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es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen

oder nicht?
Also, obwohl ich mich lange nicht gemeldet habe, aber immer brav mitlese,
muss ich mich mal aufregen!
Wir wohnen ja nun auf dem Dorf, und bis auf ein paar Pausen habe ich hier schon immer gelebt. Ich bin ehrenamtlich in mehreren Vereinen tätig und habe immer alles auch gerne gemacht. Aber in der letzten Woche musste ich mich gleich mehrfach aufregen. Ich frag mich manchmal was gehts die Leute an.
Alles und jedes muss durchgesprochen werden, die Musikschullehrer, die Nachbarn, woher jemand kommt, wohin jemand geht, wer welche Klamotten trägt oder was die Erzieherin, die Grundschullehrerin, die Ärztin, der Pfarrer usw. machen oder falsch machen oder oder oder. Wenn man nicht mitlästert oder sich durch irgendwas abhebt ist man gleich unten durch.
Geht man direkt auf die Leute zu, wie es meine Art ist, passt es auch nicht.
Schau dir die an!
In den Vereinen erlebe ich manchmal, dass sich die Mütter an den Kragen gehen wegen Nichtigkeiten, weil sie sich nicht leiden können. Als das letzte Woche passiert ist, habe ich versucht zu vermitteln. Das kann gefährlich nach hinten los gehen. Jetzt guckt mich keine mehr an, dabei war ich nur bemüht, damit die Kinder keinen Schaden nehmen. Ist eine Tür erstmal zugeschlagen, kann man es hier auf Dauer schwer haben. Heute ist wieder unser Termin. Und mir grauts.
Im Kindergarten muss man auch aufpassen, was man sagt. Schnell hat man es sich bei der Erzieherin vermasselt und hat es gar nicht so gemeint. Aber soll ich deshalb mit meiner Meinung hinter dem Berg halten (zuviel Süßkram, Weizenmehl obwohl s der Kleine ausdrücklich nicht darf) Ich wollte schon resignieren und Hinbringen und Abholen auf die Omas abwälzen aber das ist auch nicht der richtige Weg. Alles darf ich mir auch nicht gefallen lassen, oder?
Wie kommen andere Dorf-Mamas damit klar? Und: wünschen sich Stadt Mamas ein bisschen mehr Nähe?
Ein Kumpel sagt immer: Man will immer das, was man gerade nicht hat. Er hat Recht, oder?
Bisherige Antworten

es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen

Hallo,
also einerseits bin ich froh, dass ich in der Stadt lebe und meine Nachbarn fünf Straßen weiter nicht wissen, was ich im Kochtopf habe. Andererseits finde ich das "Landleben" mit Tieren und Natur super schön!
Sicherheit ist sowohl in der Stadt als auch im Dorf gleichermaßen vorhanden bzw. eben nicht vorhanden.
Hmmm... also ich bin froh, in der Stadt (Berlin) zu leben! Hier ist immer was los, die Bürgersteige werden nicht um 18 Uhr hochgeklappt :-)
Ich denke, viele aus einem Dorf oder vom Lande - gerade die jüngeren - springen sich so gern an den Hals, weil sie vielleicht sonst nicht so viel zu tun haben. Klar kann man in einem Dorf auch was erleben, aber die Dörfer und ländlichen Gegenden die ich kenne, sind doch recht ruhig. Viele jüngere langweilen sich vielleicht...
Bei uns im Kinderladen springt sich niemand an den Hals. Ich kenne das so auch gar nicht. Und oft hört man ja im Fernsehen, dass gerade die Nachbarn aus kleinen Dörfern sich gegenseitig an die Gurgel springen, weil da ein Zweig aufs fremde Grundstück lugt... Die brauchen vielleicht das bisschen Action - auch wenn es eigentlich jedem auf die Nerven gehen sollte...
LG Sandra - seit Geburt an Stadtmensch!

