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Ein Islandvulkan und seine Folgen ....

Hallo Ihr Lieben :-),
vielen lieben Dank für`s Daumendrücken und vor allen an Gosia und alle anderen, die an mich gedacht haben.
Es mag sich zwar seltsam anhören, aber als ich in dem Internetcafe saß und meine emails gecheckt hatte, war da kaum etwas privates zu finden.Dann habe ich bei quali nachgeschaut und mich so riesig gefreut, dass da welche an mich denken, obwohl sie mich nicht mal persönlich kennen und die dicksten Freundinnen noch nicht mal per sms nachgefragt haben ....
Wenn man nicht direkt betroffen ist, mag es für Aussenstehende bestimmt "weit entfernt" sein und nicht so wichtig, doch mir war jede sms und besonders auch Eure Zeilen sehr wichtig und aufbauend !!!!!!!!!!!!!!!
Ein Stück zu Hause rückte dadurch näher.
Ich bin letzten Mittwoch nachmittags nach Shanghai geflogen und sollte Freitagabend wieder zu Hause sein.
Morgens standen wir bereit zur Abfahrt in der Lobby und bekamen die Nachricht, dass wir nicht fliegen würden.
Der erste Tag war noch witzig, doch nachdem wir Tag für Tag hingehalten wurden,2 mal am Airport waren(Tagesausflug von 7 Stunden und die Angst, das Hotelzimmer nicht wieder zubekommen) und schon einmal im Flieger saßen, war es nur noch zermürbend...
Und täglich grüßte das Murmeltier ...
8 Crews(Münchner + Frankfurter, daher so viele) und etliche Passagiere - man kannte sich so langsam.
Meine Crew war einfach super und ich hatte Glück mit meinen Mädels.
Wir haben uns trotz der Sorgen um unsere Kinder und Männer ( die alle am Grillen waren), wacker geschlagen und einen gewissen Galgenhumor entwickelt.
Es wurde viel gelacht , aber auch mal geweint.
Eine Kollegin hatte Deutsche Meisterschaft im Tanz am Sonntag und konnte nicht mitmachen,wir haben alle mitgebibbert und ihre Gruppe durchs Telefon vorher angefeuert und als sie es trotzdem geschafft haben den Titel zu holen,hat fast die ganze Lobby im Hotel sich mitgefreut und es kullerten Tränen.
Es war sehr emotional und wir befürchteten echt irgendwann, dass wir gar nicht mehr nach Hause kämen, da immer wieder neue Aschewolken kamen und der Vulkan ja mal 18 Monate eifrig gespuckt hatte.Ich sah uns schon auf dem Landweg nach Europa kommen ;-).Ich wollte ja schon immer mal mit der transibirischen Eisenbahn fahren, naja, aber so dann bitte doch nicht =-O
Auf jeden Fall hatten wir es besser, als viele andere !!!
Shanghai ist eine tolle Stadt, auch wenn man bedingt durch die Situation,keine große Lust auf Sightseeing hat.
2 Kolleginnen mußten ihren Urlaub stornieren, aber das war dann auch irgendwann egal, im Vergleich zu anderen, die schlechtere Umstände, als wir hatten - Teheran, Baku,Lagos - wir haben so einige unbeliebte Ziele.
Doch so lange man eine Unterkunft hat, muß man dankbar sein, da gab es wirklich alles andere!Uns ging es da wirklich sehr gut!
Das wichtigste war mir/und auch den anderen, dass zu Hause alles funktioniert und es müssen sich wirklich Dramen abgespielt haben - alleinerziehende Mütter !!! , die nur eine Tagesmutter haben und voller Sorge waren,Spender-Organe, die nicht rechtzeitig ankamen fand ich ganz tragisch.Dann noch Kommunionen,Hochzeiten evt. auch Geburten,Meisterschaften,Prüfungen etc. an denen man nicht teilhaben konnte.
Leon hat es, bis auf einen Hänger, als er mal kurz krank war, super weggesteckt.So ein blöder Vulkan, waren seine Worte.Bert hatte zwar etwas Probleme, seine Dienste zu tauschen, aber es ging irgendwie ...Nur wie lange, war da meine Sorge.
Als wir erfuhren, dass wir am Mittwoch fliegen würden (wir waren die Crew, die am längsten da waren und leider die anderen aufgrund Planerhalt vorlassen mußten), waren wir so happy und Leon war am Telefon wieder der alte -> liebfrech und nur in Sorge, um ein gesuchtes Spielzeug , dass ich angeblich versteckt habe..... tzzt...%)
So, nun bin ich wieder da, Bert erleichtert und Leon wollte noch spät abends auf mich warten, doch der Sandmann war stärker.
Als ich nachts nach Hause kam, mußte ich ihn einfach zu uns ins Bett holen, obwohl er nie wieder rückfällig geworden ist ;-).
Die Sehnsucht nach ihm und der Nachholbedarf waren einfach zu groß.
Sonst sagt Leon immer " Ich muss ganz viel Mama tanken"
Diesmal war es umgekehrt :-)!
Danke und sorry, weil so lang.Ich lese jetzt nicht nochmal Korrektur und hoffe, dass es mir im Nachhinein nicht irgendwann peinlich sein wird ;-).
Liebe Grüße
Klaudija
Bisherige Antworten

Nachtrag @Tanja VS

Vorderste Priorität haben alleinreisende Kinder (Ab 6 Jahren möglich und für mich die absolute Horrorvorstellung, das Leon irgendwo in der Welt unerreichbar ist !!!),Kranke bzw. Notfälle etc.
Wir als Crew müssen ja die Flieger + Passagiere zurückbringen, wir reisen ja nicht als Passagiere.Vorrang haben wir nur, wenn wir zum Dienst gebracht werden.Privat nicht.
Da wir auch lokale bzw.chinesische Flugbegleiterkollegen haben, die in China stationiert sind, werden diese von uns als Crew auf Notsitzen (Jumpseats) mitgenommen, weil sie sonst zur Zeit keine Chance hätten nach Frankfurt zu kommen.
Liebe Grüße
Klaudija

Ein Islandvulkan und seine Folgen ....

