Hi Domi!
Ich schick dir mal einen ganz ganz dicken knuddler!
Natürlich bist du keine schlechte Mutter, du bist nur, eben ausgelaugt. Es gibt so Phasen, und aus Robins Seite ist es auch irgendwie zu verstehen, ist halt seine Art Aufmerksamkeit einzufordern, weil er nicht immer der Große und Vernünftige sein will. Ist Normal. Das Du ausgelaugt bist, wenn du quasi allein bist. Sorry wollte dir geren noch mehr schreiben, aber meine Tochter braucht auch grad Aufmerksamkeit...
lg + hoffe du findest bald viel Unterstützung, um deine Batterien aufzuladen.
Serena

Hallo Domi, hallo Gabi,
bei uns die gleiche Situation - und auch wir haben im August zum zweiten Mal Nachwuchs bekommen. Gibt es da einen Zusammenhang? Hmm, ich glaube eigentlich nicht, weil Henri zu Jakob auch sehr lieb und fürsorglich ist. Kann mir die Eifersuchtsschiene also auch nicht wirklich vorstellen... vielleicht spielt die ne kleine Nebenrolle, aber mehr auch nicht.
Ich glaube, es ist einfach "nur" die Trotzphase. Henri ist besonders quengelig und leicht auf die Palme zu bringen, wenn er aus dem Kindergarten kommt (er geht nachmittags): Da ist er immer richtig k.o. Es muss dann nur eine Kleinigkeit anders sein als sonst bzw. er fühlt sich einfach "schief angeguckt" und schon geht das Gebrüll/Gekreische los. Meist total unverhofft, von null auf hundert. Dann kommen auch gerne Sprüche wie "Ich hab dich nicht mehr lieb" oder "Lass mich in Ruhe". Anfangs haben die mich sehr überrascht, taten mir ehrlich gesagt auch weh, obwohl ich sie auch von Beginn an richtig einzuschätzen wusste. Trotzdem ist es gemein, wenn man sich auf sein Kind freut, man hat schöne Sachen vor und bekommt dann solche Gemeinheiten vorn Latz geknallt. ;-) Aber komischerweise sind mein Mann und ich mit der Zeit schon so'n bißchen abgestumpft, wir reagieren da gar nicht mehr drauf und prompt hab ich auch irgendwie das Gefühl, dass es etwas besser wird.
Im Vergleich zu Jakob ist Henri natürlich schon "groß", aber ich muss mir oft auch in Erinnerung rufen, dass er auch erst 3 Jahre alt ist und viele Dinge eben auch noch nicht kann oder nicht in dem Maße versteht, wie ich es gerne hätte. Da seh ich den Fehler eigentlich ganz klar bei mir und trotzdem ist es im Alltag schwer bis unmöglich immer für alles Verständnis zu haben. Ich flippe auch gerne aus und schreie rum - und hab hinterher dann ein schlechtes Gewissen.
Und ich zweifle auch oft an mir selbst, aber ganz ehrlich? Wie Cube das schon so schön beschrieben hat, ich glaube, das macht eine gute Mutter auch aus. Man will halt alles "perfekt" (oder zumindest so gut wie... ;-)) haben, man hat seine genauen Wünsche und Vorstellungen und die stimmen nun mal nicht immer mit denen der Kinder überein.
So anstrengend Henri zwischendurch auch sein kann, ich glaub fest dran, dass das wiedermal nur ne Phase ist. ;-) Bis vor kurzem hatten wir zum Beispiel auch Probleme mit dem Essen (da war Henri auf einmal total kniepig und hat kaum was gegessen) und kaum hab ich hier jammervoll gepostet - schwupps kam quasi über Nacht ne hundertprozentige Verbesserung und er futtert nun wieder wie ein Scheunendrescher. Vielleicht gibt es ja diesmal das gleiche Ergebnis... :-D
Mir tut es nur irgendwie leid für Jakob, weil er durch den Stress manchmal echt zu kurz kommt. Ich hab für ihn sowieso weniger Zeit als für Henri damals und dann gibt es auch noch fast jeden Tag das Gebocke mit Henri... super. Auf der einen Seite hat Jakob dann Action, aber auf der anderen Seite wahrscheinlich mit 2 Jahren schon nen Tinnitus.
Ach ja: Bei anderen (Omas, Opas etc.) ist Henri übrigens super drauf. Klar versucht er da auch schon mal seinen Willen durchzusetzen, aber es hält sich alles im Rahmen und alle sind immer ganz begeistert von ihm. Das macht mir ja Mut, weil ich merke, dass die Erziehung grundsätzlich fruchtet und er sich zu benehmen weiß. Kunststück allerdings - wenn er bei Großeltern ist, tanzt ja meist auch alles nach seiner Pfeife und er bekommt das "Rundum-Exklusiv-Verwöhn-Programm". Hier zuhause nicht.
