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männer und erziehung,erwarte ich zuviel? wie läuft es bei euch?

hallo,
folgendes ereignete sich gestern abend bei uns: die kinder waren schon vor 5 uhr wach, am tisch abends wurde dementsprechend mehr als sonst wegen kleinigkeiten rumgejault. ich wollte zudem noch zu einem vortrag, musste mich also zurecht machen. als beim abendbrot vorgeschlagen wurde, anschließend noch verstecken zu spielen, habe ich mit nein geantwortet und erwähnt, dass es schon zu spät ist und es, wie immer, anschließend gleich ins bad geht. ich räume die spülmaschine ein, maynard fragt ncoheinmal meinen mann, der sagt: also einmal können wir bestimmt spielen. okay, ich bin schon etwas grantig, weil ich ja gerade mein NEIN geäußert habe, sage ihm, dass ich noch weg muss und er dann gleich die kinder alleine ins bett bringen kann. es kommt, wie es immer kommt bei meinen mann: aus einmal wird 2mal, 3mal, 4mal.... als ich mich dann fertig mache und wegfahren möchte, ist er plötzlich sauer, weil er jetzt plötzlich (zum ersten mal übrigens) beide überaus übermüdete und jaulende kinder ins bett bringen muss.
und sowas passiert ständig. beispiele: maynard schmeißt im cafe mehrmals besteck und essen vom tisch, ich nehme es ihm weg, er wird wütend und schreit und mein mann gibt ihm sein essen wieder, damit er aufhört zu schreien. gemeinsames einkaufen versuchen wir zu vermeiden. es gibt nicht nur das brötchen beim bäcker, sondern noch fruchtzwerge, müllermilch, zootiere... alles auf einmal.
mein mann vermeidet es, verbote auszusprechen, indem er die kinder zu mir schickt. mich sollen sie fragen ob sie was dürfen, ich soll das entscheiden - dabei denke ich immer,die regeln sind klar. bei seinen eltern stets das gleiche. wenn haufenweise süßgikeiten verteilt werden, sagt er nie 'nein.wir essen gleich abendbrot', sondern wartet, bis ich einschreite oder schcikt die kinder direkt zu mir mit der aufforderung, mich zu fragen. bin ich zu dominant, wenn ich darauf bestehe, das mein NEIN akzeptiert wird und dass er dafür sorge trägt, dass 'unsere' (?)regeln beachtet und befolgt werden? es ist zudem tatsächlich so, das alles meine regeln sind. meinen mann macht sich über vieles keine gedanken, wenn ich ihm z.b. erkläre, das es reicht, wenn sich die kinder beim einkauf eine sache aussuchen, oder dass sie den lutscher nicht direkt vor dem abendbrot essen sollen, kommt als antwort stets ein emotionsloses ja, gut, hast ja recht, oder: ja, aber wenn er weint....' ein feedback oder eigene oder andere ansichten scheint es nicht zu geben. und so hat sich es halt bei uns ergeben, dass das streng gesehen alles meine regeln sind. liegt da der hund begraben?
ich wünsche mir, dass wir als eltern die kinder im großen und ganzen gemeinsam mit etwa gleichen interessen und zielen erziehen, und nicht immer unstimmigkeiten vorhanden sind - diese spüren die kinder ja auch! bei der erziehungsberatung haben wir auch über die mangelnde konsequenz gesprochen, aber geändert hat sich noch nichts, mein mann trägt maynard immer noch durch die stadt und stöhnt über schmerzende arme.... aber wenn er weint... ;-)
lg juba
Bisherige Antworten

männer und erziehung,erwarte ich zuviel? wie läuft es bei euch?

