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@Henrieke

Hallo Henrieke,
ich wollte mal hören, wie bei Euch im Moment Stand der Dinge in Sachen Einschulung ist. Auch wir überlegen uns, die Zwillinge getrennt, Paula mit 6 Jahren, Leon mit 7 Jahren einzuschulen.
Wäre schön, wenn Du Dich mal meldest.
Liebe Grüße
Saskia
Bisherige Antworten

@Henrieke

Hallo Saskia,
bei uns ist der Stand nach wie vor der, dass wir Philipp im nächsten Jahr definitiv einschulen werden und Nikolas wohl nicht. Ich weiß nicht, wie groß bei euch die Entwicklungsunterschiede sind, aber bei uns sind sie gravierend. Vor allem im sozial - emotionalen Bereich ist Nikolas in vielen Dingen auf dem Stand eines Dreijährigen (Aussage KIndergarten). Philipp können wir es nicht zumuten, noch ein Jahr im Kindergarten zu 'verschwenden'. Eir ist so wissbegierig, dass es eine Schande wäre, ihm die Einschulung vorzuenthalten, nur weil sein Zwilling noch nicht so weit ist!
Wir werden uns Anfang Februar nochmal mit dem Kindergarten und der Lehrerin aus der Musikschule, in die die Zwillinge gehen, zusammensetzen und wenn Nikolas dann immer noch keinen echten Schub gemacht hat, werden wir das Thema Rückstellung proaktiv angehen. Leider ist Nikolas hier in Niedersachsen ein sog. MUSS - Kind (alle Kinder, die bis zum 30.09.2006 geboren sind, sind schulpflichtig). Wir wollen auf jeden Fall erreichen, dass er noch ein Jahr im Kindergarten verbleiben kann und nicht (wie eigentlich der Gesetzgeber vorsieht in den an die Grundschule angeschlossenen Schulkindergarten muss). Notfalls über den Rechtsweg.
Es ist wirklich eine ganz schwierige Entscheidung, aber wir möchten unbedingt, dass beide einen optimalen Schulbeginn haben. Nikolas' Patentante ist Grundschullehrerin und sie ist auch der Auffassung, dass es für ein Kind schlimm ist, wenn es zu früh (oder auch zu spät) eingeschult wird. Wenn wir darauf bestehen, die Zwillinge gemeinsam einzuschulen, wird einer darunter leiden. Wären es keine Zwillinge, sondern ganz 'normale' Geschwister, würde man ja auch jeden einzeln begutachten und überlegen, wann er schulreif ist.
Naja, vorbereitend hat Philipp in diesem Jahr die Gruppe im Kindergarten gewechselt, so dass sie sich langsam an eine etwaige Trennung gewöhnen.
Ui, da habe ich dich jetzt aber zugetextet!!
LG von Henrieke

@Henrieke

Hi Henrieke,

danke für Deine ausführliche Antwort!!

Bei uns ist die Situation so, dass Paula im Kopf ganz fit und körperlich recht gut entwickelt ist. Obwohl ich immer für eine späte Einschulung war, kann ich mir im Moment nicht wirklich vorstellen, dass wir damit noch 2 Jahre warten. Sie fängt an zu lesen und rechnen kann sie schon richtig gut. Auch sonst ist sie wirklich weit, manchmal staune ich nur, was sie alles kann und sagt.

Leon ist ein bißchen verträumter, aber was uns wirklich Sorgen macht, ist, dass er motorisch nicht fit ist. Wir haben jetzt mit KG begonnen und zusätzlich warten wir noch auf einen Platz beim KISS. Ihm möchten wir die Zeit im Kindergarten einfach noch geben, ich denke, dass es ihm gut tut.

