Freundschaften verändern sich - Entwicklungen, die mich sehr traurig machen - Achtung lang
nicht ganz so das Thema dieses Forums, aber eins was mich seit geraumer Zeit sehr beschäftigt und ich wüsste gerne, ob es anderen Eltern ähnlich geht.
Da wir ja relativ spät Eltern geworden sind, haben wir einen sehr gemischten Freundeskreis.
Unter anderem einige "eingefleischte kinderlose" Paare und Singles.
EIn Pärchen davon ist mit meinem Mann schon seit den 90ern befreundet, obwohl sie fast 500 km entfernt wohnen.
Er ist sogar unser Trauzeuge. Wir haben es in der Vergangenheit immer geschafft uns 3-4 Mal im Jahr gegenseitig zu besuchen.
Die zwei sind sher speziell und dafür habe ich sie viele Jahre als Freunde regelrecht geliebt. Sehr direkt und ehrlich. Hatten immer wenige Freunde, da sie Oberflächlichkeiten verabscheuen und dann lieber keine Freunde hatten.
Seit wir Eltern sind hat sich diese Freundschaft leider sehr verändert.
Es fing schon damit an, dass wir den Hund nicht mehr mitbringen durften als wir das Kind hatten, da "die Wohnung für uns alle zu klein und der Stress zu groß wäre". Haben wir akzeptiert und den Hund in die Hundepension gegeben, was uns jedes Mal ein Menge Geld gekostet hat ( am Rande sei erwähnt, dass Geld für dieses Paar kein Thema ist ).
Weiter ging es damit, dass mein Mann und ich kurz nach der Geburt ja ziemliche Eheprobleme hatten und diese Freunde als unsere engsten Freunde das natürlich auch mitbekommen haben. Im nachhinein haben wir die Freundschaft mit unserem Bedürfnis nach Hilfe vielleicht überfordert, ich weiß es nicht.
Seit dieser Zeit sind die Besuche irgendwie unentspannt. Mein Mann hat einen Stempel aufgedrückt bekommen, den er nicht mehr los wird und wird nur noch kritisiert, selbst wenn wir zwei eigentlich fande, dass alles gepasst hat.
Früher waren wir alle vier einfach glücklich damit uns zu sehen und die Nächte durchzuquatschen. Heute haben die anderen zwei immer das Bedürfnis etwas zu unternehmen wenn wir kommen oder sie hier sind. Oft Dinge, die mit Björn so einfach nicht funktionieren, kompliziert sind oder halt unentspannter als daheim das Kind spielen zu lassen.
Das Ganze gipfelte jetzt darin, dass wir am Wochenende eigentlich hinfahren wollten.
Ohne Björn, was unsere Idee war. Mal wieder ein ganzes WE ohne Kind, außerdem Geld sparen, weil wir den Hund dann mtinehmen können und auch mal testen, ob der Prinz auch zwei statt eine Nach bei der Oma bleibt.
Da ich erkältet bin wurden wir regelrecht ausgeladen. Das war der erste Schlag ins Gesicht.
Wir haben einen neune Termin gefunden, an dem sie uns dann besuchen wollten, weil ich da schon hochschwanger bin.
Und dann kam der Knaller.
Wir sollen doch bitte auch dann Björn zur Oma bringen, damit wir mal in Ruhe etwas unternehmen können ohne immer Rücksicht nehmen zu müssen. Die letzten Male waren so unentspannt mit Björn und auch mein Mann angeblich nur schlecht gelaunt und so haben sie keine Lust ihre ach so knappe Freizeit zu verbringen wenn sie schon so weit fahren.
Gehts noch?????
Ich weiß gerade nicht ob ich stinksauer oder traurig bin. Wahrscheinlich beides.
Aber nachdem wir das im letzten Jahr nun nicht nur mit diesem einem Paar erleben, sondern uns auch unsererseits von anderen Freunden "verabschiedet" haben, stellt sich mri schon die Frage: Sind wir komisch oder die anderen?
