Hallo Celine,
soweit ich weiß, ist der Name Montesorri (ich schreibe es meist wie du :-)) nicht geschützt, d.h. jeder der lustig ist, kann sich so nennen. Von daher würde ich mich hauptsächlich vor Ort bei der in Frage kommenden Kita informieren, was ihr Konzept ist UND(!!) wie sie es umsetzen. Man kann auch schauen, ob sie sich einem Dachverband zugeordnet haben, ob die Erzieher eine Montesorri-Zusatzausbildung haben und welche (Spiel)Materialen verwendet werden. So kannst du erkennen, wie sehr sie sich an die Montesorri-Prinzipien halten. Es wird momentan wohl auch an einem Qualitätssiegel gearbeitet, ich weiß aber nicht, wie weit das fortgeschritten ist.
Wir schicken Louis (14m) in einen Montesorri-Kindergarten. Der Krippenalltag sieht folgendermaßen aus: Es gibt drei Räume, die Verbindungstüren wurden rausgenommen. In jedem Raum ist eine Erzieherin, jede bietet etwas anderes an (Buch anschauen, malen, Musik machen, bauen, Ball spielen, quatschen ...). Die Kinder können dann von Raum zu Raum gehen, mal hier bleiben und mal dort. Zusätzlich gibt es mehrere kleine Spielnischen, wo sie ohne Erzieherin spielen können. Spielzeug liegt frei zugänglich rum (allerdings auch Fisher Price & Co), die Erzieherinnen lassen die Kinder grundsätzlich in Ruhe, greifen nur ein, wenn was Verbotenes gemacht wird. Die Gruppen sind prinzipiell altersgemischt, nur die Kleinen (bis 2) werden drinnen abgetrennt. Ansonsten sind sie sehr viel draußen (da natürlich voll altersgemischt), bei fast jedem Wetter. Der Garten ist riesig und voller Spielgeräte und offen rumliegendem Spielzeug. Da können sie auch losmarschieren und tun und lassen, was sie wollen. Hin und wieder bietet eine Erzieherin ein gemeinsames Spiel an. Dafür müssen die Kinder dann selbst schauen, ob sie genug Mitspieler finden.
Wie sehr Montesorri das ist, weiß ich gar nicht. Mir gefällt es, weil ich es als Kind so am liebsten gehabt hätte. Es ist wie am nachmittag auf dem Spielplatz, kein Erwachsener, der einen stört und man muß nur schauen, dass man rechtzeitig zum Abendbrot zu Hause ist :-).
Lg,
Salvi

allerdings findest du bei so ziemlich jeder Variante was bei google :-).

Hallo Salvi,
hm, eigentlich hört sich das doch aber so an, wies innem "normalen" Kindergarten auch abläuft, oder? Ichs habs wenigstens von meiner eigenen Kindergartenzeit so in Erinnerung.... Ich merk jetzt erst, dass ich mich da noch recht wenig auskenn und bisher auch nicht informiert hab. Wir wohnen aber auch in einem kleinen dorf DIREKT tür an tür mit dem kindergarten - da ist es natürlich schon verführerisch maja einfach dahin zu schicken.
lg, sabine

ja, genau das meinte ich. Die Theorie klingt ehrfürchtig, aber in der Praxis ist alles recht normal, insbesondere, wenn man das Konzept gar nicht so fürchterlich genau nimmt (und dafür gibt es keine Maßstäbe). Ich bin aber nicht sehr unglücklich darüber, dass meine Montesori-Kita nicht sehr montesori ist (oder dass montessori sein recht normal ist). Mir gefällt es einfach, dass niemand mein Kind zu irgendwas zwingt, was es nicht will. Entwickeln tut er sich von allein gut.
Informiert habe ich mich übrigens auch nicht viel. Einfach weil man eh nehmen muß, was man kriegt. Wir haben zwei Zusagen bekommen und uns einfach nach Gefühl entschieden.
Lg,
Salvi

Hallo Celine!
Also Schlagwort, das das Konzept zusammenfasst: "Ich helfe dir, es selbst zu tun". Das heisst, die Kinder sollen in ihrem selbstständigen Handeln und in ihrer eigenen Lernmotivation, die von innen kommt, bestärkt werden.
Maria Montessori war Kinderärztin, die spåter Pädagogik studiert hat und ihr Konzept in einem Waisenahaus zuerst angewendet hat. Sie hat verschiedenstes Material entwickelt, an dem die Kinder ihre Fähigkeiten spielerisch üben können. Viele dieser Spielzeuge sind der praktischen Wirklichkeit nachempfunden, wie Schuhe zubinden-Spielzeug, Zuknöpfenspielzeug etc. In klassischen Montessori-Einrichtungen gibt es von jedem Spielzeug einen Satz und ein Kind beschäftigt sich jeweils mit diesem Spielzeug/Material. Die anderen dürfen zuschauen und so weit das Kind das möchte, mitmachen.. Die Gruppen sind jeweils altersgemsicht, wobei immer 3 Jahrgänge zusammen sind, damit die Jüngeren sehen, was die Älteren schon tun und die Älteren den Jüngeren u.U. helfen können. Montessori ging davon aus, dass das den gegenseitigen Respekt der Kinder fördert. Es gibt auch Spielzeug, das speziell für Grobmotorisches ausgerichtet ist, das ist oft auch draussen.
Die Erzieherin ist eine Resource im Hintergrund, die den Kindern ab un zu Neues yzeigt. Wichtig ist , die individuelle Entwicklung der Kinder, in zweiter Linie kommen dann Gruppenaktivitäten, die immer wictiger werden, je älter die Kinder werden.
Spiel und Lernen, auch Lesen uns Schreiben gehen fliessend ineinander über und werden vom Interesse des Kindes bestimmt, es gibt also keinen festgelegten Zeitpunkt, wo damit begonnen wird, sondern die Kinder bestimmen das weitgehnend selbst.
Beobachter sprechen vor allen Dingen lobend von der Konzentration, dem Respekt und der Ruhe, die in den Kindergärten herrscht, weil eben die Kinder ssich so selbstständig beschäftigen.''
Ja, das in Kurzfassung.
LG Sylvia