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Er lässt sich nach hintenfallen

Er lässt sich nach hinten fallen

Hallo, unser Sohn Elias (1 Jahr alt) fing ja vor einiger Zeit an zu Schlagen, wenn er etwas nicht durfte. wir haben dann immer scharf "Nein" gesagt und ihn vom Arm runter auf den Boden gesetzt oder gestellt und aus dem Raum gegangen oder ihn nicht mehr beachtet. Er schlägt zwar jetzt noch ab und zu, aber nur noch wenn er wütend ist und nicht mehr bei jeder Gelegenheit. Wir verfahren weiterhin so wie oben beschrieben, damit das hoffentlich auch noch aufhört.
Seit einigen Tagen ist uns vermehrt aufgefallen, dass Elias sich nach hinten fallen lässt. Gerade eben z. B. wollte er alleine ins Bad laufen. Das darf er aber nicht. Ich habe ihn genommen, die Badtüre zugemacht und gesagt: "Nein, da gehen wir jetzt nicht rein" und ihn vor der Badtüre wieder hinstellen wollen. Er hat "geweint" (mehr gejammert und geschimpft) und sich nicht hinstellen lassen sondern sich mit dem Kopf zuerst nach hinten fallen lassen. Ich habe ihn kontrolliert fallen lassen, damit er sich nicht weh tut und bin dann sofort weg in ein anderes Zimmer und habe ihn ignoriert. Nach kurzer Zeit steht Elias dann auch immer unter Schimpfen auf und läuft mir dann nach bzw. lässt sich durch eine andere Sache ablenken und weint nicht mehr.
Elias ist normalerweise ein recht ruhiges und pflegeleichtes Kind. Ich weiß, dass er jetzt in dem Alter Grenzen austestet, aber wie gehe ich richtig damit um? Auf der einen Seite denke ich, bin ich vielleicht nicht konsequent genug in allen Dingen. Bestimmte Sachen darf er nciht und die sind immer gleich wie z. B. an die Kabel, hauen. Aber manchmal "darf" Elias auch alleine im Bad bleiben, obwohl ich das nicht will aber im Alltagsstress "übersieht" man die Verbote manchmal, weil man selber so viel zu tun hat, dass mir gar nicht auffällt, dass Elias gerade etwas verbotenes tut und dann kommt er mir z. B. aus dem Bad entgegengelaufen, weil ich vergessen hatte die Türe zu schließen. Also denkt er doch, er darf es bzw. durfte er es ja in dem Moment auch. Aber das verwirrt ihn ja auch wahrscheinlich.
Lieben Gruß
Denise
Bisherige Antworten

Er lässt sich nach hintenfallen

hallo denise, einen schönen namen hat dein sohn :-)

zu deinem posting habe ich eine weile überlegt, ob ich dir antworte. zu fern ist deine umgehensweise der meinen...

schlagen darf er nicht und das muss elias lernen. da stimmen wir überein. allerdings reicht meines erachtens ein scharfes nein durchaus, auch sich selbst aus der reichweite der arme zu bringen ist ja ok. aber absetzen, ignorieren, gar den raum verlassen - das geht für mich bei einem ein-jährigen zu weit. ich bin der meinung, dass er immer spüren sollte, dass er geliebt wird, ohne wenn und aber, egal was er anstellt und auch wenn mama mal wirklich sauer ist.

hast du überlegt, kritische situationen gar nicht entstehen zu lassen? die badezimmertüre konsequent zu schließen, immer! wäre zum beispiel eine erleichterung eures alltags, dann würde elias nicht in versuchung geraten, du musst ihn nicht wieder bestrafen...usw.

dass er seinen gefühlen ausdruck verleiht und sich nach hinten fallen lässt verwundert mich dagegen nicht.

ich hoffe, dass ich dir mit meiner antwort nicht zu nahe getreten bin und wünsche dir und deinem süßen alles gute, alice mit felicitas, 11m, und joshua, 13j

Er lässt sich nach hintenfallen

Hallo!
Du wirst Dich wundern,wir benutzen das Wort "Nein" überhaupt nicht und es geht auch so-also ohne.
Sollte es ganz brenzlig werden sagen wir "Stopp" und erklären warum etwas nicht gemacht werden soll.
Bislang funktioniert es,sie läßt von Dingen ab,die ihr als für sie nicht zugänglich erklärt wurden,obwohl sie in Reichweite sind.
Viele Ungünstige Situationen vermeiden wir im Voraus durch wegräumen,absichern usw.
LG meike

Er lässt sich nach hintenfallen

Mhmm ...also ich wollte mich eigentlich auch nicht äußern,weil jeder seine eigene Art hat.
Bei uns gibt es auch sehr wenige NEIN-Situationen, je mehr "Neins" desto konsequenter muß man sein.
Nimm ihn doch weg vom Objekt der Begierde (der Badetüre) und lenke ihn ab.
War dir jetzt keine Hilfe....
Liebe Grüße
Karin

