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Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Meine Lieben,
ich muß endlich mal was rauslassen, was mich schon sooooo lange beschäftigt und quält.
Vielleicht hilft ja das bloße Posten was, oder ich fühl mich wenigstens ein bißchen erleichtert oder ich merke, daß ich nicht alleine bin...
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Ich weiß gar nicht so recht, wie und wo ich anfangen soll - Fakt ist, daß ich im Moment einfach nicht mehr kann!
Ich habe keine Kraft mehr, keine Energie, fühle mich so leer und völlig überfordert.
Ich schleppe mich vom Aufstehen bis zum Mittagsschlaf (welch himmlische Ruhe, wenn sie denn mal einkehrt!) und dann bis zum abendlichen Bettgehen.
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Ich gehe bei der kleinsten Kleinigkeit (bzw. bei der Summe, die sich über den Tag hin anhäuft) an die Decke (oder wie ich Armanda schrieb: meist nicht nur bis an Decke, sondern ich lande bereits im ersten Stock ;-) :-(), schreie, tobe, brülle.
Gestern abend saß ich heulend auf dem Küchenboden, zitterte, rief nur noch "Ich will weg hier!" - Mattea war ganz erschrocken, heulte auch, Felix meinte: "Der Papa kommt gleich heim, nicht weinen."
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Herrje, ich hätte im Leben nicht gedacht, daß Kinder-Haben eine so nervenaufreibende, kräftezehrende und anstrengende Sache ist und daß man sich da als Mensch so sehr verändern kann!
Und ich finde, daß ich mich keineswegs zu meinem Vorteil verändert habe...
Ich bin kaum noch belastbar, sehr ungeduldig, motze nur noch rum, bin sehr aggressiv und bin eigentlich die meiste Zeit eher negativ als positiv gestimmt (was früher absolut nicht der Fall war!!).
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Felix treibt mich im Moment echt in den Wahnsinn! (...und ich ihn wahrscheinlich auch!)
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Liegt es daran, daß ich seit 4 Jahren nicht länger als 3 Stunden am Stück geschlafen habe? Ist der Körper nach 2 Schwangerschaften (wobei das Stillen von Felix ja direkt in die Schwsch mit Mattea überging) einfach ausgepowert?
Liegt es am Umzug, der - so schön die Aussicht ja ist, wieder in D zu wohnen! - mich stresst?
Ich glaube, es ist einfach die Summe aus vielen, vielen Dingen...
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Klar war ich früher auch streßanfällig (ich denke da z.B. an den Moment als ich meine Diplomarbeit kurz vor Abgabe end-ausdrucken wollte und mein Drucker den Geist aufgab) und reagierte über - aber den Streß den ich früher ein paar Mal im Jahr empfand, den empfinde ich jetzt täglich! Und manchmal sogar mehrmals täglich!!
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Morgen gehe ich mit Mattea zum Impfen, da werd ich meine Ärztin (mal wieder) auf das Thema ansprechen.
Heute hab ich für den 1.12. einen Termin mit einer Kinesiologin gemacht (da war ich im Frühjahr auf Anraten meiner Ärztin schon mal und danach ging es mir immerhin knapp 3 Wochen lang besser). Die Termine mit der Psychotherapeutin (auch ein Tip von ihr) haben mich diesbezüglich irgendwie nicht wirklich weitergebracht - ein paar alte Sachen konnte ich verstehen, vielleicht auch aufarbeiten, aber an der eigentlichen Situation hat sich nichts verändert.
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Ich weiß im Moment wirklich nicht, wie das weitergehen soll - klar ist, daß es SO nicht weitergehen KANN!
Meine Hoffnung ist, daß ich mich nach dem Umzug wieder etwas beruhige (jetzt liegen wohl erst mal noch 2 stressige Monate vor mir/uns), vielleicht auch öfter mal die Kinder für mehr als 3 Stunden abgeben kann.
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Allerdings haben wir letzte Woche von SchwieMa wieder mal gesagt bekommen, daß wir bei Felix zu viel schleifen lassen haben (weil er trotzt oder Mattea haut oder brüllt (wie die Mama so der Sohn... :-() - und langsam glaub ichs (nachdem mir mein Vater bzgl. Felix ja auch gesagt hat, ich sei unfähig!), daß es allein MEINE Schuld ist, daß Felix so ist, wie er ist und daß ich komplett versagt habe.
Tja, und nach solchen Aussagen zögern wir natürlich auch, Felix mal für länger bei den Großeltern zu lassen...
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Sehr traurige und nachdenkliche Grüße
Anke
Bisherige Antworten