es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen

huhu :-)
also soweit ich hier bisher hinter die "kulissen" schauen konnte und durfte *g* kann ich sagen:
klar wird getratscht, aber schlimmeres ist mir bisher nicht untergekommen. es wird im kiga gemeinsam für die sicherheit und das wohlfühlen der kinder "gekämpft" - es werden feste organisiert (bei denen natürlich immer der/die ein oder andere nix macht und ausm rahmen fällt, aber das is ja überall so) usw.. aber alles in allem isses hier ruhig und beschaulich ;-)
es wird sich freundlich gegrüsst auf der strasse, auch wenn man die mutti vielleicht nicht näher bzw. halt nur vom sehen her kennt - die schlecker-tante an der kasse quasselt mit einem, der nette junge mann vom bauernhof-dorf-laden hilft einem beim kürbis-in-kofferraum-einladen usw...
ich könnt mich nur immer amüsieren - eine bekannte von der krabbelgruppe kennt hier wohl alle und jeden und weiss immer was zu erzählen - ob man es nun wissen will oder nicht *g* nun bin ich meist gut informiert, wenn ich sie treffe *lach*
wo lebt ihr denn, wenn ich fragen darf?
liebe grüsse aus der nähe von hannover
sunny

es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen

Hi!
Also ich wohne in einer Kleinstadt, Dorf paßt vom Tratschen her aber besser ;o). Ich finde es schlimm das jeder was von jedem weiß und alles hier rumgesprochen wird, hier bleibt so gut wie nichts geheim.
Das Einzigste was sie hier noch nicht wissen, ist das ich schwanger bin *grins*.
Ich bin ein Stadtmensch, in Hamburg aufgewachsen und bis vor fast 2 Jahren auch gelebt. Wir sind im März 06 hier hergezogen und ich fühle mich hier definitiv nicht heimisch, obwohl es für die Kids echt schön ist.
Auch wenn Hamburg nur ca. 1 Stunde Autofahrt entfernt ist, ich vermisse die Stadt ganz doll und wir wollen so bald wie möglich zurück.
Dorf bleibt eben Dorf, da kann man nichts dran ändern ;o).
LG Savi

es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen

Hallo,
ich bin keine Dorf, sondern eine Stadtmutter und das ist auch gut so. Für mich wäre das nichts. Klar, hat bestimmt auch seine Vorteile, aber auch viele Nachteile.
Aber was ist denn bei euch im Kindergarten los? Das finde ich nicht gut, dass die sich da nicht an deine Regeln halten, was das Essen angeht.
Ich würde mir nur mehr Kinder in unserer Nachbarschaft wünschen, ansonsten brauch ich das nicht so eng mit Nachbarn. Ich wünsche mir eigentlich nicht mehr Nähe.
LG
Alexandra

es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen

Hallo,
Du, ich schwöre Dir, das geht auch in einer Großstadt ;-)
Wir leben in Hamburg in einem der schönsten, beliebtesten, tollsten Stadtteile, der sich "urbanes Winterhude" nennt. Nur, urban ist hier gar nichts. Ich lebe hier seit 16 Jahren und kenne jeden Stein und jede Nase.
In den Spielgruppen, Kursen, Kindergärten, Geschäften - wo ich mich hindrehe, ich treffe immer dieselben Mütter mit ihren Kindern. Die Verkäuferinnen in den Supermärkten haben zwei Lebensgefährten kommen und einen gehen sehen und mir einen Präsentkorb zu Leos Geburt geschickt...
Das ist einesteils schön, andererseits falle ich mit meinem Erziehungsstil schon auf ;-) Und vielen nicht immer positiv (lange stillen, tragen, spät in den Kindergarten, auf dem Spielplatz mit dem Kind spielen und nicht die ganze Zeit auf der Bank Kaffee trinken undundund - verwöhntes Kind eben). Das wird durchgekaut, durchgehechelt und durchdiskutiert. Im Moment ist gerade Thema, ob mein Kind auch ohne Gummibärchen und Colalutscheis glücklich sein kann. Oder kann es das nicht? ;-)
Ich bin auf dem Land großgeworden und fand es toll. Meine Mutter nicht und ich kann sie verstehen.
Ganz ehrlich, von anonymer Großstadt kann hier keine Rede sein. Andererseits: Sollte der Leo mal verloren gehen, weiß jeder wohin er gehört. Hat auch was.
Aber manchmal nervt's, weil es kein Entkommen gibt. Aber ich wohne gerne hier, ich könnte ja auch in einen anderen Stadtteil ziehen. Aber da kenn ich ja keinen *GG*
Aber so richtig Dorf könnte ich auch nicht (mehr). Ich bin nicht der Typ dafür. Ich brauch meinen Fluchtweg.
LG
Maren, die Dir keine Hilfe war ;-)