Er lässt sich nach hintenfallen

Liebe Denise,
erstmal herzlich Willkommen. Und dann: Ich finde, Du machst das genau richtig. Einer solchen Phase kann man nur mit Ruhe begegnen, und das tust Du.
Und was die Konsequenz angeht: Noch ist mir niemand begegnet, der wirklich 100% konsequent ist. Perfekte Konsequenz ist nicht alltagstauglich.
Ganz liebe Grüße
Lena

Er lässt sich nach hintenfallen

Hallo Denise,
bevor ihr jetzt hier eventuell in einem zu strengen Licht erscheint, würde ich gerne fragen, wie ihr die Situation auflöst. Also, wie geht ihr mit Elias um, nachdem ihr aus dem Zimmer gegangen seid? Wie lange dauert seine "Strafzeit"?
Ansonsten sind deine Gedankengänge bezüglich der Inkonsequenz sicher richtig. Denn wenn manchmal die "Nein"-Aktion erfolgt und manchmal nicht, werden Ursache und Wirkung wohl nicht ganz deutlich.
Für das Verständnis und Nachvollziehen von Erklärungen würde ich Kinder dieses Alters allerdings auch noch zu jung halten. Was bei diesen Kindern aber vielleicht funktioniert, ist die Tatsache, liebevoll und dennoch bestimmt von unerwünschten Aktionen abgehalten zu werden. Zumindest ist das denkbar.
Naël reißt z.B. mit Vorliebe den Zimmerpflanzen Blätter aus. Natürlich darf er das nicht, ich reagiere mit einem Verbot und dem sanften Fernhalten von den Töpfen (ich erkläre auch, glaube aber nicht, dass es das ist, worauf er reagiert). Natürlich nähert er sich immer wieder den Pflanzen, streckt seine Hand zu Blättern (ohne sie zu berühren), schaut mich an und wartet auf meine Reaktion. Ich glaube, wenn das "Nein" nicht käme, wäre er regelrecht enttäuscht. In dieser Situation wäre ein Verlassen des Raumes natürlich unsinnig. Er würde sich ungestört an den Pflanzen gütlich tun, und ich könnte nix verhindern ;-). Vielleicht betreibt er aber auch nur seine persönliche Elternstudien? Ich weiß es nicht, in jedem Fall gibt er seine Versuche nach 3-5 Malen auf und sucht sich ein neues Opfer.
Wenn ihr noch gar nicht im Bad wart, wofür genau hast du Elias bestraft? Ist ihm deine Handlung verständlich?
Wie du schreibst, ist es normal für die Kleinen, Grenzen und Kausalketten zu testen und durch Wiederholung zu begreifen. Es ist sicher vernünftig, das Ganze sportlich entspannt und fair zu nehmen.
Liebe Grüße
Anja

