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"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Hallo Ihr Lieben,

ich habe Eure Beiträge zum - sagen wir mal- erzieherischen Reagieren in allerlei schwierigen Situationen sehr aufmerksam gelesen.

Bei uns gibt es auch immer wieder Situationen, wo ich mich hinterher frage: ist das so auch wirklich richtig??

Als Beispiel haben wir mit ziemlicher Konsequenz (ehrlich gesagt bin ich nicht Verfechterin des 100 %igen.... das Kind und die "besondere" Situation mag manchmal Vorrang haben!).... die Kinder in ihr Zimmer geschickt oder begleitet, wenn sie sich nicht aktzeptabel verhielten.

Sie mussten nicht für lange ZEit drin bleiben und ich habe ihnen immer nochmal erklärt, was der Grund war. Schnelle Versöhnung.... etc.

Für meine Kinder habe ich aber nun den Eindruck, dass das ernorme Verlassenheitsängste schüren kann. Lilo hat manchmal so aus Verzweiflung geheult:

lange Rede kurzer Sinn: bei uns wird nicht mehr ins Zimmer geschickt, sondern - so wie viele es schon geschrieben haben- sofort reagiert, bezogen auf das was passiert ist.

Richtige Lösungen habe ich auch nicht, aber es beschäftigt mich schon, weil ich merke, dass besonders Lilo, wenn sie richtig heftig wird eher eine Umarmung als eine Konfrontation benötigt.

Würde mich freuen eure Meinungen zu hören. Seid Ihr alle echt immer konsequent?? IMMER IMMER IMMER?

Findet ihr es nicht auch wichtig, das Kind in seiner Art mit hineinzunehmen in den Erziehungsprocedere- will sagen, nicht für jedes Kind ist die gleich Methode die Richtige?

LG Eva :-X

Bisherige Antworten

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Hallo,

ich habe meine Kinder noch nie in ihr Zimmer oder vor die Tür geschickt und habe es auch nicht vor zu tun, weil ich es für nicht die richtige Art von "Strafe" halte - ich finde das Wort Strafe eh nicht in Ordnung für Kinder (siehe mein Posting unten). Konsequent sind wir allerdings in aller Regel in dem Sinne, dass ein NEIN auch NEIN heißt und das dann auch durchgesetzt wird z.B. durch wegnehmen des verbotenen Gegenstandes etc.

LG, Claudia

Hallo Claudia,

klar, was weg ist, ist weg. Ohne Diskussion. Wie sollte ich ansonsten die Zeit mit den an und an sich heftigtst streitenden Damen regeln!?

Strafe habe ich aufgrund deines Postings unten auch in Anführungszeichen gesetzt. Da hast du ganz recht.

LG Eva O:-)

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Hallo Eva,
wir schicken ihn schon hin und wieder in sein Zimmer. Denn für Rumtoben und dabei Bücher rausschmeißen, Kissen runterwerfen, Schuhe durcheinander werfen usw. sehen wir keine andere Konsequenz als ihn einfach ins Zimmer zu bringen, damit er sich dort wieder beruhigen kann. Verlassenheitsängste hat es bei ihm noch nicht hervorgerufen und Kuscheln und Erklären klar, das machen wir, habe ich unten ja auch geschrieben.
Wir sind vor allem dann sehr konsequent mit dem Ins-Zimmer-Schicken, wenn wir im Stress sind und viel zu tun haben und dann einfach unsere Nerven nicht so tolerant sind :-(
Die situationsbezogenen Sachen, z.B. beim Zähneputzenrumalbern halt nicht ausspülen oder bei Sachen werfen, die nicht zum Werfen sind, wegnehmen, da sind wir immer konsequent, denn wie Claudia auch geschrieben hat, das Nein ist Nein, denn sonst wäre es ja Willkür. Heute darf ich mein Auto werfen und morgen nicht.
Liebe Grüße :-)

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Hallo,

Klar kann es nicht angehen, dass einmal ein Auto geworfen werden kann, dann wieder nicht. Werfen geht nicht, schon klar.

Wenn ihr gut mit dem Zimmerschicken klarkommt, dann ist das doch auc OK.? Das meinte ich ja auch, dass man schon auf die Befindlichkeit der Kinder eingehen sollte.

