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Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo zusammen,
nachdem sich hier die Beikostfragen häufen, habe ich mal in meinem Kinderratgeber aus den USA nachgeschlagen (wir haben dort eine Zeit lang gelebt). Und einer der renommiertesten Kinderärzte des Landes, Terry Brazelton aus Boston, empfiehlt dort als Einführung der Beikost mit einem halben Jahr:
1. zuerst abends einen Milchbrei
2. dann Obstgläschen zum Frühstück nach STillen oder Flasche
3. erst jetzt mittags Gemüse langsam aufgebaut zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Die restlichen Mahlzeiten bleiben Flasche oder Stillen.
Merkwürdig oder? Die Amerikaner leben ja nun ernährungstechnisch auch nicht gerade hinterm Mond.
Da hier ja auch einige im Ausland leben (neben Österreich und Schweiz doch auch England, Spanien, Italien, sonst noch was?) würden mich mal die länderspezifischen Beikostvariationen interessieren. Und zwar nicht nur, was "man" so macht, sondern was die Kinderärzte empfehlen. Wer hat Lust?
Liebe Grüße von Ruth mit Mäusemann, 20 Wochen alt und vollgestillt
Bisherige Antworten

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

hi ruth,
irgendwo fängt man mit brokkoli an (italien ?). finde ich gar nicht so schlecht, weil die karotten ja echt oft verstopfung verursachen. brazelton ist ja super bekannt. wird halt dort einfach so sein. naja, als mein sohn vor 5 jahren soweit war, hab ich auch gelesen, dass man entweder zuerst den milchbrei oder eben gemüse einführen kann. mal sehen, was in 5 jahren so aktuell ist.
lg nicole

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Tja, in 5 Jahren wird sicher irgendjemand rausgefunden haben, daß Astronautenkost das beste ist ;-)) Aber Broccoli? Pupsen die Babies dann nicht am laufenden Band mt mit bestem Aroma (brrr)?
LG Ruth

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Ich kann dir zu keinem weiterem Land nichts sagen.Aber mich wunderts nicht das in den USA(wos ja bekanntlich viele dicke gibt)mit dem süßen zeugs angefangen wird.
Ich hab mal ne Sendung mit Jamie Oliver(dem amerikanischen "Star"koch)gesehen.Da hat man versucht in den Schulkantinen auf gesundes essen umzustellen.Also keine Pommes,Burger etc.Es wurde kein Stück angenommen von den Schülern.Fast alle bestanden auf ihr fettiges essen.Traurig.Aber wenns denen doch so vorgelebt wird:-( Etwas vom Thema abgekommen aber wollt ich dazu mal loswerden.LG Mandy

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Jamie Oliver ist meines Wissens Engländer und produziert auch die Kochsendungen dort.

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Ist doch alles dasselbe:-))Ja mag sein,bin mir das wie gesagt nicht sicher.LG Mandy

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo Many, Jamie Oliver ist in der Tat Engländer und die sind in der Tat noch merkwürdiger drauf was das Essen betrifft. Ich muss aber mal ne Lanze für die Amerikaner brechen: Brazelton kommt ja von der Ostküste (Boston) und da ist ein Großteil der Leute (also die die es sich leisten können) sehr bewusst was gesunde Ernährung etc. angeht. Und Brazelton ist der absolute Stillfanatiker und weist dauernd daraufhin, daß man keine Saft in Fläschen tun und auf Zucker generell verzichten sollte. Das nur zur Erläuterung.
LG von Ruth, deren große Kinder, wenn ich sie ließe, auch gerne von Pommes, Pizza und Spaghetti lebten ohne das schreckliche Gemüse....

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Ich weiß nur, dass man in Japan mit Fisch anfängt, was ja in Deutschland im
ersten Lebensjahr angeblich total schlimm ist. Und in vielen Ländern wird viel
später mit Beikost angefangen als hier.
Insofern nehme ich diese ganzen Empfehlungen nur begrenzt Ernst. Manches ist
schon sinnvoll, z.B. halte ich nicht viel davon, vor dem Alter von 5-6 Monaten
mit Beikost anzufangen, und Zucker würde ich einem Baby auch niemals geben.
Aber ich kenne z.B. mehrere Leute, die ihr Kind bis zu 10/11 Monate quasi voll
gestillt haben und dann Fingerfood, also ganz ohne Brei - ohne dass die Kinder
darunter gelitten hätten. Wenn Luzie nicht bald in die Krippe käme und es für
mich sehr unpraktisch wäre, täglich mehrere Milchmahlzeiten abpumpen zu
müssen, würde ich das wahrscheinlich auch so machen.
LG Johanna

