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Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Mache ich denn alles falsch?

Hallo ihr lieben,

jetzt muss ich es endlich loswerden, ich kann einfach nicht mehr :-(

Unsere Felica war ja von Geburt an sehr schwierig (Schreikind, kaum geschlafen + von den Ernährungsproblemen ganz zu schweigen...) und es wird immer schlimmer.

Von Anfang an war es mir nicht möglich, meinen Haushalt zu führen, weil sie immer nur schrie, wenn ich nicht mit ihr spielte. Noch heute ist es so - ich komme zu nichts.

Doch nun hat alles eine ganz andere Qualität. Sobald etwas nicht nach ihrem Kopf geht, schreit sie wie am Spieß. Sie kreischt wegen jedem noch so nichtigen Anlass und vor allem: sie gehorcht überhaupt nicht. Egal, ob ich freundlich oder strenger mit ihr rede.

Sie reizt uns durch Ungehorsam und Geschrei. Mit anderen Kindern spielen klappt auch nicht. Sie kann überhaupt nicht teilen, will immer nur ihren Kopf durchsetzen, lässt einfach nicht mit sich reden.

Wir waren immer der Meinung, dass wir einen guten Weg gehen. Wir waren konsequent und haben deutliche Grenzen gesetzt. Wenn es "Nein" heißt, bleiben wir beim "Nein". Sie wird gefördert (Turnen, Krabbelgruppe mit Spiel und Musik, Vorlesen, sinnvolles Spielzeug...). Gemeinsame Zeit und gemeinsames Kuscheln sind für uns alle enorm wichtig und trotzdem ist alles ein einziger Kampf. Sie lässt sich nicht waschen, wickeln, anziehen. Ständig rennt sie davon, lenkt ab, dreht und windet sich. Was auch immer bei uns ansteht, wir müssen extrem viel Zeit einplanen, weil nichts ohne Streit geht.

Mein Mann und ich legen beide großen Wert auf die "leisen Töne", sind sehr harmoniebedürftig und besonnen. Doch in letzter Zeit zeigen wir immer mehr Nerven. Immer öfter ertappen wir uns beim Schimpfen, Drohen, Diskutieren. Immer öfter erzwingen wir das Waschen und Wickeln ect. Wir sind beide so unglücklich und aufgewühlt. Das ist nicht die Form von Erziehung, die wir wollen :,(

Wir stehen ratlos vor diesem zornigen, uneinsichtigen Kind und sind erschrocken über uns selbst.

Was machen wir nur falsch? Wie schaffen wir es, Felica so zu erziehen, dass sie einsichtig und umgänglich wird? Wie schaffen wir es, den Alltag ohne Streit zu bestehen? Wie schaffen wir es, dass sie unsere Grenzen anerkennt?

Mein Mann ist der sanfteste, zärtlichste Mensch den ich kenne. Noch nie habe ich aus seinem Mund ein böses Wort gehört. Doch immer öfter ist auch er nun gereizt und ungeduldig. Immer öfter schimpft er mit Felica und wird immer strenger. Das belastet auch unsere Beziehung.

Was soll ich nur tun? Ich bin so traurig :,(

Viele Grüße von Claudi, die mit den Nerven am Ende und total unglücklich ist.

Bisherige Antworten

Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Mache ich denn alles falsch?

Liebe Claudi,
ohje, das klingt wirklich sehr anstrengend. Wäre es für Euch denkbar evtl. mal professionelle Hilfe einer Erziehungsberatung im Anspruch zu nehmen?
ich weiß, dass Anke (fredda2) ein tolles Buch von einer solchen Stelle empfohlen bekommen hat - weiß aber leider nicht mehr wie es heißt -. ich hoffe mal sie antwortet Dir hier auch, sonst kann ich sie auch gerne fragen. Da steht wohl viel Hilfreiches drin. Natürlich wird das auch nicht einen Wandel von jetzt auf gleich bringen, aber vielleicht doch auf mittelfristige Sicht.
Gerade die Phase zwischen 2 und 3 Jahren ist besonders schwierig, da die Kinder sich ihres eigenen ICHs bewusst werden und Grenzen unter Umständen bis zum Letzten austesten.
Vielleicht gibt es in dem Buch oder von einer Erziehungsberatungsstelle wertvolle Tips, die Euch wieder ein harmonischeres Zusammenleben ermöglichen.
Ich drücke Dich mal fest!
LG, Claudia

Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Mache ich denn alles falsch?