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

hallo liebe Anke,
ich kann dich gut verstehen, ich habe auch so phasen. wer keine kinder hat kann sich echt nicht vorstellen wie hart es an machen tagen oder sogar wochen sein kann.
der wenige schlaf, dann situationen in denen man nicht weiß wie reagiere ich jetzt richtig...etc das ist alles sehr anstrengend. ein kind zu erziehen ist kein zuckerschlecken, doch das weiß man erst wenn man welche hat.
ich kann dir gerade keinen guten tipp geben, hab im moment ganz viele sorgen um mich herum. nur dich mal ganz feste in den arm nehmen und hoffen dir der umzug zurück nach D wieder aufbaut und dir die fehlende energie zurückgibt! das wünsch ich dir!
sei lieb gegrüßt, Beate

@Beate

Liebe Beate,
ich drück Dich mal ganz feste zurück und hoffe, daß die Probleme und Sorgen um Dich herum bald wieder weniger werden. Magst Du erzählen, was los ist?
Danke für Deine Antwort, es tut wie immer sooo gut, zu wissen, daß man nicht die Einzige ist, der es so geht!
Ganz liebe Grüße
Anke

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Hallo liebe Anke,
lass dich erstmal feste drücken :-* und dir sagen, du bist nicht alleine. Bei uns gibt es auch Hochs und Tiefs und die Tiefs sehen genauso aus wie bei euch. Die Kinder nerven den ganzen Tag (sorry für den Ausdruck, aber sie nerven mich dann eben). Beim aufwachen denke ich schon "Oh nein ich will nicht" und ich zähle die Minuten bis Mittag ist bzw bis dann endlich mein Mann nach Hause kommt.
Wenn Colin ganz schlimm ist und ich ihn mal gröber anfasse, denke ich mir danach gleich "Du unfähige Mutter, klar das dein Kind sich auch so doof benimmt" usw.
Einen wirklich guten Rat wie man aus diesen Tiefs rauskommt kann ich dir auch nicht sagen. Sie kommen und gehen halt. Aber was ich immer versuche wenn es ganz übel ist, mach etwas besonderes. Nimm dir irgendwie eine Auszeit, das kann einfach ein schönes Bad mit einem guten Buch sein, ein Essen mit deinem Mann, geh Schwimmen usw. Das übliche halt. Ich habe meine Männer letztens alle rausgeschmissen, habe laut Musik gehört und dabei geputzt. Man war das schön :-) Oder ich gehe einfach alleine eine Runde spazieren. Da langen mir schon 30 Minuten und es geht mir besser! Wenigstens für ne Weile :-P !
Mutter sein ist nicht leicht, für dich im Moment mit dem Umzug vor der Tür, Felix in der Trotzphase, Mattea noch so klein, besonders schwer.
Such die Schuld nicht bei dir, wir sind auch nur Menschen und haben auch unsere Grenzen. Nimm dir Zeit für dich und versuche aus dem Tief zu kommen und wenn deine Nerven gestärkt sind kommst du gleich mit vielen Situationen besser klar.
Bald kommst du einfach zu uns, wir stecken alle Kinder zusammen ins Spielzimmer und machen die Türe zu. Und dann lassen wir es uns hier bei einer Tasse Tee und Kuchen gutgehen!!!
Fühl dich feste gedrückt.
Anne
P.S. Vielen Dank für deine pn, ich freu mich total und werde dir bald noch antworten!

@Anne

Liebe Anne,
Deine Antwort hat mir die Tränen in die Augen getrieben - vor allem der Abschnitt, wo Du schreibst, daß wir dann alle zusammen ins Spielzimmer stecken.
Genau auf solche Dinge freu ich mich schon, wenn wir dann wieder in D sein werden - da hier eigentlich alle Bekannten (bis auf die Mama von Felix' Freundin Marion) arbeiten oder neugeborene Babys haben, sieht es mit Kontakten sooo mau aus.
Ich hoffe, wenigstens ein Teil dessen, was ich mir für D erhoffe, tritt dann auch ein...
Ganz liebe Grüße
Anke
PS: Mail folgt, danke für Deine lieben Zeilen!

