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24.06.2010

...das wird das Datum sein, an dem Tom das letzte Mal in seinen geliebten Waldkindergarten gehen wird....danach wird es keinen Waldkindergarten "Abenteuerland" mehr geben.

Ich kann Euch garnicht sagen, was hier lost ist...wie es mir geht...wie es uns geht...wie es allen Eltern geht. Die Kinder wissen noch von nichts, aber wir Eltern sitzen uns bei jeder Begegnung, jedem Elterntreff mit Tränen in den Augen gegenüber. Ich habe noch nie solch einen Zusammenhalt gesehen, solch eine gemeinsame Wut, gemeinsame Trauer und gemeinsame Hilflosigkeit.

Vorgestern war Elternabend, an dem uns verkündet wurde, daß am 25.06.10 der Waldkindergarten seine Türen schließen wird. Im gleichen Atemzug wurden endlich realistische Gründe laut, endlich erfuhren wir, worum es wirklich ging. Bereits vor 4 Jahren wurde nur eine Genehmigung unter Vorbehalt gegeben, mit gewissen Bauauflagen. Diese Bauauflagen wurden niemanden Bekannt gemacht...keine Eltern (die durchaus hätten helfen können, mit körperlicher oder finanzieller Hilfe) erfuhren davon....keine Erzieherin erfuhr davon. Lediglich der Hauptkindergarten, der Verein (dem das Land gehört und der uns sozusagen den Platz incl. Haus vermietet hat) und der Träger haben davon gewußt und alle 4 Jahre lang nichts gemacht....immer in der Hoffnung, es könnte alle stillschweigend weiter laufen. Es flossen Födermittel, welche aber lieber an anderer Stelle eingesetzt wurden.

Mädels, ich kann Euch garnicht sagen, was hier für eine Scheiße lief, ich hab das alles selbst nur sehr schwer überschauen können. Hier ist solch eine Wut in der Luft! Nun wurde uns im Zuge des Umzugs des Hauptkindergartens keine neue Betreibserlaubnis für den Wald erteilt. Die Kinder sind nicht mehr versichert und werden mit gutem Willen :DEVIL: des Trägers noch einen Monat lang auf dessen Verantwortund dort "geduldet".

Wir fühlen uns so machtlos, so hilflos.....alle Vorschläge, alle Ideen von uns Eltern wurden sofort geblockt. Der Träger nimmt es einfach als Möglichkeit, eine unliebsame Truppe von engagierten Eltern und einer sehr kreativen, liebevollen, Kindorientierten Erzieherin los zu werden. Dies wurde sogar schon seitens der Stadt quasi bestätigt....

Unserer letzter Strohhalm gilt der Idee, einen Trägerwechsel zu erwirken und auf eigene Kosten die Bauauflagen zu bewerkstelligen...evtl. mit Spenden oder wie auch immer. Aber wenn uns das nicht gelingt, werden die Kinder nach der Sommerpause ab der letzten Juliwoche:

* nur noch im Haupthaus sein, welches noch nichtmal einen fertiggestellten Spielplatz hat, welches in seiner neuen Bauweise und Konstruktion sehr sehr laut ist (es gab sogar schon Beschwerden der Erz.)

* nicht mehr in einer gemeinsamen Gruppe sein, sondern auf 4 bestehende Gruppen aufgeteilt und somit getrennt werden

* ohne ihre geliebte Erzieherin sein, da diese von vornerhein sagt, daß sie nicht mehr im Haupthaus arbeiten wird, außer es wäre eine absehbare Übergangszeit und das wird es nicht sein

Ihnen wird alles genommen, was sie geliebt haben, womit sie sich identifiziert haben.

Ich versuche mir irgendwie ständig die positiven Seiten ranzuziehen...versuche mir einzureden, daß es alles schlimmer sein könnte....immerhin ist niemand gestorben...es wird schon irgendwie gehen.... wenn man umziehen würde, müßte Tom auch den Kiga wechseln .....solche Gedanken eben....aber am Ende bleibt dennoch eine unendliche Traurigkeit und Wut auf das System, auf die Verantwortlichen und auf die Borniertheit, Sturköpfigkeit und Uneinsichtigkeit eines einzelnen Mannes, der im übrigen seine eigenen Kinder bereits erfolgreich im Waldkiga hat groß werden lassen, bis sie in die Schule kamen...

Doch was gäbe es für Alternativen? Ein Jahr vor dem Wechsel in die Schule nochmal einen Kigawechsel? Neue Erzieher, neues Gebäude, neues Konzept, neue Kinder? Will man das wirklich seinem Kind antun?

Ich könnte nur noch :-! :-! :-!

Sorry...ich mußte mich echt mal ausheulen....

frustrierte Grüße von einer sehr sehr traurigen Manu, die derzeit garnicht dran denken mag, wie sie das Tom beibringen soll

Bisherige Antworten

Kopf hoch!!!

