Liebe Tina,
jetzt nochmal von vorn: Mit diesem Mädchen gab es also vorher schon Probleme. Hatten die auch was mit der Verletzung der Aufsichtspflicht zu tun, oder ging es da um andere Dinge? Und inwiefern hat Dich die Mutter denn angelogen? Hat sie gesagt, die Kinder hätten die ganze Zeit drinnen gespielt? Und wo ist "draußen"? Auf dem Spielplatz um die Ecke? In einer verkehrsberuhigten Zone? An einer Hauptverkehrsader?
Wir haben hier nebenan zwei zehnjährige Jungs, von denen einer immer mal mit Hendrik spielt. Die dürfen auch hier auf der Straße spielen. Das ist eine Sackgasse in der 30er Zone, also bis auf einen hirnlosen Nachbarn eine sehr unspektakuläre Gegend. Allerdings darf Hendrik hier genau bis zur Hecke, die an unser Grundstück grenzt, und alles die Straße weiter runter ist verboten. Das weiß Hendrik, und weiter geht er auch nicht, egal, wozu Jan ihn anstiften würde. Wenn Hendrik sich mit anderen Kindern trifft, ohne dass ich dabei bin, gibt es bei uns klare Abmachungen - und zwar zwischen Hendrik und mir, und nicht zwischen anderen Kindern und mir oder anderen Müttern und mir. Werden sie nicht eingehalten, ist das also auch ein Problem zwischen Hendrik und mir. Deswegen wäre ich da wahrscheinlich in erster Linie auf meinen eigenen Sohn sauer.
Das Problem mit der Unehrlichkeit der anderen Mutter hätte ich schon auch. Aber ich würde Dir empfehlen, darüber ein paar Nächte zu schlafen. Jetzt gerade bist Du sauer und sicher auch unreflektiert. Wenn sich das Ganze etwas abgekühlt hat, kannst Du immer noch hingehen und sagen, dass die Berichte über den Nachmittag doch sehr unterschiedlich waren, und dass Du Dir das nicht erklären kannst. Das wird die andere Mutter sicher in Erklärungsnot bringen, und das ist ja schon peinlich genug. Abschließend würde ich sagen, dass es eine Frage des Vertrauens ist, in wessen Obhut man sein Kind gibt. Wenn kein Vertrauen gegeben ist, müssen sich die Wege der Kinder leider trennen. Schade für die beiden Kinder.
Ganz liebe Grüße
Lena

Hallo Lena, nein die bisherigen Probleme waren dagegen Peanuts. Zum Beispiel hält sich die Mutter nie an vereinbarte Zeiten zum Bringen und Abholen, da gibt es schon mal Abweichungen von 1 Stunde. Und wo genau sich meine Tochter überall aufgehalten hat, weiß ich nicht. Die beiden sind wohl "herumgezogen". Das ist ja auch der Punkt, der mich wütend macht. Aber sie erzählte von einem Spielplatz, der ca. 400 m von unserer beiden Häuser entfernt ist, wo zwar kein Verkehr aber auch keine Häuser mehr sind.
Die Mutter hat mich angelogen, weil wir vorher ganz klar ausgemacht haben, dass die Kinder dort in der Wohnung sind und weil sie wusste, dass ich "alleine-unterwegs-sein" ablehne. Natürlich trennen sich die Wege der Kinder. Daran wird sich auch nach ein paar Nächten nichts ändern. Das Vertrauensverhältnis ist kaputt.
lg, tina

Liebe Tina,
ja, ich dachte mir das schon, dass die Kinder nicht mehr zusammen spielen dürfen. Ich denke, Du solltest das nur der Mutter erst in ein paar Tagen kundtun, und das ruhig und reflektiert. Du kannst ihr ja sagen, dass Du das Gefühl hast, dass Dein Vertrauen missbraucht wurde. Du kannst ihr sagen, dass es Dich nervt, dass sie so unpünktlich ist. Und Du kannst ihr auch nochmal sagen, dass Du Deine Tochter in aus Deiner Sicht sichererem Umfeld wissen willst. Nur wenn Du schreibst, dass Du es dabei nicht belassen möchtest und dass Du noch weitere Maßnahmen ergreifen möchtest, dann finde ich das irritierend. Sei mir nicht sauer, aber ich finde, das ist zu viel Reaktion auf eine zu kleine Sache.
Was schwebt Dir denn als weitere Maßnahme vor? Was würdest Du gern tun, und was hältst Du für angemessen?
Ich denke, es reicht, wenn Du das mit der anderen Mutter, vor allem aber auch mit Deiner Tochter klärst. Die sollte schließlich wissen, was sie darf und was nicht. Sonst kann sie sich den plötzlichen Kontaktabbruch sicher nicht erklären.
Dass die Kinder zum Spielplatz gegangen sind, zumal zu einem, der leicht und ungefährlich zu erreichen ist, finde ich persönlich jetzt nicht so schlimm. Nur sie hätten eben bescheid sagen müssen. Aber auch das muss jedes Kind einmal falsch gemacht haben, damit es weiß, dass das gar nicht geht.
Ganz liebe Grüße
Lena

