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Alles doof (sorry, lang)

Hi!
ich muss mir mal was von der Seele schreiben, weil ich an einem Punkt bin, wo ich nicht mehr weiter weiß. Bisher hab ich mein Kind immer verstanden, und irgendwie einen Weg gefunden, damit umzugehen, aber momentan steh ich echt da und weiß nicht wohin.
Wie ihr wisst, bekommt Keiî im September ein Geschwisterchen. Ich hab es ihm früh erzählt. Er ist nicht gerade der spontanste Mensch auf Erden, und ich dachte, je früher er es weiß, desto besser können wir ihn drauf vorbereiten. War wohl ein Fehler.
Er hatte im Winter eine tolle Phase, wo er unbedingt groß sein wollte und alles können: Klo gehen, selbst anziehen, im großen Bett schlafen etc. Tja, und seit er weiß, dass er ein Geschwisterchen bekommt, will er lieber wieder klein sein. Manchmal "ganz, ganz, ganz klein", manchmal "mittelgroß" (das meistens, wenn er keine Windel mag). Er mag diese Dinge nicht mehr allein können, aber zickt rum, wenn man ihm dann selber Klamotten aussucht.
Er findet auch alles erstmal doof. Unterhaltung heute:
Ich: Sollen wir rausgehen? Fahrrad fahren?
Er: Nein! Doof! So rausgehen! (holt sich Schuhe, geht runter in den Keller und holt das Fahrrad)
?!
Alles, was ich frage, wird mit "nein" "doof!" oder "nein, das ist ja komisch" beantwortet. Dazu kommt, dass er neuerdings die Dinge, die er nicht mag kaputtwünscht: "das Klo kaputt machen!". Er macht dan nichts, wirft höchstens mal was auf den Boden, aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
ich: Sollen wir was lesen?
er: Nein, das Buch kaputt machen!
ich: Dann eben nicht.
er: (trotziger Abgang)
Seit wir einmal beim Abendessen überlegt haben, wie das Baby heißen soll, findet er auch seinen Namen "doof". Er nennt sich jetzt "Bob" (wie der Baumeister). Ich hab ihm heute erzählt, dass wir ihn so arg lieb haben dass wir den allerschönsten Namen ausgesucht haben, den wir finden konnten, das hat er dann akzeptiert, aber ich weiß nicht, ob das anhält.
Die Sache mit dem Klogehen hab ich ja unten schon beschrieben. Inzwischen klappt es, wenn man ihn erinnert, aber wenn er behauptet, er muss nicht und ich z.B. frage, ob er lieber eine Windel mag, sagt er, er sein mittelgroß, braucht keine Windel und geht aufs Töpfchen. Fünf Minuten später macht er dann die Hosen voll.
Außerdem ist er furchtbar anhänglich, bindet sich z.B. an mir fest oder will ständig an meiner Hand gehen und sogar radfahren. Die KiÄ hat bei der U7a schon vorwurfsvoll bemerkt, dass er ja noch sehr anhänglich ist, aber ich kann ihn in dieser Unsicherheit ja schlecht wegstoßen, damit er selbstbewusster wird?!
Das schlimmste war, als wir heute zum erstem Mal zur Krankengymnastik sind. Er wollte sich umschauen, sie wollte Programm machen. Er hat dann wiede seine "alles doof" Phase bekommen, und die KGin sagte, das hat sie noch nie erlebt, und wenn das nicht klappt dann brauchen wir erst gar nicht wiederkommen. Ich hab jetzt echt Angst, denn sie ist weit und breit wohl die einzige die diese Art Therapie anbietet.
Ich weiß wirklich nicht, was ich jetzt tun soll. Abwarten, bis das Baby da ist? Ich hab versucht, mit ihm drüber zu reden, aber er blockt ab. Wir versuchen ihm zu vermitteln, dass wir ihn auch mit Baby immer noch lieb haben werden, aber das scheint nicht anzukommen. Ich denke, er hat einfach diese Ungewissheit, und Angst davor, was da kommt, und ich finde keinen Weg, ihm die Angst zu nehmen. Ich hab aber auch keine Ahnung, wie ich das bis Ende September durchstehen soll, vielleicht wirds dann auch noch schlimmer, wer weiß?
Hat jemand von euch einen Rat, bin völlig am Ende, hab heute nach der KG erstmal geheult. Keiî hat mich getröstet und gesagt, Mami ist toll (nachdem ich ihm gesagt hab, dass ich nicht weiß, was ich machen soll wenn er immer alles nur doof findet), und dann sind wir lange draußen gewesen, haben über seinen Namen geredet und als ich ihm erklärt hab, was er in der KG eigentlich hätte machen sollen, dann ist er dann ein bisschen balanciert. Manchmal gibt es so Momente, da denke ich, es wird langsam, und dann ist wieder alles das gleiche...
lg,
eva
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Alles doof (sorry, lang)

Liebe Eva!

