Liebe Claudia,
Freitagmorgen um fünf: Unser Wecker klingelt, nachdem um eins und um drei unsere Tochter geklingelt hat. Wir schaffen unsere verpennten Köpfe unter die Dusche und legen einen intravenösen Zugang von der Senseo-Maschine zu uns. Dann fährt der arme Gatte zur Arbeit, während ich unser Haus aufräume, obwohl ich weiß: Sobald die Familie wieder vollständig und wach ist, wird das ganze Haus wieder in tiefes Chaos getaucht.
Clara wacht um viertel nach sieben auf, Hendrik eine Viertelstunde später. Noch eine Viertelstunde später klingeln die Dachdecker, die zugegebenermaßen nicht nur ihr Chef, sondern auch der Himmel schickt. Von da an wird gehämmert, geklopft, geschweißt, gebohrt und geflext, was die Handwerker hergeben. Im Flur rieselt Putz von der Decke. Egal, Hauptsache, das Dach wird endlich gemacht.
Ab fünf Minuten nach dem Aufstehen fragt mich der Sohnemann, dessen Kindergarten Konzeptionstag hat (was machen die da eigentlich immer?), im Viertelstundentakt, ob es jetzt denn endlich 16:00 Uhr wäre. Hintergrund: Ich habe ihm und seiner besten Freundin Rosa versprochen, mit ihnen ins Kino zu gehen. Sehr kurz vor knapp kommt auch der Gatte nach hause, um Clara zu übernehmen, die spontan ein Riesentheater macht. Hendrik und ich sind begeistert vom Film, während Rosa, das liebe, zarte Gemüt sich an meiner Schulter vergräbt und weint vor Angst. Nach dem Film müssen wir schnell für Ablenkung sorgen, und so toben Hendrik, Rosa und Clara wie die Irren durch unser Haus, bis Rosa wieder abgeholt wird.
Samstag: Nachdem sich die erkältete Rosa 98 Minuten lang im Kino an mich gekuschelt hatte, habe ich nun Halsschmerzen. Wir zwingen unsere Kinder zu einer Shoppingtour, anschließend verschwindet Hendrik in seiner Lego-Kiste, während Clara sich ins Bett verkrümelt. Anschließend fahren wir zu einem Indoor-Spielplatz, der eine derartige Lautstärke aufweist, dass ich danach einfach gar keinen Ton mehr rausbekomme. Ich knalle mich vor das Kaminfeuer, während mein Mann, der den Nachmittag zur Pflege des Gartens verwendet hat, die besten Kinder der Welt in die Wanne und anschließend ins Bett steckt.
Heute morgen, nach unten beschriebener Nacht, werfen wir uns auf die Piste, um nach Münster zu fahren, wo meine Schwester zum Brunch geladen hat. Wir werden ausgezeichnet verköstigt, wovon ich nichts habe, weil ich eh nicht schlucken kann, was meine Freude am Buffet etwas trübt. Meine Tochter hingegen vertraut meiner Schwester - ihrer Patentante - am Ende an: "Suppe gut! Fein!" Mein Schwager, der die Suppe gekocht hat, freut sich über das Kompliment. Wieder zuhause versuchen wir auf Wunsch des Thronfolgers, aus gefühlten acht Millionen Teilen sein Lego-Atlantis- Tintenfischtor wieder zusammen zu bauen. Clara hingegen baut zusehends ab und will endlich ins Bett. Und nachdem ich dem Sohnemann auch noch berichten musste, dass seine Kölner Haie schon wieder kläglich verloren haben, sitzen wir nun hier in Haufen von Wäsche, die zusammengelegt werden will. Morgen. Nachdem ich meinen Sohn in der Schule angemeldet habe...
Ganz liebe Grüße
Lena

Tolle Fotos sind das mal wieder.
An Freitag kann ich schon gar nicht mehr erinnern. Kein Quatsch - au weiah! ;-)
Wir hatten Samstag und Sonntag einen jeweils zweistündigen Kinomichilehrgang, bei dem Naël so wunderbar auf der weichen Matte des allerdings eiskalten Dojos herumflitzen durfte. Einmal mit seiner zehnjährigen Freundin, einmal mit Mama und Softfussball. Ansonsten sind wir gerade in Planung einiger Projekte für 2011, machen Musik oder hauen uns alle drei für ein Schläfchen ins Bett. Zwischendrin ein Waldspaziergang mit dem Fiffi.
Am Sonntag abend waren wir aus essen, wobei der Liebste ein wenig bei einer Tanzaufführung zuschauen musste. Da viele Schüler der Folkwangschule dabei waren, wurde unser Tisch anschließend von selbigen belagert, denn sie möchten gerne bei dem nächsten von uns veranstalteten Tanzfestival mitwirken. Naël zumindest fand es lustig, von so vielen jungen Leuten bespaßt zu werden. Ab und an verschwand er in der Küche, um sich von den thailändischen Gastköchinnen schlimme Sachen füttern zu lassen oder zu Freunden, um mit den Damen zu schäkern....
Ansonsten vermischen sich bei uns ständig Privat- und Berufsleben auf nicht unangenehme Weise. Wer kann schon an der Bar Gespräche über Födergelder führen und selbige bei einer Weinschorle beantragen?
Liebe Grüße
Anja
deren Montag gar nicht so anders ausschauen wird

liebe claudia,
tolle bilder - dabei hätte ich ja nie gedacht, dass ich das schmuddelwetter, was ja auch herbst bedeutet, jetzt schon vermissen werde....hier sind noch so an die 26 grad, sonnenschein, ab und zu regnet es mal eine halbe stunde oder so. und es fallen sogar einige blätter von den bäumen.....der rest sind ja palmen...
johanna ist ja mächtig gewachsen, ein tolles mädchen - wie ihre schwester.
liebe grüsse
michaela mit ilayda