LG Eva

nobody ever said it was going to be easy

oder auch: erziehung als gratwanderung ;-)
liebe eva,
ich kann deine widerstrebenden gefühle gut verstehen und empfinde erziehung auch beim zweiten kind und nach so vielen jahren noch als gratwanderung, allerdings nicht mehr ganz so heftig wie beim ersten mal. :-)
zu deiner frage: ja, ich bin konsequent. denn sonst funktioniert es nicht. ich empfinde mich auch als streng, aber in dem sinne von liebevoller strenge. und erziehung muss immer auch das wesen des kindes mit einbeziehen. wie du schon richtig sagst: wo das eine kind selbst distanz sucht, braucht ein anderes vielleicht gerade die nähe. jedes kind hat andere "unarten" ;-), einen anderen charakter, ist an anderen punkten sensibel als ein anderes...
ins zimmer schicken: für feli wäre das der falsche weg. joshua allerdings habe ich, als er bereits deutlich älter war als unsere kids jetzt, durchaus in sein zimmer geschickt, mit gutem erfolg. was heißt, dass er sich dann beruhigen konnte und diese distanz auch brauchte.
selber eine klare vorstellung der eigenen werte und regeln, die einem wichtig sind, zu haben, empfinde ich als erleichterung bei der erziehung. an den mitteln muss man sich versuchen, ausprobieren, nach dem bauch entscheiden und IMMER unter einbezug des wesens der noch beteiligten kleinen person. wenn man dann noch immer in seiner liebe bleiben kann und respekt auch vor dem kind hat, dann kann bei aller strenge nicht mehr ganz so viel schief gehen... letztlich ist das eigene verhalten das, was die kinder am stärksten prägt, denn das erleben sie tagtäglich und schauen es sich ab.
ich bin ja das zweite mal allein mit kleinem kind. belastend finde ich, diese ganze arbeit (erziehung PLUS reflektion) alleine leisten zu müssen. aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch eine gemeinsame linie zu finden schwierig sein kann.
wünsche euch jedenfalls, dass ihr das gut hinbekommt :-)
lg alice

nobody ever said it was going to be easy

Liebe Alice,

danke für deine Antwort, sehr bereichernd und stimmt so. denke ich.

LG Eva

Liebe Eva,

NEIN, wir sind leider leider nicht immer konsequent und das obowhl wir es eigentlich aus Erfahrung besser wissen müssten, denn wir haben schon so ein anstrengendes, weil inkonsequent erzogenes Hundekind daheim ( was für ein Vergleich *g* )
Meist ist es wohl einfach der bequemere Weg, manchmal auch, dass mein Mann und ich uns nicht einig sind oder dass ich selbst einfach meine keine Kraft zu haben.
Oft denke ich mir, wer dieses Kind eigentlich erzogen hat und wäre in meiner Art gerne so klar und konsequent wie viele es hier schildern.
Zumindest die Werte und WÜnsche sind die gleichen, auch wenn es an der Umsetzung oft hapert.
Ich hoffe, dass wir hier nicht den total verzogenen Egomanen großwerden lassen und wenigstens manches richtig machen, bin aber fast froh, von Dir zu lesen, dass Du auch so Deine Zweifel hast und wir damit nicht alleine sind.
Ganz liebe Grüße
Wiebke

Liebe Wiebke,

möchte dich umarmen für deine lieben Zeilen!

Sind wir alleine mit unseren Zweifeln? Sieht vllt so aus.

Ich bewundere die, die sie offensichtlich nicht haben und so ganz starke ELtern sind und möglicherweise das korrekte Rezept gefunden haben. Ich habe keinen Regelkatalog aufgestellt, aber sicher gibt es Dinge, von denen die Kids genau wissen, dass sie das NICHT dürfen. Oft genug kommen sie von selbst und fragen: Mama, erlaubst du das?

Ich weiß nicht ob wir(mein Mann/und ich) immer "stark" sind -"klar". in dem was ich meinen Kindern vermitteln will, versuche ich schon zu sein. Ich weiß nur, dass ich mich immer wieder hinterfrage und wenigstens versuche, es richtig für meine Kinder zu machen.

In diesem Sinne - viel Mut fürs Nichtperfekte.

GLG Eva :KISSING:

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Liebe Eva,

mich plagen die gleichen Zweifel und Überlegungen...

Mein Mann sagt dann immer zu mir: "gäbe es die EINE, ULTIMATIVE und EINZIG RICHTIGE Erziehungsmethode, dann hätte schon längst jemand ein Buch darüber geschrieben und ALLE würden alles immer richtig machen" - damit bringt er mich doch immer wieder "runter" und zum Lächeln.

