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Auch wenn die sprachliche Entwickl. Eurer Kinder Euch u.U. Sorgen bereitet, ich musste mich beim ...

eitet, musste ich mich beim Lesen unten stehender Unterhaltung echt wegwerfen vor Lachen..... das Problem mit dem Dialekt und den damit verbundenen grammatikalischen Kapitalfehlern.

Zu Euren Kölner Beispielen möchte ich nun noch einige Nürnberger- fränkische beisteuern.

Ich muss sagen, ich spreche Hochdeutsch, aber habe einen fränkischen Akzent (LEIDER) Und an meinen Kindern merke ich, dass ich mich in manchen Dingen etwas bemühen muss (Lilo will raus gehen: Gemer?) Was Grammatik betrifft bin ich aber doch ziemlich "pingelig".

Dem Papa seine Schuhe.... das geht nicht. Also Papas Schuhe etc.

Mein Ex- Chef(!!!) ein Ur-Nürnberger war ein absolutes Negativ- Vorbild: Mui hieß "muss ich", meinetwegen hieß "mirwegen", "Boizai"= Polizei.

Richtig heftig finde ich es wenn Leute sagen: z.b. Ich kann Ihnen mitnehmen anstatt "Ich kann Sie mitnehmen"

Und was ich als Sprachbeobachterin im bisherigen Ostmittelfranken GANZ heftig fand war, dass die Kids "Dass und damit" verwechseln. Ein Beispiel (auch noch von einer jungen Deutschkollegin) : Ich habe den Schülern gesagt, damit ich die Ex rausgebe.

Der waschechte Frangge (Franke) verwechselt ja unentwegt P und B, T und D, K und G... bzw. es gibt nur die B, D, und G. Lasst ihn mal Paradontose richtig sagen!! Notfalls muss dann beim Buchstabieren die Frage "Mit harten D?" herhalten... (Kennt Ihr den Komiker Erwin Pelzig?)

Entschuldigt den langen Text.... im Moment- im schulischen WESTmittelfranken darf ich die schwäbíschen Einfärbungen studieren.

Zum Schluss noch ein Rätsel - ein Satz von einer Mitschülerin des Dorfes in dem ich aufwuchs:

Was bedeutet: Wir weller wos zum Knabberer hoba?"

GLG Eva

Bisherige Antworten

Auch wenn die sprachliche Entwickl. Eurer Kinder Euch u.U. Sorgen bereitet, ich musste mich beim ...

Liebe Eva,
ich glaube, da fragt jemand nach ein paar Chips, oder? Unser Highlight in diesem Urlaub ereignete sich in Giengen an der Brenz, welches wir wegen des Steiff-Museums besuchten. Dort fragte abends in einem Restaurant eine engagierte Mitarbeiterin unseren Sohn: "MagschtaRöarle?"
Mein Sohn entgegnete ihr das einzig mögliche, nämlich: "?!"
Ganz liebe Grüße
Lena

Ja, bitte...

ich möchte einen Strohhalm!

(Oder wie wird dieses Dingsda in Köln genannt??)

(Antwort: Wir möchten etwas zum Knabbern haben)

In Unterfranken habe ich einmal dies gehört: Eine Mutter sagt zu ihrer den Sohn tragenden Schwester/Freundin: Lass n leff, der kn leff.) Immer noch belustigend.

LG Eva 8-)

liebste lena, wegen mit genitiv bilden, allein dafür müsste man dich schon knutschen ;-)

...und für deine unterhaltsamen beiträge auch :-)

glg alice

liebe eva, gib der deutschlehrerin ne tüte deutsch, das hat mir auch gehelft ;-) ;-)

oder am besten: geb ihr ne tüte deutsch ;-), diese form korrekt zu bilden fällt soooo vielen leuten schwer, dass ich immer ganz fassungslos bin.

wie du siehst, ich hab mich wieder beruhigt ;-) bekommt auch der rechtschreibung gut :-D mit der elfe vertragen und gekuschelt und schoki aus dem kühlschrank stibitzt, auf diese weise werd ich rund aber zufriedener :-D

um nochmals zur sprache zurück zu kehren: bin übrigens mit einer schlesischen omama (die sehr süß eingefärbtes hochdeutsch sprach, mir aber schlesische gedichte beibrachte) und einer niederrheinischen oma (die ich in den ersten 4 jahren überhaupt nicht verstand und schließlich meine mama bat, ob die oma nicht deutsch statt holländisch sprechen könnte) aufgewachsen. lebe nun seit mehr als einem jahrzehnt in köln, dazu eltern, die seit 11 jahren in der pfalz (in einem kleinen dorf) leben, einer schwester, die seit 8 jahren in den niederlanden lebt und deren schwiegerfamilie ich, oma sei dank :KISSING: , in jeder sprache bestens verstehe, eine ausbildung, die mich in alle möglichen gegenden deutschlands führte (u.a. auch franken für 2 monate ;-)) und noch der lieblingssender swr3, der mit dialekten herrlichen schabernack treibend mich auch in schwäbische dialekte einführte. hab aber zugegebener maßen ein paar tage gebraucht bis mir klar war, dass "die wo gewinne welle - klinscamp" mit ner welle rein gar nichts zu tun hat ;-).

deine sätze find ich daher ziemlich verständlich...macht die übung von frühester kindheit an ;-) aber völlig aufgeschmissen bin ich beim friesischen. das geht gar nicht. fremder könnte mir nicht mal chinesisch sein ;-)

glg, alice

Auch wenn die sprachliche Entwickl. Eurer Kinder Euch u.U. Sorgen bereitet, ich musste mich beim ...

