Wie alt ist denn die Cousine? Bei uns sind solche Szenen ja Alltag (umarm, schubs, komm her, geh weg... die normale Liebe+Eifersucht halt; letztlich geht es gar nicht so sehr um das andere Kind als um die Aufmerksamkeit von Mama, Papa, wem auch immer) - Simon kann mit seinen fast 4 Jahren zwar einigermaßen verstehen, dass Verhaltensweisen, die ihn bei anderen ärgern, andere an ihm genauso ärgern, aber fest sitzt diese Erkenntnis noch nicht. Heute hatten wir eine längere Auseinandersetzung zum Thema Spielsachen wegschnappen - "Aber bin ich Räuber, find ich total lustig, Tobias ärgert sich" - tja. Ich appelliere (im Gegensatz zu meinem Mann, der sich oft den Mund fusselig redet) selten an Einsicht oder Mitgefühl, ich sage ihm einfach, was ich nicht akzeptiere. In dem Fall: Ich will nicht, dass eines meiner Kinder weinen muss, also werden Sachen nicht einfach weggeschnappt. Für Sandwerfen gilt unbedingt, dass Sand nicht auf Leute geworfen wird - ich würde also auch mein Kind nicht auffordern, Sand zu werfen, sondern eher das andere Kind in eine andere Richtung drehen und ihm zeigen, wo es hinwerfen kann. Das allerdings beim ersten Mal - bei einem Anderthalbjährigen gehe ich nicht davon aus, dass er sich adäquat wehren kann - Tobias fängt dann zwar an zu toben und zu beißen, aber das möchte ich auch nicht unterstützen; Simon wehrt sich in solchen Situationen noch immer nicht, sondern geht weg.
Bei der Rinde, die ja eigentlich weder Schmerzen noch sonstige Schäden verursachen kann, hätte ich eher abgewartet, wie sich die Situation entwickelt und wäre nur eingeschritten, wenn mein Kind angefangen hätte zu weinen; aber ich kann es auch verstehen, dass Du schon so sauer warst, dass Du es ihr verboten hast. Finde ich auch ok, da hätte ich kein schlechtes Gewissen; was das Sandwerfen angeht, würde ich mir halt mal in einer ruhigen Minute eine grundsätzliche Strategie überlegen - also klären, was Du Dir langfristig für ein Verhalten von Deinem Kind in solchen Situationen wünschst.
Beim Kindergarten gehe ich übrigens davon aus, dass die Erzieherinnen den Kindern helfen, Konflikte zu schlichten - einen Kindergarten, in dem Faustrecht herrscht, würde ich eher vermeiden; selbst in den Schulen hier ist zu beobachten, dass die Kinder ihre Prügeleien eher außerhalb des Schulgeländes austragen, weil sie dort nicht gestört werden.
LG Iris

Hallo Moni,
erstmal brauchst du meines Erachtens kein schlechtes Gewissen haben.
Ich sage auch anderen Kindern wenn ich ihr Verhalten nicht ok finde. Also sie Fenja umrennen, hauen etc, unsere Mäuse sind noch zu klein um sich da zu behaupten.
Ich hätte deiner Nichte also auch was gesagt aber wohl auch der Mutter.
Das deine Michaela sich wehren soll hätte ich ihr wohl auch nicht gesagt, jedenfalls nicht auf diese Art und Weise. Ich sage Fenja immer das sie dann laut "NEIN" sagen soll oder mich rufen soll.
Gestern auf dem Spielplatz sagte sie immer "Gehhhh ab" zu einem Jungen der sie nicht in ruhe lassen wollte. Der ging dann auch weg. Ich habe als Kind auch beigebrahct bekommen das man eben nicht das selbe zurück macht sondern entweder geht, um Hilfe ruft oder sich auch bei den Eltern beschwert( irgendwann hat es dann auch gereicht wenn ich den Ärgernden Kindern gesagt habe "Das sag ich deiner Mama"*grins*)
Ich möchte nicht das Fenja schlägt, das tut man einfach nicht und ich möchte das Fenja das auch lernt.
Aber die Situation ist schon blöde, red doch mal mit deiner Schwester...
LG Jette mit Fenja

Ich finde das Verhalten nicht so erstaunlich. Es gibt Kinder, die Grenzen derart austesten, manchmal auch nur phasenweise.
Wichtig ist für mich, dass ich durch Schimpfen und Zurechweisen nicht ein Belohnungssystem für das Kind entwickle. Das ist nämlich dan ein mords Anreiz.
Ehrlich gesagt mische ich mich aber auch ein, wenn es um mein Kind geht. Aber zurückwerfen ist einfach nicht konsequent, denn entweder Sand (auf Leute) werfen ist verboten oder eben nicht.
Aber natürlich sollte man so ruhig wie man eben kann erklären oder eben die Situation verändern. Andererseits kann es einem auch keiner verdenken, dass da mal der Ärger überschäumt. Nur nutzen tut das halt nix... *seufz*
Ich hab hier einen ziemlichen Racker, der gleichzeitig super goldig ist. Ich merke, dass er bei solchen Sache gerade extremes Entgegenkommen braucht, Zuwendung hilft meistens (also schon ein Statement, dass das nicht ok ist, oder eben Schippe gleich weg, aber ich versuche dann hinterher, mich mal ne Weile intensiv mit ihm zu beschäftigen. Es ist erstaunlich, wie oft das bei uns hilft!). Je mehr er allerdings auf den Deckel kriegt, desto schlimmer wird es.
LG,
Susanne
PS: Das mit der Rinde hätte ich die Kinder eher unter sich klären lassen, falls möglich. Aber ehrlich gesagt kommt das bei mir auch auf die Tagesform an. Nur weiß ich eigentlich, dass ich so wenig wie möglich einschreiten sollte. Und Rinde tut ja jetzt nicht weh...