Liebe Claudia,
ach weh, das kann ich ja alles soooo gut nachvollziehen, denn genau solche Gedanken hatte ich bei Felix auch oft!!
.
Ich kann Dir gerne den Buchtitel nennen, den Claudia oben erwähnt hat: das Buch heißt "Familienteam" von Johanna Graf. Ich denke aber, ich komme deshalb so gut damit zurecht, weil ich "unsere" Familienberaterin habe, zu der ich alle 2-3 Wochen gehe und mit der ich das durchgehe. So kann ich mit ihr auch akute Situationen gleich durchsprechen.
Das hat unsere Situation daheim sehr entspannt.
Ich bin sehr froh drum, Hilfe von außen in Anspruch genommen zu haben - und ähnliche Angebote gibt es ja fast überall; sei es "Starke Eltern - starke Kinder" oder anderes.
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Es hat vor allem die Kommunikation mit unseren Kindern verändert; ich habe gelernt, so zu formulieren, daß sie verstehen (klar, das klappt nicht immer und hängt auch immer sehr von meiner Verfassung ab!).
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Kleine Beispiele z.B.: wenn ich was von Felix will, dann begebe ich mich erst in seine Welt (wenn er spielt, schaue ich, was er tut und kommentiere es), damit er dann auch in meine kommen kann und mir zuhören kann.
Statt Verbote gibt es "Erlaubnisse" (nicht: "Hör auf, auf dem Sofa zu hüpfen!", sondern: "Wenn du hüpfen möchtest, dann können wir in den Keller aufs Hüpfsofa gehen - wenn Du bei mir sein willst, dann lese ich gerne mit dir ein Buch; du kannst entscheiden!").
Wichtig ist (und daran arbeite ich immer noch - und werde es vielleicht auch lebenslang tun *g*), die Motivation zu erkennen, WARUM ein Kind etwas tut und was es in dem Moment braucht. Daran orientieren sich dann die "Erlaubnisse".
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Wenn Du magst, dann kannst Du mir auch gern eine PN schreiben.
Ich hoffe, daß Du mit Deinem Mann bald einen Weg aus dieser Situation heraus finden kannst - es gibt ihn, da kannst Du Dir sicher sein!!!
Alles, alles Liebe wünscht Dir
Anke

Das Buch ist wirklich grundvernünftig - LG

Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Mache ich denn alles falsch?

Liebe Claudi,
lass dich mal umarmen. Das klingt ganz und gar verzweifelt von dir.
Ich würde mich gern den anderen anschließen und dir raten, das ihr euch professionelle Hilfe sucht. Das ihr auch einfach eine andere Sicht der Dinge bekommt. Außenstehende beurteilen Situationen doch meist ganz anders. Ich denke, richtige Hilfe ist wichtig. Der Rat von Anke hört sich richtig gut an. Ich glaube, und das ist nur meine Laienmeinung, es ist wichtig, herauszufinden, warum Felica so handelt wie sie handelt.
Würde es vielleicht auch etwas die Situation entspannen, wenn ihr Felica schon jetzt in eine Betreuung gebt? Kita oder Tagesmutter...nur für ein paar Stunden. Dann hättest du Zeit, Dinge zu tun, zu denen du so nicht kommst. Und den Rest der Zeit bist du voll und ganz für sie da. Wahrscheinlich hast du schon versucht Felica in die Hausarbeit einzubinden?
Ich kann dir keine wirkliche Hilfe sein, aber ich möchte dir viel Kraft wünschen. Ihr schafft das!
LG
Yvonne mit Justus und Aurelia

Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Mache ich denn alles falsch?

Hallo Claudi,
auch ich drück Dich erstmal! Meine zwei sind ja auch "anstrengend", aber sie sind zum Glück keine so ausgeprägten Trotzköpfe...
Die Vorschläge der anderen hören sich gut an (Familienberaterin, Tagesmutter/KiTA usw...) Ich selbst hab einen Kurs vom Kinderschutzbund (Starke Eltern - starke Kinder) besucht, der mir mehr oder weniger was gebracht hat... Dort hat man uns Bücher empfohlen, mit dem Buch Kinderjahre hab ich grad angefangen, es hört sich sehr vernünftig an.
Ich denk in erster Linie müssen wir lernen, unsere Kinder zu verstehen, ihnen aber auch deutlich ihre Grenzen zeigen, ohne sie in ihrer Würde zu verletzen... Für uns selbst müssen wir lernen, die Ruhe zu bewahren und auch uns mal Freiraum schaffen, damit wir wieder Kraft tanken können... Das hört sich in der Theorie alles Toll an, aber die Realität sieht oft anders aus...
Ich denk der beste Rat ist wirklich: Hol die fachmännische Hilfe, in Bücher lesen ist bestimmt auch super, aber auf akute Probleme bekommt Du von einer guten Familienberaterin bestimmt bessere und schnellere Hilfe!
Ich drück Dich nochmal! Du machst nichts falsch! UND Du bist nicht alleine!!!
LG Bianca mit Max und Lena, die sich grad wieder nach unten geschlichen haben, um Unsinn zu machen ... ich höre den Ofen...
:KISSED:

Das Buch heißt Babyjahre 0 - 4 Jahre, Kinderjahre ist erst ab 4 Jahre

Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Mache ich denn alles falsch?