Liebe Eva,
ja ja, die Dialekte. Ins schwäbische musste ich mich erst mal reinhören. Inzwischen klingt es so gar nicht mehr fremd. An manche sprachlichen Äußerungen wie z.B. "heb dich fest" bzw. "heb das mal" kann ich mich trotzdem irgendwie nicht gewöhnen. "Kruscht" hingegen ist schon in meinen aktiven Wortschatz übergegangen.
Mit meinem Ex-Kollegen habe ich auch so manche sprachliche Diskussion geführt. Er, der gebürtige Schwabe und ich, sozusagen der Quoten-Ossi der Abteilung: Z.B. konnten wir uns nicht einigen wie es richtig heißt: "Die Katze lag im Bett" oder "Die Katze ist im Bett gelegen" oder auch "Es sind 25 Grad." oder "Es hat 25 Grad". Was ist nun richtig? Eins von beiden? Keines von beiden? Beides? Wir konnten es nicht abschließend klären. Ich denke, so wie man es eben gewohnt ist, so empfindet man es als richtig oder eben auch als falsch.
LG
Yvonne mit Justus und Aurelia
Lilypie Third Birthday tickers

Morgens um halb zwei: Anjas Zwiebelfisch ;-)...

Liebe Yvonne,
das Folgende darfst du nur lesen, wenn das Geschwafel meiner Altphilologischen Seite ertragen kannst, was, wie ich gestehen muss, eher langweilig ist. Aber da sich um diese Uhrzeit das hier niemand mehr anhören will, schreibe ich dir etwas zu deinen sprachlichen Überlegungen:
1."Die Katze lag im Bett." oder "Die Katze ist im Bett gelegen."
"Die Katze lag im Bett." Einwandfreier und Gebrauch des Präteritums. In der heutigen Zeit allerdings driften schriftlicher und mündlicher Sprachgebrauch immer weiter auseinander. Während wir beim Literaturgenuss das Präteritum völlig selbstverständlich konsumieren, so würde niemand seiner Freundin berichten: "Gestern ging ich zum Bäcker und kaufte drei Brötchen." Klingt komisch, denn im mündlichen Sprachgebrauch hat sich das Perfekt durchgesetzt - ganz einfach weil es vergangene Vorgänge mit Auswirkung auf die Gegenwart beschreibt. Und wir erzählen ja meist auch besonders gern Erlebnisse, wenn sie uns aktuell noch beschäftigen.
Deshalb wäre die Entscheidung zwischen Präteritum und Perfekt sehr kontextabhängig, jedoch wären beide Tempora grammatikalisch korrekt.
Im Hochdeutschen allerdings wird "liegen" im Perfekt mit "haben" gebildet, sofern es nicht auf geographische Standpunkte bezogen ist (dort trifft man allerdings höchst selten das Perfekt an - "die Stadt x lag am Fluss Y..."), oder im Gebrauch mit dem Dativ des Personalpronomens z.B. "mir war sehr daran gelegen" (ebenfalls höchst selten im Perfekt aufzufinden).
Kurz gesagt, entspringt "Die Katze ist im Bett gelegen." dem süddeutschen Sprachgebrauch. Hochsprachlich allerdings schwer zu ertragen ;-).
2."Es sind 25 Grad." oder "Es hat 25 Grad".
"Es ist 20 Grad warm." "Es sind 20 Grad im Wohnzimmer." "Es sind 20 Grad draußen." Die Kurzsätze müssen nur richtig ergänzt werden, dann sind sie einwandfrei.
"Es hat 20 Grad heute." - süddeutscher Sprachgebrauch.
So, aber was heißt nun "kruscht"? :-) Erzähl mal.
Getz abba wacka inne Kiste, woll?
Anja
unn sonns: Imma här mit die Fragen, ne!

