...das wird das Datum sein, an dem Tom das letzte Mal in seinen geliebten Waldkindergarten gehen wird....danach wird es keinen Waldkindergarten "Abenteuerland" mehr geben.
Ich kann Euch garnicht sagen, was hier lost ist...wie es mir geht...wie es uns geht...wie es allen Eltern geht. Die Kinder wissen noch von nichts, aber wir Eltern sitzen uns bei jeder Begegnung, jedem Elterntreff mit Tränen in den Augen gegenüber. Ich habe noch nie solch einen Zusammenhalt gesehen, solch eine gemeinsame Wut, gemeinsame Trauer und gemeinsame Hilflosigkeit.
Vorgestern war Elternabend, an dem uns verkündet wurde, daß am 25.06.10 der Waldkindergarten seine Türen schließen wird. Im gleichen Atemzug wurden endlich realistische Gründe laut, endlich erfuhren wir, worum es wirklich ging. Bereits vor 4 Jahren wurde nur eine Genehmigung unter Vorbehalt gegeben, mit gewissen Bauauflagen. Diese Bauauflagen wurden niemanden Bekannt gemacht...keine Eltern (die durchaus hätten helfen können, mit körperlicher oder finanzieller Hilfe) erfuhren davon....keine Erzieherin erfuhr davon. Lediglich der Hauptkindergarten, der Verein (dem das Land gehört und der uns sozusagen den Platz incl. Haus vermietet hat) und der Träger haben davon gewußt und alle 4 Jahre lang nichts gemacht....immer in der Hoffnung, es könnte alle stillschweigend weiter laufen. Es flossen Födermittel, welche aber lieber an anderer Stelle eingesetzt wurden.
Mädels, ich kann Euch garnicht sagen, was hier für eine Scheiße lief, ich hab das alles selbst nur sehr schwer überschauen können. Hier ist solch eine Wut in der Luft! Nun wurde uns im Zuge des Umzugs des Hauptkindergartens keine neue Betreibserlaubnis für den Wald erteilt. Die Kinder sind nicht mehr versichert und werden mit gutem Willen :DEVIL: des Trägers noch einen Monat lang auf dessen Verantwortund dort "geduldet".
Wir fühlen uns so machtlos, so hilflos.....alle Vorschläge, alle Ideen von uns Eltern wurden sofort geblockt. Der Träger nimmt es einfach als Möglichkeit, eine unliebsame Truppe von engagierten Eltern und einer sehr kreativen, liebevollen, Kindorientierten Erzieherin los zu werden. Dies wurde sogar schon seitens der Stadt quasi bestätigt....
Unserer letzter Strohhalm gilt der Idee, einen Trägerwechsel zu erwirken und auf eigene Kosten die Bauauflagen zu bewerkstelligen...evtl. mit Spenden oder wie auch immer. Aber wenn uns das nicht gelingt, werden die Kinder nach der Sommerpause ab der letzten Juliwoche:
* nur noch im Haupthaus sein, welches noch nichtmal einen fertiggestellten Spielplatz hat, welches in seiner neuen Bauweise und Konstruktion sehr sehr laut ist (es gab sogar schon Beschwerden der Erz.)
* nicht mehr in einer gemeinsamen Gruppe sein, sondern auf 4 bestehende Gruppen aufgeteilt und somit getrennt werden
* ohne ihre geliebte Erzieherin sein, da diese von vornerhein sagt, daß sie nicht mehr im Haupthaus arbeiten wird, außer es wäre eine absehbare Übergangszeit und das wird es nicht sein
Ihnen wird alles genommen, was sie geliebt haben, womit sie sich identifiziert haben.
Ich versuche mir irgendwie ständig die positiven Seiten ranzuziehen...versuche mir einzureden, daß es alles schlimmer sein könnte....immerhin ist niemand gestorben...es wird schon irgendwie gehen.... wenn man umziehen würde, müßte Tom auch den Kiga wechseln .....solche Gedanken eben....aber am Ende bleibt dennoch eine unendliche Traurigkeit und Wut auf das System, auf die Verantwortlichen und auf die Borniertheit, Sturköpfigkeit und Uneinsichtigkeit eines einzelnen Mannes, der im übrigen seine eigenen Kinder bereits erfolgreich im Waldkiga hat groß werden lassen, bis sie in die Schule kamen...
Doch was gäbe es für Alternativen? Ein Jahr vor dem Wechsel in die Schule nochmal einen Kigawechsel? Neue Erzieher, neues Gebäude, neues Konzept, neue Kinder? Will man das wirklich seinem Kind antun?
Ich könnte nur noch :-! :-! :-!
Sorry...ich mußte mich echt mal ausheulen....
frustrierte Grüße von einer sehr sehr traurigen Manu, die derzeit garnicht dran denken mag, wie sie das Tom beibringen soll