Sorry, ist lang geworden und dass obwohl ich nicht mal die Hälfte von allem geschildert habe, aber meine Gedanken sind gerade einfach etwas wirr.
Freue mich jetzt gleich zur Oma zu fahren und mein Kind wieder abzuholen, dass ich trotz der entspannten und sehr effektiv genutzten Zeit ohne es doch sehr vermisst habe.
LG
Wiebke
Freundschaften verändern sich - Entwicklungen, die mich sehr traurig machen - Achtung lang
uns geht es sehr ähnlich. Vor der der Schwangerschaft, haben wir eigentlich die komplette Freizeit mit unserem Motorradstammtisch verbracht. Hauptsächlich mit einem Päarchen, das nur 15km weg wohnt. Ich kann mich eigentlich kaum an einen Tag erinnern, an dem wir uns nicht getroffen hatten. Sie haben immer mitgefiebert und uns die Daumen gedrückt, dass ich endlich schwanger werde. Wir waren auch noch im September 2008, also wenige Wochen vor Joline´s Geburt wie fast jedes Jahr zusammen in Urlaub. Als wir anfangs Joline noch gut überall mit hin nehmen konnten, war auch alles soweit in Ordnung. Dann wurde der Kontakt sporadischer. Ich habe gerade mal nachgezählt, letztes Jahr haben wir uns 4x gesehen, dieses Jahr noch gar nicht. Dieses Päarchen nur mal so als Beispiel.
Mittlerweile haben wir einen sehr veränderten Freundeskreis, als zu unserer kinderlosen Zeit. Wobei ich aber sagen muss, dass die Freunde, die auch vorher schon Kinder hatten, unverändert geblieben sind. (Bis auf 2 Päarchen, die kinderlos bleiben wollten bzw. mussten und beide sehr verständnisvoll sind).
Ich finde es macht schon sehr viel aus, wie die jeweiligen Lebensumstände gerade sind. Ob man nun die "wahren Freunde" erkennt? Ich weiss es nicht, aber ich finde es auch nicht schlimm, ich möchte keine Freundschaft auf biegen und brechen haben, wenn wir uns dabei einschränken müssen.
Auch wenn es hart klingt, aber so wie du es gerade beschreibst, scheinen es nicht gerade die besten Freunde voneuch zu sein, sonst kämen sie euch etwas mehr entgegen. Ich hoffe, dass du dir das ganze nicht zu sehr zu Herzen nimmst, sondern dich auf die Freundschaften konzentrierst, die momentan wichtiger für euch sind.
Lg Nicole
Freundschaften verändern sich - Entwicklungen, die mich sehr traurig machen - Achtung lang
ist dieses "eingefleischt kinderlose" Paar möglicherweise gar nicht freiwillig kinderlos? Möglicherweise tut es ihnen weh, zu sehen, was Ihr habt und sie nicht. Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass man über diese Eifersucht, die sich zwangsläufig einstellt, nicht mal mit den engsten Freunden spricht. Weil man sich selbst dabei schlecht vorkommt. Weil man Angst vor dem verständnislosen Blick der Freunde hat. Sprecht sie darauf doch einfach mal an. Vielleicht ergibt sich daraus ja etwas.
Nein, Ihr seid nicht komisch. Ihr habt Euch verändert durch Euer Dasein als Eltern, sicher auch durch die Krise, die Ihr durchlebt habt. Ich würde das nicht als eine Entwicklung zum Negativen sehen. Ihr seid einfach weitergegangen in Euren Leben, wo diese beiden stehen geblieben sind. Wie gesagt - nicht zwangsweise freiwillig. Ganz sicher haben sich die Themen geändert, über die Ihr sprecht. Und das sind Themen, über die diese beiden einfach nicht mitreden können. Die Vorstellung von Kindern und das Leben mit ihnen gehen in der Theorie und der Praxis ja auch deutlich auseinander. Vielleicht fehlt ihnen das Verständnis dafür, dass man Kinder nicht einfach verklappen kann, sie aber eben auch nicht überall mit hinschleppen kann. Weil sie es nicht kennen, nicht wissen.
