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@alice ..mit grundsätzlich verkehrt machen....

Liebe Alice,

allein, dass du dir diese Frage stellst, vermittelt ja schon einen sehr reflektierten, verantwortungsvollen, ja einsichtigen Umgang mit deinen Kindern.

Du weißt ja selbst von mir, dass ich mir manchmal worst case ausmale - ... aber doch ist unsere Situation im Moment nicht so brennend (abgesehen von meinem Vater...)-

Was ich dir gerne schreiben möchte ist Folgendes: Meine ältere Schwester hat drei Kinder von zwei Männern - Theresa 17, Jons bald 16 und Rebecca 11 Jahre.

Die beiden Großen wurden von ihrem Vater im Alter von 3 bzw 2 Jahren verlassen. Wie es scheint hat Theresa ihr Leben bisher ganz gut im Griff - was nicht nur Leistungen betrifft, macht nächstes Jahr ihr G 8 Abitur. Aber Jons ist irgendwie durch alle Schulen gewechselt, obwohl er einen übermäßig hohen IQ hat.Außerdem Außermerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität.

Er liegt mir von allen Kindern meiner Schwester in besonderer Weise am Herzen.

Aber ich glaube auch aus der - geschwisterlichen -Distanz heraus sagen zu können, dass ihm ein starker und zugleich liebevoller Vater gefehlt hat. Meine Schwester nimmt er in manchen schulischen Dingen nur noch am Rande ernst (wenn überhaupt??)- sie selbst sagte "Hausaufgaben mit ihm? Das kriege ich nicht hin!!!" Ich war mal in den Herbstferien dort und habe (jaja, ich die alte Paukerin) mir alle Hefte zeigen lassen, mir erklären lassen, was die Hausaufgaben sind.... Bis zum Schluss meinte er... "hab ich scho" (eine Zeitungsdoku..) abends wollte ich es sehen... naja, da warn nur ein paar ausgeschnittene Zeitungsstückchen) wir sind dann alle gemeinsam durchgegangen .... das, was er daraus als Wichtigstes verstanden hat, haben wir besprochen, damit er am nächsten Tag nicht völlig planlos vor der Klasse gestanden hätte.

Meine Schwester ist - obwohl wieder verheiratet- mit diesem Kind völlig überfordert, zu Mal sie in Bielefeld studiert-- und nicht nur dadurch ab und an am Wochenende weg ist.

Jons kommt mir vor wie ein verlorener Sohn. Er bekommt menschlich sehr viel mit -kann deshalb ungerufen ein großer Tröster sein - und ist manchem gleichaltrigen um Weites voraus .... Trotzdem gibt es immer wieder sehr viel Ärger und Konflikte mit ihm, ich weiß gar nicht, wie meine Schwester momentan damit umgeht. Ich glaube, sie war schon oft verzweifelt, und Ergotherapeuthen uns sonst. waren sicher Teil dieser Hilfesuche.

Nun habe ich viel geschrieben, aber NEIN, ich denke nicht, dass du grundsätzlich was verkehrt machst. Manche Dinge kann frau als Mutter so nicht leisten. Es braucht Klarheiten und Konsequenzen, seien sie noch so unschön; er wird sich ganz sicher noch berappeln, eben auf seinem Weg. Den er aber ganz alleine gehen muss.

Sorry fürs Zutexten. O:-)

GLG Eva mit Marla und Lilo und immer noch ängstlich wegen meines Vaters

Bisherige Antworten

@eva ..mit grundsätzlich verkehrt machen....

liebe eva, ganz lieb von dir, dass du dir so viele gedanken machst. dabei dürften dein herz und dein kopf derzeit mit ganz anderem beschäftigt sein. bist du denn nun zu deinem vater gefahren?

du liebe, früher war es kein problem, da habe ich joshuas hausaufgaben kontrolliert, sie ihn auch neu machen lassen, wenn ich sagte, dass nun gelrnt wird, dann wurde gelernt. mit 14 aber steht plötzlich ein junger mann vor einem, einer, der ohne einen starken vater groß geworden ist, der ihn respekt, ausdauer, fleiß oder disziplin gelehrt hätte. war es schon in der vergangenheit so, dass ich diese männliche seite nicht kompensieren konnte, so bin ich jetzt erst recht nicht "mann-genug" ;-) um ihn schulisch in die richtige bahn zu lenken. oder auch nur zum lernen zu bringen.

du hast völlig recht: er muss SEINEN weg gehen. als liebende mutter ist es aber schwer zuzuschauen und nichts mehr tun zu können.

glg und alles gute für deinen papa, alice

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