Hallo Mädels,

gestern war der 1. Elternabend von Almas Gruppe. Bei uns geibt es ja keine altersübergreifenden Gruppen. daher ist sie auch nicht mit Mia zusammen. Das finde ich gut.

Mit unserem Kindergarten sind wir sehr zufrieden. Zumindest mit dem 'Bodenpersonal'. Mit der Leitung im letzten Jahr nicht so 100%, aber daran kann man ja arbeiten. Trotzdem würden wir uns nicht für einen anderen Kiga entscheiden wollen und ich gehe davon aus, dass auch Emil später dort hin gehen wird.
Da ich bei Emil dann ja irgendwann wieder arbeiten werde und weil ich Almas Gruppenleiterin besonders sympatisch finde - selbst 3 schon größere Kinder, schicke (echt! nicht biologisch dynamisch) selbstgestrickte Pullover...;-) - habe ich mich entschieden als Elternvertreterin zu 'kandidieren'. Da drängelt ja meist keiner. Also bin ich jetzt mit einer anderen Mutter zusammen im Elternrat.

Dank Tante Google kann ich euch auch noch den Abschlusstext, den die Erzieherin vorgelesen hat, zukommen lassen. Das spiegelt genau, das Menschenbild, das sie lebt. Echt toll. Ist ein bisschen länger, aber es lohnt sich.

Liebe Grüße
Ursula

Nimm mich an

- Zehn Bitten eines Kindes -

1. Nimm mich an

Sag ja zu mir im Mutterleib, sag ja zu mir, wenn ich geboren bin.

Nimm mich an und laß mich sein, was ich bin: ein Mädchen oder Bub.

Nimm mich an, mit meinen Fehlern, ich bin oft ungeschickt, selten böswillig.

Nimm mich an, mit meiner Krankheit oder Behinderung, ich kann nichts dafür.

Nimm mich an, ich bin doch das dir anvertraute Kind.

2. Nimm dir Zeit für mich

Ich brauche dich, deine Pflege, deine Hilfe, deine Erfahrung, deine Geduld, dein Gespräch, deine Zuwendung; je kleiner ich bin, umso mehr.

Nimm dir Zeit für mich, aber nicht nur für mich; du und die anderen, ihr seid auch noch da.

Schau auf dich!

Geht es dir gut, geht es dir mit mir besser.

3. Laß dir Zeit

In meiner Entwicklung hat alles seine Zeit.

Deshalb laß mich Schritt für Schritt wachsen, dann können wir aneinander Freude haben.

Laß mich nicht Opfer deines Ehrgeizes sein, wenn ich so vieles lernen will und muß.

Überforderst du mich, so werde ich störrisch und mutlos.

Unterforderst du mich, so werde ich überheblich und aufsässig.

4. Gib mir Raum

Verhilf mir zu einer kindgerechten Wohnung und Umgebung, dann haben wir es viel leichter im Miteinander.

Verhilf mir zum Mitsein und Mittun, denn ich brauche dich und die anderen.

Ich halte mich gern in eurer Nähe auf, auch wenn das manchmal Unordnung und Ungelegenheiten bringt.

Verhilf mir aber auch zur Ruhe und einem Platz, an dem ich ungestört spielen und arbeiten kann. Dann lerne ich Ordnung und Sorgfalt, Konzentration und Ausdauer und – wir sind beide nicht so zappelig und nervös.

5. Laß es mich versuchen

Laß mich Dinge kaputt machen, ich bin um eine Erfahrung reicher.

Laß mich Fehler machen, auch daraus lerne ich.

Schenk mir die Freude eigenen Erfolges, ich brauche ein gesundes Selbstwertgefühl.

Schenk mir Zutrauen, ich kann oft mehr, als du denkst.

Nimm mich und meine Eigenständigkeit ernst, du hältst mich doch.

Brich mich und meinen Willen nicht, sonst leiden wir später beide darunter.

6. Sei konsequent mit mir

Verwöhnst du mich, so schadet mir das ebenso, wie wenn du mir zuviel versagst.

Ich kann mich dann auf dich verlassen, ist dein „Ja“ ein „Ja“ und dein „Nein“ ein „Nein“.

Laß nicht zu, daß ich euch Erwachsene gegeneinander ausspiele.

Sei konsequent mit mir – vom ersten Tag an, dann fühle ich mich in unserer Ordnung sicher und geborgen.

Wir haben es viel leichter miteinander und wir sind beide nicht so aufgeregt und geschafft.

7. Baue deine Vorurteile ab

Laß mich einfach Kind sein; zwänge mich nicht zu früh in eine Geschlechterrolle.

Auch Mädchen dürfen ungezogen und vorlaut – auch Buben dürfen wehleidig und feige sein.

Als Jüngster möchte ich nicht immer der „Kleine“ sein, als Ältester nicht immer der „Vernünftige“ sein.

8. Schenk mir Anerkennung

Bedenke in deinen Forderungen, was meinem Alter angemessen ist.

Fortwährend nörgelnd und schimpfend bei jeder Kleinigkeit – übersiehst du oft mein Bemühen und das, was ich gut und richtig mache.

Du hilfst dir und mir mehr durch stete Anerkennung, dein häufiges Lob, deine stärkende Belohnung.

Die schönste Belohnung für mich ist dein Wort, dein Streicheln, dein Ganznahsein.

Bist du böse mit mir, zeig mir spätestens beim Zubettgehen, daß wir wieder gut miteinander sind.

9. Laß dich beraten

Laß dich beraten bei Vorsorge- und Beratungsstellen, was du für mich und dich tun kannst.

Alkohol, Nikotin und Drogen sind schon für dich nicht gut, mir schaden sie zu jeder Zeit.

Bin ich krank, in meiner Entwicklung zurück, in meinem Verhalten auffällig, geh rechtzeitig zur Beratung; das hilft uns beiden.

10. Schenk mir deine Zuwendung

Diese Bitte als Letzte, weil du sie keinesfalls vergessen darfst!!

Ich brauche deine Zuwendung und Liebe!

Laß mich aus deiner Nestwärme, Geborgenheit und Sicherheit zunächst zaghaft, später selbständiger meine Schritte zu anderen und anderem lenken.

Schenk mir dein Vertrauen, ich schenke dir Offenheit und Ehrlichkeit.

Zeige mir Wertmaßstäbe, ich brauche sie als Richtschnur für mein Leben.

Zeige mir, was dein Leben erfüllt, bist doch du mein Vorbild.

Laß mich in Freude und Not zu dir kommen!

Zu wem sollte ich gehen, wenn nicht zu DIR!

(nach Manfred Hinterdobler)