Es ist sicher traurig, zu erkennen, dass sich Freundschaften wandeln, manchmal auslaufen. So ist das Leben. Meine Trauzeugin und ich haben schon dadurch, dass ich überhaupt geheiratet habe und sie ohne Mann da stand, unsere Freundschaft auf dem Weg verloren. Jetzt weiß ich nicht mal mehr, wo sie ist, was sie macht. Das ist sicher schade auf der einen Seite, und ich verstehe ihre Wehmut, die sie damals sicher hatte. Auf der anderen kann ich mein Leben nicht nach meiner Freundin ausrichten, nur weil ich etwas habe, was sie nicht hat. Und deswegen habe ich mich damals 'von ihr getrennt', wenn man das so sagen kann.
Es sind neue Menschen gekommen, alte geblieben, die den gleichen Weg gemacht haben. Und so ist es bei Euch auch. Ganz sicher.
Ganz liebe Grüße
Lena
Freundschaften verändern sich - Entwicklungen, die mich sehr traurig machen - Achtung lang
Freundschaften verändern sich - das habe ich auch schon wahrnehmen und erfahren müssen und leider ist das oftmals eher schmerzhaft. Ich selbst habe mich bis zum heutigen Tage noch nicht getraut, meine ehemals beste Freundin sowie ein befreundetes (noch kinderloses) Paar von uns darauf anszusprechen, evtl. aus der Angst heraus, die noch bestehende "Beziehung" ganz zu riskieren?!
Ich denke, mit einem Kind ändert sich oftmals auch die Lebenseinstellung und Lebensgestaltung. Man ist einfach nicht mehr so flexibel oder kann spontan Sachen unternehmen. Das führt leider eben zwischen diesem Paar und uns zu unausgesprochenen, aber dennoch wahnehmbaren Spannungen. Aber auch an sich verändern sich Menschen im Laufe der Zeit, sei es durch ganz banale Sachen wie Umzug, wechselnde Interessen usw., so dass liebgewonnene Beziehungen zerbrechen können. Zumindest war es so bei meiner ehem. besten Freundin. Ich habe sie bei unserer Hochzeit gefragt, ob sie meine Trauzeugin sein möchte und gehofft, dadurch unsere schon angeknackste Freundschaft zu retten, aber dem ist leider nicht so gewesen... sehr schade und so ganz wahrhaben mag ich es irgendwie nicht. :-(
Daher, Wiebke, denke ich nicht, dass Ihr komisch seid, sondern dass das einfach der natürlich Lauf der Dinge und von Freundschaften ist.
Ich hoffe, dass Dich das nun nicht allzusehr belastet, immerhin hast Du ja ein kleines Würmchen in Dir, dass Deine ganze Freude verdient hat ;-)
LG :-)
Danke für Euren lieben Worte!
ich merke gerade wieder, wie schön es ist nicht arbeiten zu gehen ( habe diese Woche Urlaub um endlich das Projekt Babyzimmer ausmisten anzugehen ) und Zeit zu haben mit ner Tasse Kaffe quasi mit Euch zu frühstücken :-)
Man wie habe ich das vermisst!
Die Situation mit unseren Freunden ist gestern noch total eskaliert.
Nach einer unmöglichen email ihrerseits, habe ich geantwortet, woraufhin ein Telfonat stattgefunden hat, das unter aller Kanone war.
Ich musste mich eine geschlagene halbe Stunde anschreien lassen, mich damit rumschlagen, dass mir nicht zugehört wurde und Dinge, die ich versucht habe zu erklären nicht angekommen sind.
Nach einer halben Stunde ( und ich habe mein komplettes Kommunikationswissen angewendet, was nicht gerade wenig ist *g* ), habe ich das Telefonat beendet.
Ich denke das wars dann.
Eigentlich will ich die zwei einfach in Frieden ziehen lassen, falls ihr wisst was ich meine.