@Alice.springs + Nukule

Elias ging ins Bad, ich bin hinter her, habe ihn hochgenommen und gesagt zu ihm "Nein, wir gehen jetzt nicht ins Bad", bin mit ihm vor die Badtüre gelaufen, habe ihn abgesetzt bzw. abstellen wollen und als er sah, dass wir Richtung Badtüre laufen, jammerte er schon. Ich machte die Türe dann zu. Als ich ihn abstellen wollte, bog er sich unter jammern nach hinten, so dass er mit dem Kopf aufgeschlagen wäre, wenn ich ihn nicht hätte kontrolliert zu Boden gleiten - quasi seinen Sturz abgefangen hätte. Er macht das neuerdings öfter, wenn er etwas nicht darf - auch wenn ich ein schafes "nein" sage, wenn er z. B. an den Kabeln spielt (die sich nciht wegräumen lassen) dann lässt er sich nach hintenfallen. Ich fange ihn immer ab, lege ihn praktisch langsam auf den Baden er "weint" dabei (bzw. schimpft) und gehe dann weg von ihm - dahin wo ich vorher war z. B. Abspülen, weiter Wäsche aufhängen, etc... Im Beispiel Bad bin ich den Flur entlang ins wohnzimmer gegangen zu meiner Wäsche. Er sieht ja wo ich hingehe. Dann dauert es manchmal nciht lange, Elias kuckt wo ich hin bin, steht unter schimpfen und weinen auf und läuft mir hinterher, dann umarmt er mein Bein, ich hebe ihn hoch und erkläre ihm (soweit er es versteht) nochmal, dass er in diesem Beispiel nicht ins Bad darf alleine. Meistens ist es aber so, dass Elias aufsteht, wenn er merkt er bekommt keine Aufmerksamkeit durch sein Hinwerfen, aufhört zu jammern und zu weinen und schön weiterspielt. Wenn Elias haut, wenn ich ihn auf dem Arm habe z. B., sage ich auch "NEIN" setze ihn dann auf den Boden und gehe erstmal weg und beschäftige mich mit etwas anderem. Er kuckt dann und kommt nach und dann ist wieder gut. Ich "ignoriere" ihn doch nciht stundenlang.
Ich beachte ja nicht ihn nicht, sondern die Handlung - sein auf den Boden werfen aus Trotz. Das heißt ja nicht, dass ich nicht da bin und meine Aufsichtspflicht wahrnehme oder ihn nicht beachte, wenn er mir dann hinterher läuft und mein Bein umarmt. Dann nehme ich ihn hoch und rede mit ihm ganz normal weiter.Ignorieren heißt nur, dass ich nicht darauf eingehe, wie er seinem Trotz Luft macht. Ich bin aber in der Nähe und nach kurzer Zeit hört Elias auchdas Weinen auf.Aber ich finde, Elias muss lernen, seinen Unmut anders kundzutun als sich auf den Boden zu werfen und somit seinen Willen zu erzwingen. Er muss lernen, Mama ist da, aber nicht wenn ich mich auf den Boden werfe oder sie haue. Das ist nicht ok, aber wenn ich dann hinkomme und Trost suche ( nicht meine Wut abreagieren an ihr (wie beim Hauen) oder nach während Trotzanfall) dann ist sie wieder da. Ich finde es wichtig, das Kinder lernen ihre Gefühle in einer passenden Weise auszudrücken. Was auch nicht heißen soll, dass sie sie nicht ausdrücken sollen wie es vielleicht verstanden werden könnte. Im Gegenteil, aber nicht so übertrieben. Man muss Kinder doch anleiten und sie lehren wie sie Gefühle ausdrücken sollen und dazu gehört, dass man sie lehrt, dass ein sich auf den Boden werfen, kein passender Ausdruck für Unmut ist. Hauen ebenso wenig.
Man lässt es ja auch nicht auf der Straße oder irgendwo wo es gefährlich ist liegen bzw. stehen. Wir sprechen ja hier vom Kinderzimmer oder der eigenen Wohnung.
Es geht bei dem "ignorieren" darum, dass man dem Kind in diesem Moment, in dem es gerade etwas falsches tut, keine Aufmerksamkeit schenkt, da so kleine Kinder noch nicht zwischen negativer und positiver Aufmerksamkeit unterscheiden können. Demnach sehen die Kinder es nur so: Ich schmeiße mich auf den Boden weil ich etwas nicht bekomme, aber dafür bekomme ich Aufmerksamkeit von Mama - also mach ich das jetzt immer so. Wenn nicht darauf eingegangen wird, dann wird das Kleinkind früher oder später aufhören, sich auf den Boden zu werfen, wenn es etwas nicht bekommt. Ich weiß nicht, was es daran nicht zu verstehen gibt und es ist keineswegs grausam. Ich glaube, ihr stellt euch das Vorgehen falsch vor.
Ich liebe meinen Sohn und ich verbiete auch nicht alles oder bin sehr streng.
LG Denise

Ich verstehe dich gut...

....Denise, und kann auch gut nachvollziehen, dass du quasi nur nicht das "negative" Verhalten deines Kindes unterstützen willst.
Wenn du dein Verhalten nun genauer beschreibst, denke ich, wird es so viel klarer. Ich finde dich ziemlich konsequent, ich könnte das (noch) nicht so handhaben.
Naël wirft sich im Übrigen bisweilen auch im Trotz nach hinten, wenn er etwas nicht haben kann, und auch er hätte schon manche Beule, hätte ich ihn nicht, wie du, abgefangen.
Weil ich sein Verhalten aber für eine normale Entwicklungsstufe halte, habe ich mich ehrlich gesagt noch gar damit beschäftigt, ob das irgendwie abzustrafen sein sollte oder nicht. Ich lasse ihn dann jedenfalls noch nicht allein, da ich einfach seinen Trotz nicht als vorsätzlich oder überhaupt irgendwie bewusst erkennen kann. Das wird vermutlich später noch kommen. Im Augenblick scheint er eher selbst manchmal vor seinen Reaktionen zu erschrecken. Er bekommt natürlich dennoch nicht, was er nicht haben darf, doch ich bleibe bei ihm und gebe ihm etwas anderes zum Erkunden. Er ist dann glücklicherweise sehr schnell wieder froh.
Ich sehe, zumindest bei Naël, dass es sich um einen wichtigen Entwicklungsschritt handelt. Denn nun scheint er sich auch im Spiegel zu erkennen, freut sich sehr über neugewonnene Freiheiten und fordert umso mehr Nähe, weil ihn seine neue Eigenständigkeit eben auch fundamental erschreckt. Ich persönlich finde es einfach noch zu früh, um bei der Erziehung den Verstand über das Herz zu stellen (obwohl dieser Schritt vermutlich nicht ausbleiben wird). Verstehst du, was ich meine?
Irgendwie wird mein Bub gerade aus dem Paradies geschubst, scheint es mir, da kann ich ihn doch nicht allein lassen ;-)
Liebe Grüße
Anja
dessen Söhnchen zum Glück nicht haut :JOKINGLY:

Er lässt sich nach hintenfallen

Hallo Denise,
solche Fragen beantwortet auch ein toller Kinderpsychotherapeut
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/
Liebe Grüße
Andrea
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