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schweigen. gespräch im kiga, wers lesen mag....

hallo,
heute habe ich mit der erzieherin (gleichzeitig leiterin) im kiga einen umfangreichen fragebogen der erziehungsberatung ausgefüllt, bzw. besprochen.
das thema 'müsli ohne milch' (falls sich wer erinnert) hatte ich schon vor längerem gegenüber der jüngeren erzieherin angesprochen. überraschenderweise reagierte diese sehr verständnisvoll und meine bitte, bischen mehr auf maynard zu achten, wurde anscheinend ernst genommen, wenn er durstig nach hause kommt, täte er ihr ja schließlich auch leid, zwei tage vorher kam das alles total anders rüber, aber das nur am rande. jedenfalls hat sich seit dem nichts ähnliches mehr ereignet.
die leiterin hat mir bei dem gespräch heute geraten, gleich zu einer kinderpsychologin zu gehen, die erziehungsberatung sei ihrer erfahrung nach viel zu lahm und ich sollte zusehen dass die sache richtig anläuft (wir waren erst zweimal da) und bald fortschritte zu erkennen sind.
sein schweigen wurde laut erzieherin bis jetzt berücksichtigt. es wird darauf wert gelegt, dass die kinder in vollständigen sätzen reden, und er sagt überhaupt kein wort bekommt dafür aber alles, selbst die kinder haben sich mit seinem verhalten arrangiert und geben ihm gegenstände ohne dass er fragen muss - was der erzieherin nun überhaupt nicht gefällt. in zukunft würde sie das gerne anders regeln, auf die harte tour dann wohl. wenn maynard nicht bald anfängt zu sprechen, bald heißt bei ihr ende januar, passt er in den kindergarten wohl nicht rein und wird nicht richtig gefördert. der begriff sprachheilkindergarten fiel nicht, aber darauf wird es wohl hinauslaufen (selbstverständlich befindet sich so ein kiga nicht in unserer stadt). da es da um freie plätze und anmeldefristen geht, möchte sie die sache - uns zuliebe - so schnell wie möglich geregelt haben.
ich muss das ersteinmal verdauen, die aussage 'er passt hier nicht rein' hat mir ganz schön zugesetzt. gleichzeitig sind das alles kinder aus dem umkreis, mit denen er später zur schule geht und bischen hat man alle shcon kennen gelernt. andernfalls ist er im anderen kiga besser aufgehoben. aber wie soll ich das alles geregelt kriegen, ab september hätte ich dann zwei kindergartenkinder in unterschiedlichen orten. mal sehen, was eine ausgebildete kinderpsychologin dazu sagt....
lg juba
Bisherige Antworten

schweigen. gespräch im kiga, wers lesen mag....

Hallo Juba,
Welche Kindergartenalternativen hättet Ihr denn in der Umgebung? Hast Du Dich bei den anderen KiGas im Umkreis schon mal umhören können, wie die mit so einem Kind umgehen würden, welche Möglichkeiten Ihr hättet, vielleicht beide Kinder in einem anderen KiGa unterzubringen etc.?
Wiebke ging das erste dreiviertel Jahr hier im Dorf in den Kindergarten (halbtags), zusammen mit all den anderen Kindern, mit denen sie auch später zur Schule gehen wird (bzw. denen, die in den Jahren vor ihr zur Schule kommen werden, die Meisten aus ihrem Jahrgang haben erst jetzt im Sommer dort angefangen). Im Sommer haben wir dann einen Ganztagsplatz in einem Kindergarten im Nachbarort (ca. 5km entfernt) bekommen und sie ist gewechselt (Svenja ist dort auch bereits für einen Ganztagsplatz für 2008 vorgemerkt).
In unserem Fall fand der Wechsel aus rein praktischen Gründen statt (mit einer 4h-Betreuung und Jobs mit 1h Fahrzeit je Richtung müßte einer von uns die Arbeit komplett aufgeben), im Nachhinein sind wir aber heilfroh, daß wir gewechselt haben. Der "alte" KiGa war zwar ganz nett, so 100% zufrieden waren wir dort aber nicht. Es wurden auch einige Dinge auf die harte Tour versucht (und vermasselt, besonders das Thema Windeln), bzw. es sind auch Vorfälle gewesen, bei denen wiederholt keine Erzieherin die Notwendigkeit sah, einzugreifen (die Kinder sollten eben lernen, ihre Konflikte alleine untereinander auszumachen ... ganz toll, wenn eine knapp 3-jährige von einer Bande 6-jähriger Jungs geärgert wird). Es ist im KiGa auch nie aufgefallen, daß Wiebke grundsätzliche Probleme im Umgang mit dem dortigen offenen Konzept hatte, die wohl auf ihre Wahrnehmungsstörungen zurückzuführen sind (wobei wir damals noch nicht wußten, daß sie überhaupt Wahrnehmungsstörungen hat).
Im neuen KiGa sieht das alles ganz anders aus. Es wird viel individueller auf die einzelnen Kinder und auf die unterschiedlichen Altersklassen eingegangen. Die Erzieherinnen haben auch viel mehr Augenmerk auf die individuellen Stärken und Schwächen der einzelnen Kinder und gehen auch darauf ein. Kurz gesagt, wir sind super froh, daß wir den Wechsel gewagt haben, auch wenn wir im Sommer schon ein ungutes Gefühl hatten, da Wiebke natürlich auch im alten KiGa Freunde gefunden hatte. Mit dem neuen KiGa fühlen aber auch wir Eltern uns 100% wohl, und wir haben auch den Eindruck, daß es Wiebke dort tatsächlich besser gefällt und sie sich wohler fühlt.
Übrigens hat es sich dann zufällig ergeben, daß mit Wiebke gleich noch drei andere Kinder dort im KiGa angefangen haben (2 Ganztagskinder und ein Integrativkind), die alle bei uns im Dorf (sogar max. 5 Häuser von uns weg) wohnen und mit ihr zusammen zur Schule kommen werden. Das war bei der Anmeldung noch nicht abzusehen, aber es ist uns natürlich nur Recht.
Ich würde Dir raten, parallel zum Termin bei der Kinderpsychologin die anderen Kindergärten im Umkreis aufzusuchen, um zu sehen, in welchem Ihr vielleicht Möglichkeiten hättet, Plätze (möglichst für beide Kinder) zu bekommen, und wie die dort mit Euren Besonderheiten umgehen würden. Neue Freunde und Anschluß an die anderen Kinder finden Deine Kinder auch noch in der Grundschule ohne Probleme, auch wenn sie die Kinder nicht schon aus dem Kindergarten kennen.
Schöne Grüße, Meike