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Liebe Anke
Ich sitz hier mit Tränen in den Augen....... Bitte, bitte, glaub nicht dass DU schuld bist an Felix Verhalten! Und Du hast ganz bestimmt nicht versagt. Du bist eine grossartige Mutter, bringst jeden Tag eine Hochleistung und bist für Deine Kinder und Deine Mann da.
Ich finde mich in Deinem Posting in allen Punkten wieder. Ich bin so ausgepowert und mag einfach nicht mehr. Wie Du schreibst, es kommen so viele kleine Dinge zusammen, die aber im Endefekt so gross werden, dass sie unüberbrückbar wirken.
Bei uns ist es gestern Abend so eskaliert, dass Oli dazwischen musste. Ich hab nur noch gebrüllt und wollte - wie Du - nur noch weg. Ich glaube, ich bin sogar im 2. Stock gelandet. Ich "hasse" mich danach selbst. Es tut mir so leid. Vor allem wenn mich Nyah abends mit grossen Augen ansieht und sagt, dass sie mich gern hat. Das bricht mir fast das Herz.
Aber sie fordert mich so fest raus. Und ich vertrage sie nicht mehr. Ich glaube halt auch daran, dass sie meine Unruhe spürt - und danach reagiert. Zu allem Uebel spürt es auch Alina ziemlich stark. Und ist oft nur noch am weinen. Was mich wiederum noch mehr stresst.
Dazu kommt das viele Stillen und das wenige Schlafen. Im Moment sind beide Mäuse krank und bei mir gehts in Richtung Grippe. Fühle mich so erschlagen.
Ich war gestern bei meinem Homöopathen. Der hat unserer Familie schon oft geholfen. Er hat mir gesagt, dass dies viele Frauen haben, man könne dies als einen späten Babyblues erklären. Er ist aber auch zuversichtlich, dass er mir ein passendes Mittel geben kann. Mal schauen, wie es in ein paar Tagen geht. Wenns wirkt, wäre das vielleicht auch eine Möglichkeit für Dich.
Und was das Trotzen anbelangt: Da müssen wir wohl durch. Aber vielleicht ertragen wirs dann so besser....
ggglg Armanda

@Armanda

Liebe Armanda,
beim Lesen Deiner lieben Antwort hatte ich auch gleich wieder Tränen in den Augen...
Wie geht es Dir denn nach einer Woche homöop. Behandlung? Was nimmst Du?
Meine Ärztin hat mir vorgestern auch was gegeben und hat mir geraten, das, was sie mir bereits im Sommer verschrieben hat (Packungsbeilage: "in der Stillzeit meiden"!) doch wenigstens dann zu nehmen, wenn es besonders schlimm ist.
Die nächsten Wochen werden nicht einfach, aber ich hoffe, daß sich dann die ganze Situation wenn wir in D sind, entspannt, daß ich mich entspanne und daß es wenn auch nicht gut so doch wenigstens besser wird!
Ganz liebe Grüße und eine Umarmung von
Anke

@Armanda

Liebe Anke
Keine Ahnung was mir der Homöopath gegeben hat, aber ich bin ruhiger geworden. Es ist sicher noch nicht gut, aber ich kann jetzt wieder normal mit Nyah umgehen - jedenfalls meistens :-[
Ich habe das Gefühl, dass meine Mädels ganz stark auf mich reagiert haben. Sie haben meine Nervosität und Unruhe sicher gespürt. Nyah trotzt zwar immer noch, aber ich kann besser damit umgehen.
Bei mir macht sich sicher auch der Schlafmangel bemerkbar. Stille jetzt 5 Monate voll, ein paar Schübe haben wir hinter uns, andere werden kommen. Jetzt sind wir mitten im Zahnen. Das geht an die Substanz:-(
Ja, liebe Anke, mit dem Umzug kommt noch viel auf Euch - und auch auf uns - zu. Ich wünsche uns allen, dass wir das gut hinbekommen und dann kanns für uns hoffentlich entspannter weitergehen.
"in der Stillzeit meiden"...na prima.....braucht wohl keinen Kommentar %)
gglg Armanda

