Hallo Nicki,

so ähnlich ist Pauls Schule auch, allerdings keine reine Montessori-Grundschule, sondern sie nehmen sich von jedem Konzept was (grob gesagt). Geht aber schon in Richtung Montessori und Peter Petersen. Es sind dort 1/2 und 3/4 zusammen. Frontalunterricht gibt es nur, wenn irgendein neues Thema eingeführt wird, ansonsten Freiarbeit/Gruppenarbeit mit Wochenplänen. Und da ist dann jeder auf einem anderen Stand. Mittlerweile überlegen wir schon, wie es mit Paul dann ab der 5. weitergeht.

Aber die Kosten sind bei euch ja enorm. Hier beträgt das Schulgeld "nur" 120 € plus Hort, Vesper-, Kopier- und Essengeld sind wir dann so bei 200€ im Monat. Nix Aufnahmegebühr und Bürgschaft. Wofür ist denn die Bürgschaft? Was ist denn, wenn ihr Amelie dann doch wieder raus nehmt, weil sie vielleicht mit dem Konzept nicht klar kommt.

Achja, Elternarbeit ist auf 15 Stunden pro Schuljahr festgesetzt.

LG

Christin

Hallo Alke,

hast Du persönlich in der Praxis tatsächlich so positive Aspekte der Altersmischeung erlebt? Ich fand das Konzept auf dem Papier wunderbar, einleuchtend, realitätsnahe, bis zum Zeitpunkt der täglichen Konfrontation damit!

Der KiGa bei uns hatte hatte altersgemischte Gruppen und beiden Jungs hat das schlecht getan. Zu den "Kleinen" fühlten die sich nie hingezogen - immer zu den "Großen" und die Freiräume, die so eine Altersmischung bieten muß ("Kleine" bekommen weniger und leichteres zum Basteln) haben sie verstanden sehr in Ihrem Sinne auszuleben. Der Große hat über ZWEI Jahre hinweg nichts gebastelt, weil er immer den Kleinen "geholfen" hat und ansonsten auch die "verantwortungsvollen" "Hausmeisterjobs" aquiriert hat. Und der Kleine, weil er auch von der Statur klein ist, hat es verstanden sich noch Kleiner zu machen, so dass er im Prinzip nichts tun mußte, weil entweder ein "Großer" im geholfen hat, oder von ihm nichts verlangt wurde. Das gipfelte im Kiga in der Aussage der Erzieherin: "Paul hat unter Tags keine Zeit in die Bastel- und Malgruppe reinzuschauen, deswegen hat er da nichts!" Mein Paul ist 5 Tage die Woche 8 Stden. täglich im KiGa, aber er hat über Jahre hinweg "keine Zeit" auch nur 10 Minuten irgendwas auszuschneiden und zu malen! %) Aber vielleicht habe ich da einen überzogenen Anspruch daran, was ein KiGa für Ganztagskinder bieten sollte ...

Und jetzt in der Schule, gibt es hin und wieder Zusammnarbeitsstunden zwischen der 1. und 2. Klasse. Mein 2. Klässler kann seine über Jahre spezialisierte Umgangsweise ausleben und den Kleinen mal wieder "helfen" und sein Zeug liegen lassen.

Ich denke meine beiden "faulen Säckchen" sind für das System nicht gedacht. Wenn man meinen Beiden nicht einen engen Bereich vorgibt in dem sie sich zu bewegen haben, nutzen sie die Freiheiten sehr großzügig aus. Und an der Stelle hat es bislang sowohl der KiGa als auch die Schule versagt: für meinen Kleinen und meinen Großen kommt dabei nichts rum!

Da es aber in der Schule nur gelegentlich ist und mein Großer dann eben regelmäßig 2 Stden. nacharbeiten muß - da ist die Lehrerin wenigstens konsequent - habe ich da keine Bauchschmerzen.

Und der Kleine ist nun mal nicht mehr in einer altersgemischten Gruppe sondern in einer Gruppe wo alle gleich alt sind und wo von allen dasselbe gefordert wird.

Ich gebe zu, das System hat auch Haken, denn es wird schon der Konkurrenzkampf zwischen den Kindern geschürt und viele Kinder sind für sowas nicht bereit und nicht gerüstet und leiden psychisch drunter.

Es hat alles sein Gutes und sein Schlechtes und jeder bezieht aus jedem System unterschiedliche Dinge.

LG, I.