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Ein Fremder lädt Kinder in sein Auto ein

Hallo ihr Lieben,

jetzt, wo unsere Kinder etwas größer sind, und die Selbstständigkeit ausprobieren wollen (Kaja ging gerne alleine Brötchen kaufen), ja jetzt haben wir in unserer Siedlung 3-4 Vorfälle gehabt.

Ein Mann sagt zu einem Grundschulkind, es solle in sein Auto steigen, er würde es zu Mama fahren.
Der Mann macht es an einer anderen Ecke in unserer Siedlung noch mal.
Und der Mann bietet in einem anderen Fall dem Kind Geld an, wenn es einsteigt.

Es schockiert uns total und natürich thematisieren wir es. Der Kindergarten hat es gleich aufgegriffen, die Eltern reden darüber. Wir lesen Bücher dazu (Max geht nicht mit Fremden mit). Kaja weiß, dass sie niemals mit einem Fremden mitgehen darf oder zu ihm ins Auto steigen.

Und jetzt schläft Kaja schlecht, träumt davon. Wenn wir mit Filly-Pferdchen spielen, werden diese entführt und wieder gerettet und noch einmal entführt.

Was ich mir genau von euch erhoffe, weiß ich gar nicht. Wenn ihr noch Ideen habt, wie man das aufgreifen kann, ohne zu große Angst zu machen oder einfach tröstende Worte habt, bitte her damit.