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo Johanna,
Hast Du schon mal ausprobiert, ob Luzie mit Fingerfood (sprich Pellkartoffeln, gedünstetes Gemüse, Reiswaffeln) klarkommen würde? Svenja wird ja nun auch bald zur Tagesmutter kommen und ich hege noch ein bischen die Hoffnung, über die Schiene um großartiges Abpumpen (wobei sie die Flasche im Schub eh verweigert) oder Brei kochen herumzukommen. Praktische Erfahrung damit hab ich aber noch keine, da ich bei Wiebke damals länger zuhause war und von Fingerfood für Säuglinge auch noch nichts wußte, weshalb mich Erfahrungsberichte aus erster Hand besonders interessieren.
Schöne Grüße, Meike mit Svenja (24 Wochen und noch voll gestillt ... aber spätestens in 2 Wochen wird das Experiment Pellkartoffeln gestartet *g*)

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo Meike,
ich kenne, wie gesagt, viele Leute, die Fingerfood geben, und finde das
prinzipiell nett. Allerdings sind die meisten Babys erst wesentlich später in
der Lage, damit umzugehen, als Brei vom Löffel zu essen. Sie sabbern zwar
mal auf einer Reiswaffel herum, aber ob davon was im Magen landet, ist
Glückssache. Um mit Fingerfood das Stadium zu erreichen, in dem ernsthaft
eine Stillmahlzeit ersetzt wird, braucht man verdammt lang (meist erst mit
einem Jahr oder so). Daher finde ich das für uns im Moment nicht praktikabel,
was nicht heißt, dass sie das nicht dürfen soll - aber eher nebenher und
zusätzlich.
Brei selberzukochen habe ich aufgegeben, den mochte Ladis damals nie,
während er die alnatura-Gläschen anstandslos gegessen hat. Aber abpumpen
werde ich wohl müssen. Luzie fängt ja in einem Monat in der Krippe an, und
bis dahin wird sie auf keinen Fall 8-9 Stunden ohne Milch auskommen.
LG Johanna

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo Johanna,
8-9h ist natürlich schon arg lang, wobei Svenja kürzlich (mitten im Schub) auch mal 8h gewartet hat, bis ich wieder nach hause kam (wärend die Oma und der Papa vergeblich versuchten, ihr die gut 400ml abgepumpter Milch schmackhaft zu machen, die ich hiergelassen hatte *g*). Wir werden bis Jahresende zum Glück nicht mehr als 5-6h haben, da kann ich mir schon eher vorstellen, daß Svenja wirklich ohne Milch auskommt (sofern sie dann schon Interesse an Kartoffel und Co hat). Die Zeiten hat sie bisher zumindest schon einige Male gefastet, wenn ich in die Firma mußte (scheinbar nimmt sie im Schub aus Prinzip nichts aus der Flasche *seufz*).
Schöne Grüße, Meike
P.S.: Bei Wiebke hatte ich damals die Möglichkeit, einfach zu stillen, wenn sie keinen Brei wollte, so daß wir Gläschen nie probiert haben.

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

ich denke, dass die Esserei zudem sehr vom Kind abhängig sein kann. Unser erster Sohn konnte mit 6,5 Monaten noch nichts mit Brei anfangen (aber dafür Krabbeln), Arvid hat heute mit 4 2/3 Monaten einen halben gekocht + pürierten Apfel VERSCHLUNGEN - der kleine Mund ging sofort immer wieder auf, und wies
Schälchen leer war, gabs Gemecker ;-).
Arvid war die letzten Tage immer sehr an unserem Essen interessiert u. hat testweise Muttermilch vom Löffel bekommen, wobei kein Tropfen herauslief, also habe ich heute einen (ganz milden) Apfel gekocht. Mal schaun, wie er ihn verträgt.
Viele Grüße,
Stephanie

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo Johanna,
man stelle sich vor Fisch püriert - interessant aber *brrrr!* Ich bleibe auch lieber bei der guten alten Gemüsekost. Man muss die Zeit nutzen in der sie Gemüse noch einigermaßen klaglos essen....
LG von Ruth, deren große Kinder sich auch liebend gerne von Pizza, Spaghetti und Co ernähren würden, trotz des guten Vorbilds von Mama und Papa