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Meine liebe Anke,
deine Worte berühren mich und ich möchte dir danken, dass du dieses Posting verfasst hast!Denn oft hab ich das Gefühl alle anderen Mütter bleiben immer ruhig, reagieren immer angemessen und haben sich perfekt im Griff nur ich bin so ein "Versager"der nichts aushalten kann und unfähig ist!
Bei mir ist es der arme Hund, der oftmals den ganzen Frsut anbekommt. Ich beschimpfe sie ständig, werd dann auch mal ausfallend, und natürlich bekommt Felix das mit und macht es nach...:-(
Aber auch zu Felix hab ich schon Dinge gesagt, die mir unedlich Leid tun... "du blödes Gör hau doch ab" wie fühlt er sich wenn er sowas hören muss?
E provoziert mich ,testet aus, so wie wohl alle Kinder in dem Alter.
Aber manchmal ist es kaum zu ertragen...Neulich schimpfte ich mit ihm und er sagte "Mama bitte nicht hauen!"Ich hab mich so erschrocken und geheult...ich hau ihn doch nie, aber dann fiel mir auf, ich bin manchmal grob, pack ihn am Arm oder hau auf die Finger....öfter als ich wohl wahr haben will!
Ach Anke, lass dich drücken....
du bist nicht allein, aber so lang es uns bewusst ist und wir kämpfen, können wir es schaffen!Davon bin ich überzeugt...
Alles Liebe,
ines

@Ines

Liebe Ines,
auch Dir vielen Dank für Deine Zeilen.
Ja, das Gefühl hab ich auch oft, daß "alle anderen" es immer schaffen, ruhig zu bleiben, daß "die anderen" ihre Kinder besser erziehen, nicht so kämpfen, mehr Geduld haben, etc. etc.
Aber wie ich hier wieder lesen konnte, sind auch "die anderen" nur Menschen und es geht vielen ganz genau so!
Alles Liebe Euch, haltet durch,
Anke

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Hallo Anke
Du bist nicht alleine, es geht auch mir manchmal so. Ich habe bessere und schlechtere Phasen. Als ich bis vor 1.5 Jahren noch arbeitete, sagte ich mir immer, dass ich zusammen mit dem Betrieb zu Hause einfach zu viel um die Ohren habe und deshalb so schnell agressiv reagierte und sofort immer die Nerven verlor. Aber, als ich die Arbeit kündigte, wurde es nicht besser. Wie gesagt, es gab bessere und schlechter Phasen. Aber die Kinder können einen manchmal dermassen fordern, dann hat man noch x Termie um die Ohren, gekocht sollte auf Mittag sein usw...
Ich habe grosse Probleme mit unserem Mittleren. Schon lange überlegte ich mir, in die Erziehungsberatung zu gehen. Ich konnte mich nicht überwinden, wollte mir nicht eingestehen, dass ich nicht fähig bin... heute hatte ich den ersten Termin und sie konnte mir sooooviele kleine Tipps geben. In zwei Wochen habe ich wieder einen Termin und auch in 4 Wochen. Kaum zu glauben, habe heute nun die ersten Tipps umgesetzt, und es klappte schon alles viel besser, war heute Abend richtig stolz auf mich und meinen Sohn!
Du hast im Moment sicher ein riesen Programm. Die Kinder sind im Trotzalter, aber denk daran, es kommen wieder bessere Zeiten.
Wenn ich einen programmreichen Tag habe, oder einfach schlecht gelaunt bin, habe ich jetzt angefangen, meine Kinder am Morgen zu informieren. So hat's eigentlich ganz gut geklappt und sie haben mich dann weniger gefordert, weil ich sie quasi vorgewarnt habe...;-)
Wünsche Dir alles Gute!

@Ramona

Liebe Ramona,
wie lieb, daß Du geantwortet hast - danke!
Ich würde aber glaub ich NICHT vorwarnen, wenn ich schlecht drauf bin (das müßt ich Moment außerdem jeden Tag tun) - ich befürchte, Felix würde da erst recht anfangen zu testen ;-). Aber vielleicht sollte ich es einfach mal probieren?!?
Wenn unser Umzug geschafft ist und es wieder ein wenig ruhiger wird, werde ich auf jeden Fall auch mal eine Beratungstelle aufsuchen, das ist sicher. Toll, daß es bei Euch schon so schnell Wirkung zeigt - manchmal ist man selbst einfach blind und es wird mit ein paar Tips viel einfacher. Weiter so!
Alles Liebe, herzliche Grüße
Anke

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Liebe Anke,

lass Dich erst mal drücken!! Kopf hoch, wie die meisten vor mir ja schon bestätigt haben, geht es uns wohl allen irgendwann ähnlich. Deswegen hast Du aber nicht versagt, so etwas darfst Du nicht denken.