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hi juba,
ich kenne jemand aus einem anderen forum, deren tochter hat auch lang kein ton im kiga gesprochen. das kind wurde dort zu nichts gedrängt. irgendwann hat sie selbst mit sprechen begonnen. ihre eltern wussten, dass sie es kann, zuhause hat sie ja auch normal gesprochen. nur eben im kiga keinen ton von sich gegeben. falls du wissen willst, wer das im forum war, dann schreib mir einfach ne pn (wenn das hier geht) oder sach einfach so bescheid.
ich bin mir nicht sicher, ob die harte tour sinnvoll ist und bin bei sowas eigentlich skeptisch. habe deine vorgeschichte nicht gelesen: kann maynard denn richtig sprechen?
lg,
sep

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hallo,
die harte tour ist sicher verkehrt. wenn maynard wirklich selektiven mutismus hat, hilft einfach nur warten und nicht drängen allein eventuell nicht, eine richtige therapie finde ich shcon sinnvoll.
sprechen kann er mittlerweile ganz gut, jedenfalls soweit, dass er sich im kiga gut verständlich machen könnte. er hat probleme mit einigen buchstaben und mit wortanfängen, dass wird hoffentlich nach seiner paukenröhrchen - op besser. lg juba

einschleich...

war grad neugierig, wollte auf die umfrage unten antworten.
find ich ziemlich heftig, was die da so vom stapel lassen. "passt hier nicht rein".
kinder arrangieren sich,die haben da kein problem mit. es gibt ja auch immer mehr integrative kigas mit behinderten kindern, nicht umsonst. ich weis ja jetzt nicht, was ursache sein könnte, aber ihn aus einem gefestigten umfeld rausreissen fänd ich schlimmer. hoffe, die kinderpsychologin kann euch da helfen.
glg tina

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Hallo Juba!
Keine Ahnung ob dir das hilft, aber emin Bruder war als kleines Kind wohl genauso. zu ddr- Zeiten wurde da ja keine Rücksicht darauf genommen.
Meine Mama ist dann mit ihm zur Logopädie (viel auswahl gabs damals nicht) und siehe da, es at sich gegeben und er ist ein ganz normal sprechneder Mann geworden ;-)
lg tine

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Hallo Juba,
Melissa hat in den ersten 3 Monaten im Kindergarten auch kein Wort gesprochen. Dann fasste sie Vertrauen zu einem Vorschulkind und über dieses dann auch zur Erzieherin und dann liefs ganz von selbst.
Aber bei Maynard geht das Ganze wohl schon länger, oder ? Grundsätzlich fínde ich die Idee mit dem Kinderpsychologen gut, ich würde das ruhig machen, schaden kanns auf keinen Fall. Ich bin ja mit meinem Max selbst bei der Erziehungsberatung und kann zumindestens bestätigen, dass die sich dort sehr viel Zeit mit der Lösung eines Problems lassen. Das kann durchaus zu einem Ergebnis führen, aber es dauert. Und diese Zeit habt Ihr wohl leider nicht. Und wenn es sich wirklich um einen Teil-Mutismus handelt (den Verdacht hatte ich bei Melissa ja auch erst), dann seid Ihr beim Psychologen gleich an der richtigen Stelle. Ein Kindergartenwechsel würde zwar dem Kindergarten helfen (die wären das "Problem" dann los), aber Maynard wohl kaum. Ich denke, es wäre im nächsten Kindergarten genauso. Mit dem Unterschied, dass er dort wieder niemanden kennt und quasi von vorn anfängt. Ich würde also alles daran setzen, dass er im jetzigen Kiga bleiben kann, zumindestens bis man sein Problem mal lokalisiert hat.
LG Uta