Die Reaktionen auf Keíìs Verhalten finde ich äußerst fragwürdig:

Einer Kiä müsste doch wohl klar sein, dass es ebenso okay ist anhänglich wie extrovertiert oder sonstwie zu sein. Elia verhält sich im Übrigen bei Ärzten völlig unterschiedlich: wird lieb auf ihn eingegangen, ist er absolut zugänglich und lässt sich gut untersuchen, "geht" das Gegenüber eher über ihn "hinweg", reagiert er ängstlich und weinerlich (da unsere heißgeliebte Kiä eigentlich im Ruhestand ist, probieren wir gerade verschiedene Ärzte aus).

Ebenso finde ich die Aussage der Therapeutin recht heftig. Vielleicht hätte sie besser das Gespräch mit dir suchen sollen, warum Keíì deiner Meinung nach dort so ist und was sie machen könnte, damit sich das ändert. Ist dir diese spezielle Art der Therapie denn so wichtig? Vielleicht mochte er diese Frau einfach nicht und es lohnt sich, nach jemandem Netten Ausschau zu halten. Und erzähle vorab von Keíìs momentaner Befindlichkeit, dann kann sich das Gegenüber besser darauf einstellen bzw. wirst du merken, ob derjenige das relaxter sieht.

Wir haben Elia auch gleich von Anfang an erzählt, dass er ein Geschwisterchen bekommt. Er musste ja sofort Rücksicht nehmen (Treppen hochtragen in den 3. Stock ging eh nicht mehr und ich hing wg. meiner massiven Übelkeit wochenlang nur herum bzw. über der Schüssel). In dieser Zeit reagierte er ebenfalls aggressiv auf das Baby und wollte es "weg" haben. Seitdem macht er mit den Treppen auch enorm Terz - vorher klappte es schon fast problemlos alleine.

Allerdings freut er sich auch sehr über seinen Bruder, dessen Namen er aus unserer Auswahl bestimmt hat. Er erzählt, wobei er ihm überall helfen wird, dass er ihn seinen Freuden zeigt, ... . Das Baby - dass in spät. 2,5 Wo kommt - ist nun fester Bestandteil seines Lebens. Oft spricht er lieb mit ihm oder küsst den Bauch, manchmal tritt er aber auch dagegen. Freude und Abwehr also, ist ja auch verständlich.

Keíì wird sicher auch noch etliche Phasen bis dahin durchmachen. Scheinbar machen ihm die Sachen Angst, die er nicht kennt - aber irgendwann wird auch die Neugier überwiegen und wenn du dann erst seine alten Babysachen heraus holst und mit ihm darüber sprichst, was das Baby alles kann und was nicht und wobei man ihm helfen muss, will er sich sicher auch seinen Platz reservieren, um dem Baby zu zeigen, was er schon alles kann. Elia ist auf' s "Helfen" ganz erpicht: so will er dem Baby helfen, wenn es über die Straße krabbelt, damit es von keinem Auto überfahren wird *grins*.

Rede doch einmal mit ihm über das Wort "doof" - was meint er genau damit, wieso ist etwas "doof" für ihn? Macht es ihm vielleicht Angst, ist es ihm zu anstrengend, zu langweilig, ist es "doof" weil der Vorschlag nicht von ihm kam? Sammel mit ihm verbal Beschäftigungen, die nicht "doof" sind oder Wörter, die viel toller als "doof" klingen. Kann etwas "doofes" vielleicht auch "ganz okay", "zwar gerade jetzt nicht interessant, aber später" oder vielleicht sogar "interessant" oder "ausgezeichnet" sein. Bei meinen Schüler und meinem Sohn hab' ich oft Erfolg, wenn ich sage, dass ich das, was nicht gemocht wird, super gerne mag, weil ... und wenn ich mir dann eine spannende oder erstrebenswerte Erklärung dazu einfallen lasse, wollen sie es plötzlich auch.