Kruscht

Liebe Anja,
unter Kruscht versteht man Gegenstände ohne bedeutenden materiellen Wert, die selten gebraucht werden. Ganz gern werden damit bei Umzügen Kartons beschriftet, in denen der Krempel untergebracht ist, den man mal noch aussortieren müsste. Die dann aber doch jahrelang ungeöffnet im Keller stehen :-) Bedeutet also Krempel, Krims-Krams, Gerümpel etc.
Danke auch für deine sprachlichen Ausführungen. Ich bin froh, das ich dann doch die richtige oder richtigere Form getroffen habe. Und das obwohl - Achtung Outing - ich ursprünglich aus Sachsen komme, was man ja auch nicht gerade mit Hochdeutsch verbindet. Ich allerdings hatte immer Deutschlehrer, die jeglichen Dialekt ablehnten. Auch bei uns zu Hause wars nicht so schlimm. Mir wurde schon oft gesgat, das man meine Herkunft gar nicht hört.
LG
Yvonne
PS: Ich habe da noch eine Frage: was bedeutet wacka? Das habe ich bei dir schon oft gelesen...

"wacka" - innerdeutsche Sprachkurse...

Liebe Yvonne,
das ist ja mal toll, wir etablieren gerade deutsch-deutsche Kommunikationskurse :-), müsste man sich patentieren lassen!
Nun weiß ich auch, was "Kruscht" ist. Ist also ein ziemlich wichtiges Wort ;-). Krimskrams und Krempel kenne ich auch.
"Wacka" ist nur die verschriftliche Form vom Rohrpottswort "wacker", was soviel heißt, wie "schnell". Wir haben hier ja einen schlimmen Aussprachefehler und können nach Vokalen kein "r" sagen. Also, wir sagen es nicht, aber jeder hört es mit. Ich finde das unglaublich. Obwohl alle "Kella" sagen, so würde doch jeder "Keller" schreiben.
So richtig wurde mir dieser Sprachfehler bewusst, als ich in Frankreich Deutsch unterrichtete und morgens die Anwesenheitsliste verlesen musste. Neben vielen unaussprechlichen arabischen Namen war ich heilfroh einen "Arnaud" (gesprochen wie unser "Arno") auf der Liste zu haben. Ich hätte ihn küssen können, diesen Arnaud. Aber trotzdem wurde ich genau bei diesen Namen drei Wochen lang heftigst ausgelacht. Bis ich selbst darauf kam, dass ich immer "Ano" sagte, was wie "âneau" (eine Form von âne=Esel) klang. Args!
Seitdem ich in Wuppertal lebe, begegnet mir aber wieder das kölsche "r", welches ich von meiner Mutter kenne. nun kann ich es auch wieder sagen :-).
Liebe Grüße
Anja

kleiner rheinländer im ersten schuljahr: er = a

liebe anja,

das mit dem richtig schreiben überdenkst du, wenn dein süßer aus der schule nach hause kommt und dir stolz seine ersten geschriebenen worte präsentiert ;-) da wird der keller wieder zum kella :-D habe jede menge erfahrungswerte sammeln dürfen ;-)

lg, alice :-)

Auch wenn die sprachliche Entwickl. Eurer Kinder Euch u.U. Sorgen bereitet, ich musste mich beim ...

Hallo,

das ist doch alles noch ganz gut und man kann es leicht verstehen.

Die Rätselantwort lautet "Wir wollen etwas zu Knabbern haben."

Ich bin in Thüringen aufgewachsen in einem kleinen Ort mit schrecklicher Aussprache und meine Oma hat nur Thüringer-Platt mit mir gesprochen, somit habe ich mir selbst hochdeutsch angewöhnt und nur sehr wenig Dialekt übernommen.

Dieser Umstand kommt mir jetzt hier in Bremen zu Gute. Mit der Sprache der Bremer habe ich aber manchmal auch meine liebe Not. Hier gehen die z.B. um den Pudding und Ihren Festumzug haben die nicht Rosenmontag sondern Mitte Oktober.

Lg

Stefie

Auch wenn die sprachliche Entwickl. Eurer Kinder Euch u.U. Sorgen bereitet, ich musste mich beim ...

Hallo Eva,
sag mal nix gegen den fränkischen Dialekt, gell?!? Daran erkennt man - glaub ich - jeden Franken, auch wenn der schon Jahrzehntelang außerhalb dieses Regierungsbezirkes lebt! Aber grad DAS find ich so schön, wenn mir hier im tiefen Bayern Menschen über den Weg laufen, denen Du es nicht auf den ersten Satz, aber auf den zweiten (wo sich dann ein "net" oder ein "hartes b/d" einschleichen) anhörst und sich das bei genauerem Nachfragen auch bestätigt.
Meine beeindruckendstes Dialekt-Erlebnis hatte ich in Kronach, wo ich nach dem Abi 1 Jahr an der Berufsfachschule für Musik war. Sagte doch die Verkäuferin an der Wursttheke zu mir: "Ich dus dich eiback, gell?" *gruselundschüttel*
Trotz des Dialektes (den ich sehr wichtig finde!) sollten die Leute aber in der Lage sein, einen korrekten, verständlichen hochdeutschen Satz zu bilden - was ich versuche, auch meinen Kindern nahe zu bringen (haben meine Eltern bei mir ja schließlich auch geschafft)!!
Liebe Grüße
Anke
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