Und ja: nicht für jedes Kind ist die gleiche Methode die Richtige!

Und ja: wenn bereits bestehende Regeln "gebrochen" werden, erfolgt die vereinbarte Konsequenz. Wenn uns eine Aktion oder ein Verhalten nicht gefällt, kündigen wir die Konsequenz 1x an und ziehen das dann auch durch. Das haben wir aber (leider) erst nach einigen Coachings eingeführt und es erfordert verdammt viel Selbstdisziplin, das ist nicht immer leicht.

Mein Mann schickt Felica neuerdings auch auf ihr Zimmer. Anfangs hat sie dagegen rebelliert, mittlerweile klappt das ganz gut. Es ist aber nicht mein Weg und das ist auch etwas was man seinen Kindern (wir unserem Kind) zumuten kann: dass Papa und Mama nicht immer alles genau gleich machen.

Ein Satz unserer Sozialpädagogin tut mir immer dann gut, wenn ich mal wieder das Gefühl habe, in Sachen Konsequenz "versagt" zu haben: "Sie verlieren NICHT ihr Gesicht, wenn Sie mal nachgeben" und "alles, was sich für Sie selbst richtig anfühlt, ist auch richtig"!

Da du dich in deine Kinder heineinversetzt und dir solche Gedanken machst, machst du ganz sicher nicht alles falsch.

Liebe Grüße

Claudi

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Hallo Claudi,

ich denke auch, dass man sich mit Selbstvertrauen auf sein Bauchgefühl verlassen sollte!

Ich sehe es an meinen beiden, wie unterschiedlich Kinder sein können. Sicher müssen sie beide gleiche "Regeln" einhalten, trotzdem fordern sie gelegentlich unterschiedliche Reaktionen.

Ich möchte klar und nachvollziehbar für sie sein- so wie es Julie schön beschrieben hat. Aber ich bin kein Roboter, nein, auch ich bin abends manchmal jenseits meiner Kräfte!

Wenn die beiden einen anstrengenden außerordentlichen Tag- z.B. mit viel Großfamilienbesuch hatten... müssen sie für mich am Abend nicht so "funktionieren" (sowieso ein bescheuerter Begriff) wie im Alltag, sondern ich hole sie dort ab wo sie sind, nämlich möglicherweise beschäftigt, beeindruckt oder im Falle von Lilo auch überfordert von so vielen Eindrücken... Begegnungen.

Alles Liebe dir,

LG Eva :THUMBS UP:

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Liebe Eva,
sagen wir mal so: ich versuche konsequent zu sein. Das gelingt mir nicht immer. Sei es, weil es die Situation erfordert oder mir schlicht und ergreifend die Nerven dazu fehlen. Mitunter bin ich also konsequent inkonsequent. Ich weiß, das das nicht das Gelbe vom Ei ist, aber in der jeweiligen Situation ist es eben das richtige. Es gibt in der Erziehung eh kein richtig oder falsch (von Misshandlungen mal abgesehen) sondern nur ein anders. Jede "Erziehungsmaßnahme" lässt sich nicht auf jedes Kind übertragen. Jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden. Ich habe die Zwillinge noch nie in ihr Zimmer geschickt. Das liegt jetzt nicht daran, das sie bis jetzt noch kein eigenens Zimmer haben, sondern daran, das sie das als Konsequenz für ihr Verhalten nicht verstehen würden. Ich versuche, sie aus der Situation raus zu nehmen und zu erklären oder eben auch Konsequenzen folgen zu lassen (z.B. werden Flugobjekte oder Streitobjekte einkassiert). Konsequenz ist anstrengend - ja. Ich versuche mein bestes :-)
LG
Yvonne

Nachtrag @ Eva

Liebe Eva,
habe bei deinen Antworten gelesen, das sich deine Mädels ab und an heftig streiten. Bei uns ist es gerade ganz schlimm. Da wird gestritten wie die Kesselflicker und sich das Spielzeug über den Kopf gehauen oder geschubst. Ich frage mich immer wie ich in solchen Situationen reagieren soll. Sollen sie ihren Streit allein austragen? Oder soll ich mich einmischen? Meist trenne ich die Streithähne, aber sollten sie nicht auch Konflikte untereinander allein lösen können? Wie siehst du das?
LG
Yvonne

Liebe Yvonne,

ehrlich gesagt ist es das, was mich mitunter am meisten nervt. Nicht immer streiten sie wie wild, manchmal vereinbaren sie auch Dinge, aber ab und :KISSING: zu ist es schlimm, und ich muss eingreifen.