LG Bettina, die Kaja im Moment nicht aus den Augen lässt

Bisherige Antworten

Ein Fremder lädt Kinder in sein Auto ein

Hallo Bettina,
ein sehr sensibles Thema. Ich bin da auch unsicher und weiß nicht, wie ich da reagieren soll bzw. was richtig und was vielleicht auch zu viel ist und den Kindern mehr Ängste macht oder sogar verunsichert, als dass es nützt...
Ich hab mit unserem Großen auch schon einige Bücher zu dem Thema gelesen (u.a. auch das Max-Buch) und Henri weiß THEORETISCH auch, dass er nicht zu einem Fremden ins Auto steigen bzw. mitgehen darf. Ich hab ihm gesagt, dass es "Kinderklauer" gibt, die kleine Kinder mitnehmen und nicht wieder nach Hause bringen. Einzelheiten habe ich ihm natürlich erspart.
Auf der anderen Seite - so krass es klingt - ich glaube, wenn ein Fremder es wirklich drauf anlegt und es perfide genug anstellt, dann bringen die Warnungen vorher nichts; da zählt dann ganz einfach das Bauchgefühl des Kindes und ob es mutig/selbstsicher genug ist, darauf zu hören.
Ich hab ein Interview mit einer betroffenen Mutter gelesen, dessen Kind entführt und ermordet wurde. Der Täter hat ihrem Sohn gesagt, dass seine Mutter einen Unfall hatte und er ihn schnell ins Krankenhaus zu ihr bringen würde. Welches Kind wäre in dem Moment nicht mitgegangen?
In so einem Fall könnte ich auch nicht mit Sicherheit sagen, was mein Kind tun würde. Ich glaube, das hängt ganz viel von der Situation und dem Bauchgefühl ab. Ich sage Henri immer und immer wieder, dass er zu niemandem ins Auto steigen DARF und dass er auch mit einem fremden Erwachsenen nicht sprechen soll, wenn ich nicht dabei bin. Und dass er IMMER IMMER IMMER auf sein Bauchgefühl hören soll. Wenn er ein komisches Gefühl hat, wenn er etwas nicht will - dann MUSS er nein sagen, sich zur Not auch wehren und ganz laut schreien.
Ich glaube (und hab es auch irgendwo mal gelesen), dass sich solche Menschen oft zurückhaltende, schüchterne Kinder aussuchen, von denen sie denken, dass diese "leichte Opfer" seien. Ich finde es daher wichtig, dass Kinder gerade was ihren Körper und ihren eigenen Willen angeht, selbstbewusst sind, nein sagen können und auch merken, dass sie darin unterstützt werden. Blödes Beispiel: Der Oma-Kuss. Wenn Henri nicht geküsst werden möchte, sagt er das - auch wenn Oma noch so nen beleidigten Flunsch zieht. Er darf und soll nein sagen, wenn er es nicht möchte und das wird respektiert. Auch bei der letzten Untersuchung - da wollte der Kinderarzt seine Vorhaut zurückziehen. Henri hat nein gesagt und dass er das nicht möchte. Das fand der Arzt sehr gut (und ich auch, obwohl ich im ersten Moment etwas irritiert war), hat ihm das nochmal in Ruhe erklärt und ihm dann gesagt, dass er es selber machen soll und er nur schauen möchte.
Das sind vielleicht alles kleine Sachen, kleine Dinge, die man als Eltern tun kann... ob sie im Ernstfall etwas nützen, weiß man nicht.
Auf der anderen Seite hab ich aber auch Bedenken, dass ich durch zu viele "Warnungen" Henri Angst einjage und er zukünftig in jedem fremden Menschen zuerst etwas Böses vermutet...
Ich glaube, dass man das daher auch noch mal von Kind zu Kind sehen muss. Wäre mein Kind z.B. extrem offen bei Fremden, ließe sich von jedem anquatschen, dann wären meine Bedenken größer und ich würde dieses Thema auch noch mal verschärfter angehen. In deinem Fall hat Kaja das "Grundprinzip" ja verstanden und sie setzt es sogar in ihren Spielen um. Daher würde ich nicht mehr groß auf sie einreden und das Thema ruhen lassen.
Tröstende Worte zu finden oder Mut zu machen fällt mir bei so einem Thema echt schwer. Ich wäre garantiert auch eine Mutter, die ihr Kind nicht aus den Augen lassen würde. Oder es nicht alleine irgendwohin gehen lassen würde, sondern nach Möglichkeit nur noch zu zweit, zu dritt, in kleineren Gruppen.
Aber leider Gottes ist es ja so - selbst wenn sie dieses Schwein (hoffentlich!) sehr schnell kriegen, solche Situationen können immer wieder passieren und da bist du auch nicht rund um die Uhr zur Stelle, um Kaja zu beschützen. Und abgesehen davon liegen die Täter in solchen Fällen ja leider meistens im Familien-oder Bekanntenkreis. Daher würde ich in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr über den "bösen Mann, der das Kind ins Auto lockt" reden, sondern allgemein. Ihr Selbstbewusstsein und ihre Persönlichkeit immer wieder stärken. Nein sagen üben.
Ich hoffe, dass so etwas unsere Kinder stark macht, nicht nur in solchen Fällen, sondern generell.
Liebe Grüße,
Ela

Ein Fremder lädt Kinder in sein Auto ein

Hi Bettina,
da hilft wohl nur üben, üben, üben. Frag doch mal im Kiga nach, ob sie nicht einen Selbstbehauptungskurs anbieten können. Machen wir jedes Jahr. Dort lernen die Kinder, in allen möglichen Lagen "NEIN" zu sagen. Vom Fremden im Auto über den Nachbarn, aus dem Spiel, mit Lockmittel Hasen-Katzen-Hundebabys, mit Drohung usw. Wir haben bei Tim eine Liste gemacht, mit welchen Menschen er fahren darf, auch ohne dass ich es ausdrücklich erlaubt habe (könnte ja mal theoretisch passieren, Tim ist unterwegs, es fängt an zu schütten, meine Freundin fährt grad vorbei o.ä.) also haben wir überlegt, wer alles in Frage kommt, waren dann ca. 5 Personen. Dann hab ich immer wieder gefragt was er machen würde wenn jemand kommt, ihn ins Auto zieht, nach dem Weg fragt usw. Reaktion war irgendwann immer: laut rufen und weglaufen und dabei viel Lärm machen. Falls der andere handgreiflich wird, beißen, treten und schreien.
So, das ist der eine Punkt, der andere: ich würde in so einer akuten Situation meine Kinder absolut nicht mehr allein unterwegs sein lassen. Schade, aber ist halt so.
Hoffentlich hört das bald auf und dieser gestörte Typ wird gefunden.
Liebe Grüße, Anja