"Kratz" das Positive "zusammen", zeig ihm, auch mit Körpereinsatz, was du daran toll oder lustig findest, spiel mal den Clown, fahr auf seinem Laufrad, turn ihm was bei der Krankengymnastin vor, lach ruhig dabei, so dass er seine Vorbehalte kurz vergisst. Vielleicht hilft ihm das viel eher, seinen Kopf auszuschalten und sich frei von seinen Ängsten zu machen.

In meiner Gs-Zeit war ich enorm schüchtern und hab es u. a. total schrecklich empfunden, vor den Anderen vorsingen zu müssen. Damit ich zu gerechten Noten komme, meine Schüler aber nicht dieser Scham aussetzen muss, beschäftige ich die Klasse, sie dürfen alleine oder mit Wunschpartnern zu mir vor kommen, ich singe mit oder spiele mit Flöte, lobe sie immer "Siehst du, du kannst das doch total gut!" o. Ä. und tatsächlich hatten selbst die größten Verweigerer später ein Erfolgsgefühl und natürlich gute Noten - Mut muss belohnt werden!

Keíì ist schon so in Ordnung wie er ist, lass dich nicht verunsichern! Du musst ihn auch nicht immer verstehen - er versteht dich sicher auch nicht immer, das ist ganz menschlich!

Kopf hoch! Denk' lieber an all das Schöne, was du an ihm magst und da gibt es ja absolut genug - nach all dem, was man aus deinen Postings heraushört!

Lieben Gruß, Julia

Alles doof (sorry, lang)

Hi!
Danke für deine lange Antwort! Ich seh die Sache auch schon wieder ein bisschen ruhiger.
Vor Terminen wir der U oder eben der KG hab ich immer ein bisschen Bammel, weil ich eben weiß, dass Keiî immer lange braucht, um sich irgendwo zu aklimatisieren. Vor der U7a hab ich lange mit ihm geredet und ihm (dank eurer Berichte hier) ziemlich ausführlich erklärt, was dort passiert. Das hat meiner Meinung nach schon sehr geholfen. Mir ist natürlich klar, dass ich mein Kind besser kenne als die Ärztin, und bei vielen Situationen anders reagieren würde. Einerseits denke ich, gelten dort eben die Regeln der Ärztin, andererseits soll ja auch die Untersuchung gut klappen.
Das mit der KG Therapie ist schwierig. Die KiÄ sagte, ich solle unbedingt zu dieser Frau gehen, weil nur sie das anbietet (keine Ahnung, was genau das jetzt ist, auf der Überweisung stand ZN1 oder so), und ich hab mit Ach und Krach einen Termin gekriegt. Deswegen hab ich jetzt Schiß, dass ich da "rausfliege", weil es wohl schwer wird jemanden anderes zu finder der das anbietet.
Ich kann auch verstehen, dass die Therapeutin in der halben Stunde vorankommen will, und nicht erst ewig warten, biss Keiî sich alles angeguckt hat. Wobei es geschickter gewesen wäre, ihm erst die Zeit zu lassen und mit mir zu reden, als ihn immer wieder zu was neuem aufzufordern und zwischendurch mir Fragen zu stellen. Ich glaube im nachhinein auch, sie hat irgendwie sein Alter falsch eingeschätzt; sie hat einfach mehr von ihm erwartet (sprachlich, sozial etc) als er kann: dieses Level fand die KiÄ aber völlig in Ordnung für 3 Jahre.
Das mit dem Geschwisterchen ist eine Sache, die Keiî sehr beschäftigt. Gestern hat er meinen Bauch getreichelt und geküsst, und gesagt, das Baby sei lieb. Er hat also keine pure Abneigung, ich denke einfach, es ist ihm ein bisschen unheimlich, weil er sich das nicht richtig vorstellen kann, wie es wird.
Trotzdem hat er eben immer wieder seine Ablehnungen. Nicht direkt das Baby betreffend, sondern eher allgemein (eben das doof finden). Manchmal kommt er mir vor wie ein kleiner Pubertierender... Wenn ich ihn darauf anspreche, warum etwas doof ist, gibt er keine Antwort. Manches findet er eigentlich ja auch ganz okay und will es dann, er hat nur offenbar das Bedürfnis, erstmal Widerworte zu geben. Manchmal sagt er auch, ich soll etwas aussuchen (ein Buch zum Vorlesen, oder was er sich aufs Brot macht) und nimmt dann *immer* etwas anderes. Vielleicht lernt er gerade, dass er eigene Entscheidungen treffen kann und will ausloten, wann er darf und wann nicht? Er weiß bei vielen Sachen gut, was nicht verhandelbar ist (Zähneputzen etc), da versucht er auch nicht mehr lange zu diskutieren. Bei Dingen, die mir dagegen ziemlich egal sind (was wir lesen z.B., oder welchen Pulli er anzieht) zieht er solche Entscheidungen oft unnötig in die Länge. Und ich glaube, beim Klo gehen ficht er grade so einen Kampf mit dem eigenen Körper aus: Seine Blase ist voll, er will aber nicht jetzt müssen.
Ja, und ich denke immer wieder, mein Sohn ist toll! Er ist meistens so ein liebes Kind! Nur ist er eben nicht der Typ, der strahlend auf andere zugeht, er braucht da sehr lange. Mein mann erzählt mir oft, dass er als Kind auch so war. Seine Grundschullehrerin hat sich mal bei seinen Eltern beschwert, dass er nicht so auf sie zugeht, wie sie sich das wünscht... Eigentlich müsste man doch meinen, Menschen wissen, dass es auch solche Kinder gibt, aber offenbar kommen manche nicht damit zurecht und nehmen das persönlich?
lg, und danke fürs lesen meiner ewig langen Postings!
eva

