Familienbande -------- LANG
Jetzt vertraue ich Euch mal an, was mir derzeit sehr, sehr zu schaffen macht.
Es geht um die Schwester von Majas Vater.
Vor der Schwangerschaft waren wir SEHR gut befreundet. Haben viel zusammen unternommen, telefoniert, etc. Während der Schwangerschaft wurde unser Kontakt schon anders, da haben sich bei mir übrigens mehrere Freundschaften verändert. Ich denke, dass ist ganz normal. Ich habe sie z. B. mal gefragt, ob sie Lust hat mit zur Hebamme zu kommen, aber sie hatte etwas anderes vor. Dafür wollte sie mich wie sonst auch mit in die Kneipe schleppen, dazu hatte ich wiederum keine Lust :-) Sie hat auch nicht verstanden, dass ich keinen Alkohol angerührt habe. (Sie ist übrigens 36 Jahre und Akademikerin)
Dann war Maja da und sie hat sich kaum blicken lassen. Sie wohnt übrigens 5 Gehminuten von uns entfernt. Einmal lagen wir als Eltern mit einer sehr heftigen Magen-Darm-Geschichte im Bett und konnten uns kaum kümmern. Da haben wir sie um Hilfe gebeten und sie ist eine Stunde mit der Kleinen spazieren gegangen. Danach war sie verabredet. Das, und drei weitere halbstündige Besuche, einer davon im Krankenhaus, war neben kleineren zufälligen Treffen bei den Eltern der einzige Kontakt.
Das Thema kam zur Sprache und die Mutter hat versucht zu vermitteln. Daraufhin kam die Schwester zu uns und wollte mit uns reden. Ihr ginge es sehr schlecht, sie hatte eine kurze Beziehung, die in die Brüche gegangen ist, etc. Sie hat den ganzen Abend nur von sich erzählt, was aber auch ok ist, schließlich geht es nicht nur um Maja, die zur Besuchszeit natürlich schon längst schlief. Das war kurz vor der Taufe, wir hatten sie ganz bewusst, wegen dieser gestörten neuen Beziehung nicht als Patin gewählt. Das ist jetzt ca. fünf Wochen her und sie hat Maja immer noch nicht gesehen. Da ist meiner Meinung nach einfach kein Interesse vorhanden.
Ich könnte noch sooo viel schreibe, aber ich will mich nicht mit Details aufhalten. Ich würde so gerne Eure Meinung wissen. Wenn ich merke, dass sie auch bei den Eltern meines Freundes ist, zieht sich mein ganzer Magen zusammen und ich habe schon keine Lust mehr hinzugehen. Genau wie gerade, als sie anrief, weil sie beim schweren Tragen Hilfe brauchte.
Ich bin darüber sehr traurig und wütend und ich habe ihr das in unserem Gespräch, genau wie mein Freund vorher auch schon einmal, auch gesagt. Aber da kommt nichts zurück, auf der Taufe, die insgesamt bestimmt sechs bis acht Stunden gedauert hat, hat sie nicht ein Wort zu Maja gesagt.
Mein Verstand sagt mir, ich sollte ihre Einstellung usw. akzeptieren, vielleicht verändere sich ja auch noch mal etwas. Aber ich kann das einfach nicht, weil alles so emotional für mich ist.
So, genug gelästert :-)
Liebe Grüße, Annika
Re: Familienbande -------- LANG
man kann natürlich nur spekulieren - aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sie Maja nicht mag oder Euch etwas Böses will...
Wird irgendetwas sein, was ihr Probleme macht, seitdem die Kleine da ist: vielleicht wünscht sie sich eigentlich auch eine nette, kleine Familie; vielleicht ist sie wirklich neidisch, vielleicht kann sie keine Kinder bekommen etc. etc. Vielleicht ist sie einfach auch nur unsensibel oder doof ;-)) .
Es kann viele Gründe geben,
statt zu "lästern" oder mit der Mutter zu sprechen, würde ich sie direkt mal ansprechen, und das in einer ruhigen Minute, persönlich und nicht am Telefon - was meinst Du?
Lg
Leo
Re: Familienbande -------- LANG
Re: Familienbande -------- LANG
ist bei mir mit einer (ehemals?) guten Freundin ähnlich. Nur dass sie immer ganz euphorisch tut - ach und die kleine tolle Familie und wir müssen uns doch bald wieder sehen und es ist ja immer alles so toll (konnte mich nichtmal während der SS ausjammern, als ich krank war und auch jetzt nicht, wenn mal ne anstrengende Phase ist). Das ganze ist noch gepaart mit Erziehungstipps - natürlich mit Background, die Mutter ist Kindergärtnerin... .
