hallo ihr lieben!
erst einmal vorweg: es geht zum glück nicht um uns direkt, aber um meine freundin. zu ihr eine kleine vorgeschichte:
sie hatte schon lange einen sehnlichen kinderwunsch. durch pco leider probleme beim ss werden. die erste ss endete als fg in der 10.ssw. die 2. ss ging bis zur 24. ssw gut, dann kam unerwartet ihr sohn auf die welt, alles ging viel zu schnell, man konnte es nicht aufhalten, er wurde nicht mehr versorgt und wurde per not-kaiserschnitt geholt. 2 tage später starb er trotz allen bemühungen der ärzte in ihren armen. im januar 2005 bekam sie eine gesunde tochter mit kaiserschnitt - geplant aus vorsicht. die kleine ist ein wahrer sonnenschein. wegen pco haben sie nicht weiter verhütet, der wunsch nach einem 2. gesunden kind war soooo riesig. im november 2006 als unsere anna kam hielt meine freundin einen positiven test in der hand und dann ging es wieder los...
am anfang hieß es "fruchthülle leer", dann "kein herzschlag". ich hab ihr gesagt, sie soll ruhig bleiben, das kleine würmchen wird kämpfen. in der 10. ssw dann alles ok, alles zeitgerecht und in ordnung! bis zur 30. ssw war alles top, dann fingen wehen an, der mumu öffnete sich in der 33. ssw. sie sollte liegen, tat sie auch. am 08.08. war sie zur kontrolle morgens beim fa, alles top in der 34.ssw. nachmittags bekam sie heftige bauchschmerzen, mit krankenwagen ins kh. da beim ersten ctg alles ok.
ACHTUNG - AB HIER WIRD ES HEFTIGER! NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN!!!
die schmerzen wurden heftiger, nochmal ctg - auf einmal blieben die herztöne weg - notkaiserschnitt! nach der op hat sie folgendes erfahren: der grund für die schmerzen war das aufreissen der gebärmutter, die narbe vom kaiserschnitt ihres sohnes ist aufgerissen. die kleine ist in der fruchtblase in den bauchraum gerutscht, die plazenta abgerissen. keine versorgung mehr, die kleine war tot und wurde reanimiert. sie wurde sofort nach altona gebracht, das beste kinderkrankenhaus hier in hamburg. dort wurde sie künstlich beatmet, magensonde und künstliches koma zur erholung.
in den nächsten tagen hieß es es sieht soweit gut aus, alle organe ok, sie hatte knapp über 2000 g, alles super und in der nacht von samstag auf sonntag sollte sie aus dem künstlichen koma geholt werden um die auswirkungen des sauerstoffmangels zu überprüfen. sie bekam übrigens den namen "isabel" - für alle die die serie 4400 kennen brauche ich nichts zu sagen, für alle anderen: das ist eine frau, die unsterblich ist und immer wieder überlebt, egal was ihr passiert!
gestern dann die gute nachricht: sie hat einen arm bewegt, die ärzte sind zufrieden, reden von guten chancen für die kleine. heute kam dann der schlimme anruf: isabel zeigt keinerlei reflexe, sie bewegt sich nicht mehr allein und nur der atemreflex funktioniert noch allein, aber nur bedingt. nach heutigem stand hat die kleine keine überlebenschancen!
morgen wird ein eeg gemacht, am donnerstag - sofern sie diesen tag erlebt - besprechen sie, was sie noch tun können oder ob sie alle geräte abschalten. die ironie an der ganzen geschichte: die schwiegis meiner freundin sind am 09.08. trotz der bitte hierzubleiben übers wochenende in den urlaub geflogen mit den worten "unser anwalt wird dafür sorgen, dass die geräte abgeschaltet werden - wir wollen kein behindertes enkelkind!"
mir fehlen die worte, ich könnte nur noch heulen, hoffe und bete ständig für die kleine isabel - es sah doch schon so gut aus und meine freundin hat weiß gott genug mitgemacht! ich weiß nicht, was ich tun kann, momantan bin ich nur für sie da, hab jeden tag angerufen als sie noch im kh war, aber nun hat sie um ruhe gebeten, das will sie mit ihrer familie alleine durchstehen... ich fühle mich so hilflos, so klein und würde so gerne helfen!
bitte bitte, drückt der kleinen die daumen, dass sie es doch schafft oder zumindest friedlich gehen kann!
ganz fürchterlich traurige grüße
silja