Was meinst Du denn damit, wenn Du schreibst, dass Du es bei Felix zu lange schleifen lässt? Sind denn Dein Mann und Du Euch einig bei der Erziehung? Kann er Dir vielleicht am Wochenende Freiräume schaffen? Arbeitest Du eigentlich?

Ich kann Dir von mir berichten, dass seitdem ich seit einigen Wochen versuche ruhig zu bleiben, es MIR sehr viel besser geht. Hier mal eine Situation, wie sie gerade ablief: Eben beim Mittagessen hat Leon Karotten gegessen. Gegen Ende nimmt er eine Karotte, streckt den Arm neben dem Tisch aus und lässt sie auf den Boden fallen. Grinst mich an, nimmt die zweite und dritte und machts nochmal.

Normalerweise wäre diese Situation bei uns komplett eskaliert. Ich bin ganz ruhig aufgestanden, habe seinen Teller weggeräumt, den dann schon sehr wütenden Leon genommen, ins Bad, waschen, Toilette, ausziehen, Windel an und ins Bett. Erst hat er getobt, dann mit mir geschimpft, dann gedroht. Ich bin die ganze Zeit wirklich ruhig geblieben, habe ihm einmal erklärt, wer Essen wirft hat keinen Hunger mehr und als er im Bett lag noch gesagt, wenn er das noch einmal macht, mache ich es wieder so mit ihm. Und dann war Ruhe. Das konnte ich jetzt selbst fast nicht glauben. Früher hätte ich ihn geschimpft und er hätte getobt und dann hätte es noch mehr Theater gegeben.

Ansonsten habe ich schon ganz oft gehört, dass das Buch von Michael Winterhoff ziemlich gut sein soll, für diese Situationen. Ich will es mir seit Monaten mal bestellen.

Ich hoffe, ich konnte Dir auch ein bißchen Trost spenden!

Ganz liebe Grüße

Saskia

@Saskia

Liebe Saskia,
danke für Deine Antwort.
Ja, genau solche (wie die von Dir erwähnte) Situationen sind es, die mich zur Verzweiflung treiben - nicht eine einzige, sondern die Summe. Ich hab im Moment einfach nicht die Kraft, ruhig zu bleiben (eigentlich paradox, denn das Schreien kostet doch viel mehr Kraft!) und es eskaliert...
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Ich hab einige Bücher zu dem Thema rumliegen, trau mich aber im Moment nicht ran, weil ich mich beim Lesen dann immer nur noch unfähiger fühle, merke, daß ich echt "alles" verkehrt gemacht habe und noch trauriger werde.
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Ich denke, meine Schwiegermutter meint, daß wir zu wenig streng mit Felix seien/waren. Wenn er aber austickt und wie neulich z.B. Uwe ihn rauf in sein Zimmer bringen wollte, dann meint sie "Laß ihn halt!" - toll, oder? Ich versteh sie nicht, denn das ist so widersprüchlich. Mein Mann und ich sind uns aber in der Richtung meist recht einig.
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"Arbeiten" kann man meinen Job in der Musikschule (ein Schüler, alle 2 Wochen 60 Min. Unterricht) nicht nennen, aber ich hoffe, daß ich in D diesbezüglich auch wieder besser Fuß fassen kann (schon allein bedingt durch die deutschen Schul-Zeiten sollte es besser klappen! Und ich kann dann ja auch wieder Musikalische Früherziehung unterrichten!).
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Ganz liebe Grüße
Anke

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Liebe Anke,

Dein Posting hält mir mal wieder den Spiegel vor, bei mir ist es nicht anders.

Nur ich brauche nicht nach den Gründen suchen, ich weiß wo sie liegen.

Ich war im September bei meiner Ärztin und sie empfahl mir dringend eine Psychotherapie, leider habe ich bisher nicht die Kraft dazu gefunden, weil ich weiß, dass es viel mit Tränen und aufgewühlten Gefühlen zu tun hat. Und ich glaube, das überstehe ich im Moment nicht.