Hallo Juba,
wir haben gewissermaßen auch ein Erziehungs"problem", aber es ist ein wenig anders geartet als bei Euch. Wir sind uns nämlich im großen und ganzen sehr einig über unsere Erziehungsziele (also wenn mein Mann zur falschen Zeit Gummibärchen verteilt, dann nur, weil er nicht daran gedacht hat, dass es ja gleich Essen gibt, und dann brauche ich nur einmal streng zu gucken, damit er mir direkt beipflichtet, sich entschuldigt und das Gummibärchenessen vertagt:-))
Was mich stört, ist, dass mein Mann denkt, ich sei nicht streng genug und müsse eben manchmal härter durchgreifen. Dabei bin ich sehr streng (aber auch flexibel und kann Ausnahmen machen), aber der Großteil meiner Erziehungsarbeit findet ja dann statt, wenn mein Mann gar nicht da ist. Wenn er dann mal da ist, dann freut er sich so über seine Kinder, dass er die meiste Zeit nur Klamauk macht (finde ich auch ok! denn ich selbst bin nicht so gut in Klamauk). Allerdings wundert er sich dann, dass die Kids mit ihm machen, was sie wollen; sprich, wenn er dann genug hat, hören sie trotzdem nicht auf und wollen weiterhin Karussell spielen, provozieren ihn weiterhin etc. Daraus schließt er dann, dass diese Kinder ja überhaupt nicht hören.
So kommt es dann ganz oft zu Situationen, wo er gerne Bilderbuchbrave Kinder hätte (z.B. auch im Restaurant o.ä.), was aber gar nicht geht, weil er 5 Minuten vorher ja noch den Clown gemacht hat. Bin ich alleine mit den Mädels mal im Café, haben wir normalerweise null Probleme :-).
LG emaille

männer und erziehung,erwarte ich zuviel? wie läuft es bei euch?