Ich hab irgendwann und irgendwo übrigens auch mal nen ganz klugen Spruch gelesen, der ging irgendwie so (oder so ähnlich ;-)): Dass die Kinder sich nur dort wie die Axt im Walde benehmen, wo sie wissen, dass sie es können. Das soll heißen, dass unsere Kinder sich unserer Liebe und Geborgenheit sicher fühlen und deswegen eben auch mal über die Stränge schlagen. Hmm, blöd ausgedrückt, aber ich hoffe, ihr habt mich verstanden.
LG - und ihr seid nicht allein :DRINK:
Ela

Hallo Domi,
ich habe mich hier ja in einem anderen Posting auch mal über Manuels Verhalten ausgiebig aufgeregt...ich verstehe Dich sehr gut und es hat übrigens nichts damit zu tun, ob man nun eine "gute" oder eine "schlechte" Mutter ist.
In diesen Kategorien zu denken bringt nix (siehe andere AWs) und ist überhaupt nicht hilfreich. Ich fühle mich weitestgehend nicht grad als die "Supermutter" und auch nicht als "übermäßig gut". Aber, wie heißt es so schön: Es reicht den Kindern (!), wenn man eine hinreichend gute Mutter ist. Es geht nicht ums "Verkehrtmachen" (das hast du mit Sicherheit nicht) sondern einfach darum, "irgendwie" durch diese Phase durchzukommen.
Leider gibt es eben ein paar Kinder (dein Großer u. meiner gehören eben dazu), die total anstrengend sind. Manuel war das eigentl. schon immer, d.h. ich bin den "Kummer" gewohnt. Schlimmer ist es wahrscheinl., wenn ein Kind "plötzlich" damit anfängt.
Konkrete Tips wg. TV / ipod: Bei Manuel wird bei seinem Vater (der 1 TV hat, ich hab keins) der Wecker gestellt. Wenn der klingelt, wird das TV ausgemacht. Bei mir darf Manuel abends und am WE mal 1 od. 2 "Filme" (wir reden von 5 min Blaubär oder Maus-Sachgeschichte) aufm PC gucken. Die darf er auch mal 5 od. 6x hintereinander gucken. Sind eh immer dieselben :-). Es hilft den Kindern, wenn es wirklich immer zur gleichen Zeit TV gibt u. wenn es auch 1 Regel gibt "Nein, kein TV". Da müssen u. dürfen sie sich ärgern u. traurig sein, aber da müssen sie eben durch.
Morgenablauf: Manuel besitzt 1 DIN A Blatt mit Bildern u. Pfeilen. Dadurch hat er morgens seine Struktur konkret vor Augen (aufstehn, frühstücken, anziehen etc.). Darüber hinaus haben wir an seiner Magnettafel einen Wochenkalender. Jeder Wochentag ist 1 Magnet in einer anderen Farbe (die 5 Kita-Steine haben unterschiedl. Farben, sind aber gleich groß), das WE sind 2 Herzen. Jeden Tag kann er abends 1 Stein wegnehmen. Er sieht, wie viele Kita-Tage noch zu "schaffen" sind. Für die Fußball-Trainingstage hab ich 1 Fußball auf den Magnet geklebt, für die Musikschule 1 Trommel. Er weiß, dass ich am gelben Tag Tanzen unterrichte.
Gut, dass seine Oma (siehe mein Posting oben) das nicht weiß. Die würde mich für total bescheuert erklären. So nach dem Motto: "Was du da alles fürs Kind machst, das ist doch total unnötig u. übertrieben." Sie glaubt wahrscheinl., dass ich ihn damit eh wieder nur verziehe. Aber Manuel braucht das eben - er möchte selbst kontrollieren u. wissen, welcher Tag heute ist. Er will nicht wg. solcher Fragen auf mich "angewiesen" sein.
Und: Der Morgenablauf klappt grundsätzl. etwas besser.
Manuel sagt auch nicht immer u. zu jedem "Hallo" oder "Tschüß". Ich zwing ihn auch nicht dazu. Solange ich diese Floskeln nutze, wird er das auch irgendwann. Und "Tschüß" sagt er grundsätzl. nicht gerne, weil das ja heißt, dass jemand geht, den er vllt gerne noch ein bisschen bei sich hätte! Tschüß heißt Abschied u. macht manchmal traurig, wer will schon traurig sein?
Überleg Dir einfach gut, wo du "kämpfen" bzw. argumentieren u. durchgreifen möchtest, und wo nicht. Hallo u. Tschüß sind für mich keinen "Kampf" od. eine Diskussion wert. Ganz ehrlich.
Wie wichtigen Punkte (wann u. wie viel TV etc.) sollten mit dem Partner abgestimmt sein, dann gibts auch kein "Ausspielen".
LG
Nadine