Liebe Manu,
ich kann mich gut in dich hineinfühlen. Wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Situation die mich auch sehr aus den Fugen gerissen hat.
Wir sind eine eingruppiger Kindergarten, sehr familiär, sehr gutes Team. Ich war schon selbst in diesem Kindergarten. Jedenfalls hatten wir eine sehr, sehr gute und liebe Leiterin und die ist letztes Jahr auch sehr überraschenend gewechselt. Für sie war es einfach eine Verbesserung was ich auch verstand. Aber für mich und auch viele andere Eltern war es sehr, sehr schlimm und ich habe echt Tage gebraucht.
Hab mir auch sehr viel Gedanken gemacht wie mein Sohn das verkraften würde, aber es war wirklich kein Problem. Die Kindergärtnerinnen haben das super erklärt, die ehemalige Leiterin schreibt an Weihnachten usw. immer Karten, kommt zu besuch und letztens hatte sie Geburtstag da haben die Kindergartenkids dann angerufen und Ihr ein Lied gesungen.
Und auch die neue Leitung ist wieder sehr sehr lieb, zwar total anderst aber es passt!
Hoffe nur das sie bleiben kann, da ihr mann jetzt schwer erkrankt ist und wir alle hoffen das alles wieder gut wird.
Ich weiß Euren Waldkindergarten kann man nicht mehr herholen, aber vielleicht kannst Du einfach versuchen dir zu denken es war für Deinen Sohn ein ganz tolle Zeit die ihm auch keiner mehr nehmen kann.
ich wünsch dir einen schönen Tag
lg yvonne

24.06.2010

Und ich verbinde dieses DAtum sofort mit dem 6. GEburtstag meiner mittleren Tochter Annika, die jetzt auch ein Schulkind geworden wäre und staunte, als ich "ihr" Datum im Betreff las.
Mit dem Waldkindergarten ist wirklich sehr schade!!! Aber du solltest dir auch überlegen, was für eine schöne Zeit dein Tom dort hatte, wie viel Glück du dabei haben durftest. Ich kenne mehrere, die im letzten KiGa-Jahr zum Teil bewusst nochmal die Gruppe oder Einrichtung gewechselt haben und für keinen war es ein großes Problem! Natürlich ist es traurig und schade (am Schlimmsten finde ich, wie man mit euch umgegangen ist, indem die Auflagen verheimlicht wurden, das macht ein vertrauensvolles Arbeiten natürlich sehr schwer), aber für Tom dennoch neben dem Verlust eine Chance. Eine Chance auf neue Bekanntschaften, eine Chance auf neue Spiele und einen anderen Tagesablauf (der im Wald natürlich ganz anders abläuft als in einer festen Unterkunft), er hat das Glück, beides ausprobieren zu dürfen.
Und .... da spreche ich aber NICHT aus Erfahrung, ich könnte es mir nur so vorstellen ..... für eine Einschulung ein Jahr später, ist es da nicht auch hilfreich, wenn man von der "freieren" Waldsituation schon etwas auf das straffere Konzept gewöhnt ist. Ich weiß, dass ihr einen Luxus-Waldkindergarten habt mit festem Haus, aber meistens sind die Kinder vermutlich ja doch draußen ?! Und du hast ja schon öfters gesagt, dass dir graut, wenn Tom nächstes Jahr im Sommer in die Schule muss, dann fällt ihm aber der Übergang vielleicht nicht ganz so schwer! Aber wie gesagt, das ist nur meine Vorstellung, mag sein, dass dem nicht so ist.
Grundsätzlcih solltest du dir halt überlegen, was mit Jan ist?! Möchtest du, dass er noch Jahre in diesen KiGa geht? Wenn nicht, dann würde ich gleich beide woanders anmelden (wenn das geht). Mit den unterschiedlichen Gruppen ist es für Tom doch schon bekannt, wenn ich das richtig im Kopf habe, wenn sie aus dem Wald aufgeteilt werden, dann sind sie doch auch jetzt schon in verschiedenen Spielgruppen und das klappt doch immer ganz gut.
Kopf hoch
Melanie

24.06.2010

Hallo Manu,

Melanies Worten kann ich mich absolut anschließen.

Deine Wut über die Unehrlichkeit des Kiga-Trägers kann ich absolut nachempfinden. In Louis damaliger Krippe war ich Elternsprecherin und habe am eigenen Leib erlebt, wie wenig Macht man doch als Eltern hat, wenn die Leitung einen völlig anderen Standpunkt vertritt. Wie gesagt, deine Wut und Verzweifelung ist verständlich, die Entscheidung lässt sich jetzt aber nicht mehr ändern.

Versuche Tom auf den Wechsel positiv vorzubereiten. Vor allem, lass deine eigenen Ängste und Zweifel ihm gegenüber völlig außen vor! Sowas überträgt sich nämlich immer noch, auch unbewusst. Versuche das ganze positiv zu sehen, welch schöne Erlebnisse er dort im Wald-Kiga hatte.

Als Louis letztes Jahr den Kiga wechseln musste, weil er endlich in den Sprachheil-Kiga wechseln durfte, bin ich auch gestorben vor Sorge und Zweifel. Schließlich hatte er sich im Kiga so wohl gefühlt und hatte solch ein herzliches Verhältnis zu den Betreuerinnen. Nächtelang lag ich wach und machte mir Sorgen, wie er das packen sollte. Und dann gab es noch nicht mal eine Eingewöhnung...Für mich undenkbar..

Und was soll ich sagen? Er hat es super gemacht, er ging vom 1. Tag total gern hin, die Namen der geliebten ehemaligen Betreuer und Mitkinder waren ruckzuck vergessen. Er hat diesen Wechsel als total selbstverständlich hingenommen und ich habe ihn diesbezüglich immer bestärkt und unterstützt.

Ich persönlich habe damals gelernt, dass man Kindern wesentlich mehr zutrauen kann, als man es im allgemeinen tut. Sie gehen mit solchen Veränderungen sehr viel lockerer um, als man es glaubt. Das reale Leben ist nun mal kein Fluß, welcher stetig gleichtönend vor sich hin plätschert. Auch, wenn wir es uns wünschen. Veränderungen gehören zum Leben dazu, und auch dein Tom wird das packen!!!!

Viele Grüße

Amber

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