nur kurz,meine liebe inken!
schön dass du wieder online bist!und die paar tage urlaub gönne ich euch von herzen.bei mir ist viel arbeit derzeit,aber wir sind zum glück alle mrsa-frei.
nun bricht wieder dein geburtstagsmonat an und ich muss nun grübeln und geniert fragen welcher tag es nun war.ich bin unverbesserlich
lg
merline
ps:sprichst du von marian?ich bin froh dass sie zurückhaltend gegenüber fremden ist

Guten Abend meine liebe Merline,
habe schon fast ein wehmütiges Gefühl, wenn ich Dich im Forum lese, da ich befürchte, ich vernachlässige Dich irgendwie. Kannst Du Dich daran erinnern, wann ich Dir das letzte Mal geschrieben habe???
Jedenfalls freut es mich dann aber immer sehr, wenn ich Dir hier wenigstens einen Gruß senden kann. :-)
Der Tag - es ist der 28. - weißt Du, das ist mir wirklich total Banane, daß Du da nachfragen mußt. Finde ich nicht schlimm. *g*
Liebe Grüße,
Inken - auch ganz zufrieden damit, daß Sohnemann Fremden gegenüber zurückhaltend ist

Hi Inken,
mein Kind ist frech den fremden gegenüber, begegnet sie immer mit Unwillen, manchmal mit beinahe Hass:-/ Keinder darf sich im Bus neben ihm setzen.
Manchmal wünschte ich mir, mein Kind wäre anders. Würde auch mir gegenüber Zeichen senden, die ich verstehe. Schutz suchen. Das kenne ich nicht, wie Du das bei C. beschreibst. Mit Panik kommt Ben zu mir. Oder Wut. Kuscheln nur bedingt. Nie wenn ich das brauche. Ich hab mich damit abgefunden, das ich für ihn da bin und er ein für sich existierendes Wesen.
Ich muß zugeben, daß es mir nicht leicht fällt Deine (perfelkte und harmonische) Beiträge zu lesen. Desjhalb weiß ich oft nicht, was ich dazu sagen soll.
Ich kann auch nicht von meiner Birke von dem Fenster schreiben. Ich käme mir dann rochtig kitschig vor, weil es auch anderes, wesentlicheres gibt, die Birke ist etwas sinnliches, aber ist ein Ausblick wirklich so wichtig? Löst er irgendwelche Probleme oder Konflikte? Es ist bloß eine Ablenkung, wenn man sich darin so hineinsteigert vollkommen sinnlos. Ansonsten doch ganz nett und ganz wichtig DAS zu sehen. Aber wichtig nur bedingt. Prozentuall will ich das jetzt nicht ausdrücken. Was bedeuten Deine Naturbeschreibungen? Ich verstehe das nicht ganz. Nur wegen der Schreib-Ästethik? Schreibübung? Oder hat der Ausblick etwas anderes zu bedeuten?
Irgendwie folge ich Euch (auch Zaches) nicht so mehr ganz. Seltsam.
lg diotima

Guten Abend liebe Diotima,
die Naturwahrnehmung, das ist wohl wirklich ein Aspekt, wo wir uns fremd bleiben... Das ist aber nicht schlimm. Oder muß nicht schlimm sein, finde ich? Ich habe durchaus einige Freunde und Bekannte, die bestimmte Seiten an mir nicht nachvollziehen können.
Eine "Schreibübung"? Nein, das sind meine geschilderten Eindrücke auf gar keinen Fall!
Ich kann mir gut vorstellen, daß sich 3/4 aller Leser bei meinen ausufernden Beiträgen langweilen - denn wirklich Spannendes und Neues habe ich nicht oft zu berichten. Aber wenn es kitschig ist - dann ist es halt so - dann bin ich eben ein Mensch, der eine kitischige Seite hat.
Nicht alles, was mich bewegt, kann und will ich im Forum schreiben. Klar. Aber die Dinge, die ich im Forum schreibe, sind ernst gemeint - keine Lückenfüller, keine Schreibübung.
Für mich wäre es tatsächlich wesentlich, die Sinnlichkeit einer Birke wahrzunehmen - weil dieses gute Gefühl dann ganz konkret meinen Umgang mit Menschen usw. beeinflussen kann.
> ist ein Ausblick wirklich so wichtig? Löst er irgendwelche Probleme oder Konflikte?
Für mich: ja, das ist absolut möglich!
Wenn ich z.B. an einem ärgerlichen Problem festgebissen bin und den Kopf hebe, den Blick driften lasse, kann mir das in der Tat eine neue Perspektive geben, mich entspannen, mir bewußt machen, daß das Problem nur _ein_ Teil von vielen Teilen in meinem Leben ist. Das kann durchaus Folgen für meine Antworten, Handlungen usw. haben.
Daß meine Antenne für Bewegungen in der Natur keine großen Probleme der Menschheit beeinflussen wird, mag wohl sein. *ggg*
Aber wenn mein eigenes Empfinden beeinflußt wird, wird mein eigenes Leben sogar ganz entscheidend beeinflußt - das ist für mich persönlich also doch wesentlich.
Was wäre denn Deiner Meinung nach etwas "Wesentliches"?
Dir alles Liebe!
Inken

