Ist zwar schon aus dem Jahre 1998:
Diese Spielzeugpistolen sind jedoch keine harmlosen Spielzeuge, sondern können bleibende Hörschäden und Tinnitus verursachen. Mit einem speziellen Messaufbau für Knalle untersuchten wir die Spitzenpegel von Spielzeugpistolen. Wir verwendeten dabei einen Kunstkopf und gingen bei der Anordnung von einer realistischen Spielsituation aus, in der ein Kind das andere erschrecken will, sich deshalb von hinten heranschleicht und die Spielzeugpistole nahe dem Ohr krachen lässt. Es ergaben sich bei diesen realitätsnahen Messun
gen Spitzenpegel von bis zu 186 dB. Mit dem gleichen System haben wir das Bundeswehrgewehr G3 gemessen, wobei der Kunstkopf an der Positiondes Schützen lag und keinen Gehörschutz trug. Der Spitzenpegel des Gewehres lag bei 168 dB. Vergleicht man den Spitzenschalldruck des Gewehrs mit jenem der Spielzeugpistole, so kommt das Gewehr doch ziemlich «schlecht» weg. Dass der Knall der Spielzeugpistole subjektiv nicht so laut zu sein scheint, liegt daran, dass er nur 1/10 000 Sekunde dauert. Die Hörschäden aber, die Kinder davontragen, zeigen, wie laut der Knall effektiv ist. So wissenwir in Deutschland bereits von 20 Kindern, dass sie dauerhafte und ernsthafte Schäden davongetragen haben. Bei einzelnen liegt bei 4 kHz ein Hörverlust vor, wie man ihn üblicherweise bei einem 60- oder 70jährigen erwartet. Unsere Messungen von Spielzeugpistolen und die Untersuchung bei den Eskimos lassen also den Schluss zu, dass die Chance sehr hoch ist, durch einen Knall sein Gehör innerhalb von lediglich einer 1/10 000 Sekunde für immer zu ruinieren.
http://www.htw-aalen.de/dynamic/img/content/studium/a/hoerakustik/skripteartikel/soziakusis.pdf