hallo tanja,
also erstmal: ja ich kann verstehen was du damit sagen möchtest und ich bin mir sicher das du mit "weiteren maßnahmen" meinst dass du die mutter zur rede stellst und gleichzeitig den kontakt gänzlich abbrechen möchtest.
wenn mir das passiert wäre, dann wär ich 100% ebenso wütend und aufgeregt wie du und würde gleich handeln wie du. jedoch was lernt deine maus daraus? SIE weiß vielleicht gar nicht das es verkehrt war. guck mal....die andere mama ist ebenso wie du eine respektsperson für ihr kind wie du für dein kind eine bist. deine tochter hat IN DEM MOMENT gar nichts falsches gemacht, denn die tatsache das die andere mutter erlaubt hat das beide rausgehen (unbeaufsichtigt) erfolgte ja mit dem hintergrund das eine mama (die wie gesagt auch eine respektsperson ist) es erlaubt hat und du (da du ja nicht anwesend warst) ja "scheinbar" IN DEM MOMENT nichts dagegen hattest. das meine ich jetzt einfach nur aus den augen des kindes gesehen.
wenn du jetzt nichts unüberlegtest tust, sondern deine tochter in einer ruhigen minute mal zu einem gespräch beiseite nimmst und ihr erzählst wieso du sauer bist und ihr auch noch erklärst das du nicht möchtest das sie allein (auch wenn ein anderes kind dabei ist) draußen rumstromert und gleich noch dazu sagst das das mit der mutti nicht abgesprochen war - lenkst du ein, deine tochter versteht das das nicht okay war. jetzt kannst du anschließend mit dem argument kommen: schatz hör mal, ich möchte nicht das das nochmal passiert. vielleicht ist es besser wenn du nicht mehr zu dieser freundin gehst sondern das dieses mädchen lieber zu uns kommt. - wäre das eine option?
erklär ich warum du nicht möchtest das sie allein geht, erklär ihr das ein anderes kind nicht in der lage ist gefährliche situationen immer korrekt einzuschätzen. erklär ihr das es dir lieber ist wenn ein erwachsener ein auge auf die mäuse hat und das das auch nichts schlimmes ist wenn du dir als ihre mama sorgen machst.
deine wut muss erstmal ein bißchen verrauchen, das ist klar. denn ich weiß leider aus eigener erfahrung: in der ersten wut sagt man manchmal dinge die man hinterher zwar vielleicht immer noch so sieht aber es vielleicht doch lieber anders "verpackt" hätte.
ich finde jedoch an erster stelle sollte das gespräch mit deiner maus stehen und dann das offene aber bestimmte gespräch mit der mutter.
lg, sandra

Hallo ihr lieben, danke für die Antworten. Also, als erstes gestern habe ich Alina gesagt, dass sie nicht Schuld ist, aber mit der Freundin nicht mehr spielen kann, weil sie und die Mutter sich nicht an Vereinbarungen halten. Sie hat das ohne große Widerworte hingenommen und wusste sowieso, dass es nicht richtig war, hatte aber keine Chance sich gegenüber der älteren und dominanten Freundin durchzusetzen. Abgesehen davon hatte sie sich drauf gefreut, bei der Freundin zuhause zu spielen. Gut fand ich, dass sie keinen Moment gezögert hat, mir die Wahrheit von sich aus zu erzählen. Sie hätte mich auch anlügen können. Ja eure Tipps sind nur teilweise anwendbar. Zum Beispiel so lange warten, bis sich die Mutter wieder meldet und ihr dann die Meinung sagen. Da hier ein gewisses Anstandsdefizit besteht, ruft sie nicht wie normale Menschen vorher an, sondern schickt ihre Tochter unangekündigt zu uns zum Sturmklingeln und ich habe dann das Theater an der Tür. Ich habe mich jetzt wirklich lange genug geärgert. Ich habe die Freundschaft die ganze Zeit geduldet, weil Alina an dem Mädel hängt, was ich nie nachvollziehen konnte (frech, vorlaut und unerzogen). Aber es reicht jetzt. Da die zwei jetzt auch nicht mehr zusammen im Kindergarten sind, wird das "langsame Vergessen" hoffentlich nicht so schwer. Leider wohnen sie in der Nachbarschaft, da wird man sich zwangsläufig öfters über den Weg laufen.
Lg&danke