Du stillt Matthea noch ? Vielleicht darfst Du doch ein homöopathische Medikament zur Beruhigung nehmen ? Das hilft mir ungemein, wenn es mal wieder ganz dicke kommt.

Körperliche Gründe gibt es sicher ganz viele, aber meist liegt es daran, daß man mit sich selbst nicht im "reinem" ist.

Ich wünsche Dir viel Kraft ! Kann Dir Dein Mann etwas helfen ?

LG

Kristina

@Kristina

Liebe Kristina,
danke für Deine lieben Zeilen.
Ich hole mir heute nachmittag aus der Apotheke meine Globuli, die mir meine Ärztin vorgestern aufgeschrieben hat. Und ich hab jetzt doch das Mittel, das sie mir bereits im Sommer verschrieben hat (Packungsbeilage: "in der Stillzeit meiden") mal genommen, sie riet mir dazu, es wenigstens dann zu nehmen, wenn es ganz arg schlimm ist.
Ich hab ja im Frühjahr/Sommer einige Sitzungen bei einer Psychotherapeutin gehabt, im Moment bin ich aber nicht der Meinung, daß das viel veändert hat.
Mein Mann hilft mir, wo er kann - er kommt halt abends auch erst gegen 19 Uhr heim (was sich nach unserem Umzug aberändern wird, da kommt er dann ein wenig eher!), muß z.B. nächste Woche schon wieder 3 Tage weg (Liverpool). Gestern (Feiertag) war er vormittags mit den Kindern unterwegs, am WE macht er das auch, so daß ich immer mal durchschnaufen kann (und die 3 kinderlosen Vormittage (KiGa/TaMu 9-12) sind ja auch nicht zu verachten).
Stillen müßt er halt können, damit ich einfach mal wieder SCHLAFEN kann! 3 Mal nachts aufwachen (und das seit ca. 4 Jahren) und so wie gestern und heute eine um 5.45 Uhr hellwache Mattea tragen eben auch nicht grad zur Entspannung bei...
Dir alles Gute und ich wünsche Dir die nötige Kraft, das anzupacken, was sein muß...
Ganz liebe Grüße
Anke

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Hej Anke,

einen Rat oder sonstigens kann ich Dir nicht geben. Bei uns gibt es immer wieder ähnliche Situationen, und ich denke schon, dass es eine Mischung aus Stress bei der Arbeit, ausprobierendes Kind, das nach Aufmerksamkeit ruft, Müdigkeit, Sehnsucht nach Zeit für mich alleine etc. ist.

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Ich sage mir selbst immer, bleib ruhig, aber irgendwie geht das nicht. Wenn Anna-Lena nachts um 1 uhr meint, ihre Hose sei nass, ist das ja ansich kein Problem, wenn sie dann aber aufs Klo geht und ich feststelle, sie ist gar nicht nass, sie sagt das nur, weil sie eine andere Schlafanzughose anziehen will (was ich abends nicht mitmachen wollte), dann raste ich leicht aus.

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Ich wünsche Dir, dass Kinesiologin, Psychotherapeutin etc. Dich irgendwie weiterbringen - ich seh für mich nur das Problem, dass es vermutlich ein weiter Weg ist, den ich auf die schnelle aus Zeitproblemen nicht gehen kann (schon der Abend zur Besprechung der Musikschule war das absolute Brüllkonzert, und anschließend fand ich Mann und Kind auf dem Sofa schlafend...). Von daher versuche ich, abzulenken, die Zeit zu genießen, wenn Anna-Lena friedlich ist, ruhig zu bleiben - und hoffen, dass die Phase bald vorbei ist!

LG
Kathrin

@Kathrin

Liebe Kathrin,
danke für Deine lieben Worte.
Mensch, bei Euch ist das ja auch nicht einfach - mag Anna-Lena gar nicht mit Papa alleine bleiben? Aber im KiGa klappts doch auch, wenn sie Dich nicht hat, oder?
Ich hoffe einfach drauf, daß ich mich nach dem Umzug nach D wieder stabilisiere und dann einiges besser wird.
Alles Liebe, herzliche Grüße
Anke