***Für mich wäre es tatsächlich wesentlich, die Sinnlichkeit einer Birke wahrzunehmen - weil dieses gute Gefühl dann ganz konkret meinen Umgang mit Menschen usw. beeinflussen kann.***
Hm. Interessant. Inwieweit?Was hat diese Birke mit den anderen Menschen zu tun? Mir kommts einer inneren Flucht nahe;-)
Zu Landschaften kann ich nur sagen, daß mich vor allen die Landschaften im inneren anderer Menschen interessieren und beeinflüssen (ein wenig poetisch ausgedrückt). Na ja, allerdings habe ich schon beobachtet, daß mir die Septembersonne mächtig auf den Geist geht, irgendwie tun meine Augen arg weh, und brennen, wenn die Sonne so nah am Horizont steht. DA kriege ich tatsächlich schlechte Laune. Zum Glück regnets heute in Strömen;-)
lg diotima

Guten Abend liebe Diotima,
der rote Faden, der sich durch Deine Antworten auf meine Beiträge zieht, besteht aus zwei Elementen.
Erstens zweifelst Du (fast) immer an, daß das, was ich schön finde, wichtig bzw. wesentlich wäre.
Und zweitens bemerkst Du (fast) immer aufs Neue, daß sich meine Texte nach Flucht oder Realitätsverlust anhören.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie ich mich noch besser oder anders ausdrücken könnte. ??? :-/
Vielleicht ist es einfach so, daß unser jeweiliges Bild von der Welt so unterschiedlich ist, daß Du meine Gedanken wirklich nie nachvollziehen kannst. Höchstens akzeptieren.
Letztlich ist ja auch gerade das so spannend, daß Menschen ganz unterschiedliche Bilder von einer (vermeintlich) gleichen Sache haben können...
Was mich ein bißchen stört: Deine Antworten an mich klingen so, als würdest Du mich entweder für nicht ehrlich, oder für nicht zurechnungsfähig halten.
Nein, verletzen tut mich das nicht - dafür bin ich momemtan viel zu glücklich verwurzelt in meinem Leben. Aber es frustriert mich ein bißchen, daß ich Dir offenbar nicht verständlich machen kann, warum ich viel Schönheit um mich sehen kann, _ohne_ dafür bekifft in einer rosa Seifenblase schweben zu müssen. *g*
Im Vegleich zu Deiner ist meine Wahrnehmung der Welt wohl ziemlich körperlich, animistisch, sinnlich. Ich kann und will das auch gar nicht alles von einer intellektuellen Seite erfassen (müssen).
Alles, was um mich ist, ist die Welt, in der ich lebe. Darum verstehe ich nicht, wie Du darauf bestehst, die Freude an einem Baum wäre Realitätsflucht. Was, wenn nicht die Lebewesen und Elemente um mich herum, soll denn sonst real sein?
Und wenn ich mich an solchen Dingen erfreuen kann, warum sollte das nicht wesentlich sein?
Ich finde jedenfalls nicht, daß ich dem Kern des Lebens näher bin, wenn ich mich in meinen Diensten dumm und dämlich rackern muß und mit ach so wichtigen Maschinen umgeben bin...
Natürlich müssen es nicht immer diese offenbar schwer nachvollziehbaren Pflanzen-Stories sein. Auch an Menschen gewonnene kleine Eindrücke können mich inspirieren, mich meine Lebendigkeit vermehrt spüren lassen.
Als mein Geliebter an diesem Wochenende im Nebel neben dem Feuer saß, hätte ich ihn am liebsten noch an Ort und Stelle vernascht. *g* Die Regentropfen in seinem Haar, der Geruch von Leder, Holz und Rauch an seinem Körper... Ich ahnte, daß er unter anderen Umständen noch ganz andere Seiten haben könnte, die ich in seinem normalen Alltag vor dem Computer nicht sehe. Und die Ahnung dieses Potentials, des noch teils Verborgenem war unheimlich erotisierend. Ist das nun wieder Realitätsflucht, wenn ich lieber mit dem Tier im Mann als mit dem Alltags-Papa Sex haben möchte? *lach* Ich sage "nein", denn ich kann mit meinem Geliebten über genau diese Dinge reden - und das bringt uns in unserem ganz realem Verständnis voneinander weiter. (Mitunter macht es aber mehr Spaß, das Analysieren sein zu lassen und einfach instinktiv zu agieren.)
Jetzt habe ich mich ziemlich weit geöffnet. Mehr kann ich momentan nicht dazu sagen.
Wenn ich in Zukunft etwas beschreibe, was für mich schön und wichtig ist, solltest Du es einfach unter diesem Aspekt sehen - das es eben für _mich_ wichtig ist. Die Entscheidung, was wesentlich und wichtig ist, ist doch eigentlich immer eine subjektive, oder?
Liebe Grüße,
Inken