Jetzt bin ich am hin- und herüberlegen, was wir machen werden, denn diese Entscheidung fällt uns wirklich nicht leicht. Auf der einen Seite muss man die Kinder einzeln betrachten und für jeden individuell entscheiden, auf der anderen Seite bleibt der zweite Zwilling ja die ganze Schulzeit "hintendran". Ich frage mich, welche Auswirkungen, das auf die Psyche des Zweiten hat.

Ich habe mich jetzt noch zusätzlich dafür entschieden, mich mit einer Familien und Psychotherapeutin zusammenzusetzen, um mir da noch mehr Informationen zu holen.

So, jetzt habe ich Dich zugetextet. Da haben wir ja wirklich keine leichte Entscheidung zu treffen. Wie reagiert bei Euch das Umfeld drauf?

LG Saskia

@Henrieke

hallo saskia,
wir werden uns auch noch weiterführenden rat holen, bevor wir nägel mit köpfen machen. wie die dritte zwillingsmutter unten schreibt, kann man einfach jetzt noch nicht absehen, ob die kinder nicht vielleicht doch darunter leiden. mir tut nur nikolas immer so leid, weil immer so frustriert ist, wenn philipp mal wieder alles schneller und besser kann als er. teilweise resigniert er schon vorher und malt oder bastelt gar nicht mehr mit, weil seine sachen immer deutlich 'schlechter' aussehen als die von philipp. dieses thema bereitet uns wirklich schlaflose nächte! unser umfeld reagiert ganz verschieden. einige finden es vernünftig, sie getrennt einzuschulen, andere reagieren entsetzt. nikolas patentante ist grundschullehrerin und sie ist genau wie ich der meinung, dass er - sofern er keinen riesensprung macht - im nächsten jahr überfordert wäre und philipp im kindergarten unterfordert. an eine gemeinsame rückstellung hatten wir ja auch gedacht, aber philipp ist in seiner entwicklung leider ziemlich über dem durchschnitt, so dass wir ihm ein viertes kindergartenjahr nicht gerne zumuten würden. er langweilt sich jetzt schon genug.
naja, vielleicht kommt ja die perfekte lösung zum fenster herein geflogen!
LG von henrieke

@Henrieke+Saskia

Hallo ihr beiden,

ich wollte euch nochmal kurz von meinen Erfahrungen mit Zwillingen in der Schule berichten.

Ich hatte ein Zwillingspärchen in der Klasse. Sie Klassenbeste, pflegeleicht... er auch sehr intelligent, ADHS... da sind so dermaßen die Fetzen geflogen. Er konnte es nicht ertragen, dass seiner Schwester alles leichter fiel. Ich musste bei der Sitzorung darauf achten, dass er sie nicht im Blick hatte und nicht zu nah bei ihr saß, weil er seine Wut immer wieder körperlich an ihr ausgelassen hat.

In meinem nächsten Durchgang hatte ich einen Zwilling, dessen Bruder in der Parallelklasse war. Meine Kollegin hat sehr anders gearbeitet als ich und die Mutter war einfach nur begeistert, dass die Jungen sich auch zuhause untereinander gar nicht vergleichen konnten.

Aus dieser Erfahrung heraus würde ich auch bei gleichzeitiger Einschulung immer für getrennte Klassen plädieren, sofern das an der Schule möglich ist.
Ich glaube ich würde dazu tendieren, so wie ihr es beide beschreibt, die Kinder nicht gleichzeitig einzuschulen, sondern auf den jeweiligen Entwicklungsstand zu gucken. Ich weiß nicht, ob ständige Über-/Unterforderung nicht mindestens so schlimm wäre, wie der Klassenunterschied.

Da fällt mir gerade ein: Meine Schwägerin (ja, auch Lehrerin) hatte mal einen Drilling in der Klasse. Die beiden anderen waren einen Jahrgang drüber. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie das mal als problematisch dargestellt hat.