Liebe Claudi,
lass dich erst mal ganz feste drücken. Das hört sich an als wärst du kurz vor dem Kollaps. Ich kann dir leider auch nicht weiter helfen aber ich denke auch dass da professionelle Hilfe nötig wäre bevor ihr euch komplett festfahrt und es in eurer Beziehung zu ernsten Problemen führt! Und du machst sicher nicht alles falsch aber manche Kinder sind einfach schwierig, damit umzugehen muss man lernen und vielleicht auch ergründen warum Feli so schwierig ist.
Manchmal hilft es auch schon wenn man sich das von der Seele schreibt.
GLG Karin mit Hannah

virtueller Megadrücker

Hallo liebe Claudi,
was Du beschreibst, also wie Ihr Euch Felica gegenüber verhaltet klingt so normal!
Auch mein Mann und ich kommen an unsere Grenzen wenn Björn mal wieder einen seiner Megaanfälle hat. Und ich wage zu behaupten, dass es vielen hier so geht.
Der einzige Unterschied scheint zu sein, dass Björn diese Trotzmomente nur ein paar Mal am Tag hat und wir zwischendrin genug Zeit um wieder Kraft zu tanken und uns an anderen Dingen, die ertut zu freuen.
Ich finde die Idee mit der professionellen Hilfe sehr gut.
Noch viel besser finde ich die Idee Euch Freiräume zu schaffen. Einerseits um Dinge ereldigen zu können, die gemeinsam mit Feli scheinbar nicht gehen. Andererseits auch um Kraft zu tanken, Euch einfach mal was gutes tun.
Ich habe leider vergessen, wie Ihr die Kinderbetreuung geplant habt.
Habt Ihr die Möglichkeit früher mit Kiga anzufangen?
Vielleicht ist Feli auch einfach nicht ausgelastet? Damit meine ich nicht, nicht genug gefördert, sondern zu wenig ausgepowert.
Wir merken bei Björn einen deutlichen Unterschied zwischen Kindergartentagen und Wochenende.
Ich wünsche Euch einfach viel Kraft und Durchhaltevermögen, schicke Dir einen dicken virtuellen Drücker und mal wieder die Erinnerung an das Mamamantra ;0)
Alles Liebe
Wiebke

Liebe Guppie ...

... komm, lass dich mal fest drücken!
Du bist nicht allein und du machst auch nichts falsch!
Bei uns ist es ähnlich, auch wir komen manchmal an unsere Grenzen und auch die Beziehung wird durch ein Kind immer wieder "strapaziert" , aber natürlich auch gaaaaaaaaaaanz stark gestärkt. Aber es gibt immer wieder Phasen, die sehr schwierig sind ... .
Ich beobachte bei Federika, dass sie ihre Kindergruppe liebt, dass sie ihr 2 Lalas liebt uns braucht und dass sie es genießt, dort zu sein. Sie ist ausgelastet und das ist gut so! Haben wir Ferien oder sind zu Hause aus Krankheitsgründen etc. schaffe ich nichts im Haushalt und Federika möchte auch am liebsten dauerbespielt werden von mir. Bei der Tagesmutter hat sie gelernt, mit anderen Kinder zu spielen, zu essen , auszukommen, zu teilen, von ihnen zu lernen ....
Also: Ich kann das nur empfehlen. Aber: Ich hätte Fede am liebsten auch die ganze Zeit um mich, was aber bei mir arbeitstechnisch nicht ging. Inzwischen finde ich es gut so, wie es ist.
Ich wünsche euch viel Kraft und wir hier sind immer für dich da!
GLG Fabia mit Fede :IN LOVE:

Liebe Claudia,

ich kann mich den anderen nur anschließen. Lass Dich fest drücken und sei Dir sicher, dass wir alle immer wieder an unsere Grenzen stoßen.
Du wirst sehen in ein paar Jahren kannst Du über Deine Felica von heute herzlich lachen!
Liebe Grüße
Pepina
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