Ein Fremder lädt Kinder in sein Auto ein

hi bettina!

das ist wirklich ein heikles thema. zum einen will man ja sein kind zur eigenständigkeit erziehen, zum anderen eben auch sensibel für gefahren machen. milena ist von grund auf ein misstrauisches kind. sie liebt z. b. tiere u wenn sie jemand wirklich so ködern würde, weiß ich echt nicht wie sie sich verhält. generell ist sie eher selten alleine unterwegs. ab und zu läuft sie zu ihrer freundin alleine. oder sie geht nach dem kiga einen anderen weg nach hause als ich.

wir haben auch schon einige bücher zu diesem thema gelesen u wir sprechen auch ab und zu darüber.

bei uns in der gemeinde war an der grundschule mal ein ähnlicher vorfall. viele eltern haben dann ihre kinder nicht mehr mit dem bus dorthin fahren lassen, sondern sie direkt in der schule abgegeben u wieder geholt. das war echt eine krasse zeit!

außer wachsam sein u das kind stärken fällt mir ehrlich gesagt nicht viel ein...

lg

dani

Ein Fremder lädt Kinder in sein Auto ein

Hallo Bettina,
ich kann dir da auch so nicht weiterhelfen.
Ich habe Luca eben gesagt, dass es Leute gibt, die Kinder mit irgendwas in ein Auto locken... Aber Luca ist auch noch nicht irgendwo alleine bzw. kommt in die Verlegenheit alleine irgendwo hinzugehen. Nicht, weil ich es ihm nicht zu traue, sondern weil ich genau vor sowas Angst habe.
Leon, er ist 9, darf mittlerweile mit dem Rad zur Schule fahren. Hier ist es aber so, dass entweder mein Mann oder ich, eh ein paar Min. später an der Schule vorbei fahren, um zur Arbeit zu kommen. Und so sehen wir ja, dass er gut angekommen ist.
Ich finde es sehr schwierig, denn einerseits will man die Kleinen schützen und andererseits will man sie ja aber auch selbstbewusst erziehen und ich denke, da gehört dann eben Verantwortung an´s Kind zu übertragen mit dazu. Man kann die Zwerge ja schlecht noch mit 14 durch die Gegend fahren.
Bin da so ein wenig hin- und hergerissen.
Wenn es möglich ist, würde ich die Kids in "Gruppen" schicken. Ich denke, das ist noch am Sichersten.
LG, Lara

Kaja hatte eine gute Idee

Danke für eure Antworten.

Kaja beschäftigt sich viel mit dem Thema und letzte Woche hatten wir im Kindergarten einen Elternabend zum Thema "sexueller Missbrauch an Kindern".

Seit 10 Tagen ist hier nichts mehr passiert und langsam beruhigen wir uns wieder. Kaja redet aber noch viel davon und hat gestern einen unsichtbaren bösen Mann verhauen.

Und jetzt ihre gute Idee: Auf ihrem Schulranzen möchte sie einen falschen Namen haben. Wenn dann jemand kommt und sagt: "Liebe Xyz, deine Mama schickt mich, ich soll dich zu ihr nach Hause bringen." Dann weiß sie sofort, dass es ein böser Mann ist, weil er ihren echten Namen nicht kennt.

Das finde ich eine tolle Idee.

LG Bettina

Ein Fremder lädt Kinder in sein Auto ein

Hallo Bettina,
da bekomm ich gerade Gänsehaut........
Chiara hat ein Buch, weiss jetzt gerade nicht, wie es heisst, wo zuhinterst ein Tipp angegeben ist.
( weiss jetzt gar nicht, ob es jemand schon geschrieben hat..... Hab die Antworten noch nicht gelesen...... Liege mit Magen Darm Grippe im Bett :-!
Also der Tipp:
Man macht ein geheimwort mit dem Kind aus. Wenn ein Fremder das Kind irgendwie ins Auto locken will, muss er zuerst das Geheimwort sagen......
Vielleicht kann das auch ein bisschen helfen?
Liebe Grüsse aus dem Bett
Fabi
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