Alles doof (sorry, lang)

Hallo Eva,

ohje! Also dass mit der KG find ich krass. Welches 3 (!!!!) Jährige Kind macht denn da schon gerne mit?? Und wenn es dann seinen Unmut zeigt find ich das völlig normal!

Ich hab leider keine Zeit dir so richtig ausfühlich zu antworten, aber ich denke sein "Benehmen" ist noch im bereich des Normalen. Janne hatte vor gut 2-3 Monaten auch ne alles ist NEIN Phase. Die war einfach schrecklich. Hinzu kommt bei uns ja noch, dass Janne sich nicht sooo super äußern kann. Bei ihm war es so:

Ich: Janne willst du a oder b?

J: b

ich mache/gebe b

J: NEIN... und schmeisst es weg und fängt an zu trampeln, brüllt und zeigt auf a oder macht mir sonstwie begreiflich dass er doch a wollte, obwohl er vorher klar B gesagt hat.

Und dass wirklich bei allem möglichen. Ich weiss nicht obs dir hilft, aber jetzt weisst du zumindest, dass es bei anderen auch so ist.

Und was das Geschwisterchen angeht: Mattis hat Janne ein Rody aus dem Krankenhaus mitgebracht. Janne war hin und weg und hat gefragt ob der auch in meinem Bauch war. Er hat Mattis von anfang an "akzeptiert" (soweit dass ein gerade 2jähriger kann) und sehr gut auf ihn rücksicht genommen. Ist oft auch noch heute so. Was ist denn mit so "Anna bekommt ein Geschwisterchen"- Büchern. Da wird dass doch alles sehr gut drin erklärt? Ist das ne Option ihm begreiflich zu machen, dass ein Geschwisterchen nichts "schlimmes" ist?!?!?

Janne ist auch noch recht anhänglich, ich kann ihn noch nicht mal alleine im Garten lassen, und auf der Terrasse sitzen. Er ist dann ca. 20 Meter von mir weg... geht nicht. Oder ich kann auch nicht einfach mal zum Gartenhaus unserer Nachbarn (ca. 50m entfernt) laufen... er belibt nicht alleine im Sandkasten. Nur wenn ich direkt daneben im Strandkorb :-P sitze ist es ok. Wenn ich dann zu den Nachbarn gehe läuft er panisch los und will mit. Er läuft dann auch nur an der Hand. Im Straßenverkehr find ich das ja sehr angenehm oder im Zoo aber im Garten?!?!?!?!?!??! Mattis ist da ganz anders... wenn er zu meinem Mann will dann krabbelt er auch schon mal durch den ganzen Garten und stufen hoch und runter... Wie zwei geschwister soooo unterschiedlich sein können?!?!??!