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

hallo anke,
dieses posting hätte ich vor zwei jahren exakt so schreiben können! vor der elternzeit hatte ich auch einen stressigen job, aber meiner meinung nach sind das zwei völlig verschiedene paar schuhe, von denen das vollzeit - mutter - dasein ganz eindeutig das unbequemere ist! im job - so nervig er auch sein kann - bist du in der regel von ERWACHSENEN umgeben, nicht von kleinstkindern, die dich rund um die uhr fordern, an dir zerren, heulen und dich nachts alle zwei stunden aus dem bett jagen und 100%ig aufs klo müssen, wenn du dich gerade mit einem kaffee auf der pritsche niedergelassen hast. im job hast du erfolgserlebnisse, das gefühl, eine sache abgeschlossen zu haben. du kannst ergebnisse vorweisen.
ich war auch total am ende und meine schwiegermutter machte es mit bemerkungen wie "ich habe meine mutterrolle immer mit freuden wahrgenommen" auch nicht besser. vergiss' solche kommentare. ich glaube mittlerweile, dass unsere eltern / schwiegereltern diese stressigen zeiten einfach vergessen haben und sich nach 30 jahren (mehr oder weniger) nur noch an die positiven dinge erinnern. kannst du denn mit deinen eltern gut reden und ihnen evtl. mal schildern, wie sehr du am ende bist? und wie viel schlechter du dich fühlst, wenn du dann auch noch niedergemacht wirst und keine anerkennung bekommst. es sind doch deine eltern! ich habe das damals gemacht und sehr viel unterstützung bekommen. meine schwiegereltern haben die kinder öfter mal für ein paar tage genommen (und dann mal wieder gesehen, WIE stressig der alltag mit zwei oder drei kleinkindern ist). das hat unserer gesamtfamiliären situation sehr geholfen. meine schwiegereltern haben sich sogar bei mir entschuldigt und gesagt, wie leid ihnen ihre kommentare täten.
auch hat uns in diesen monaten die erziehungsberatung vom kinderschutzbund echt weitergeholfen. ich habe mich ein paarmal mit einer trainerin dieser kurse 'starke eltern, starke kinder' getroffen und es tat mir unheimlich gut, von der fachfrau bestätigt zu bekommen, dass sehr, sehr viele frauen mit kindern diesen alters genau meine probleme hatten. du bist nicht allein! vielleicht wäre dieser kurs was für dich / euch, wenn ihr wieder in deutschland seid? 'meine' beraterin hat mir damals übrigens versichert, dass ein großteil der ratsuchenden bei kleinkindern mütter von kleinen jungs waren!
ich kann dir aber versichern, dass es immer besser wird. bei frederik (ist genau zwei jahre älter als die zwillinge) wurde es mit dem hauen, schubsen etc. besser, als die zwillinge sprechen und ihn damit anschwärzen konnten. wir haben frederik in der zeit damals auch ein treppengitter vor seine zimmertür gestellt, damit er ruhe vor den zwillingen hatte. die haben ihm immer alles kaputt gemacht, was ihn dann wirklich aggressiv machte.
kannst du dir evtl. noch mehr entlastung verschaffen? ich habe die zwillinge damals auch zweimal in der woche zur tagesmutter gegeben. im moment sind die kinder aber auch so richtig im trotzalter. hier geht es manchmal auch echt ab. nikolas hat heute aus protest das GANZE badezimmer vollgepinkelt - inklusive duschabtrennung und handtuchstapel
:DEVIL: und ich bin ausgerastet und habe ihm einen richtig dollen klapps auf den hintern gegeben - was mir immer noch leid tut.
ich schicke nochmal ordentlich starke nerven zu dir rüber.
ganz liebe grüße von henrieke

