Er ist immer wütend
Christopher ist quasi immer wütned, wenn man was von ihm will. Es äußert sich so, das wenn man z.B. sagt "komm jetzt bitte, weil..." dann verzieht er sein Gesicht zur wütenden Grimasse und knurrt einen an, manchmal kommt er auch angelaufen und erhebt seinen Arm als wenn er einen schlagen will (das tut er aber nie, er droht es halt nur an) und dazu das andere. Meistens schreit er einen an. Wir wissen gar nicht wie wir damit umgehen sollen. Wir haben nie unsere Hand erhoben und ihn gedroht ihn zu schlagen, also von uns hat er das nicht. Okay, wenn es gar nicht anders geht, dann werden wir auch mal laut. Ist nicht super, aber wir wissen dann nicht weiter. Kennt das jemand oder hat einen Tipp? Oder gibt es dazu ein wirklich gutes Buch?
Danke und LG Koro
Er ist immer wütend
Hallo Koro,
erstmals DU BIST NICHT ALLEIN!
Paul hatte so eine Phase, die hat für meine Begriffe einfach viel zu lange gedauert, von 3,5 - 4 J.
Ich hatte den Eindruck, dass er extrem unausgeglichen war, ungefordert und nur deswegen konnte ich es ertragen, sonst hätte ich ihn meistbietend verkauft! Er war auch seinem Bruder gegenüber immer extrem explosiv und aggresiv.
Paul ist auch ein Kind, das erfordert eine starke Führung (auch wenn kuschelig einfach schöner ist), er ist sehr schwer lenkbar und hat einen langen Atem, wenn es darum geht sein Ding durchzuziehen. Da bin ich vor ihm schon platt, bis er endlich nachgibt. Mittlerweile kann er fast eine Stunde am Stück brüllen und zwischendurch Kotz-Anfälle zu miemen. Und wenn er fertig damit ist, kann er gepflegte 2 Stunden schlafen. - Ja nicht nachgeben!
Ehrlich gesagt ein Patentrezept dagegen habe ich nicht, nur absolute Konsequenz, keine Eskalationsmaßnahmen (wenn Du nicht ..., dann ... nicht). Ruhepausen und Ruhezonen im eigenen Zimmer nutzen nicht - die findet er cool. Ich bin dazu übergegangen ihn aus der Konflikt-Situation nicht mehr zu entlassen und der ist echt zäh! Deswegen helfen die ganzen Bücher bei ihm nichts.
Die Situationen, die in den Büchern beschrieben sind und die vermeintliche Reaktion der Kinder scheint mir irgendwie von einer anderen Welt zu sein, jedenfalls haben die nichts mit unserem Kleinen zu tun. Bei uns ist schon intelligente Kriegsführung verlangt. Beim Großen habe ich keine Bücher gebraucht!
Gebessert hat es sich mit dem neuen KiGa (blöder Ratschlag ;-)). Umgekehrt ist für ihn der neue KiGa doch kein Kinderparadies: "Da muß ich so viel tun was die wollen!" Um es genau zu formulieren, er meint es wäre ein Boot-Camp. ;-)
Ich glaube der ist dort so gut beschäftigt, dass er für sein Pensum kämpfen muß und hat somit nicht so viel Zeit kreative und zähe Opposition zu pflegen.
LG, I.
Er ist immer wütend
überträgt er das vielleicht aus der Kita? Ich denke, DAS Rezept dazu gibt es nicht. Ich würde ihm, wäre er mein Kind, mit ihm sprechen, dass ich es nicht möchte, dass er die Hand erhebt, auch wenn er sie nicht ausführt und das ich möchte, das wir respektvoll und in normaler Lautstärke miteinander reden. Talissa und Amelie sind sehr laut, wenn sie mal länger in der Kita sind. Dann übertragen sie den Pegel von dort mit nach Hause. Da fallen einem schon mal die Ohren ab.
Von Talissa kenne ich das wütend sein mit sich selbst, was sich dann später als Unterforderung heraus gestellt hat. Sie war mit sich selbst total unzufrieden, wurde laut und hat richtig nach Aufmerksamkeit geschrien. Vielleicht ein Aspekt für euch?
Seitdem wir sie mit herausfordernden Sachen fordern und um die Unterforderung durch die Psychologen wissen, hat sich das sehr geändert.
