@Silke ...
Lese-Rechtschreibschwäche hat er nicht das wissen wir jetzt und die Sprachheilschule war auch nicht nötig (aber das vermuteten wir ja vorher schon).
Das vieles gerne als ADS/ ADHS abgestempelt wird ist mir auch klar und finde ich auch nicht gut. Aber es gibt diese "Krankheit" und wenn ein wirklich begründeter Verdacht da ist sollte man das auch abklären lassen, weil den Kindern die das haben kann wirklich geholfen werden und man macht ihnen das Leben unnötig schwer wenn man es nicht tut !
Das es da viel Falschdiagnosen gibt finde ich auch nicht gut, aber wenn man zu wirklichen Fachleuten geht die sich da gut mit auskennen darf das eigentlich nicht passieren. Leider ist nicht jeder der das behauptet auch wirklich kompetent.
Bei uns ist das so, dass ADS/ADHS weitervererbt wird (ist ja mittlerweile bekannt, dass es vererbbar ist), ich habe 4 Brüder mit mehr oder weniger ADS/ADHS (ist ja bei jedem anders ausgeprägt) und 2 Söhne einen mit ADHS und einen mit ADS. Auch die Sprachentwicklungsverzögerung wird bei uns weitervererbt (hängt wohl mit dem ADS zusammen).
Das Kompetenzzentrum für ADS in Tübingen wollte mir erst keinen Termin geben ! (sie sagte sie kanns nicht mehr hören - verdacht auf ADS) Erst als sie unsere "Familiengeschichte" gehört hat war sie freundlich und schaute nach einem Termin. Ich denke das sie jetzt im Halbjahr mit Anfragen überschwemmt werden und ich will nicht wissen, wieviele davon nur eine Entschuldigung für ihr unerzogenes Kind haben wollen.
Samuel spricht immer noch nicht gut, er geht zur Logo und zur Sprachförderung (in der Schule). Ausserdem hat er kaum Körpergefühl und kaum Muskelspannung. Er ist nicht auffällig im Sozialverhalten, daher besteht nicht die Gefahr, dass wir eine Entschuldigung für unser unerzogenes Kind brauchen (zumal das ja meiner Meinung nach keine Entschuldigung ist, aber das ist ein anderes Thema).
Wir haben uns ausgiebig mit dem Thema befast und ich weiß das einige nichts von ADS/ADHS halten. Aber ich bin überzeugt dass es das gibt und das denjenigen die das haben geholfen werden kann. Es ist aber wichtig dass es richtig und gut abgeklärt wird, da vorallem die Medikament bei nicht ADSlern ganz anders wirken, weil das sind eigentlich Aufputschmittel und wenn ein aufgedrehtes Kind das kein ADS hat Aufputschmittel gibt braucht man sich nicht wundern wenn das Kind noch aufgedrehter und eventuell auch agressiver wird. Auch ADSler müssen gut eingestellt werden und auch das wird oft nicht richtig gemacht, ein gut eingestelltes Kind hat mit dem Medikament keine Wesensänderung, ist aber aufnahmefähiger und kann daher besser Anweisungen folgen. Sobald eine Wesenänderung eintritt ist das Medikament zu hoch dosiert (wird leider gerne in Heimen mit behinderten Kindern gemacht, das weiß ich von 2 ehemaligen Zivis die in solchen Heimen gearbeitet haben, dann sind die Kids nämlich schön ruhig und schläfrig fast schon apathisch).
Samuel hat im Moment in der Schule nur minimal Probleme aber es ist abzusehen dass das so nicht bleibt wenn wir es so laufen lassen (hatte erst vor kurzem ein Gespräch mit der Lehrerin).
Hoffe es war halbwegs zu verstehen was ich geschrieben habe ;)
Liebe Grüße
Nicole mit kranker Victoria
Hallo Nicole!
das mit dem "weitervererben" wußte ich gar nicht. Du scheinst Dich schon sehr ausgiebig mit diesen Themen befaßt zu haben.
Aber Du hast vollkommen recht, viele lassen das "halt einfach mal" untersuchen - und das nimmt dann denen, die es dringend bräuchten die Plätze weg. Aber gott-sei-dank hat das ja jetzt geklappt mit dem Termin in Tübingen.
Ich drück Euch die Daumen, daß Ihr kompetente Ansprechpartner findet und Samuel geholfen werden kann. Ist alles nicht so einfach, man will einerseits nix verpassen und nix falsch machen, andererseits aber auch nicht unnötig was anleiern. Weil halt die Kids oft in diese Schiene geschoben werden, nur beim geringsten Anhaltspunkt.
Wenn Du Lust hast, darfst Du mich gerne über Eure Termine auf dem Laufenden halten, würd mich interessieren.
Glg, Silke
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