Liebe Inken,
das tut mir Leid, wenn meine Beiträge so rüber kommen. Es war bestimmt nicht meine Absicht und ich wollte Dich wirklich nicht ärgern:-( Ich finds nur mal diese Natursache bei Dir etwas verwirrend, vor allem nachdem Du mal von den germanischen Religionen geschrieben hast. Von deinesgleichen Menschen usw. Vorher habe ich Deine Beiträge anders, unbefangen gelesen. So eine Bildersprache.
Aber jetzt wenn ich lese habe ich immer diesen Hintergrundgedanken, und ich kann nicht mehr unbefangen lesen, ohne Dir gerecht zu werden (glaube ich). Und egal, wie ich danach frage, willst Du, oder kannst Du mir nicht antworten. Ich weiß es nicht, ob die Fragen danach wirklich so die Privatsphäre überschreiten. Wenn ja, dann entschuldige. Aber das mußt Du mir dann sagen. Ansonsten fühle ich mich schon ein wenig ignoriert*g*
Ich denke auch, daß bei solchen Themen eine schriftliche Kommunikation im Forum schwieriger zu gestalten ist, ale ein persönliches Gespräch. Na ja, anders geht es auch nicht.
Eh, ich hab eh den Eindruck, jeder webt für sich in diesem Forum. Klar, gehöre ich auch irgendwie dazu, ich schreibe kaum was über mich. Vielleicht daher die Frustration und Mißverständnisse.
Schade, daß Du doch so weit weg wohnst.
lg diotima (in Eile leider)

Guten Abend liebe Diotima,
> Und egal, wie ich danach frage, willst Du, oder kannst Du mir nicht antworten.
Dann ist definitiv Letzteres der Fall! Wollen tue ich schon. Aber offenbar kann ich es nicht richtig.
> Ich finds nur mal diese Natursache bei Dir etwas verwirrend, vor allem nachdem Du mal von den germanischen Religionen geschrieben hast.
Dann laß die Religion einfach weg. Für das Verständnis meiner Gedanken spielt sie nur eine untergeordnete Rolle.
Ich begeistere mich doch nicht für Natur, weil ich Heidin bin. Sondern ich bin Heidin, weil ich mich für die Natur begeistere. Okay, das ist jetzt so stark vereinfacht, daß es weh tut. ABER fürs Verständnis ist wichtig, daß Du weißt, von welcher Seite das Pferd aufgezäumt wird.
Meine Sichtweise auf das Leben, die Lebewesen, die Elemente, die Kräfte, die da wirken - das gehört zu mir, wie ich immer schon war, lange BEVOR ich überhaupt darüber nachdachte, in welchen religiösen Kontext es einzuordnen geht. Und das ist der Grund, warum Du meine Beiträge wieder unbefangen lesen solltest: es geht dort nämlich "nur" um die Dinge, die ich benenne; es geht NICHT um verborgene Codewörter meiner Religion.
Und wenn ich mich etwas scheue, hier so ins Eingemachte zu gehen: nun, ich mag vielleicht nicht die Forums-Spinnerin vom Dienst sein. *g*
Ich meine, in meinen Augen ist die heidnische Sicht auf die Welt bodenständiger, lebensnäher und vernünftiger als die monotheistischen Erlösungsversprechen. ABER das ändert nichts daran, daß die Mehrheit der Menschen in diesem Land Monotheisten sind und jemand wie ich somit schnell als Exot belächelt wird...
> Von deinesgleichen Menschen usw.
Nur damit das nicht mißverstanden wird: ja, ich genieße es, mit anderen Heiden zusammen zu sein. Aber da ist keine Abhängigkeit, kein Druck o.ä..
Diese Menschen haben nicht das gleiche Weltbild wie ich (das erläutere ich noch), aber sie haben ein ähnlich strukturiertes Weltbild, so daß ich mich aufgehoben fühle, ohne mich erklären zu müssen. Das ist ... einfach schön ... wenn man merkt, man steht nicht alleine, sondern andere Menschen können die eigenen Gefühle nachvollziehen.
Heiden bezeichnen ihre Weltanschauung oft als "Erfahrungsreligion" (als Gegensatz zu den Offenbarungsreligionen). Das trifft es ganz gut. Man wird nicht zum Heidentum bekehrt. Man muß an nichts glauben. (Aber man KANN an vieles glauben, wenn man mag.) Man macht lediglich die Erfahrung, daß es unterschiedliche Kräfte/Strömungen/Gesetze (wenn man will: Götter) gibt, die das Leben bestimmen - und daß diese jeweils ihre eher guten SOWIE ihre eher schlechten Seiten haben und darum nicht in einem alleinigen Gott vereinbar wären. Wer das verinnerlicht hat, ist schon zutiefst heidnisch *g*, ohne sich überhaupt mit Details beschäftigt zu haben.
Weil die Erfahrungen der Menschen unterschiedlich sind und weil es keine verbindliche Schrift o.ä. gibt, unterscheiden sich die Interpretationen der einzelnen Heiden sehr. Aber die Struktur der Weltsicht ist ähnlich und die Achtung/Toleranz vor den unterschiedlichen Erfahrungen anderer Menschen meistens sehr groß. Darum also eine Umgebung, in der ich mich wohl fühle.
Liebe Grüße,
Inken