Tja, was soll ich dazu sagen. In unserem Fall ist es so, dass sie selbst "erst" 26 ist und sich derzeit trotz langjährigem Freund weder Ehe noch Kinder vorstellen kann. Kommt mir manchmal vor, wie in der Midlife Crisis. Meint, mit Arbeit und Familie ist das Leben vorbei. Ich denke, es ist nicht böse gemeint, aber sie kann einfach nicht anders. Ihre Uhr tickt noch anders und sie lebt in einer völlig anderen Welt - erscheint mir alles so oberflächlich. Wir hatten während der SS schon offen darüber gesprochen, dass sich durch das Kind unsere Freundschaft ändern könnte. Wollten das natürlich nicht, aber es ist trotzdem so gekommen. Ich denke, das sieht in ein paar Jahren anders aus. Der Kontakt bricht ja nicht ganz ab, ihr Freund (schon längst Familien- und Kinderreif) ist Mathildas Pate.
Vielleicht ist es ja bei euch ähnlich, dass sie in einer völlig anderen Welt lebt und mit Kindern einfach nichts anfangen kann. Ist also nicht gegen dich persönlich. Auch ihr habt ja Zeit, da ihr in der Familie den Kontakt sicher nicht einfach abbrechen könnt.
Ich weiß, es kann manchmal weh tun, wenn man sieht, wie sich das so ändert und man sehr enttäuscht ist.
So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu wirr.
LG Hexlein
Re: Familienbande -------- LANG
Es tut mir leid, dass Du und Deine Freundin so unterschiedliche Einstellungen habt.
Es ändert sich tatsächlich sehr viel, wenn man Kinder hat und es ist auch gut so, dass man sich von manchen Leuten trennt, damit Platz für Neue ist. Nur wenn man sich nicht trennen kann, dann kommen die Probleme...
Danke für Deine Antwort, Annika
Re: Familienbande -------- LANG
LGK oro die das nicht lästern findet, dazu sind wir ja da, das sich jeder sein Herz ausschütten kann
Re: Familienbande -------- LANG
ja, das war ja auch unsere Vermutung. Auf mich macht sie allerdings den Eindruck, als habe sie schlicht und ergreifend keinen Bock auf uns als Familie. Aber das kann natürlich auch alles Schein sein. Nunja, ich dachte eben, ich kenne sie...
GGGLG, Annika
Re: Familienbande -------- LANG
ganz spontan, ohne nähere Hintergründe zu kennen, würde ich sagen, sie wünscht sich selber eigentlich Kinder, merkt mit 36 und ohne Partner dass es knapp werden könnte und es tut ihr einfach weh, Euch so zu sehen. Denn sonst würde sich ihr Verhalten doch nicht so stark ändern. Wenn sie einfach keine ganz große Lust auf Kinder hätte, aber eben auf den Kontakt mit Dir / Euch, dann würde sie Maja "ertragen", und zumindest Abends mal vorbeischauen.
ich habe ähnliches mit einer sehr guten, wohl meiner besten Freundin erlebt. Sie ist wie ich Mitte dreißig, ihr Partner will keine Kinder und sie sagt, sie hat auch keine Lust darauf. Jetzt ist sie von unserer Kleinen immer total angenervt. Aber ich habe eben auch ganz stark das GEfühl, und wir haben jetzt auch schon drüber gesprochen, dass ihr das einfach weh tut und das Gerede "Mein Gott, was ist sie laut, unordentlich, anstrengend..." auch ein wenig Selbstschutz ist. Sie will sich so klar machen, dass ihr Leben wie es ist ok ist.
Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass wir uns Abends treffen. Wir gehen nicht mehr in Kneipen oder Disocs, sitzen aber auch nciht mit dem Kind da. Und mittlerweile reden wir auch mal wieder unter anderem über meine Tochter.
Vielleicht ist es bei Euch auch so. Es tut weh, aber ich würde einfach der Zeit ihren Lauf lassen, und wenn ihr Euch bei den Schwiegereltern seht, ganz normal mit ihr reden und ihr nicht gerade das Kind auf den Arm drücken.
LG HOlly
Re: Familienbande -------- LANG
ich finde es toll, dass Du und Ihr eine Lösung gefunden habt.
Ich bin aber ein anderer Typ, bei mir gibt es eben nur Ganz oder Gar nicht. Entweder ich bin eine Freundin, dann kann man sich völlig auf mich verlassen, dann akzeptiere ich meine Freundin mit allem, was zu ihr gehört. Und diesen Anspruch habe ich auch.
Oder aber die Frau wird, wenn diese Grundlagen nicht (mehr) da sind, zur einfachen Bekannten. Aber dann verliere ich mit der Zeit auch das Interesse...
GGGLG, Annika
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