Hallo Klaudi,

beim Lesen deines Berichts habe ich echt Tränen in die Augen bekommen. Gerade als du das mit den Spenderorganen geschrieben hast. Man hat da so gar keine Vorstellung von, was da wirklich alles dran hängt, wenn man zu Hause im immer gleichen Trott drinnen ist und nur über Internet und TV von solchen Katastrophen mitbekommt.

Deine Sehnsucht nach Leon muss echt zerreißend gewesen sein. Gerade deshalb, weil ja niemand wusste, WANN das Flugverbot aufgeboben wird. Dieses Ungewisse muss einfach nur zermürbend sein - Wie gut, dass B. seine Schichten umlegen konnte, auch wenn das sicherlich sehr umständlich für ihn war.

Ich wünsche euch ein richtig schönes Family Wochenende :IN LOVE: Das Wetter wird auch schön, dann könnt ihr es euch richtig gut gehen lassen :-) und euch von dem Schock und den anstrengenden Tagen erholen :-)

Alles Liebe

Amber

Ein Islandvulkan und seine Folgen ....

Wie schön! Freut mich, dass Du wohlbehlaten wieder da bist. Jetzt hast Du vielleicht so schnell keine Lust auf einen Langstreckenflug, was?
Toll, dass Leon nach wie vor in seinem Bett schläft, wenn er das während Deiner ungeplanten Abwesenheit auch gemacht hat, ist das doch toll!
Genieß die Tage in Ffm,
LG, Tanja

Ein Islandvulkan und seine Folgen ....

Mein Gott Klaudija, was Du alles erlebt hast liest sich wie ein Filmskript- das war alles so Abenteuerlich, spannend und traurig gleichzeitig! Ich kann mir vorstellen, wie schlimm die Ungewissheit sein musste. Hätte jemand gleich sagen können- noch 4 Tage wäre das ganze wahrscheinlich nicht so schrecklich gell.

Jetzt hast Du was, was Du Dein Leben lang erzählen kannst.

Gsd ist alles gut gegangen, Dein Mann hat alles wunderbar gemeistert und Leon cool geblieben ist :-) Prima!

Und es freut mich zu hören,dass er immer noch in seinem Bett schläft! So einfach und schnell geht das einfach gell.

Also nochmal- willkommen in Deutschland und ich hoffe sowas ähnliches musst Du nie mehr erleben!

Es war wirklich für manche Menschen weltweit eine persönliche Katastrophe, die viele auch Jobs gekostet haben - gefeuert,weil sie nicht zu Arbeit kamen - so dreist ist es in Amerika.Oder lang erwartete Ops , die doch nicht stattgefunden haben :-( So wie Du schreibst eben...

Ich glaub aber die Spenderorgane hatten eine Sondergenehmigung oder wurden mit Helikopter eingeflogen (so weit ich weiß,weiß aber nicht 100%).

Naja, gsd. ist jetzt alles vorbei, und ich hoff Du hast nun paar Tage Urlaub.

Liebe Grüße, Gosia

Ein Islandvulkan und seine Folgen ....

Guten Morgen :-),
Du hast recht, die Ungewissheit und das Warten auf Informationen war das schlimmste!Hoffnung und Resignation im Wechselbad.
Ja, nun bin ich erst mal lange zu Hause, da mein 2.Flug in diesem Monat herausgenommen wurde - zuviele Einsatztage.Jetzt geht es erst wieder mit einem Schulungstag am Dienstag und am 8.Mai mit einem Flug nach Bangkok weiter.Da erwarten mich dann die red-shirts %) - na,klasse!
Ich hoffe, dass sich bis dahin die Unruhen dort gelegt haben.
Wegen Spenderorgane - es gab auf jeden Fall, so weit es ging, einige Sondergenehmigungen für Helikopterflüge, hatte da einen Bericht auf BBC verfolgt.
Leon liebt sein Bett wirklich sehr und möchte gar nicht mehr bei uns schlafen.Selbst als ich jetzt lange weg war, wollte er immer in sein Bett.Nur, wenn er nachts mal wach wird oder gegen Morgen,dann kommt er zu uns rüber.
Liebe Grüße und nochmals danke für Dein posting :ROSE:
Klaudija

Ein Islandvulkan und seine Folgen ....

Hallo Klaudija

Ich hatte hier eine Woche lang meinen Bruder mit Freundin zu Besuch, und kam gar nicht zum schreiben.Besuch ist schön und fein,aber mit einem Bad für 4,5 leute schon ziemlich anstrengend %) Heute sind se weg.

Ich drück die Daumen für den 8 mai,dass du nicht mitten in irgendwelche Demonstrationen landest,hast wirklcih schon genug Abenteuer gehabt.Muss sagen Deine Arbeit ist wirklich spannend, spannender als man denkt.Es wäre zwar nichts für mich,weil ich fliegen nicht soooo gerne mag, aber ab uns an würd ich totaaal gerne mit Dir tuschen :THUMBS UP:

Bei uns klappts neuerdings mit alleine schlafen auch immer besser-letzte 2 Woche n blieb Maja komplett bei sich- fänd ich schön ,wenn es so bliebe-da sind alle einfach viel erholter nach so einer Nacht .

Schön,dass Leon das tolle Bett so schön nutzt-wäre etwas schade drum.

lg gosia

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