Hi Andrea,

du machst das schon ganz richtig, bestärke sie weiter und lobe wenn es angebracht und ehrlich gemeint ist.

Wollte das schon öfter zugeben...hab mich aber auch nicht getraut, ich war genauso wie Alina!!!! Jetzt mal ohne Witz! Und teils ist das heute noch so...*räusper*... von mir aus jemanden Fremdes ansprechen bereitet mir Herzklopfen mal 1000 und ich mach das selten.

Bin eher der Beobachter, kein Mitmischer und schon gar nicht fürs Anführen geboren. Sollen das doch andere machen *g*.

Neue Situationen und Leute werden länger "beäugt", bis ich meinen Teil beitrage, kann (muß aber nicht mehr, geht auch mal ganz schnell) es schon mal seeehr lange dauern, so daß schon manch einer dachte ich wäre arrogant oder zu fein für...*mist*

An guten Tagen hab ich weniger Probleme damit, dann würde das auch kein Mensch glauben, daß ich eigentlich so ruhig und schüchtern und verträumt war bzw. noch bin...;-)

Habe meinen Bruder auch sehr viel vorgeschickt (war 3 Jahre jünger) und ich konnte mich oft kaum behaupten, meine Wünsche und Bedürfnisse behielt ich für mich :-( Ich war so neidisch auf sein Auftreten, sein Charakter und den Mut....hätte ich auch gerne gehabt. In der Schule war ich die Langsamste, fast egal bei was, das besserte sich mit der Zeit, Gott sei Dank, dauerte in den Augen andere aber wohl ne halbe Ewigkeit..;-)

Druck ist falsch...wissen meine Eltern im nachhinein auch...das ging voll nach hinten los...tja. Sie wollten zeitweise zu sehr, daß ich mehr wie mein Bruder handle, mehr Vertrauen zu mir hab...aber woher nehmen, wenn es von den eigenen Eltern net kommt.

Du bist für Alina da und verstehst sie, unterstütze sie weiterhin so wie du bzw. ihr als Eltern es jetzt schon tut.

Puh, fühle mich bissi zurückversetzt gerade, ich stand manchmal stundenlang im Dorf bei einer Frau vor der Tür mit Herzklopfen und traute mich nicht zu klingeln...haben immer frische Eier bei ihr geholt...mehr war das eigentlich nicht, aber naja...für so ein kleines Mädel Druck der übelsten Sorte *g*. Wollte beweisen, ich kann das, aber meist kam irgendwann meine Mama hinterher oder mein Bruder, voll doof.

Alina ist bestimmt auch sehr feinfühlig und sensibel? Hoffentlich macht sie sich nicht immer selber so viel Druck...auch wenn man mir das nicht gesagt hat, gefühlt hab ich das trotzdem sehr oft und von unterschiedlichsten Leuten, wirklich heikel....wenn die Eltern für einen da sind, dann ist alles in Ordnung! Und das seid ihr.

LG

Sylly, die glaub mal wieder wenig geholfen hat...

Hallo Andrea,

so wie Du es beschreibst,meine ich dass es zwei Paar Schuhe sind: auf der einen Hand die Verträumtheit und auf der anderen die Schüchternheit.

Ich war sehr lange Zeit sehr schüchtern und klar ist es nicht wirklich eine gute Voraussetzung um sich in der Schule durchzusetzen. Meine Erfahrung ist da, dass es bei manchen Kinder eine Reifungsproblem ist und bei anderen einfach die Mitgift der Gene. Ich denke, dass man mehr als bestärken und ermuntern und trainieren (Bäcker einkaufen, kleine Erledigungen beauftragen) nicht machen kann. Ein Kind, das auch sooo schüchtern war bei uns im KiGa wurde deswegen auch zurückgestellt und es ist in die Kinder-Theatergruppe geschickt worden. Meistens fällt es leichter zu kommunizieren, wenn man es gar nciht selber ist sonder eine Rolle spielt. Dem Kind hat es prima geholfen. Aber Alina geht doch schon in Tanzen oder Ballett?

Zum Thema Tagträumerei und Unkonzentriertheit, da gibt es viele Gründe: einfach nur so, Überforderung / Unterforderung, oder auch schlicht pathologische Aspekte (Wahrnehmungsprobleme, ADS, ...). Du weißt es aber am besten vermutlich wie langwierig und dennoch unsicher die Diagnosen zu sowas sind ...

Mein Großer war so ein Tagträumer, der sich richtig gut "wegbeamen" konnte aus den KiGa-Situationen und einen unkonzentrierten Eindruck machte. Hat sich alles im Nichts aufgelöst mit Schulstart - da war er aber zunächst gefordert. Wichtig war heruaszufinden ob es an der Situation liegt oder ob er immer so ist. Bei ihm lag es eindeutig an der Situation, zuhause konnte ich nur mäßig vorhanden die Tagträumerei feststellen und nichts von Unkonzentriertheit merken.

LG, I.