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hallo,
ich habe anfangs auch gehofft, dass sich das nach einigen wochen gibt, aber meinem gefühl nach wird es nicht passieren. beim kinderturnen sind wir jetzt über 2 jahre. an den geräten turnt er shcon lange alleine und er läuft auch durch die halle ohne mich an der hand zu nehmen. bei den kreisspielen sieht es aber ncoh genauso aus, wie zu anfang: er hat noch nie etwas mitgemacht, beim laufen oder hüpfen sucht er immer nach meiner hand und geredet hat er da auch noch nie, wobei sich in einer stunde natürlich nciht so viele gelegenheiten dazu ergeben, wie im kindergarten. zeitweise konnte er dabei zu hause von den spielen nciht genug kriegen, er kann es alles. bis jetzt hat er nur mit uns, meinen eltern, meiner schwester und ihrem freund gesprochen, selbst bei meinen schwiegereltern gehts nicht, obwohl er da total gerne ist.
er geht jetzt 4 monate in den kindergarten, davon war er mindesten 6-7 wochen krank, daher bin ich so überrascht, dass auf einmal so ein druck gemacht wird. wenn man mal im internet stöbert, sind andere kindergärten in der lage mit der psychologin an einem strang zu ziehen, auch wenn es sich NICHT bessert. wenn sie sich aber mit ihm überfordert fühlen, bleibt uns ein wechsel kaum erspart - total zufrieden war ich ja eh nicht! ich schicke mein kind ungern von einem kiga in den nächsten, aber wenn auf lange sicht kein verständnis zu erwarten ist, leidet maynard ja auch drunter.
lg juba

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Liebe Juba,
das tut mir sehr, sehr leid.
Was 9st Dein Gefühl?
Extreme schüchternheit oder Mutismus?
Ich würde auf jeden Fall zur Psychologin gehen, lieber einmal zuviel wie zuwenig. Bestimmt kann sie auch einen guten Rat geben.
Ich weiss das in einigen Fällen von Mutismus im Initialkontakt (d.h. im allerersten Kontakt mit der Therapeutin) auf eine Antwort bestanden wird. Dazu braucht es sehr viel Erfahrung und mehr wie eine Erzieherin Ausbildung. Ich hätte kein Vertrauen mehr nach den Äusserungen.
Du findest bestimmt schnell eine kopentere Stelle für Dein Kind, oder?
Einen Buchtip habe ich Torey L. Hayden: Kevin, der Junge der nicht sprechen wollte.
Spannend geschrieben und Du findest nebenher jede Menge Infos über Mutismus und den Umgang damit.
LG Imke

schweigen. gespräch im kiga, wers lesen mag....

hallo,
danke für den tipp, das buch werde ich gleich als nächstes lesen.
wäre er schüchtern, müsste sich das nicht auch auf sein verhalten gegenüber anderen kindern auswirken? er stiftet viel unfrieden in dem er die spiele der anderen kinder zerstört, sachen umschmeißt oder aus der hand reißt. er geht direkt auf die kinder zu, wenn er mitspielen möchte (was jedoch durch sein stummsein selten möglich ist) auch sonst ist er ganz ausgelassen, zeigt keinerlei ängste. ich glaube, ein extrem schüchternes kind würde sich anders verhalten und zumindest auf fragen antworten, wenn es um themen geht, die ihm total wichtig sind, wenn auch nur leise. er scheint sich vollkommen normal zu verhalten, es ist nur sein schweigen.
dass die erzieherinnen den begriff mutismus nicht kennen, mag die sache zusätzlich erschweren. wenn man weiß, dass es für dieses verhalten eine bezeichnung gibt und dass mehrere kinder darunter leiden, geht man sicher ganz anders an die sache ran - so ist er für sie der absolute sonderling, ein wahres rätsel. dass er sprechen KANN es aber nciht tut, das passt für die nicht und immer wieder werde ich gefragt, ob er zuhause spricht.
wir hoffen erst einmal , dass es nach einem gemeinsamen gesrpäch mit einer psychologin besser läuft auch wenn ich insgeheim schon lieber wechseln würde.
lg juba

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Hallo Juba,
ja Du hast Recht, das passt nicht zu einem schüchterem Kind.
Hast Du überlegt Dir beim Elternrat Unterstützung zu holen?
LG Imke
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