Ich höre erst mal nach (also wenn die beiden im KIZI und ich bspw. in der Küche) wenn es sich nicht steigert, lass ich sie, eine gewisse Schmerztoleranz muss es da auf allen Seiten geben.

Aber wenn ich merke, das wird heftig, dann greife ich ein: je nach Situation nehme ich das Spielzeug weg, oder sie werden räumlich distanziert. Manchmal mussten sie auch beide in ihr Zimmer (das mache ich derzeit nicht mehr) und kamen dann sehr versöhnlich wieder raus.

Eine gute Freundin von mir hat auch Zwillingsmädels- vier Jahre älter- und die sagte als die beiden vllt 5 Jahre alt waren: ich schreite nur noch ein, wenn es Blut gibt.

Ein Glück sind wir hier (noch?) nicht so weit, aber die beiden können sich ganz schön auf die Palme bringen und jetzt fängt die Konkurrenz erst an....wobei es manchmal auch schön zu sehen ist, dass immer mal die eine gönnerhaft, beschützend und ganz erzieherlich zur anderen ist.

.... LG Eva :KISSING:

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Hallo Yvonne,
ich empfinde und sehe das genauso wie du. Oft genug beschäftige ich mich mit meinen Reaktionen.... aber eine gute Freundin meinte letztens: es ist doch gut, dass sie all deine Facetten kennen und du nicht immer gelassen, geduldig, liebevoll etc bist.
Es ist gut, dass man inzwischen einfach gut mit ihnen reden kann, da werden schon Befindlichkeiten erklärt!
Liebe Grüße
Eva

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

hi du,

hab gerade wenig zeit, bin hundemüde. wollte nur sagen, dass laura bevorzugt dann in ihr zimmer schicke wenn ich an einem punkt bin wo ich für nichts mehr garantieren kann. dann sage ich ihr das auch und dann ist gut.

kennst du den kurs "starke eltern - starke kinder" ???

der ist wirklich gut, vielleicht wäre das was für dich.

lg nadine

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Hi Nadine,
von dem Kurs habe ich schon gehört und bin da grundsätzlich sehr interessiert.
LG Eva

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Liebe Eva,

ach es wäre so schön, wenn ich immer konsequent wäre...bin ich aber nicht, meine Stärke ist auch tagesformabhängig.

Ich bin für meine Kinder nachvollziehbar. D.h., ich erkläre mein Handeln, erkläre auch erfolgende Konsequenzen, es gibt hier Regeln, an die sich alle halten müssen usw. Mein Mann und ich ziehen blind an einem Strang, das ist super!

Aber ich lasse mich auch schon mal zu etwas überreden und von Dingen überzeugen, die ich vorher verneint hatte. Meine Kinder lernen früh zu argumentieren ;-)

Strafen gibt es eigentlich nicht, obwohl ich beide auch schon mal in ihr Zimmer geschickt habe - zum Abreagieren oder wenn sie unaushaltar frech waren. Aber so was wie Fernsehverbot o.ä. gibt es nicht. Bringt auch nichts, weil wir kaum TV schauen.

Das mit der Umarmung anstelle der Bestrafung trifft übrigens auch auf Tobi zu! Je wütender und frecher er ist, desto eher ist das ein Hilfeschrei. Dann hilft nur auf den Arm nehmen, drücken, vertragen und klären, was gerade passiert ist (klappt aber auch nicht immer....auch ich kann ein "Wutzwerg" sein!).

Ein Konzept habe ich ehrlich gesagt nicht. Ich erziehe aus dem Bauch raus und hoffe, dass ich nicht allzu viel Bockmist baue. Aber meine Söhne werden später schon genug zum Meckern finden, da bin ich sicher :-)

Also - Mut zur Lücke und zur eigenen Schwäche :-)

Liebe Grüße

Julie mit Rafael (4) und Tobias (3)

"Bestrafung", Konsequenz und des weiteren.....

Liebe Julie,

vielen Dank für deine Antwort.

Deine Erziehung hört sich für mich sehr lebendig und authentisch an!

Dass Ihr an einem Strang zieht ist wahrscheinlich eine sehr gute Grundlage. Bei mir und meinem Mann bedarf es da manchmal eines Gespräches und dann zieht der eine oder der andere auch mit (manchmal auch etwas zähneknirschend) - aber es ist so viel einfacher!

LG an dich und deine tollen Jungs,

Eva :THUMBS UP:

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