Ich weiss jetzt nicht ob ich dir helfen konnte, hoffe es zumindest.

Halt die Ohren steif,

LG Katja (doch etwas länger geworden) %) %)

Alles doof (sorry, lang)

Hi!
Hast recht, irgendwann hatte ich auch das Gefühl, sie erwartet einfach zu viel von einem dreijährigen. Und hallo, sie hat es noch nie erlebt, dass ein Kind erstmal wieder den Raum verlassen will? Ich frage mich wirklich, wie lange sie das macht und was für Kinder da hingehen. Oder dass ein Kind etwas hinschmeißt, was es nicht mag. Ist ja nicht so, dass er dort gebrüllt und randaliert hat.
Keiî hat das Pech, dass er oft auch noch älter geschätzt wird als er ist, weil er so groß ist, da wirkt sein Benehmen noch viel kindlicher, wenn er mich z.B. nicht loslassen will. ich verstehe nur nicht, warum das ein Problem ist, er ist dort für eine Bewegungstherapie, nicht für eine Verhaltenstherapie, und sie hat auch jüngere patienten, mit denen kann sie ja oofenbar auch umgehen.
Wir haben ein paar "Gecshwisterchenbücher". Anfangs hat er die total abgelehnt, aber irgendwann hab ich ihn erwischt, wie er darin blätterte, und ab und zu dürfen wir sie auch vorlesen. In einem wird allerdings auch angesprochen, dass Mami weniger Zeit hat für den Großen. Ich denke nicht, dass er was gegen das Baby direkt hat, sondern eher Angst vor den Veränderungen, die es so mit sich bringt, und dass er eben seine Einzelkindpivilegien verliert. Er hat auch schon erklärt, wenn wir noch ein Baby kriegen, dann will er auch noch eine Mami und noch einen Papi. Die Mami hat er im Bauch, und wenn sie groß ist, kommt sie raus. Wir arbeiten grade dran, ihm zu erklären, dass er nicht verdrängt oder ersetzt wird, sondern dass da ein Familienmitglied mehr kommt, das dann seinen eigenen Platz hat.
Es beruhigt mich wirklich zu lesen, dass Janne auch so anhänglich ist! Zeigt es mir doch, dass Keiîs Verhalten nicht so unnormal ist, wie manche immer tun. Ich habe damit kein Problem, aber es verunsichert mich immer wieder, wenn andere stirnrunzelnd reagieren.
Lieben Dank für dein Posting! Es hilft mir sehr, über das Thema zu lesen und mir wird auch beim selbst schreiben manches klarer.
lg,
eva

ich glaub ich hab da nen rat für dich :o)

hallo eva,

lass dich erstmal ganz lieb drücken, es ist schon schwierig und die hormone tun dann ihr übriges.

ich hab einen buchtipp für dich und zwar folgendes buch, ich kopier dir mal eben den klappentext her:

Oft können Kinder nicht über ihre Probleme sprechen. Manchmal liegt es daran, daß sie sich schämen oder Angst vor den Folgen haben. Manchmal fehlen ihnen die Worte oder Begriffe, um ihre Gefühle zu beschreiben. Ihre oft konfusen oder widerstreitenden Empfindungen durch das Medium der Geschichte in Worte gekleidet zu hören, kann sehr hilfreich sein. Gefühle zu benennen bringt Klarheit in den Tumult im Innern und gibt dem Kind außerdem ein ausgeprägtes Bewußtsein, diese Gefühle beherrschen zu können.
Doris Brett ist eine engagierte Kindertherapeutin und Mutter. Ihre therapeutischen Geschichten greifen wichtige Themen auf: Alpträume - Ängste - Ein Baby wird geboren - Der erste Tag im Kindergarten - Scheidung - Wenn jemand stirbt - Entspannung - Umgang mit Schmerzen - Im Krankenhaus. es heißt : ein zauberring für anna und ist für kinder von 3-8 jahren.

das sind ganz tolle vorlese-geschichten, ich hab es für miri hier und hab ihr damals auch vorgelesen ein baby wird geboren. ich finde es ist ein super ratgeber.

so vom lesen her hab ich ein bissl den eindruck als beschäftigt ihn das neue geschwisterchen sehr, redest du sehr viel drüber?

