Hier das mail:
HALLO SONJA,
also zuerst mal möchte ich dir für deine lieben Worte danken, ebenso dafür dass ich dir schreiben darf. Es tut gut mit jemand "aussenstehenden" über die letzten Tage zu schreiben. Es war wirklich turbulent und wieder einmal haben wir gemerkt wie nah Freud und Leid beinander liegt.
Katja ging es zum Wochenende hin immer schlechter, sie hatte keine Kraft mehr, ihr Herz durch die Entzündung sehr schwach. Leider musste sie reanimiert werden und ich danke dem Himmel und den Ärzten dass sie uns Katja wieder ins Leben zurück geholt haben.
Ich war Samstag so verzweifelt und unuendlich traurig. Zum ersten Mal wurde mir so richtig bewusst wie schnell ein Leben vorbei sein kann. Noch am selben Tag habe ich mit den Kindern meinen Grossvater besucht, welcher seit einiger Zeit im Heim lebt und er selbst immer wieder erzählte dass er endlich gehen möchte. Mein Opa merkte genau dass es mir nicht gut ging und ich erzählte ihm von Katjas Zustand.Eigentlich wollten wir ihn damit nicht belasten, doch vormachen konnte ich ihm auch nichts. Mein Opa nahm mich nur in den Arm und sagte zu mir es wird alles wieder gut. Anscheinend wurde dort oben grad wieder ein Platz frei und wenn der Herrgott meint jemanden holen zu müssen dann gehe er damit Katja bleiben darf.
Was soll ich dir sagen , mein Opa ist in der Nacht zum Sonntag friedlich eingeschlafen.
Aber ich musste nun weiterhin für Katja und die Kinder stark sein. Als ich Sonntag mit den Kindern beim frühstück war, rief das KH an, Katja wäre wach!!!!
Seither ist sie definitiv auf dem Weg der Besserung, sie ist zwar sehr schwach, aber die Ärzte sind guter Dinge. Auch muss sie noch einige Zeit auf der Intensivstation bleiben. Aber nun blicken wir voraus und hoffen dass der Tod meines Opas einen Sinn hatte.
Die Kinder haben die Dramatik gar nicht so sehr realisiert, sind natürlich auch sehr traurig dass die Mama nciht zu Hause ist. Ein Glück sind da auch noch die Großeltern die sich wunderbar um die Mäuse kümmern. Auch bin ich den anderen Eltern der Schul und Kindergartenfreude sehr dankbar, die grad die großen immer wieder mit zu sich nehmen, um den Kindern hier zu Hause den Druck raus zu nehmen.
So, liebe Sonja, leider muss ich mich nun gleich auf den Weg zum Trauergottesdienst für meinen Opa machen und danach fahre ich zu Katja in die Klinik.
Ich wünsche dir und deiner Familie alle Gesundheit der Welt, passt auf euch auf, und vielen Dank für deine/eure Gebete.
Wenn es da oben jemanden gibt, dann hat er sie gehört.
Liebe Grüße
Jörg mit Kindern
glg. Sonja, heulend vor dem PC, diemal aber Freudentränen