es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen

Hallo Darling,
ich kann Dich sehr gut verstehen!
Ich bin in einer Bauernschaft mit sage und schreibe 14 Einwohnern aufgewachsen und habe mich nun einwohnerzahlenmäßig mehr als verdoppelt - in unserem "Dorf" hier leben 35 Menschen.
Im Grunde haben wir es hier noch sehr gut getroffen. Die Nachbarn haben uns sehr offen und freundlich aufgenommen und lassen uns weitestgehend in Ruhe, wenn wir nicht von uns aus engeren Kontakt suchen. Lediglich unser 84jähriger weiblicher "Dorfsheriff" schafft es mehrmals täglich ganz zufällig vorbei zu kommen, wenn sie etwas Interessantes entdeckt hat, dem auf dem Grund zu gehen sich ihrer Meinung nach lohnt. Alles ganz easy also, könnte man meinen.
Allerdings haben sich im vergangen Jahr unsere nächsten Nachbarn getrennt und das, was in diesem Zusammenhang geklatscht und getratscht wurde, war und ist wirklich nicht mehr feierlich. Völlig unbeabsichtigt ist mein Mann mit einer dahingeworfenen und unbedachten Aussage auch in die unschöne Geschichte gezogen worden. Zum Glück konnten wir uns mit unserem Nachbarn, den wir wirklich gerne mögen, aussprechen. Seitdem suchen wir wieder etwas mehr Abstand zu den übrigen Nachbarn und treffen uns nur bei den üblichen Dorffesten.
Dass Mütter untereinander sich oft wie die Hyänen benehmen, verwundert zwar, ist aber anscheinend normal. Augenblicklich beschäftigt mich die Frage, ob und in welchem Umfang ich nächstes Jahr wieder arbeiten gehen soll/kann. Das Thema hätte ich in einigen Kreisen besser nicht angeschnitten. Eine früher mal wirklich gute Freundin meinte doch allen Ernstes zu mir, dass ich doch ruhig wieder arbeiten gehen solle, wenn ich es denn mit meinem Gewissen vereinbaren könne, meine Pflichten auf dem Hof, meinem Mann und den Kindern gegenüber zu vernachlässigen. Das wäre ja wohl zwangsläufige Folge... Ist doch zum K**, oder?
Mein Fazit: Gemischt. Ich liebe ja nun die Form zu leben, wie wir es tun. Haus und Hof und Landwirtschaft sind in einer (Groß-)Stadt nun eher die Ausnahme ;-) Dennoch wünschte ich mir es manchmal etwas urban-anonymer mit etwas großzügigeren Menschen und der Möglichkeit, mehr kulturelles Input zu bekommen. Aber man kann nun mal nicht alles haben. Und daher bleibe ich wo ich bin und versuche, das beste draus zu machen ;-)
Viele Grüße von Landei zu Landei,
Britta

es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen

Huhu,
*grins* jaja das kommt mir SEHR bekannt vor ;o) Wohnen in einem 1024 Seelen Dorf und hier was jeder alles oder meints zumindest zu wissen ;o) Bin hier aufgewachsen kenne alle von Kindesbeinen an und liebe es die meiste Zeit hier zu leben. Da es mir schnurz piep egal ist was die Leute von mir sagen oder denken hab ich damit auch kein Problem. In einer Stadt würde ich mich nicht wohl fühlen. Für Dimo ist das ganze hier auch absolut super- er wächst genauso auf wie ich jeder kennt jeden somit immer Spielkameraden greifbar. Auf dem Spielplatz ist man nie alleine irgendwer ist immer da den man kennt.
KiGa und Schulmässig hab ich mich gestern erst mit einer Mutter unterhalten- was echt übel ist- das oft in unseren kleinen Dörfern nach "Köpfen" geurteilt und bewertet wird. Ach ja der kommt ja aus der Familie dann muss das so sein- ach das sind Lehrer, Bürgermeister oder Grossverdienerkinder die bekommen dann eher eine Gymn. Empfehlung. War zu meinen Zeiten noch GANZ GANZ schlimm und eine Mama die drei Jahre älter ist wie ich hat damals die selben Erfahrungen hier machen müssen. Weil Vater Heizungsbauer und Mutter Verkäuferin war.... Dabei war sie nie schlecht in der Schule nur hat sie nie wirklich in diese "Kreise" gepasst lt. den Grundschullehrern, also wie ich damals Hauptschulempfehlung. Bin froh das von den alten alle weg sind- und jetzt neue Lehrer das Schulleben dort bestimmen- da ist man auch als Alt-Eingesessener "Fremder" und die Kinder werden nach Ihren Leistungen beurteilt und nicht nach dem was die Familie ist, tut oder macht.
Könnte Romane über das Thema schreiben aber das tue ich jetzt keinem hier an *lach*
VLG Tanja
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