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo Ruth,
also ich komme aus dem SaarLAND :-), und meine Kinderärztin meinte gestern, ich könnte ab und an ein Löffelchen füttern (Basti ist 16 Wochen alt), zu spät, er bekam schon vor 2 Wochen das erste Löffelchen, ich mache es nach Ermessen, sowie ich es auch bei den beiden anderen Jungs gemacht habe.
Ach ja, in Frankreich ist die Nahrungspalette auch anders, da bekommt man bereits Baby-Joghurts im K+hlregal ab dem 4. Monat, Baby-Suppen für die Flasche und es wird dort auch sehr früh mit Fisch angefangen... wir sind in 20 Minuten in unserem Nachbarland, und ich hab bei den beiden anderen Jungs auch schon von der Abwechslung profitiert, sprich mit dem Fisch.
LG
Jennifer

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Ja,ja das internationale Saarland *gg*! Mein Mann hat in Saarbrücken studiert und wir haben die Wochenendtrips zum franz. Supermarché auch immer seeehr genossen!! Aber Suppe in die Flasche? Na ja, die Franzosen müssen ihre Kinder ja auf eine Zukunft mit Froschschenkeln und Gänsestopfleber vorbereiten, da kann man nicht früh genug anfangen ;-)
Aber wie gefällt Basti denn der Gemüsebrei - yummy oder bääähh ?
LG Ruth

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Ruth,
kommen eben aus einem langen Wochenende aus dem lieben Nachbarland und haben uns mit feinen Sachen eingedeckt. Basti ist ganz wild auf alles was auf einem Löffel liegt, und bislang verträgt er es auch gut. Aber wir machen es ja auch Schritt für Schritt.
Momentan warte ich auf meinen Männe, Flo ist mit dem Rad gestürzt und kann den Arm nicht mehr bewegen, die zwei sind zum Röntgen in die Klinik.
Schönen Sonntag.
Jennifer

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Uupsi, das klingt aber nicht gut?! Wünsche Euch, dass es nicht so schlimm ist!! LG Ruth

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo Ruth!
Ich war gestern auf irgendeiner Seite, die irgendjemand hier genannt hat. Kinderärzte deeeeeeee. Oder so... Naja, nach dieser Seite werden mittlerweile in Amerika immer mehr Kinder unter einem Jahr übergewichtig. Ich finde die ernährungstechnisch nicht wirklich fortschrittlich. Und wenn ich hier dann lese, erst mit einem Abendbrei zu beginnen, der garantiert mehr Stärke und Zucker enthält als ein Gemüsegläschen mittags, leuchtet mir das schon ein.
Lg
Andrea, die von amerikanischen Essgewohnheiten nicht wirklich begeistert ist.

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hall Andrea, ich weiß was Du meinst, aber ich muss auch eine kleine Lanze für die Amerikaner brechen. Jenseit des hier transportierten Klischees des übergewichtigen Amis (den es tatsächlich gibt) sind die Menschen an der Ost- und Westküste und vor allem in den Metropolen teilweise sehr bewusst was Ernährung, Organic (Bio) Food etc. betrifft. Natürlich nur die, die es sich leisten können. Nicht anders als hier auch.
Ich dachte auch mehr an landestypische Ernährung. Z. Bsp. könnte ich mir vorstellen, daß für einen Franzosen, der abends genüsslich ein 3 Gang-Menu verspeist, die Vorstellung eines klass. deutschen Abendbrots mit Früchte- oder Pfefferminztee und Brot mit Auflage eher gruselig ist.
LG Ruth

Re: Beikost - andere Länder, andere Sitten?

Hallo Ruth,
hhmmm, also hier bei den Spaniern, die ich so kenne, ist die erste Beikost ein Obstbrei, immer selbst gemacht. Da kommt dann meistens Birne, Banane, Papaya und Apfel hinein, manchmal Orangensaft, also gleich mehrere verschiedene Früchte. Dieser Brei wird separat vom Familienessen gefüttert, meistens am späten Nachmittag. Meistens wird so mit 4,5 Monaten angefangen. Das wird auch von den KiÄ empfohlen.
Ich stille ja Dana auch voll, sie ist 20 Wochen und 3 Tage alt, und habe auch vor, dass noch zu tun, bis sie 6 Monate alt ist und dann mal sehen. Anfangen werde ich wahrscheinlich mit Zucchini. Verständnis für das "lange" Stillen erhalte ich kaum, stillende Mütter müssen hier sehr willensfest sein, denn überall wird ihnen reingeredet bzw. wird das Stillen überhaupt nicht unterstüzt. Meine Schwiegermutter ist so unglaublich wild darauf, einen Brei zu füttern, unglaublich! ;-(
LG Claudia und Dana (*11.04.2006)
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