Vor längerer Zeit schon.
Ich schärfe es ihm aber immer wieder eineut ein. Wiederholung kann glaube nicht zu oft sein.
Situation letztens:
Bin mit Elin im Kinderwagen und Jeremy an der Hand los zum Penny (bei uns im Ort) unterwegs treffen wir eine Frau, die paar Häuser weiter wohnt, die wir aber alle nicht kennen. Dort im Gespräch hängen geblieben, sagt sie, daß sie auch in den Penny will, also sind wir gemeinsam weiter, sie lief aber eine Abkürzung die Treppe runter und wir einen größeren Bogen den Berg runter (da Kinderwagen), Jeremy sagte mir dann, daß er doch hätte mit der Frau mitgehen können........ Ich habe ihn dann gefragt, ob er die Frau kennt, klares nein und dann die Rückfrage, ob er hätte mit der Frau mitgehen können, auch klares nein, also kapiert hat er es.
Ich habe ihm auch gesagt, wenn mal jemand kommt und ihm was weiß ich was verspricht und er nur kurz mitkommen soll um das zu bekommen, dann klares "nein, ich darf das nicht" falls es dann zur Gewalt kommen sollte, soll Jeremy ganz lauf schreien (das kann er sehr gut) kratzen, beißen, schlagen und was ihm sonst noch einfällt um demjenigen richtig bös weh zu tun. Ich denke das ist legitim.
Habe aber trotzdem vor, irgendwann mal, wenn es sich ergibt (er läuft nie alleine auf den Straßen, ich bin immer dabei), jemanden auf Jeremy anzusetzen, den er nicht kennt, den wir aber kennen, der Jeremy irgendwas anbietet und fragt ob er mitgeht, dann bin ich auf seine Reaktion gespannt, kommt er zu mir und fragt, ob er mit darf, oder sagt er klar nein, Mama hats verboten oder geht er mit, weil die Verlockung zu groß ist. Der jenige soll dann aber auch nicht so schnell locker lassen und was erzählen von wegen er hat Mama gefragt und sie hätte es erlaubt und sowas. Ist zwar bissel gemein Jeremy gegenüber, aber so ist die Realität.
Das Einzigste, was der jenige nicht soll, ist ihn anfassen, einfach weil ich dann um den jenigen Angst habe, denn ich weiß wie stark Jeremy ist.
Was ich dann halt nicht weiß, ob Jeremy starr vor Angst und Schreck ist, oder ob er sich wehren würde.
Liebe Grüße Bummelchen

Hallo Bummelchen,
also das mit dem "Ansetzen" würde ich nicht machen, denn dieser Schuß kann nach hinten los gehen. Am Ende hat er dann solche Angst das er nie wieder alleine nach draußen geht!
Ich denke Aufklärung muß sein, aber auch nicht zu oft um nicht die Angst in den Kindern auszulösen.
LG Sonja