@Henrieke

Liebe Henrieke,
danke für Deine lange Antwort - es tat soo gut, sie zu lesen.
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Haha, REDEN? Was ist das? Doch, ich muß sagen, mit meiner Mama geht das gut, sie versteht mich, kann nachfühlen, in was für einer Situation ich mich befinde. Mein Papa meinte neulich z.B., als ich meinte, daß das mit dem Umzug echt viel Arbeit und Streß werden wird: "Das haben andere schon vor dir geschafft und schaffen auch noch andere nach dir!" - Ja, danke auch, DAS möchte ich in so einer Situation hören!
Mit der SchwieMa fang ich da gar nicht erst an - das überlaß ich meinem Mann, denn ich gerate dann nur mit ihr aneinander.
Ich bin gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickelt, wenn wir dann in D wohnen.
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An so was wie die Erziehungberatung vom Kinderschutzbund hab ich bereits gedacht und möchte das dann in D auch mal in Anspruch nehmen. Erstaunlich (oder eigentlich auch wieder nicht...), daß Du schreibst, daß es vor allem Mütter von kleinen Jungs sind, die Rat suchen.
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Ich hab ja schon ein wenig Entlastung, Felix geht 4x pro Woche von 9-12 in den KiGa, Mattea geht 3x zur TaMu (auch 9-12) - das Hauptproblem ist wohl doch eher die Nacht. Heute morgen bin ich heulend im Bett gelegen und hab geschluchzt: "Ich möcht einfach nur mal wieder schlafen, mehr als 3 Stunden am Stück (wenn ich die überhaupt abbekomme...) und nicht schon um 5.45 Uhr eine topfitte Mattea neben mir sitzen haben. Aber scheinbar ist das zuviel verlangt!"
Nicht umsonst liest man ja überall, daß Schlafmangel (und das geht ja jetzt schon 4 Jahre lang so!) zu Depressionen führen kann - ich denke, weit davon entfernt bin ich nicht mehr.
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Wegen des Klapses wär ich die letzte, die Dich verurteilt... Klar ist es blöd, klar tut es einem leid, klar möchte man es vermeiden... Aber manchmal hat man eben nicht die Kraft dazu...
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Alles, alles Liebe
Anke

Ich würde gerne mal ein wenig Ballast abwerfen... *sehr lang*

Hallo Anke!

Ich möchte dir für dieses Posting danken. Denn ich denke, dass viele Mütter in einer ähnlichen Situation sind oder es zumindest schon mal waren. Aber kaum jemand traut sich, das zur Sprache zu bringen aus Angst die einzigste "Versagerin" unter all den anderen "perfekten" Müttern zu sein. Dabei tut es so gut, sich mit anderen Müttern darüber auszutauschen. Wenn meine Freundin mal wieder verzweifelt über das mehr oder weniger schwierige Verhalten ihrer Tochter berichtet, ist sie immer ganz beruhigt zu hören, dass es bei uns oft nicht viel anders läuft. :OK:

Anna gehört ja eher zu der Sorte pflegeleichter Kinder. Aber wenn viele Stressfaktoren gleichzeitig auf mich einströmen, werde ich auch ihr gegenüber schon mal laut. :-(

Max dagegen ist ein echt harte Nuss. Er treibt uns regelmäßig in den Wahnsinn. Da bin ich (ebenso wie mein Mann) schon sooooo oft aufgeflippt. Es gibt da etliche Vorfälle, die ich lieber aus meinem Gedächtnis streichen würde. :-( Wir haben schon lange das Gefühl, dass unsere Akkus am Ende sind. Besonders die ADS-bedingten Probleme machen uns allen das Leben mächtig schwer. Seit er Medikinet nimmt, ist die Amtosphäre hier zum Glück deutlich entspannter. Am Anfang war es richtig ungewohnt, ein so (relativ) ausgeglichenes Kind zu haben. Aus unserem tobenden, motzenden Giftzwerg ist ein normaler Junge geworden. Nicht dass das jetzt jemand falsch versteht, das ist jetzt keine Wunderpille oder so, die ihn ruhig stellt. Seine speziellen Macken hat er nach wie vor.

Es sind oft die alltäglichen Kleinigkeiten, die uns regelmäßig das Genick brachen. Es ist am ehesten so zu beschreiben, als wäre er nie über das Trotzalter hinausgekommen oder als hätte er vom Trotzalter gleich in die Pubertät gewechselt. :HELP: Nachmittags, wenn die Wirkung nachlässt, kämpfen wir wieder mit unseren alten Dämonen. Der heutige Tag war besonders anstrengend, da er seine "Pille" vergessen hatte. :HEADSHOT:

Helfen konnte ich dir jetzt wahrscheinlich nicht. Aber deine Gefühle kann ich nur zu gut verstehen. So oft habe ich mich schon gefragt, warum Max so ist, wie er ist. Ob ICH nicht schuld daran bin.

Die Idee mit der Beratungsstelle finde ich ganz gut. Ich selbst habe leider nie den Mut dazu aufgebracht. :SORRY:

LG Daniela, die schon so oft auf die Palme getrieben wurde, dass sie jedem Affen spielend Konkurenz machen könnte

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