Uneigentlich merke ich trotz allem, wie traurig ich bin. Könnte nur heulen ( gar nicht meine Art, ich schiebs mal auf die Hormone ), fühle mich energetisch nach dem Telefonat einfach nur leergesaugt und kann mich gerade nicht mal motivieren hier zu starten.
EIn kleiner Trost war, dass Björn das WE bei Oma sehr genossen hat. Trotzdem nicht aufhören konnte uns zu erzählen wie sehr er uns vermisst hat und gaaaaaanz viel kuschel und nähebedarf hatte.
Ich habs genossen, gerade nach so einer blöden Situation.
Und es hat mich in meinen Gedanken bestärkt, dass diese sog. Freunde es definitiv nicht Wert wären, ihn quasi abzuschieben!
LG
Wiebke, gemütlich in den Urlaub startend und vorhin seit langem mal wieder ohne Stress und v.a. zu Fuß den Prinz in den Kiga bringend
Freundschaften verändern sich - Entwicklungen, die mich sehr traurig machen - Achtung lang
ich befürchte, das ist der lauf der zeit und unterschiedlicher elbensmodelle. eure kinderlosen freunde können nicht mal ansatzweise nachempfinden, was eltern sein oder leben mit kind bedeutet, und sie scheinen sich auch nicht auf wenisgtens eine "fremd"erfahrung in diesem bereich einlassen zu wollen.
reden mit ihnen. und dann die dinge so akzeptieren wie sie sind. manchmal entwickelt man sich auseinander...leider ist das so. traurig, ja. wenn es so unschön läuft wie gerade bei euch, dann auch zum wütend werden.
ich drück dich mal aus der ferne. und versichere dir, dass ihr nicht komisch seid :-)
glg alice
Freundschaften verändern sich - Entwicklungen, die mich sehr traurig machen - Achtung lang
also bei uns hat sich der Freundeskreis seit den Kindern natürlich auch verändert. Auch ich gehör in die "ältere" Fraktion, so dass viele unserer Freunde Kinder haben, die zum Teil schon 18 oder älter sind. Eine Freundin ist "sogar" schon Oma, allerdings ist sie auch über 10 Jahre älter wie ich. Deren Kinder sind groß, so dass wir immer weniger zusammen unternehmen, weil wir einfach in anderen Lebensphasen stecken. Nichts desto Trotz sehen wir uns gelegentlich und dann ist es so lustig, wie schon immer.
Bei uns kommt allerdings erschwerend dazu, dass wir ja aus unserem alten Wohnort weggezogen sind.
Dafür haben sich auch andere Freundschaften aufgetan, zum Beispiel über den Kindergarten, oder ein Paar mit Kleinkind, dass wir im Urlaub vor 2 Jahren kennengelernt haben. Wir waren zwar nur 4 Tage "zusammen", aber seither besuchen wir uns ein Mal im Jahr und mailen und telefonieren regelmässig. Auch mit Freunden, die ca. gleichalte Kinder haben, ist die Freundschaft enger geworden. Mit einer Freundin halte ich schon seit fast 15 Jahren nur gelegentlich Kontakt, weil wir uns anders "entwickelt" haben (Jugendfreundin), aber dennoch sehen wir uns 1 bis 2 mal im Jahr und dann ist es wie früher.... Ihr werd ich gleich mal mailen, ist schon lange überfällig :-)
Ich denke, dass ist der Lauf der Zeit und vollkommen normal.
Das Verhalten Eurer Freunde find ich allerdings gar nicht in Ordnung. Ihr seid eine Familie mit Kind, bald mit Kindern, da gehört das Kind/die Kinder dazu und es ist schon fast eine Unverschämtheit, wie sie sich benehmen. Ich halte es zum Beispiel so: Wenn wir zum Geburtstag oder sonst einem Fest eingeladen werden, mit der Bemerkung "ohne Kinder", gehen wir nicht. Klar, geben wir die Kinder auch mal zur Oma, aber ich find es einfach frech, die Kinder von Beginn an "auszuladen". Es sollte jedem selbst überlassen bleiben, ob er seine Kinder mitnimmt oder für nen Babysitter sorgt.
LG Bianca
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