hier war es nie ein problem, miri ist super stolz und mag ihren bruder auch nimmer missen.

lg doreen mit miri und louis (14 wochen)

ich glaub ich hab da nen rat für dich :o)

Hi!
nach dem Buch werde ich gleich schauen, das klingt sehr hilfreich, vor allem, weil es auch andere schwierige Themen behandelt.
Ich denke auch, dass es schwierig ist, etwas zu erklären, wenn der Wortschatz fehlt. Gefühle auszudrücken ist in dem Alter bestimmt sehr schwer. Ich verstehe langsam, warum alles "doof" ist, vermutlich ist es das einzige Wort, mit dem er negative Empfindungen oder Unsicherheit ausdrücken kann.
Von uns aus reden wir eigentlich nicht sehr viel vom Baby, seit wir merken, dass ihn das Thema so aufwühlt. Wenn ich merke, dass es ihn gerade beschäftigt, dann schon, aber sonst versuche ich, es ziemlich nebensächlich zu halten. Inzwischen kommt Keiî von sich aus manchmal auf das Thema, mag des Bauch streicheln etc, und dann beschäftigen wir uns mit dem Baby. Danach ist wieder er der Mittelpunkt, und wir toben und spielen und kuscheln und das Baby ist vergessen.
Ich glaube (und hoffe), dass Keiî glücklicher wird, wenn das Baby da ist. Sicher wird es eine Umstellung, aber es ist dann eine Tatsache, auf die er sich einstellen kann. Bisher ist es etwas ungewisses, das er nicht einschätzen kann, und auch mit vielen Worten schwer einem Dreijährigen zu erklären ist. Ich denke auch, er wird ein toller großer Bruder werden!
lg,, und danke fürs lesen meiner ellenlangen Postings!
eva

Alles doof (sorry, lang)

Hallo Eva,
ich kann sehr gut verstehen, daß Dir das alles zu denken gibt.
Aber Keíì's Verhalten finde ich alles andere als merkwürdig, sondern, wie die anderen auch schon schrieben, für einen 3-jährigen mehr als normal.
Weißt Du, manchmal wünschte ich, Svea würde nur sagen, daß sie etwas doof findet... ne ne, sie schreit sofort rum wie am Spieß.
Egal, auch beim spielen, wenn es gerade mal nicht so läuft, wie sie es sich wünscht.
Wir haben gerade eben beispielsweise Domino gespielt und sie möchte diese "Strasse" nun nutzen, um mit ihren Autos darauf zu spielen.
Kann sie auch gerne machen, aber sobald auch nur ein Stein verrutscht, schreit sie rum und dreht sich mit verschränkten Armen schmollend um, weil ihre Strasse ja nun kaputt sei.
Wenn ich dann sage, das sei doch nicht schlimm, sie könne es doch wieder gerade machen, sagt sie, ich solle das machen.
Das mit dem Geschwisterchen wird schon noch werden, Kinder können das einfach noch nicht realisieren. Schließlich wissen sie ja auch garnicht, was da gerade in Dir vorgeht.
Ein Beispiel noch von Svea:
Wir hatten, als Max unterwegs war, zwischen zwei Namen gependelt... entweder Paul oder Max.
Da ich ja eh ziemlich mollig bin, ist auch jetzt noch einiges an Bauch vorhanden.
Vor einigen Wochen fragte Svea mich, wann ich denn wieder ins Krankenhaus gehen würde. Ich war erstaunt und fragte sie, was ich denn im Krankenhaus solle? Ihre Antwort war: Na, der Paul muß doch noch kommen. Da war ich sprachlos.... und mußte laut lachen.
Svea war eigentlich immer liebevoll zu meinem Bauch, als Max noch drin war und hat ihn auch häufig angemalt und ihre Hand drauf gehalten und sich irre gefreut, wenn Max gestrampelt hat, daß sie es spüren konnte.
Aber als ich dann im KH lag und sie uns das erste Mal besucht hat, hat sie mich keines Blickes gewürdigt, auch Max hat sie ignoriert... sie brauchte ein paar Minuten, um sich mit dem Gedanken anzufreunden, daß er nun endlich da ist. Sie liebt ihren Bruder heiß und innig und schmust und kuschelt oft mit ihm.
Wegen eurer Krankengymnastik würd ich echt überlegen, ob ich da noch einmal hingehen würde. Sie scheint ja absolut kein Einfühlungsvermögen zu haben... er ist 3 Jahre alt, was erwartet sie?
Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, daß Kinder bei den eigenen Müttern völlig anders reagieren, als bei anderen, mit denen sie nicht so eine enge Beziehung haben.
Bei der U7a hat Svea ein Heidentheater gemacht, als sie nur auf die Waage sollte, klammerte sich nur an mich.
Schließlich sagte die KiÄ zu mir, ich solle mich einfach mal ausklinken und sitzen bleiben, sie würde das mit Svea schon machen... und siehe da... sie hat ihr alles erklärt, hat mit Svea geredet und unsere Tochter hat alles supergut mitgemacht, sogar freiwillig auf die Waage gegangen und sich messen lassen.
Und ich denke, genauso könnte auch diese Therapeutin mit Keíì umgehen und vllt. würde es dann besser funktionieren. Ok, es ist keine Garantie, aber es wäre ein Versuch Wert gewesen.
Stellt sich mir jetzt natürlich die Frage, ob es dafür jetzt nicht zu spät ist, denn jetzt hat er ja schon diese Abneigung aufgebaut.
Ich weiß, so war es damals bei Svea... sie mochte die damalige Kinderärztin nicht und umgekehrt war es scheinbar genauso. Die Ärztin kam oft ziemlich feindselig rüber, besonders, wenn sie schrie vor Angst... da wurde sie sogar etwas aggressiv Svea gegenüber, so daß ich mich entschied, den Kinderarzt zu wechseln. Und jetzt läuft es alles super. Ok, auch da hat Svea Angst, aber die Ärzte dort gehen auf die Kinder ein....
Puh, ist wieder lang geworden... und so richtig helfen konnte ich Dir wohl auch nicht, sondern nur meine Meinung schreiben und Dir mitteilen, wie es hier mit Svea ist. Es ist nicht viel anders.
Ich wünsche Dir alles alles Gute und Kopf hoch, es wird bestimmt alles wieder gut.
Und schließlich tun die Hormone bei Dir ja momentan auch ihr übriges.
Drück Dich mal
GGLG
Anja mit Svea Mailin und Max