LG, Nicki
Er ist immer wütend
Ich denke Christopher hat sich da was abgeguckt im Kiga. Die Kleinen nehmen ja alles auf. Habe nur einmal was von 'Donnerwetter' gesagt und nun bekomme ich jedes mal von Frieda zu hören (wenn ich ernst gucke oder meine Stimme heben) 'Donnerwetter kommt gleich'. Das geht mir sowas von auf den Keks & ich kann's nicht mehr rückgängig machen. Die Wut kann auch Ausdruck sein, daß er mehr Aufmerksamkeit braucht; mehr 1:1 Zeit mit Dir oder Deinem Mann. Das macht bei Max auch einen großen Unterschied. Er will auch immer beschäftigt sein. 'Ausflippen' tut er meist nur zu Hause. Draußen ist er lieb und ausgeglichen. Hat Christopher zuviel Energie - raus mit ihm zum austoben. Eine andere Variante ist (wie bereits erwähnt), daß er gefordert werden will. Habe ich bei Max auch schon dran gedacht. Pfiffig ist er ja wenn auch etwas zurück in der Motorik. Es gibt soviele Möglichkeiten. Fang mit dem 1:1 und schau ob es einen Unterschied macht. Achso, schreibe hier wild durcheinander. Wenn Max nicht genug trinkt oder müde ist, wird das bei ihm schlimmer. Viel Glück! GLG Simone
Er ist immer wütend
tja und wie mehr fordern? Basteln etc findet er total blöd. Rumtoben macht er ud noch ist es draußen für länger einfach zu kalt. Drinnen tobt er aber auch. Das mit der mehr zeit für ihn, kommt ja, wenn ich wieder zu Hause bin.
LG Koro
Er ist immer wütend
BINGO! Das Problem kenne ich! Mein Großer hat seeehr drunter gelitten, dass er nicht "schön" basteln konnte, wobei ihm genau das gefehlt hätte um die Feinmotorik auf Spur zu bringen... Da hat der Entwicklungsstand "im Kopf" komplett nicht übereingesteimmt mit dem Entwicklungsstand in der Feinmotorik und er hat es gecheckt und war super-frustriert darüber.
Solche ungleiche Entwicklungsstände in den unterschiedlichen Bereichen gibt es aber immer, wie ich festgestellt habe. Pauls Freunde sprechen beide extrem schlecht und aus lauter Frust weil sie sich nicht verbal durchsetzen können, prügeln sie wie wahnsinnig und sind aggresiv.
Hier ein paar "Beschäftigungsrezepte" für unterforderte JUNGS, die aber nix mit Basteln, Musik oder Schach am Hut haben:
Speckstein bearbeiten (mit diversen Schleifpapieren): bekommst Du alles im Baumarkt, bei uns gibt es von dem ortsansässigen Steinmetz Kinderworkshps, wo sie sowas machen können. Gemacht haben sie Anhänger, (Oster)eier, Waffen (Messer), Herzen, ...
Thema Ritter: aus etwas stärkerem Papier (Paierrollen für Malerbedarf im Baumarkt) zusammen Schild & Degen ausschneiden und bemalen. Für das Schild hatten wir uns in einem Buch die Wappen und die Farbgebung angeguckt und die Bedeutung der Farben - das war spannend. Fahnen haben wir auch bemalt.
Eine Ritterburg haben wir aus Papier gebaut: auf Papier kopiert und dann ausschneiden lassen und zusammen kleben. (so ähnlich wie ein Würfel aus Papier basteln)
Thema Weltall: Raumschiff gebaut und ausgeschmückt aus Kartons (Größe: Umzugskarton, dass ein Kind reinpasst). Die Planeten aus Luftballons gemacht mit den entsprechenden Ringen (bei den richtigen Planeten).
Und doch JUNGS-Basteln: Laubsägearbeiten machen lassen. (alles im Baumarkt zu finden)
Heißkelbe-Pistole gehört auch zu den Utensilien, die häufug benutzt werden. Und weil die Kinder doch Respekt davor haben, sind sie super-stolz und vorsichtig, wenn sie was selber machen dürfen (natürlich unter Mamas Argus-Augen!).
Und nochmals JUNGS-Basteln: (Mein Großer ist ein Steine-Fetischist.) In einen Blumenuntertopf (gibt es in vielen Größen) Modellagegips (ist so in etwa wie Knete, aber härtet aus) reingeben und Pizzen belegen lassen. Der Belag sind dann Steine in unterschiedlichen Größen und Farben.
Ganz viele Museumsbesuche - bei 2-3 Museen werdet Ihr dann eine Jahreskarte brauchen ...
Na ja und irgendwann entwickeln die die eigene Kreativität ... und da ist ein Mlaerkrepp-Band Gold wert. beide "bandagieren" und verkleben Puppen, und Autos, und Steine, und Geschenke .....
Beim Kleinen habe ich all diese Dinge nicht gemacht - der ist komplett anders und der malt und spielt alleine mit seinem Lego, Holzeisenbahn, ... Der hat sich nur gewünscht im Sommer ein Piraten-Schiff im Garten zu bauen ..
LG, I.
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