Natürlich hat er geweint, aber er konnte bewusst Abschied von seinem Opa nehmen.
Ich frage mich jetzt, wie es für die Kinder ist, wenn es eine Urnenbeisetzung ist, halt wie sie es verstehen, dass darin der Opa ist.
Aber generell denke ich schon, dass der bewusste Abschied für größere Kinder wichtig ist.
Ich wünsche Euch alles Gute!
LG,
Silke

OT: Kind und Trauerfeier

Liebe Tanja,

wir haben bei solchen Gelegenheiten immer alle Kinder mitgenommen, egal, wie alt sie waren (bei der Trauerfeier u. Beerdigung meiner Schwiegermutter hatte ich die ganze Zeit klein-Josepha (3 Monate) auf dem Arm). Es ist ein Abschied der Familie und da gehört die ganze Familie dazu - soweit unser Standpunkt.

Wie ich lese, seht Ihr das ähnlich und daher finde ich, dass Ihr Euch nun nicht von der Schwägerin reinreden lassen solltet, nur weil sie es anders machen möchte, was ja ihr gutes Recht ist.

Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, wieso es für Marie zu viel werden solltet. Die haben in dem Alter doch eine recht lange Aufmerksamkeitsspanne.

Während einer Trauerfeier, (genau wie bei einer Hochzeit oder einer Konfirmation oder einer Taufe oder einem Konzert...) kann immer mal was dazwischenkommen, und das muss nicht unbedingt bei den jüngsten sein. Es kann auch jemand größerem schlecht werden oder sonstwas und dann muss man mit dem halt mal rausgehen. Das ist alles total normal und ich würde es einfach auf mich zukommen lassen! Zumal Du Deine Eltern als "Flexibilitätsfaktor" dabei hast.

LG emaille (noch nicht ganz wach - sorry - hier ist heute Feiertag!)

OT: Kind und Trauerfeier

Hallo Tanja,
ich selbst wurde zur Beerdigung meiner Mutter - ich war damals 6 Jahre und es waren 2 Tage vor Weihnachten - nicht mitgenommen.
Rückblickend hat mir diese Erfahrung glaube ich mein Leben lang gefehlt............
Meine Überlegung wäre ggf. nicht zu lange zu bleiben - je nach der Dauer... und eine Freundin - da waren der Opa, ihr Bruder und dessen Lebensgefährtin plötzlich verunglückt - hatte ihre Kinder dabei und sie haben Luftballons steigenlassen.....
Noch heute sprechen die Kinder bei Luftballons so unglaublich possitiv und rührend vom Opa im Himmel.... (läßt sich jetzt in wenigen Sätzen nicht so gut erklären....)
Ich persönlich fand das für Kinder unheimlich "schön".... Der Abschied in den Himmel symbolisiert. Da sind die Geschmäcker natürlich sehr verschieden....
Liebe Grüße und alles Gute nochmal für die schwere Zeit,
vineyard

OT: Kind und Trauerfeier

Hallo Tanja,
erstmal mein herzliches Beileid zum Tod von deinem Schwiegervater. Ihr scheint damit offen umgehen zu können, das ist sehr wichtig finde ich.
Wir hatten eine ähnliche Situation letzten Sommer, als meine Mutter gestorben ist. Meine 3 Jungs waren damals knapp 3 Jahre, 1,5 Jahre und 7 Wochen alt. Wir hatten auch eine Urnenbeisetzung, allerdings war meine Mama vorher in einer kleinen Kapelle aufgebahrt. Ich habe alle 3 Kinder mit zur Aufbahrung, zur Trauerfeier und auf den Friedhof mitgenommen. Das fand ich völlig natürlich und wichtig. Nicolò und Gianni haben beide der Oma Tschüß gesagt. Die Cousinen und Cousins (damals 6, Jahre, 3 Jahre, 2,5 Jahre) waren auch alle dabei. Obwohl alle so klein waren, haben sie viel gefragt und die Kinder reden auch heute noch ganz viel von der Oma. Für uns als Familie hat sich dieser Abschied so richtig angefühlt. Das Sterben und der Tod gehören eben zum Leben dazu. Warum sollte man Kinder da ausgrenzen und geliebte Menschen einfach für sie "verschwinden" lassen?
Liebe Grüße und alles Gute für die kommende Zeit
Luisa

OT: Kind und Trauerfeier

Liebe Tanja,

bin vielleicht etwas spät... Ich denke, es ist genau richtig, wenn ihr Marie mitnehmt. Gerade wenn es sie so beschäftigt und sie danach fragt. Da ist sicher dann auch etwas leichter für sie zu verstehen, dass der Opa nicht mehr da ist.

Gegenüber deiner Schwäherin brauchst du kein schlechtes Gewissen zu habn. Jeder trifft für sein Kind die Entscheidung, was für ihn/sie am besten ist, und wenn sie meint, ihr Kind ist noch nicht soweit, dann sollte deines aber nicht darunter leiden.

Wobei ich generell denke, dass die Trauerfeier in der "weltlichen" Form, wie du schreibst, für ein Kind sicher noch etwas leichter ist als die Urnenbeisetzung, und da will sie ja ihren Sohn mitnehmen, oder?

Ich drück dich,

Corny

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