Ich wünsche euch alles Gute für diese schwierige Entscheidung.
LG
Ursula

@Henrieke

Hallo Saskia,

hier melde ich mich auch mal, denn ich habe auch Zwillinge. Zwei Jungs, am 9.8.2006 geboren. Auch bei uns ist es so, dass wir uns bzgl. der Einschulung noch sehr unsicher sind. Die Leiterin des Kindergartens hat mir erst gestern wieder zwei Bilder gezeigt, wo deutlich zu sehen ist, dass der eine (Philipp) alles prima gemacht hat, während der andere (Torben) weder richtig zugehört hat noch die Anforderung korrekt umsetzen konnte. Es ist schon sehr deutlich, dass Philipp in einigen Bereichen viel weiter ist - Feinmotorik, Ausdauer, Ehrgeiz, Zuhören. Eben gerade die Bereiche, die für die Schule ganz offensichtlich wichtig sind.

Andererseits ist es bei uns so, dass die beiden sehr viel zusammen spielen und auch gemeinsame Freunde haben. Dabei sind sie sehr unterschiedlich und ergänzen sich meiner Meinung nach auch gut. Und während Philipp in o.g. Bereichen deutliche Stärken hat, so ist Torben andererseits der offenere und kommunikativere Typ, kann besser formulieren und hat auch keine Lautbildungsprobleme. Deshalb tue ich mich insgesamt sehr schwer, so deutlich zu sagen, dass Torben wirklich ein Jahr "hinten dran" wäre. Jedes Kind hat seine ganz eigenen Stärken; vermutlich hat Philipp eher die für die Einschulung relevanten, aber - wer weiß - vielleicht ist Torbens Offenheit genauso viel wert. In der körperlichen Größe gibt es bei uns wenig Unterschiede; einer ist 1,09 m und wiegt 16 kg, einer 1,10 und wiegt 19 kg; und dabei ist der "kleine" dann aber der, der eingeschult würde.

Ich kann mir Stand heute kaum vorstellen, sie nicht gemeinsam einzuschulen. Es geht ja nicht nur um das erste Jahr, sondern es wäre Torben ja wirklich die ganze Schulzeit lang bewusst, dass er immer ein Jahr unter Philipp ist. Und er würde sicher auch öfter darauf angesprochen. Kann ich das in drei, vier Jahren noch rechtfertigen?

Zur Zeit tendiere ich dazu, beide Kinder zurückstellen zu lassen. Von der körperlichen Größe her wäre es nicht auffällig, wenn sie ein Jahr später in die Schule kämen. Ich denke, Philipp könnte grundsätzlich durchaus nächstes Jahr in die Schule gehen, aber es wird ihm nicht schaden, ein Jahr später dran zu sein. Ich selbst bin auch im August geboren und erst mit 7 eingeschult worden. Das habe ich nie als Problem gesehen.

Aber ich finde es auch wahnsinnig schwierig. Mal sehen, was die nächsten Monate so zeigen.

Viele Grüße

Trixie

@Henrieke

Hallo Trixie,

danke erst mal für Deine Antwort und sorry, dass ich mich jetzt erst melde. Ich wußte ja gar nicht, dass wir hier im Forum noch mal Zwillinge habe.

Was Du beschreibst sind genau die Gedanken, die ich auch habe. Paula und Leon sind mit Ihren gut 1,10/1,11 m von der Größe her auch so, dass sie nicht auffallen würden. Auch bei uns würde die Kleine eingeschult werden. Die ganze Situation wie Du sie beschreibst (auch die Charaktäre) sind bei uns ganz ähnlich.

Ich hatte letzte Woche ein Gespräch mit einer Psychologin und momentan überwiegen bei mir wieder die Gedanken, eine getrennte Einschulung könnte Leon schaden - nicht jetzt, sondern in einigen Jahren. Heute abend habe ich jetzt ein Gespräch mit der Gruppenleiterin, wenn möglich lasse ich die beiden im Kindergarten trennen, um einfach mal zu sehen, wie sie sich getrennt entwickeln.

Liebe Grüße

Saskia

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