Hallo Juba,
tja, ich glaube, da kommen so ein paar Sachen zusammen.
Es ist natürlich schwierig, gemeinsam Richtlinien und Regeln für die Kinder aufzustellen, wenn einer im Grunde da eher gleichgültig ist bzw. keine eigenen Ideen dazu hat. Auf der anderen Seite ist es schwierig, Regeleinhaltungen bei Kindern einzufordern, wenn man hinter den Regeln ansich gar nicht steht...
Ich glaube, mehr oder weniger kennen alle Paare solche Situationen, denn selbst wenn man in den grundsätzlichen oder allermeisten Dingen übereinstimmt, gibts doch immer wieder Situationen, in denen man Probleme jeweils anders lösen würde.
Bei uns ist es schon so, dass wir uns grundsätzlich absolut einig sind, und trotzdem kommt es immer mal wieder zu Situationen, in denen wir geteilter Meinung sind, wie jetzt der richtige Umgang mit unserer Tochter je nach "Problemlage" ist. Ein Faktor dabei ist, dass bei uns sozusagen die klassische Rollenverteilung herrscht, d.h. ich bin die Haupterziehende, weil ich zu Hause bin und mein Mann ist eher der WE-Papa, weil er eben der Alleinverdiener ist und den Alltag als solches eigentlich nicht miterlebt. Das führt natürlich dazu, dass er in gewissen Situationen einfach großzügiger sein kann oder mehr Geduld aufbringt, weil er eben die Situation nur 2-4 mal in der Woche erlebt und nicht wie ich 10-20 mal. Ich bin mit Sicherheit die Konsequentere, ich bin strikter, was die Einhaltung der Regeln angeht und ich bin auch öfter diejenige, die dann die Nerven verliert oder mal laut wird. Bei ihm ist das sehr selten der Fall, aber er hat halt auch so gut wie nie Margareta alleine und kennt nicht die täglichen Situationen mit ihr in der Form, wie ich sie kenne. Bei ihm kann sie zum Beispiel ernsthaft über die Wahl der Schuhe diskutieren, weil er das höchstens zweimal die Woche erlebt und Nerven dafür hat. Ich habe aber keinen Bock, das jeden Tag zig mal zu diskutieren, also schließe ich die Diskussion für mich von vorne herein aus. Wenn es regnet gibts Gummistiefel und Ende, zum Beispiel.
Ich habe aber etwas gelernt: meine Tochter kann sehr wohl unterscheiden, mit wem sie es zu tun hat und legt dementsprechend ein unterschiedliches Verhalten an den Tag, je nach dem, mit wem sie gerade zugange ist. Ich trage sie zum Beispiel aus Prinzip schon lange nicht mehr, sie kann gerne an der Hand laufen, wenn sie müde wird, aber mehr ist nicht drin, schon gar nicht jetzt, wo ich noch das Baby im Bauch habe. Das weiß sie und sie thematisiert es schon seit über einem Jahr mit mir nicht mehr. Papa trägt sie aber ganz gern noch mal auf den Schultern, also fragt sie auch danach und je nach dem kommt sie auch oft damit zum Ziel. Ich habe inzwischen akzeptiert, dass er eben anders mit ihr umgeht, als ich und dass das auch ok ist, solange das nicht Grundsätzliches berührt wie Sicherheitsaspekte (z.B. Anschnallen im Auto, Handgeben beim Straßeüberqueren, Helm aufsetzen beim Radfahren usw.), Gesundheits- und Ernährungsgrundsätze u.ä. Das funktioniert für uns alle am besten und gibt am wenigsten Stress. Wenn er ihr Diskussionen einräumt und sich von ihr ein bisschen rumkommandieren lassen möchte, bitte schön, das ist sein Ding. Da ich auch merke, dass sie es nur mit ihm macht und nicht mit mir oder anderen Erwachsenen, die klare Grenzen formulieren, finde ich es nicht weiter schlimm.
Was du über gestern abend schreibst, finde ich allerdings daneben: wenn er mit den Kindern toben will, muss er auch damit klarkommen, dass er sie dann hinterher ins Bett bringen muss und fertig. Dann sauer auf dich zu werden, weil du wie angekündigt gehst, geht gar nicht. Das ist eine einfache Regel, die man eigentlich nicht früh genug lernen kann, nämlich die Konsequenzen des eigenen Handelns zu (er)tragen.
An deiner Stelle würde ich versuchen, die wichtigen Dinge als absolut manifest zu formulieren und bei den unwichtigeren Sachen großzügiger zu sein als bisher - das wird auf jeden Fall zu deiner Entspannung beitragen. Mal ein Gummibärchen vor dem Essen finde ich persönlich jetzt auch keine Katastrophe, sofern das eben eine Ausnahme ist. Ich glaube sicher, auch deine Kinder kennen den Unterschied zwischen Mama und Papa und den jeweiligen Handlungsspielräumen. Sofern der Alltag mit dir und den Kindern funktioniert, sollte das vielleicht nicht so ein Problem sein.
Ach, was ich noch superwichtig finde: eine unserer Grundregeln in der Erziehung und im Umgang mit unserer Tochter ist, dass wir einander niemals in den Rücken fallen vor ihr. Wenn Markus findet, dass ich zu streng bin (was öfter mal vorkommt), dann sagt er mir das hinterher unter 4 Augen und steht in der Situation deutlich hinter mir oder hält sich raus. Das ermöglicht mir auch viel eher, eine möglicherweise angebrachte Kritik an meinem Verhalten anzunehmen, als wenn es zur offenen Auseinandersetzung vor Margareta kommen würde. Umgekehrt ist es ebenso, obwohl das seltener vorkommt. ;-) Wir unterstützen einander und wir schicken nicht das Kind von A nach B, wenn es um Erlauben oder Verbieten geht, wenn einer schon Nein gesagt hat, bleibt auch der andere dabei. Seit wir das konsequent so machen, haben wir beide zumindest weniger Auseinandersetzungen zum Thema Erziehung oder so gut wie keine mehr.
Ich wünsch dir starke Nerven und deinem Mann ein bisschen mehr erzieherischen "Mumm" im Umgang mit euren Kindern.
LG Anna

männer und erziehung,erwarte ich zuviel? wie läuft es bei euch?