Mal zu dem "Ansetzen"
Da gibts ne kleine Geschichte dazu, aus meiner Kindheit. Ich habe als Kind immer Flaschen und Altstoffe und so gesammelt um sie wegzuschaffen und dafür mein Taschengeld aufzubessern (ist im Osten in der Großstadt so üblich gewesen, daß die Kinder das machen), aber um an das Zeug zu kommen, muß man bei den Leuten klingeln und danach fragen. Habe klaro in dem Haus angefangen zu üben, in dem wir wohnten (13 Parteien) und habe dann als Jux einfach, auch bei uns geklingelt, Mama kam raus und spielte alte Frau, sie sagte, ich solle doch rein kommen und mir das Zeug aus der Küche holen, weil sie zu alt ist und das nicht mehr tragen kann, was ich auch tun wollte, kaum hatte ich meinen Fuß über der Türschwelle, schnappte mich meine Mutter am Kragen. Und erklärte mir dann, wenn sie eine wildfremde Frau gewesen wäre und nur so getan hätte, als wäre sie alt und gebrechlich, hätte sie mich jetzt gefangen. Gebracht hat die Geschichte 1. daß ich sie nie wieder vergessen habe und 2. einige Zeit später, war ich in einem fremden Haus und da war tatsächlich eine alte Frau, die genau das Gleiche von mir verlangte, ich habe aber klar nein gesagt und bin nicht zu ihr rein. Gut, deren Flaschen habe ich nicht bekommen, aber mir ist auch nichts passiert und ich denke im nachhinnein hats die Frau auch verstanden, sie war mir auch nicht böse, sagte nur, daß dann eben andere Kinder kommen. Und in Leipzig ist viel passiert, da sind öfters mal Kinder gesucht worden u.a. ein Mädel aus meiner Schule, die sie dann gefunden haben, einige Wochen später, ich erspare jetzt Einzelheiten, jedenfalls lebt sie nicht mehr.
Auch bin ich, als ich in der 2. Klasse ca war, von einem Auto angefahren worden und da ich am Vortag auf nem Schneebedecktem Kohlenhaufen gespielt und klar runtergeflogen bin und mein Bein verstaucht hatte, konnte ich nicht recht laufen, was mit dem Unfall eigentlich nichts zu tun hatte, denn das Auto hatte mich nicht berührt, bin aber vor Schreck hingefallen, direkt vor das Auto. Drin saß eine Frau, total aufgeregt und wollte mich heim fahren, tja, aber Mama hat mir eingeschärft, nicht mit jemandem Fremden mit und schon gar nicht in Autos steigen. Die Frau war selber Mutter von 2 kleineren Kindern, die mit im Auto saßen, kannst Dir vorstellen, wie es der Frau ging? Da liegt plötzlich ein Kind vor Deinem Auto, heute tut sie mir leid, damals in der Situation hatte ich nur die Worte meiner Mutter in den Ohren, tja, da ich aber tatsächlich nicht laufen konnte (da ja nochmals auf den eh schon lädierten Fuß gefallen) und die Tatsache, daß da noch 2 Kindergartenkinder im Auto saßen, habe ich dann doch etwas Vertrauen gefasst (hätte auch ein böser Fehler gewesen sein können, wäre ja möglich gewesen, daß sie die 2 Kinder sich auch schon von der Straße geklaut hat) und hab mich heim fahren lassen, aber erstmal habe ich ihr ne falsche Hausnummer genannt, zum Schluss dann die Richtige und die Frau war so nett und hat mich hoch gebracht (meine Mutter war nicht da, ich war ein Schlüsselkind) und kam am nächsten Tag nochmals um sich nach mir zu erkundigen. Aber hätte die Frau nicht mit Engelszungen auf mich eingeredet (und wäre es ein Mann gewesen und wären die Kinder nicht im Auto gewesen), wär ich nicht eingestiegen, sie lies sich einfach nicht abwimmeln, klaro, sie hatte selber total Schiss, daß nochmal was nach kommt, was ich heute verstehen kann, damals nicht.
Sprich beide Geschichten haben mir gut getan und ich denke und handle heute auch noch danach, was mir meine Mutter damals erzählt hat, deshalb die Überlegung mit dem "Ansetzen", das andere ist, Jeremy war noch nie alleine auf der Straße, aber wenn wir spazieren gehen, dann darf er schon als mal vorraus flitzen (rennen, mit Roller, Fahrrad sonst was) weil ich mit Elin einfach langsamer bin, aber nur bis zu einer bestimmten Stelle, die wir vorher ausmachen und die ist immer da, wo ich ihn noch sehen kann und er noch in "schreiweite" ist, er mich also hört, wenn ich rufe. Als mal kommt es aber vor, daß er dann doch noch schnell um die Ecke verschwindet und da wollte ich dann halt jemanden hinstellen, der ihn anquatscht, er soll ihm ja nichts tun, einfach nur anlabern und fragen, ob er mitkommt.
Jeremy ist nämlich auch so einer, der alles und jeden anquatscht und dem jenigen die herrlichsten Stories erzählt und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob er nicht doch mit jemandem mitgehen würde. Ich denke nicht, aber ich weiß es eben nicht. Wer weiß, wenn er von jemandem ein ferngesteuertes Auto bekommen würde, sowas wünscht er sich schon ewig, hat aber bisher noch keines bekommen. Ob dann die Verlockung groß ist? Oder schafft er es nein zu sagen oder zumindest zu sagen, daß da hinten die Mama kommt, die er erst fragen muß.
Achja und Aufklärung, ich sage ihm das nicht ständig, aber immer mal wieder, je nach Situation. Er schaut auch schon als mal LOGO Nachrichten und fragt dann nach, was er nicht versteht und findet es ganz schlimm, was in der Welt passiert (Unwetter und sowas).
Ich erzähle ihm zwar nicht ständig von Anfang an was er zu tun und zu lassen hat, aber ich frage nach, was wäre wenn, ob er einfach noch weiß, was ich ihm gesagt habe. Momentan ist er nämlich auf dem Trip "oh, das habe ich vergessen" hat er natürlich nicht, aber er tut so als ob. Schicke Phase *grrr*
LG Bummelchen

Nico weiß zwar, dass er nie mit fremden gehen soll und dass es auch böse Menschen gibt. Aber wer weiß, was die einem alles versprechen...