Alles doof (sorry, lang)

Hi!
Danke für dein langes Posting und den Zuspruch!
Hab grad schon wieder total Bammel vor morgen. Keiî wird grad ein bisschen schnupfig und ich muss auch noch ne halbe Stunde früher hin, den Überweisungszettel abholen (den hat sie moniert), zur KiÄ rennen, ändern lassen, wieder zurück zur KG... %) ich hoffe, mein Söhnchen macht alles brav mit :-X
Blöd ist eben, dass es wohl schwer wäre eine andere KGin zu finden, von daher hoffe ich, dass es morgen besser klappt. Vielleicht hatte sie ja auch einen schlechten Tag letztes Mal. Wenn sie uns rausschmeißt, muss ich mich eh nach jemand anderem umgucken :-( Ganz ehrlich, wärs für mich würd ich auf die KG pfeifen, aber es ist ja eben für Keiî, und da würde ich mir doch Vorwürfe machen das hinzuschmeißen.
Keiî war die letzten Tage ein Engelchen. Das Wort "doof" hat er weitgehend durch "komisch-lieb" und "komisch-toll" und manchmal auch "komisch-doof" ersetzt. Was mir jetzt bei seinen Befindlichkeiten auch nicht wirklich weiterhilft... Ihm fehlen irgendwie die passenden Adjektive im Sprachschatz, und so lange ich nur rate, was er will, kann ich ihm auch keine passenderen sagen.
Es hilft mir wirklich zu lesen, dass andere Kinder auch mal ihre Zicken haben ;-) Ich komme mir immer wie der absolute Erziehungsversager vor, wenn mein (wirklich braves!) Kind mal nicht so will wie irgendwelche Erwachsenen das erwarten, und es beruhigt ungemein, mal wieder auf den Boden zu kommen und festzustellen, dass das VÖLLIG NORMAL ist. Eigentlich sollte man auch von Kinderärzten und -Therapeuten annehmen, dass die das wissen :-|
Wie auch immer, drückt mir die Daumen, dass morgen alles klappt!
lg, und danke für die aufbauenden Worte!
Eva
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