Hallo Juba,

mein Mann ist zum Glück nur ganz selten so und liegt im Großen und Ganzen mit mir auf einer Linie. Aber meine Eltern sind leider auch so, dass sie jeden Konflikt mit Maya vermeiden. Alles wird so gedreht, dass Madame bloß keinen Wutanfall bekommt und ihren Willen immer durchsetzen kann. Natürlich gibt es auch Süßigkeiten, Pommes und billiges McDonalds-Spielzeug in einem Ausmaß, wie ich es nie erlauben würde. Alles, damit Maya auch ja jeden Tag kommen will und es toll bei Oma und Opa findet. Gestern hatten wir auch wieder so eine Situation: wir wollten von Oma nach Hause gehen und Maya weigerte sich, sich selber die Schuhe anzuziehen. Ich kann mich mit dem dicken Bauch und der Symphysenlockerung nicht mehr so toll hinknien und hab ihr deshalb gesagt, dass sie das bitte alleine machen soll und dass wir ihr dabei jetzt auch nicht helfen, weil sie ja mittlerweile 4 ist und das im Kiga ja auch alleine macht. Riesenwutgeheul. Was macht meine Mutter? Hockt sich hin, zieht Maya die Schuhe an und sagt noch vorwurfsvoll zu mir, dass sie das nicht gut findet, wenn ich das arme Kind vor dem Schlafengehen noch so aufrege. Hammer, oder? Von daher kann ich dich gut verstehen. Da wir eigentlich täglich zu meiner Mutter gehen (klar, dass Maya täglich hin will), nervt mich das auch extrem. Wenn mein Mann auch noch so wäre, käme ich damit ganz schlecht klar. Hoffentlich hilft ein offenes Gespräch, denn auf Dauer wird das bestimmt sehr problematisch, wenn ihr nicht an einem Strang zieht und du immer die Böse sein musst.

LG Mareike

männer und erziehung,erwarte ich zuviel? wie läuft es bei euch?

Oh ja, Juba, das kenne ich auch.

Bei uns ist es so gelagert, dass ich momentan das Geld heranschaffe, nicht schlecht verdiene und mein Mann seinen Halbtagsjob im September 06 gekündigt bekam.

Also mache ich den Vollzeitjob weiter und mein Mann versucht sich an der Erziehung unserer Tochter.

Das gestaltet sich als extrem schwierig, besondere Probleme gibt es mit der Konsequenz, den Grenzen und dem Fördern u. Fordern.

Beim Elterngespräch im KiGa vor 2 Wochen ist das deutlichst angesprochen worden, die Erzieherin rät mir, Joke möglichst 2 x wöchentlich über Mittag und nachmittags im KiGa zu lassen, damit sie ein Gefühl für Ihre Fähigkeiten , mehr Selbständigkeit und Selbstbewusstsein entwickeln kann.

Mein Mann hat konkrete Probleme damit, zu erkennen und anzuerkennen, dass Joke groß wird, ein eigenständiger Mensch ist und auch für Ihr Handeln - natürlich in vorgegebenem Rahmen - und die daraus resultierenden Konsequenzen verantwortlich ist. Die Erzieherin hat angeboten, er könne ja mal hospitieren um zu sehen, wie im KIGA mit den "Kleinen" umgegangen wird - bisher hat er das noch nicht getan.....

Tja, wir haben große Diskrepanzen, was die Erziehung angeht, zu Mal ich abends nach der Arbeit der Prellbock für Joke bin. An mir reibt sie sich und sucht hier ihre Grenzen.

Es ist total schwierig und frustrierend, immer die Böse sein zu müssen. Ich wünsche mir einfach mal wieder einen harmonischen Abend, aber davon sind wir derzeit weit entfernt.

Entschuldige Juba, ist vielleicht etwas am Thema vorbei, aber du siehst: Auch anderswo ist die gemeinsame Erziehung ein heikles Thema....

LG

Boni & Joke

danke für eure ausführlichen antworten,

wie anna schreibt, das in-den-rücken-fallen finde ich am schlimmsten und das sage ich ihm auch immer wieder. aber er scheint es nicht wahrzunehmen oder zu vergessen. dann werden wir wohl wieder über das thema unterhalten müssen und ich werde wieder hoffen, dass es im anschluss besser läuft. lg juba

danke für eure ausführlichen antworten,

Hallo Juba,

das verstehe ich, das würde mich auch ärgern.

Bei uns klappt das eigentlich ganz gut, obwohl ich glaube, dass es auch meine Regeln sind. Aber mein Mann versteht entweder den Sinn oder hinterfragt sie nicht*g*

Meine Eltern und meine Schwiegereltern halten sich natürlich auch nicht daran, aber das versuchen wir mittlerweile zu übersehen.

LG Claudia

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